Strawalde alias Jürgen Böttcher – Der Filmregisseur und Maler im Porträt

Der Maler und Dokumentarist Jürgen Böttcher, Pseudonym „Strawalde“, zählt zu den wichtigsten Künstlern der DDR-Zeit. Seine bildnerischen und filmischen Arbeiten waren durchweg unangepasst, geradezu rebellisch seine Bilder, seine Filme eher schräg und in ihrer künstlerischen Wirkung wie aus einer anderen Welt, jenseits der DDR. Wohl am ehesten zu verstehen im Sinne des cinema verité. Oft spielten Laiendarsteller und verkörperten Leere und bleierne Wirklichkeit in der Kulisse zwielichtiger Berliner Hinterhöfe.

Für das ostdeutsche Publikum ist er interessant, weil er sich trotz seiner so subversiven Produktionen einen Namen machen konnte und sein Leben so widerständig und widerspenstig ist wie nur wenige andere im Osten. In der Kombination seines Werkes aus Bildern und Filmen, durch deren Zusammenspiel eine ganz eigene Sicht entsteht, ist „Strawalde“ alias Jürgen Böttcher ein schräger Chronist des künstlerischen Seins in der DDR und dadurch ein spannender Protagonist für die Sendereihe „Lebensläufe“. (Text: MDR)