10 Folgen, Folge 1–10

  • Folge 1 (45 Min.)
    Das Seebad Deauville ist eine Erfindung der Hauptstädter. Als „Königreich der Eleganz“ wurde es vor 150 Jahren von Herzog Charles de Morny auf dem Reißbrett für die Vornehmen und Reichen entworfen. Als Vorlage diente Paris – Deauville sollte eine zweite Hauptstadt am Meer werden. Es mag sein, dass der Glanz ein wenig Patina angesetzt hat, aber die Pariser Hautevolee liebt das Seebad in der Normandie noch immer. Und bis heute wird die Blumenküste um Deauville und Cabourg nicht vom Massentourismus geprägt. Die Gäste kommen wegen der See, aber nicht unbedingt zum Baden. Vornehm geht es zu und nackte Haut sieht man eher selten. Auf der 643 Meter langen Planches, einer Promenade mit Holzsteg, geht man spazieren, um zu sehen und gesehen zu werden.
    Viele der mondänen Hotels und prächtigen Villen sind im Stil normannischer Fachwerkhäuser mit steilen Dächern und Tonziegeln gebaut. Sie lassen den Glanz der Belle Époque um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert erahnen. Ein Blick in das Hinterland des Pays d’Auge offenbart landschaftliche Vielfalt. Dünen und sanfte Hügel lösen dort die Klippen und Felsen der Küste ab. Milchkühe und Charolais-Rinder grasen auf saftigen Weiden zwischen Apfelplantagen. Das Pays d’Auge, in dem Calvados, Cidre, Pommeau und Milch fließen, ist ein grünes Versprechen, ein Stück vom „Paradies auf Erden“. Wie günstig, dass es nur zwei Stunden Autofahrt von Paris entfernt liegt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.07.2012arte
  • Folge 2 (45 Min.)
    In der Kvarner Bucht an der kroatischen Adriaküste liegt Opatija. Alte Dame, Perle der Adria, Königin des Tourismus – das sind nur einige der Bezeichnungen für die Hafenstadt, die auf eine über 150 Jahre lange Tradition als Badeort zurückblicken kann. Die Mächtigen und Reichen, die Schönen und Vornehmen der k.u.k. Monarchie verbrachten hier ihre Ferien. Ende des 19. Jahrhunderts galt die kroatische Adriaküste als „österreichische Riviera“ und Opatija als mondäner Treffpunkt der feinen Wiener Gesellschaft.
    Die betuchten Gäste begnügten sich nicht mit Hotelaufenthalten, sondern ließen sich repräsentative Villen bauen. So entstanden herrschaftliche Häuser in allen möglichen Stilrichtungen: Barock, Jugendstil, Fachwerk oder Fin de Siecle – man ließ auch der Fantasie freien Lauf. Aus allen Erdteilen wurden subtropische Pflanzen importiert, darunter Kamelien, Magnolien, Mimosen sowie immergrüne Gewächse wie Palmen, Bambus und Agaven. Opatija wollte in jeder Hinsicht zeigen, dass die Welt hier zu Hause ist.
    Der große Impuls kam schon im Jahre 1873 mit der Fertigstellung der Bahnlinie Wien-Triest-Fiume an der Küste Istriens. Das bis dahin unbedeutende Fischerdörfchen wurde der Luftkurort der österreichisch-ungarischen Monarchie und galt Nizza und Monte Carlo als durchaus ebenbürtig. Hier traf sich die Highsociety. Adel, Großbürgertum und gekrönte Häupter aus ganz Europa machten Opatija zu einem international bekannten Seebad. Auch Kaiser Franz Joseph und seine Frau Elisabeth stiegen hier ab. Der zwölf Kilometer lange Spazierweg entlang der Küste trägt heute wieder den Namen des Kaisers.
    Zwei Weltkriege, die Herrschaft des sozialistischen Jugoslawiens und der Balkankrieg hinterließen tiefe Spuren. Das große Seebad dämmerte bis zur kroatischen Unabhängigkeit im Jahr 1991 vor sich hin. Doch nun werden die vom Verfall bedrohten Prachtobjekte auf Hochglanz gebracht. Opatija ist wieder ein Ort, an dem man niveauvoll entspannen kann. Manche sprechen bereits wieder vom „adriatischen Nizza“. (Der 2. Teil – „Die großen Seebäder – Brighton“ folgt am 20. April.) (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 17.07.2012arte
    • Alternativtitel: Hua Hin - Thailand
    Folge 3 (45 Min.)
    Hua Hin beherbergt seit den 20er Jahren die Sommerresidenz der thailändischen Königsfamilie und ist das älteste Seebad des Landes. Bevor sich die königliche Verwandtschaft eigene Strandhäuser errichten ließ, stieg sie im Railway Hotel ab. Der langgezogene Bau im Kolonialstil ist weitläufig und der tropische Park mit den unglaublichen Buchsbaumskulpturen riesig. Heute besitzen viele Familien der Bangkoker High Society in Hua Hin Häuser, die sie nur ein paar Monate im Jahr nutzen. Genau wie die weniger Betuchten, die sich in Hotels einmieten, lieben sie den Strand und den leichten Wind, der die vom Smog geplagten Bangkoker durchatmen lässt.
    Die thailändischen Touristen besuchen am frühen Morgen oder am späten Nachmittag kurz vor Dämmerung den Strand. Im Gegensatz zu den Europäern meiden sie die brennende Sonne und gehen sogar angezogen ins Wasser und „spielen im Meer“, so heißt das Baden hier, denn auch Schwimmen ist nicht ihre Sache. Für sie ist der Strand das Wichtigste. Hier lassen sie sich nieder zum Picknicken, zum Massieren, zum Essen und zum Spielen. Die alten Einwohner von Hua Hin haben einen rasanten Wandel ihres Ortes erlebt. Die meisten stammen aus kinderreichen, armen Fischer- oder Bauernfamilien und sind in einem Dorf ohne geteerte Straßen und Elektrizität aufgewachsen.
    Heute verdienen sie ihr Geld als Restaurant- oder Hotelbesitzer. So wie die resolute „Mem“, wie sie in Hua Hin jeder nennt. „Mem“, das 13. Kind eines Imbissstandbesitzers, besitzt heute ein Strandrestaurant, einen Massagesalon und ist Mitglied des Rotaryclubs Hua Hin. Die Dokumentation macht deutlich, dass die westliche Kultur, die der König einst nach Hua Hin gebracht hat, sich mit buddhistischer Gelassenheit und mystischem Geisterglauben zu einer ganz eigenen Mischung zusammenfügt. So ist das königliche Seebad weder modern noch traditionell, sondern ein mythischer Ort. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.07.2012arte
  • Folge 4 (45 Min.)
    Nirgendwo im Mittelmeerraum gibt es mehr heiße Quellen als auf Ischia. Seit über 2.000 Jahren wird hier gebadet – nicht nur im Meer. Die italienische Insel ist das Zentrum des europäischen Thermaltourismus. In der Antike kamen die Griechen und die Römer, im Mittelalter die Spanier, später dann Touristen aus aller Welt. In den 50er und 60er Jahren war Ischia der Lieblingskurort der Deutschen und Inbegriff für Sonne, Fango und Meer. In der Bucht von Sant’Anna blickt der Badende auf das mächtige Aragoneser Schloss und schwimmt über den Resten der ersten römischen Insel-Siedlungen.
    Eine heiße Quelle sorgt für traumhafte Temperaturen. Zehn große Thermalparks gibt es auf Ischia, Hunderte kleiner Pools. 200 Liter Thermalwasser schießen an manchen Stellen pro Minute aus dem Fels. Einige der 30 Thermalquellen auf Ischia speisen Badestellen auch in entlegenen Schluchten. Weltbekannt wurde die Insel in den 60er Jahren, als sie zum Filmset wurde, zum Beispiel für „Cleopatra“. Bereits 1960 hatte René Clément hier „Nur die Sonne war Zeuge“ mit Alain Delon gedreht.
    Mit den Filmleuten kam der internationale Jetset auf die Insel: Liz Taylor, Charlie Chaplin, Gina Lollobrigida und Maria Callas – auch zum Baden. Heute vergnügen sich jedes Jahr fünf Millionen Badetouristen auf der Insel. Doch dieses Paradies im Mittelmeer ist auch unzähligen Gefahren ausgesetzt. Seine Schönheit ist Segen und Fluch zugleich. Denn Ischia liegt, ähnlich wie die Insel Giglio, die durch die Havarie des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ traurige Bekanntheit erreichte, in einer vom Schiffsverkehr zunehmend frequentierten und bedrohten Zone. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.07.2012arte
  • Folge 5 (45 Min.)
    Weiches Licht und kilometerlange Strände bieten die Badeorte auf Long Island in unmittelbarer Nähe zur Weltmetropole New York City. Kein Wunder also, dass die Hamptons – so genannt wegen der Häufung des Bestandteils Hampton in den Ortsnamen – zum bevorzugten Tummelplatz der Reichen, Schönen und Berühmten wurden. Wer hier eine Villa kaufen will, sollte Multimillionär sein. Dem Filmteam ist es gelungen, einige der prächtigen Häuser zu betreten, die sonst hinter meterhohen Hecken verborgen bleiben, und aus erster Hand zu erfahren, wie und wo heute die amerikanische Upperclass ihren Sommerurlaub verbringt.
    Die Dokumentation zeigt einen der edelsten Golfplätze der Welt, selbstverliebte VIPs beim Pferdepolo in Bridgehampton und begegnet bei einer der vielen Wohltätigkeitsveranstaltungen dem Schauspieler Alec Baldwin. Wer Geld und Namenhat, besitzt hier ein Haus, von Steven Spielberg über John Irving, Billy Joel, Sarah Jessica Parker, George Sorros bis hin zu Ralph Lauren. Die Hamptons aber waren nicht immer ein Tummelplatz der High Society. Der Film zeigt nämlich auch, dass die Anfänge des Strandbades eher bescheiden waren. Die ersten New Yorker Bürger, die hier Ende des 19. Jahrhunderts ihre Ferienhäuser bauten, suchten ländliche Stille und Ruhe vor dem Trubel der nahen Megametropole New York City.
    Das gilt auch für die vielen Künstler, die Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts aus New York City raus auf die Hamptons pilgerten. So feierte hier Jackson Pollock seinen künstlerischen Durchbruch, und Andy Warhol verbrachte seine Sommer hier mit Mick Jagger oder Jackie Onassis. Neben den Schönen und Berühmten, den Reichen und den Künstlern gibt es aber auch noch Bauern und Fischer auf Long Island, die seit Generationen hier leben, oder engagierte Naturschützer, die sich um seltene Tiere und Pflanzen kümmern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.07.2012arte
  • Folge 6 (45 Min.)
    Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts begründete Englands Monarch George IV. Brightons Ruf als Stadt des Vergnügens und der Feste. Der exzentrische König ließ sich in dem verschlafenen Fischerdorf einen Palast im indisch-sarazenischen Stil mit chinesischem Interieur erbauen, um dort manchmal monatelang andauernde gigantische Sauf- und Fressgelage zu veranstalten. Im viktorianischen Zeitalter brachte der Bau der Eisenbahnlinie von London nach Brighton das Küstenstädtchen dann in Reichweite von Millionen Badegästen und entfachte einen beispiellosen Boom. Nun war Brighton in nicht mal mehr einer Stunde von London aus zu erreichen und beeindruckte die erholungsbedürftigen Großstädter mit prächtigen Pieranlagen sowie den neuesten Vergnügungsangeboten.
    Pompöse Musicaltheater, ein Wochenende mit der Liebsten oder ein Besuch in den ersten Kinos – nach Brighton fuhr man, um Spaß zu haben. Das ist bis heute so geblieben. Hier findet Europas größte Strandparty statt. Und an den Wochenenden werden hier die legendären, aber auch berüchtigten britischen Junggesellenabschiede gefeiert. Die Einwohner Brightons haben sich mit dem Trubel und dem Lärm arrangiert. Wie es sich für eine Stadt am Meer gehört, ist das Seebad weltoffen und entspannt. Studenten aus ganz Europa, Künstler und Englands größte Gaycommunity sorgen für ein Flair, das sogar der Hauptstadt London Konkurrenz macht. Nicht umsonst nennen die Engländer Brighton auch Little London – nur mit dem Extra einer frischen Seebrise. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.07.2012arte
  • Folge 7 (45 Min.)
    Die Küste der südafrikanischen Provinz Westkap gehört den Abenteurern, den Kitesurfern und den Walbeobachtern. Für sie ist die Region ein Paradies. Relaxen kann man im Hinterland bei einer Weinprobe oder am Strand mit einem „Sundowner“. Die Reise durch die von rauen Atlantikwinden und einer wilden Natur geprägten Landschaft beginnt in Kapstadt unterhalb des Tafelbergs, führt über die schicken Strände von Clifton und Camps Bay entlang malerischer Klippen ans Kap der Guten Hoffnung und in die False Bay östlich des Kaps. In Muizenberg an der False Bay hat das Strandleben am Kap einmal angefangen. Heute gehört der lange weiße Strand mit den historischen Strandhütten den jungen schwarzen „Surfing Rastafarians“, und die Haiwächter sind täglich im Einsatz.
    Ein Abstecher führt entlang der Walküste ans Cape Agulhas, die eigentliche Südspitze des afrikanischen Kontinents. Hier trifft man auf Fischer, Botaniker und Walbeobachter. Und auf dem Rückweg nach Kapstadt lassen sich zahlreiche Weingüter im Hinterland besuchen. Die Provinz Westkap ist ein wunderschöner Landstrich mit einer problematischen Geschichte. Denn die Apartheid ist zwar abgeschafft, aber überwunden ist sie noch nicht. Und so gehört ein Besuch von Robben Island, der Gefängnisinsel direkt vor Kapstadt, zum Besichtigungsprogramm der Küstenroute. Denn, so sagt ein ehemaliger Gefangener, der Besucher über die Insel führt: „Wer nicht auf Robben Island war, war nicht in Südafrika.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.07.2012arte
  • Folge 8 (45 Min.)
    Seit dem Ende des Ersten Weltkrieges zieht es eine Mischung aus Aristokraten, Industrieellen und Intellektuellen – meist aus Mailand, Parma oder Modena – nach Forte dei Marmi an die Küste der Toskana. Hier besitzt auch der Adel aus Florenz seine Sommerresidenzen, meist kleine Villen unweit des Strandes. Wer nicht über ein eigenes Anwesen verfügt, findet in den Hotels Gastfreundlichkeit auf hohem Niveau. Das Herzstück von Forte dei Marmi sind seine Bagni, kleine abgezäunte Bezirke mit Liegestuhl- und Sonnenschirmverleih, Umkleidekabinen und einer kleinen Bar. Die rund 100 Bagni von Forte dei Marmi haben den Charme vergangener Zeiten bewahrt.
    Sie sind aus Holz, elegant, diskret und ziehen sich, wie auf einer Schnur gezogen, an dem vier Kilometer langen Strand entlang. Die Gäste der Bagni kommen meist seit Generationen. Wenn sie „fuori stagione“, also in der Vorsaison anreisen, bekommen sie einen Schlüssel und können zu jeder Zeit eine Holzkabine am Strand benutzen. Meist mietet man seinen Platz für die ganze Saison. Das kann schon einmal 25.000 Euro kosten. Forte dei Marmi ist der Inbegriff der Dolce Vita, gepaart mit einem für Italien eher untypischen Understatement. Wenn man nicht im Bagno ist, fährt man Fahrrad, spielt Tennis, reitet aus oder widmet sich den schönen Künsten.
    In den Villen finden Hauskonzerte statt, man besucht die Künstler und Kunsthandwerker im Nachbarort Pietrasanta. Und im Hochsommer, wenn es gar nicht abkühlen will, zieht man sich am Abend in die kleinen Dörfer in den Apuanischen Alpen zurück, bevor man sich nach Mitternacht ins legendäre Nachtleben des Seebades stürzt und im „La Capannina“ bis zum Morgen tanzt. Der 1929 gegründete Club ist eines der berühmtesten Nachtlokale Italiens. Die Dokumentation führt ins Forte dei Marmi von heute, stellt Besitzer der Bäder ebenso vor wie prominente Bewohner von Botero bis Andrea Bocelli und die drei schönen Schwestern Viacava, die gemeinsam ein Hotel betreiben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.07.2012arte
  • Folge 9 (45 Min.)
    Usedom, drei Autostunden von der Hauptstadt entfernt, galt früher als die „Badewanne Berlins“. Kilometerlange Sandstrände lockten schon Ende des 19. Jahrhunderts illustre Badegäste hierher. Die ließen in Strandnähe Sommervillen bauen und prägten die Architektur der Seebäder. Die Damen präsentierten die neueste Mode auf der Strandpromenade, gebadet wurde zunächst getrennt in „Frauen-„ und „Männerbädern“ und später gemeinsam in „Familienbädern“. Heute wirbt die Insel mit dem, was an Schönem übrig geblieben ist in den sogenannten Kaiserbädern Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin, vor allem mit den hübsch restaurierten Villen, den langen Promenaden und den weißen Stränden mit ihren Strandkörben im alten Stil.
    Aber dazwischen liegt die DDR-Geschichte, in der Usedom zum Volksbad mit Zeltplatzkultur und FKK wurde. Das Hinterland der Insel ist im Kontrast zu den Seebädern ein Ort der Stille und Beschaulichkeit. Die Bewohner bestellen die kargen Felder, fangen Fische und einige wohnen noch in mit Reet gedeckten Häusern zwischen Wiesen und Wäldern.
    Auch der Koch eines Luxushotels hat hier einen Rückzugsort gefunden und gleichzeitig eine Fundgrube für Kräuter, die er in seiner Küche verarbeitet. Nach dem Krieg verlief eine gut bewachte Grenze zwischen dem deutschen Seebad Ahlbeck und dem polnischen Swinoujscie, auch Swinemünde genannt. Inzwischen sind die Grenzanlagen abgebaut. So überquert eine Modedesignerin täglich mit dem Fahrrad die nun durchlässige Grenze. Und junge Kitesurfer bleiben lieber gleich auf der polnischen Seite, denn dort geht es nicht so gesetzt zu wie auf den Promenaden der „Kaiserbäder“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.07.2012arte
  • Folge 10 (45 Min.)
    Mondän und wild zugleich präsentiert sich die extravagante Schönheit von Biarritz. Vor der steilen Felsküste mit ihren schmucken Villen und Luxushotels tost der Atlantik, meterhoch türmen sich die Wellen, Gischt schäumt, die Luft ist erfüllt mit feinem Dunst. Schon Frankreichs Kaiser Napoleon III. verbrachte seine Flitterwochen in Biarritz. Seine junge Gemahlin Eugénie de Montijo liebte den Ort, lag er doch fast an der Grenze zu ihrer Heimat Spanien. Um sie glücklich zu machen, errichtete ihr der Kaiser eine Sommerresidenz, heute bekannt als das legendäre Hôtel du Palais. Das kleine Fischerdorf verwandelte sich in ein vornehmes Strandbad.
    Könige und Prinzessinnen wurden in Umkleidekabinen zu Wasser getragen. Fischer im Ruhestand hielten den prominenten Gästen Händchen, denn schwimmen konnte damals keiner. Heute dirigieren die Bademeister der Grande Plage Tausende von Badegästen in die Fluten. Erst wenn es kalt wird, haben die „Ours Blancs“ (zu Deutsch „Eisbären“) den Atlantik wieder für sich. Die Mitglieder des Schwimmclubs für Hartgesottene baden jeden Tag, auch im Winter, und zwar genau so viele Minuten wie das Wasser Grad anzeigt. Statt der steifen Noblesse von einst herrscht in Biarritz längst sportliche Lässigkeit.
    Die Perle am Atlantik ist zum Mekka für Surfer geworden. Jedes Jahr im Juni wird hier die Frauenweltmeisterschaft im Longboarden ausgetragen. Mit den Surferinnen reisen auch junge Musiker und Künstler an und verleihen der Côte Basque für ein paar Tage das Flair eines Hippie-Festivals. Sie errichten Skulpturen aus Treibholz und geben Open-Air-Konzerte. Das Lieblingsmotiv aller Fotografen ist der Sonnenuntergang hinter dem Rocher de la Vierge, dem Wahrzeichen von Biarritz. Es ist ein Naturspektakel, das alle fasziniert, Kaiser, Könige und Surfer, denn es ist wild und stolz – wie Biarritz. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 27.07.2012arte

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