2023, Folge 1–21

  • Folge 1
    Im Jahr 2023 feiert die Schweiz 175 Jahre Jubiläum der Bundesverfassung und das Bundeshaus bekommt aus diesem Anlass ein neues Kunstwerk. Es trägt den Titel „Tilo“ – benannt nach der ersten schwarzen Nationalrätin der Schweiz Tilo Frey. „Kulturplatz“ begleitet das symbolträchtige Projekt. Im Jahr 2023 begeht die Schweiz das 175-jährige Jubiläum der Bundesverfassung. Es ist der Geburtstag der modernen Schweiz: Aus der alten Eidgenossenschaft wird 1848 ein Bundesstaat und die erste Demokratie Europas. Anlässlich dieses Jubiläums bekommt das Bundeshaus ein neues Kunstwerk.
    An der Fassade werden im Giebelfeld 246 grünlich-schimmernde Kacheln angebracht. Das Giebelfeld war seit Erbauung leer geblieben, das Bundeshaus also unvollendet. Das wird sich nun ändern. Nach einem Wettbewerb wurde im Februar 2022 die Basler Künstlerin Renée Levi und ihr Entwurf ausgewählt. Das großflächige Kachelmosaik wird bis September 2023 an der Nordfassade des Parlamentgebäudes angebracht. „Tilo“ heißt das Kunstwerk, benannt nach der ersten schwarzen Nationalrätin der Schweiz Tilo Frey.
    Frey wurde 1971, gemeinsam mit elf weiteren Frauen – eine Premiere! -in den Nationalrat gewählt. Tilo Frey war als Kleinkind mit ihrem Vater Paul Frey von Kamerun in die Schweiz gekommen. Zu Zeiten als es in der Schweiz noch Völkerschauen gab. Sie wuchs in einer gutbürgerlichen Neuenburger Familie auf. 1964 übernahm sie ihr erstes politisches Amt, als sie als Abgeordnete in den Conseil général der Stadt Neuenburg gewählt wurde. Nach ihrer Abwahl aus dem Nationalrat 1975 geriet Tilo Frey sehr schnell in Vergessenheit.
    Vor ihrem Tod 2008 vernichtete sie ihr gesamtes privates Archiv. Viel weiß man nicht von ihr. Doch mit dem Kunstwerk „Tilo“, was über dem Eingang des Bundeshauses hängen wird, wird sich Tilo Frey wieder in das kollektive Gedächtnis der Schweiz einreihen. Die 246 Kacheln des Mosaiks werden in einem alten Keramik-Traditionsbetrieb in Sarnen im Schweizer Kanton Obwalden von Hand gefertigt. „Kulturplatz“ begleitet die Herstellung der 246 Kacheln und des gesamten Kunstwerks, das symbolträchtig die moderne Schweiz 2023 widerspiegeln soll. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.01.20233satOriginal-TV-PremiereMi 04.01.2023SRF 1
  • Folge 2
    Christiane Trapp leitet bei der Polizei Basel-Landschaft die Fachstelle Kriminologie und die Task-Force «Cold Cases». Eines ihrer Spezialgebiete sind also sogenannt «kalte Fälle»: ungeklärte Verbrechen, bei denen die Ermittlung nicht vorankommt. Die international bekannte Expertin gewährt dem «Kulturplatz» Einblick in ihre Arbeit. Wie entlarvt sie Verschleierungstaktiken der Täterschaft? Wie geht sie mit menschlichen Abgründen um? Und wie stark deckt sich ihr Alltag mit den Bildern und Erzählungen der zahlreichen «True Crime»-Formate?
    Um diese Formate ist in den letzten Jahren ein regelrechter Hype entstanden. Die Sendung beleuchtet die Gründe für diesen Erfolg und trifft mehrere Fachpersonen, die aus unterschiedlicher Warte auf «True Crime» blicken: Friederike Boudriot analysiert als Leiterin einer Klinik für forensische Psychiatrie kriminelle Taten, Jörg Noller setzt sich als Philosoph mit Theorien des Bösen auseinander und Christine Hämmerling forscht als Kulturwissenschaftlerin zur «Faszination Verbrechen».
    Darüber hinaus stellt «Kulturplatz» die vierteilige Dokumentarfilmreihe vor, die ab dem 12. Januar 2023 wöchentlich auf SRF 1 laufen wird. Welche Fälle behandelt sie? Wo liegen die Herausforderungen in der Berichterstattung? Und welche Erkenntnisse fördert sie zutage?
    Schliesslich widmet sich die Sendung einem der legendärsten «True Crime»-Fälle aller Zeiten: Truman Capotes «In Cold Blood». «Kaltblütig» hat als Buch und Film das Genre nachhaltig geprägt. Wie und warum, ergründet ein «Kulturplatz», der ganz im Zeichen wahrer Verbrechen steht. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.01.20233satOriginal-TV-PremiereMi 11.01.2023SRF 1
  • Folge 3
    «Kulturplatz» ist zu Gast im Restaurant Rechberg 1837 in Zürich, wo ein junges Team radikal traditionalistisch anrichtet. Das heisst, es werden keine Zutaten verwendet, die zur Entstehungszeit des Gebäudes im Jahr 1837 nicht schon zur Verfügung standen. Von den Lebensmitteln, die immer von den zwei gleichen Bauernhöfen stammen, bis zum Geschirr und Besteck, muss zudem alles regional produziert sein. Moderatorin Eva Wannemacher schaut genauer in die Töpfe und auf den gedeckten Tisch.
    Eben erst wurde bekannt, dass die Pioniere des neuen Fine Dinings im Restaurant Noma in Kopenhagen auf Ende 2024 ihr Lokal schliessen. Die Rechnung gehe nicht mehr auf, angesichts der langen Arbeitstage, die notwendig seien, um eine Küche auf diesem Niveau zu kreieren und dazu noch die Mitarbeitenden fair zu entlöhnen. Wie geht das Team im Rechberg, das auch auf eine sehr aufwendige Küche setzt, wenn auch im kleineren Rahmen, mit denselben Herausforderungen um?
    Essen – Die neue Religion
    Mit Kochen und Essen verorten sich heute viele Menschen: Was früher die Religion oder die richtige Partei war, ist heute das Essen. Der ganz grosse Trend geht dabei in Richtung fleischlose Ernährung, ob vegetarisch oder vegan. Eine Bestandesaufnahme.
    Köche – Halbgötter in Weiss
    Sie führen ein Leben zwischen Kochherd und Crème de la Crème, haben niemals ein freies Wochenende und geniessen den Status eines Popstars. Von Paul Bocuse über Jamie Oliver bis zu Andreas Caminada hat sich das Image der «Chefs» in der Spitzengastronomie in den letzten Jahrzehnten komplett gewandelt. Und neuerdings mischen auch die Frauen kräftig mit, und zwar mit innovativen Konzepten, wie etwa Tanja Grandits in Basel oder die junge Wahlzürcherin Zineb Hattab, die auf Anhieb in den Gault-Millau-Himmel aufstieg. Was ist das Geheimnis der beliebtesten Köchinnen und Köche in der Schweiz und wie wichtig ist der mediale Auftritt heutzutage, um Erfolg zu haben?
    Essen in der Kunst
    Kochen und Essen sind kulturelle Handlungen und seit jeher ein beliebtes Bildsujet. «Kulturplatz» hat Beispiele aus Kunst und Film zusammengetragen und neu angerichtet. Vom ikonischen «Abendmahl» oder den Stillleben mit Früchten der Alten Meister, über «La Grande Bouffe» oder Monty Python’s «The Meaning Of Life», bis zur sogenannten «Eat Art». Es geht um die ganz grossen Themen: Vergänglichkeit, Völlerei, Food Waste. Dabei zeigt sich, die Darstellung von Essen in der Kultur spiegelt immer auch den aktuellen Zeitgeist. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.01.20233satOriginal-TV-PremiereMi 18.01.2023SRF 1
  • Folge 4
    Luzia Schmid beleuchtet in ihrer Dokumentation «Trained to See – Three Women and the War», wie Korrespondentinnen den Blick auf den Zweiten Weltkrieg verändert haben.
    Damals arbeiteten erstmals Frauen als offizielle Berichterstatterinnen an der Front. Der Film heftet sich den US-Ikonen Lee Miller, Martha Gellhorn und Margaret Bourke-White an die Fersen, die mit ihrem Einsatz das noch junge Genre des Fotojournalismus geprägt haben.
    Auf der Tonspur hört man, was dabei in den Köpfen der drei engagierten Frauen vorging. Omnipräsent ist der Krieg auch im Kopf von SRF-Auslandkorrespondentin Luzia Tschirky, die sich bis zu Beginn des russischen Überfalls im Februar 2022 in Kiew aufhielt. Seit Mitte März wohnt die mehrfach preisgekrönte Schweizer Journalistin in Warschau, von wo aus die werdende Mutter weiter über den Ukraine-Konflikt berichtet. «Kulturplatz» hat die 33-Jährige zum Gespräch über die besondere Rolle getroffen, die Frauen im Rahmen der Kriegsberichterstattung spielen.
    Für viel Aufsehen sorgte neben vielen brisanten Dokus auch das Vergewaltigungsdrama «Theo: Eine Konversation mit der Ehrlichkeit»: weil es am Beispiel sexuell verunsicherter Teenager zeigt, was die Maxime «Nur Ja heisst Ja» wirklich bedeutet. Regisseur Damien Hauser ist nur ein wenig älter als sein 18-jähriger Protagonist Simi, dessen erstes Mal sich zu einem Albtraum entwickelt. Hat er unter dem Einfluss von Pornos und falschen Freunden tatsächlich eine Mitschülerin vergewaltigt? Oder ist er vielmehr das Opfer einer Verleumdung, die via Social Media blitzschnell die Runde machte? (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.01.20233satOriginal-TV-PremiereMi 25.01.2023SRF 1
  • Folge 5
    «Kulturplatz» beleuchtet ein dunkles Kapitel Schweizer Geschichte, gemeint sind die Zehntausenden Saisonniers, die in der Schweiz billig arbeiten sollten, sich aber nicht integrieren durften. Diese Menschen und vor allem ihre Kinder erlebten Schlimmes. Da Familiennachzug lange verboten war, kamen viele Kinder ins Heim oder wurden versteckt. Nur wenige haben bisher darüber gesprochen, nun scheint die Zeit reif. Nebst einer Ausstellung in Biel hat eben erst ein Theaterstück zum Thema «versteckte Kinder» in Luzern Premiere gefeiert und im neuen Dokumentarfilm «Im Land der verbotenen Kinder» reden Betroffene Klartext. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.02.20233satOriginal-TV-PremiereMi 01.02.2023SRF 1
  • Folge 6
    Eva Wannenmacher ist zu Gast im Styling-Department von Schweizer Radio und Fernsehen SRF und spricht mit den Verantwortlichen, wie Mode gezielt eingesetzt wird, welche Werte und Haltungen damit kommuniziert werden können und warum Nachhaltigkeit und Vintage-Bekleidung eine immer grössere Rolle spielen.
    Mode und Politik
    Von Links bis Rechts gilt, der adäquate Auftritt ist zentral. Das wissen die Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus National- und Ständerat bestens. Diana Gutjahr , Heidi Z’graggen und Fabian Molina erzählen, welche textile Rüstung sie sich für den politischen Nahkampf in Bundesbern jeweils anziehen. Auch auf internationaler Ebene überraschen und irritieren Polit-Grössen immer wieder mit speziellen oder gewagten modischen Statements. Der österreichische Autor Daniel Kalt analysiert in seinem neuen Buch «Staat tragen» die Garderobe von Obama, Merkel und Co.
    Crossdressing
    Die Mode ist ein Spiel und ihre Kraft liegt auch darin, scheinbar Gegensätzliches miteinander zu kombinieren, Geschlechterklischees auf die Spitze zu treiben und damit aufzulösen. Die Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken zeigt in ihrem Buch «Ver-kleiden» auf, was man eigentlich tut, wenn man sich anzieht und warum die Farbe Rosa mal die Farbe der Männer und dann wieder der Frauen ist.
    Recycling-Mode von «Prototypes»
    Die Modebranche steht für den unethischen Verbrauch und eine nicht mehr tragbare Verschwendung von Ressourcen. Gleichzeitig bedeutet Mode auch immer die Gestaltung der Zukunft. Fashion wirklich neu denken, das tun die Macherinnen und Macher von «Prototypes», radikal und sehr erfolgreich. Im letzten Jahr gewann das Label den Swiss Design Award für ihre Upcycling-Kreationen. Nino Gadient besucht die Designerin und den Designer von «Prototypes» im Atelier und lernt dort, dass Fashion vor allem eine Frage des richtigen Bewusstseins ist. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.02.20233satOriginal-TV-PremiereMi 08.02.2023SRF 1
  • Folge 7
    Nichts im Leben besitzt eine grössere Strahlkraft als Liebe. Die ganze Welt ist auf der Suche nach ihr. Der Mensch lässt nichts unversucht, sie zu finden. Doch hat er sie erst mal, behandelt er sie oft nachlässig. Die dänische Neurobiologin und Wissenschaftsjournalistin Lone Frank hat kürzlich ein Buch zu diesem «höchsten der Gefühle» veröffentlicht. Im Interview erzählt sie über den Verlust ihres Partners und die aufreibende Suche nach dem sagenumwobenen Ort, an dem die Liebe hinfällt. Und darüber, wie sich Menschen oft selbst ein Bein stellen beim Versuch, etwas Dauerhaftes zustande zu bringen.
    Ausserdem trifft «Kulturplatz» Ivan und Marianne Verny. Sie sind seit 37 Jahren verheiratet und wissen genau um die Fallstricke des langjährigen Beziehungsalltags. Denn sie sind nicht nur erfahrene Lebenspartner, sondern auch beide Psychiater und Psychotherapeuten.
    Weitere Themen in der Sendung:
    Der Dokumentarfilm «The Curse» erzählt die Geschichte von Maria Kaur Bedi und Satindar Singh Bedi. Beide lernen sich am Zurich Film Festival kennen und lieben. Obwohl damals schon klar ist, dass Satindar schwerer Alkoholiker ist. Ein Kampf gegen die Sucht und um die gemeinsame Liebe beginnt. Und über allen thront die Frage: Kann Liebe retten?
    Die Künstlerin Jeanne Spaeter hat ein Jahr lang Beziehung hinter sich mit einem Fremden. Es war ein Experiment. Ein Kunstprojekt, bei dem man nach einem Treffen einen Vertrag für 356 Tage Beziehung aufgesetzt hat. Eltern kennenlernen, Freunde, zusammenziehen, viermal im Monat Sex haben. Jetzt verarbeitet sie ihre Erfahrung in einem Bühnenstück und fragt sich, warum für so viele das Paar die erstrebenswerteste Lebensform aller darstellt. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.02.20233satOriginal-TV-PremiereMi 15.02.2023SRF 1
  • Folge 8
    Die Kultur gibt Ukrainerinnen und Ukrainern Halt
    Viele Kunstschaffende sind aus der hart umkämpften Ostukraine in den Westen geflohen. In Lviv finden noch Opernaufführungen statt, die Kunst gibt den Menschen hier Kraft und Widerstandsfähigkeit in schwierigen Zeiten. Doch es gibt auch Kunstschaffende, die im Osten geblieben sind. Wie eine Tänzerin, die in Charkiw dem Bombenalarm trotzt. Um mit ihrem Tanz den Menschen Momente der Freude zu schenken.
    Wie man das kulturelle Erbe in der Ukraine schützt
    Der Krieg zerstört auch die Kultur eines Landes. In der Ukraine sind nach einem Jahr unzählige Kulturdenkmäler und Museen zerstört oder beschädigt worden. Der Westen schickt Hilfe in Form von Geldern und Material. Doch was geschieht mit Kunstwerken, Denkmälern und geschützter Architektur, wenn der Krieg noch lange anhält? Über Strategien das kulturelle Erbe in Kriegsgebieten zu schützen.
    Die Suche nach Heimat wird zu einer künstlerischen Auseinandersetzung
    Die 19-jährige Ulyana Pasternak floh am Tag nach der russischen Besetzung und studiert inzwischen Kunst an der Hochschule Luzern. Hier beschäftigt sich die Ukrainerin mit dem Begriff Heimat und schafft poetische Videoarbeiten. Über ihre eigene Sehnsucht nach Heimat erzählt sie bei einem Atelierbesuch.
    Ein Studentenwohnheim in Luzern wird zum Kulturzentrum für Ukrainerinnen und Ukrainer
    Die Kunst-Box in Luzern war ursprünglich ein Wohnheim für Musik- und Kunststudierende. Doch zu Beginn des Krieges rückte man zusammen und nahm rund 40 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer auf. Rasch organisierten die sich untereinander, gaben Yoga und Musikunterricht, kochten, kümmerten sich um die Kinderbetreuung und gründeten einen Chor, der Benefitskonzerte gibt. Das nächste findet am 24. Februar, dem Jahrestag des russischen Angriffskrieges statt. Kulturplatz über ein besonderes Projekt. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.02.20233satOriginal-TV-PremiereMi 22.02.2023SRF 1
  • Folge 9
    Am 1. März wird Franz Hohler 80. «Kulturplatz»-Moderatorin Eva Wannemacher nutzt die Gelegenheit und wandert mit ihm im Kanton Thurgau ein Stück entlang des Rheins. Inspiriert von Hohlers neuestem Buch «Rheinaufwärts», einer Sammlung von Beobachtungen unterwegs zu Fuss. Dabei schauen die beiden zurück auf seine lange Schaffenszeit von nahezu 60 Jahren.
    Da ist etwa das legendäre «Totemügerli» oder der «Weltuntergang», in dem Hohler bereits vor 50 Jahren die drohende Klimakatastrophe thematisierte. Franz Hohler war schon immer ein Mann der Bühne – oft begleitet von seinem Cello – und begeistert bis heute mit scharf beobachteten Szenen aus dem Schweizer Alltag.
    Das Image des Kabarettisten haftet ihm in der Öffentlichkeit an, dabei habe er sich vor über 20 Jahren längst als Kabarettist «pensioniert», sieht sich vielmehr als Autor. «Autor stand für mich immer am Anfang meiner Arbeit. Ich sah mich stets als literarischen Allgemeinpraktiker.» Hohler schrieb schon als Kind über seine Geschwister und Eltern, Wilhelm Busch hat ihn tief beeindruckt. Wie Busch jeweils endete mit «und die Moral von der Geschicht …», so fand auch Hohler später seine Berufung als «unterhaltender Moralist», wie er sich selbst beschreibt.
    Doch auf der Bühne steht der «zwanghaft Fleissige» immer noch regelmässig. Aktuell reist er mit seinen bekanntesten Nummern unter dem Titel «Franz Hohler spaziert durch sein Gesamtkunstwerk» quer durch die Schweiz.
    In Biel BE am 1. März 1943 zur Welt gekommen, wuchs Hohler in Olten SO auf. Und dieser «Knotenpunkt» der Schweiz widmet dem prominenten Jubilar ab Mai zwei Ausstellungen: In der Stadtkirche stellt Hohler erstmals seine eigenen Fotografien aus und im Kunstmuseum kuratiert er eine Gruppenausstellung mit Künstlerinnen und Künstlern wie Pipilotti Rist, Beni Bischoff oder Roman Signer, die sich mit Hohlers Person und Werk auseinandersetzen. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.03.20233satOriginal-TV-PremiereMi 01.03.2023SRF 1
  • Folge 10
    Ob im Film, im Fernsehen oder in der Literatur: Fiktionale Erzählungen mit Klimabezug liegen voll im Trend. Inzwischen ist daraus sogar ein eigenes Genre geworden: Climate Fiction, kurz «Cli-Fi». Oft kommt sie ohne Katastrophe aus, ohne dystopische Zukunftsvision. Denn das, was die Climate Fiction heute beschreibt, liegt nahe an der Realität – und sorgt damit für politische Reaktionen.
    Der Bestseller Autor Frank Schätzing hat früh über Klimakatastrophen geschrieben, mit seinem Buch «Der Schwarm» gelang ihm 2004 der grösste Erfolg seiner Karriere. Nun ist sein Buch als 40-Millionen Euro teure TV-Serie verfilmt worden. Was er davon hält und was ihn antreibt, seine Bücher zu schreiben, zeigt ein Porträt. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.03.20233satOriginal-TV-PremiereMi 08.03.2023SRF 1
  • Folge 11
    Katharina Grosse ist eine der wenigen Künstlerinnen, die sich in einer immer noch männlich dominierten Kunstwelt durchsetzen konnten. Die 61-Jährige ist ein Star in der Kunstszene, ihre Werke werden derzeit auf dem Markt für 200’000 bis 600’000 Euro gehandelt. Berühmt wurde sie durch ihre spektakulären Malereien im öffentlichen Raum, die sie sprayt. Bereits in den 90er-Jahren tauschte Grosse den Malpinsel gegen die Spraypistole und wollte sich nicht von den Grenzen der Leinwand beschränken lassen. Erst überzog sie «nur» Museumswände mit Farbteppichen.
    Sehr bald kamen Häuser, leerstehende Industriegebäude und ganze Landschaften hinzu. 2017 gestaltete Grosse eine Parklandschaft im dänischen Aarhus. Ein höchst umstrittenes Projekt. Grosse sprayte ein grossflächiges Stück Wiese mitsamt aller Bäume und der durchquerenden Strasse in grellem Magenta. Das rief Anwohnende und Tierschützende auf den Plan. Zu Recht, wie Grosse sagt. Das, was toxisch aussieht, sei auch genau so gemeint. Denn ihre Aufgabe als Künstlerin sei es, aufzuzeigen, dass an diesem Ort alles falsch sei, inklusive ihrer Intervention.
    Katharina Grosse hat «Kulturplatz» ein Exklusiv-Interview in ihrem Atelier in Berlin gegeben. Eine Begegnung mit einer Frau, die genau weiss, was sie will und die keinerlei Angst vor Grösse hat. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.03.20233satOriginal-TV-PremiereMi 15.03.2023SRF 1
  • Folge 12 (30 Min.)
    Tiere mit künstlicher Intelligenz besser verstehen
    Der Forscher und Tech-Pionier Aza Raskin hat ein ehrgeiziges Ziel: Er will die Tierkommunikation mithilfe von künstlicher Intelligenz entschlüsseln. Anhand von Abermillionen Aufnahmen von Tierlauten soll es gelingen, mit Tieren kommunikativ in Kontakt zu treten und so deren essenzielle Bedürfnisse zu eruieren. Denn nur was man versteht, das schützt man auch und das ist angesichts der Klima-Krise dringend notwendig. Geht es nach Raskin, könnten schon bald Schiffe Wale warnen oder Menschen könnten per App erkennen, wann Tiere gestresst sind, Ruhe brauchen und der Rückzug des Menschen angesagt ist. Auch an der ETH Zürich wird die Tierkommunikation mithilfe von künstlicher Intelligenz erforscht, das nationale Forschungsprojekt nennt sich «Evolving Language». «Kulturplatz» über visionäre Projekte, die das Verhältnis zum Tier von Grund auf verändern könnten.
    Was Hunde sagen wollen
    «Kulturplatz»-Redaktorin Silvia Fleck besucht mit ihrem Jung-Hund Oscar ein Training bei Hunde-Expertin Luzia Candreia. Sie analysiert Oscars Persönlichkeit und findet heraus, ob er eher ein Wächter oder ein Leithund ist. Zudem zeigt sie auf, wie der Mensch die Hunde-Kommunikation besser nachvollziehen kann, denn in den allermeisten Fällen verstehen die Menschen die Vierbeiner schlicht falsch.
    Von Raben und Menschen
    «Raben beobachten uns Menschen ständig und haben ein kollektives Wissen über unser Verhalten gesammelt», sagt der Filmemacher Martin Schilt. Zehn Jahre lang hat er an seinem Dokumentarfilm über Rabenvögel gearbeitet. Er traf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der ganzen Welt und hat viel über die Intelligenz der Krähen, ihre Kommunikation untereinander und über ihre Schlitzohrigkeit erfahren. Sein Film «Krähen – Nature is watching us» ist ein faszinierendes Eintauchen in die Welt der schwarzgefiederten Vögel. Der neue Dokumentar-Film zeigt, wie intelligent und kommunikativ die «schwarzen Chronisten» sind, die schon unzählige Schriftsteller, wie Mark Twain und Edgar Allen Poe fasziniert haben. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.03.20233satOriginal-TV-PremiereMi 22.03.2023SRF 1
  • Folge 13
    Picasso feierte die Frauen und zerlegte sie
    Pablo Picassos Verhältnis zum weiblichen Geschlecht war stets ambivalent. Für ihn waren Frauen «Göttinnen und Fussabstreifer». Er dekonstruierte sie in seinen Bildern, manchmal bis zur Entstellung. Ein aktuelles Buch schaut jetzt genauer auf das «System Picasso» und auf die Frauen, die sich mit dem «Genie», wie er sich selbst sah, einliessen.
    Picasso und seine Männer
    Neben den Beziehungen zu seinen Geliebten, pflegte Pablo Picasso auch Männerfreundschaften. Unter seinen Freunden waren Handwerker, Kulturschaffende und andere Künstler. Zwei Bücher beschäftigen sich aktuell mit den Freundschaften des Künstlers, einerseits mit der zum Universalkünstler Jean Cocteau, andererseits mit der zu seinem Frisör. Und beide zeigen: Auch in seinen Freundschaften drehte sich alles um ihn selbst.
    Picasso à la Designer Paul Smith
    Zum 50. Todestag von Pablo Picasso wählte das Picasso-Museum in Paris einen speziellen Ansatz: In der Ausstellung «Picasso Prends De Coleurs» gestaltete der britische Designer Paul Smith neu und verband Picassos Meisterwerke Picasso mit moderner Kunst. Die Ausstellung lädt auf spielerische Art ein, Picassos Vermächtnis neu zu entdecken und will so auch die jungen Leute anlocken. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.04.20233satOriginal-TV-PremiereMi 05.04.2023SRF 1
  • Folge 14
    Von der Demokratiebewegung in Hongkong bis zu den Klimaprotesten in Europa, eines ist ihnen gemeinsam: Sie kämpfen für ihr Recht gehört zu werden und sie kämpfen gegen eine stille Mehrheit. „Kulturplatz“ über Zivilcourage und die Furchtlosigkeit von David gegen Goliath. Im Sommer 2019 gingen in Hongkong über ein Million Menschen auf die Straße und demonstrierten für mehr Freiheit und Demokratie in der chinesischen Sonderverwaltungszone. Heute, knapp vier Jahre später, ist Hongkongs Demokratiebewegung faktisch zerschlagen. Den oppositionellen Medien und Politikern wird seit Februar der Prozess gemacht.
    Das Beispiel Hongkong zeigt, wie China mit Gesetzen und scheinbarer Rechtsstaatlichkeit eine Opposition zum Schweigen gebracht hat. Die Frage bleibt, gibt es noch einen letzten Funken Hoffnung? Klimaseniorinnen haben vor dem europäischen Gerichtshof eine Klage gegen die Schweiz eingereicht, weil sie der Meinung sind, der Klimaschutz des Bundes sei unzureichend und verletze ihr Grundrecht auf Unversehrtheit. Ihr Argument: Die globale Erwärmung stelle ein erhöhtes Sterberisiko gerade für ältere Frauen dar. Mit der Frage, ob der Klimaschutz ein Menschenrecht sein kann, hat „Kulturplatz“ die Seniorinnen auf ihrem Marsch nach Straßburg begleitet.
    Eine Frau, die mit ihrer Kunst und ihrem Protest einiges erreicht hat, ist die Fotografin Nan Goldin. Sie ist angetreten, eine der mächtigsten Familien der USA zu Fall zu bringen – die Sacklers. Sie haben mit ihrem Pharmaunternehmen Purdue und dem umstrittenen Schmerzmittel Oxycontin Milliarden verdient. Als Goldin von diesem Schmerzmittel abhängig wird, beginnt sie zu kämpfen. Ein wunderbarer Dokumentarfilm begleitet die Künstlerin in ihrem Kampf für Gerechtigkeit. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.04.20233satOriginal-TV-PremiereMi 12.04.2023SRF 1
  • Folge 15 (30 Min.)
    Kulturplatz Keyvisual 2016 SRF
    Unterwegs mit dem Wisent-Ranger
    Benjamin Brunner ist Biobauer und seit einem halben Jahr auch Wisent-Ranger. Seit der Freilassung der Urrinder auf seinem Landstück im Solothurner Jura macht er regelmässig Führungen mit interessierten Besucherinnen und Besuchern. Er beobachtet, ob sich die Tiere gut in das Ökosystem integrieren und ob die Idee des Vereins Wisent Thal, die Tiere in zehn Jahren ganz der freien Wildbahn zu überlassen, realistisch ist. Einige Bauern in der Umgebung stehen dem kritisch gegenüber und gingen sogar bis vor Bundesgericht, das ihre Klage abgelehnt hat. Der Wisent: ein sanftes Urrind, das polarisiert.
    Wie der Wildbiologe Darius Weber auf den Wisent kam
    Seine erste Begegnung mit einem freilebenden Wisent hat Darius Weber Anfang der 1990er-Jahre in Polen. Der Wildbiologe ist im Wald von Bialowieza nahe der weissrussischen Grenze unterwegs, um Wölfe und Marderhunde zu beobachten und dokumentieren. Plötzlich sieht er in 70 Metern Entfernung einen Wisent-Bullen, der ihm zunächst gehörige Angst einjagt. Von diesem Tag an beginnt Weber, in Bialowieza nach Wisenten Ausschau zu halten. In ihm reift ein Gedanke: Frei lebende Wisente sollte es überall geben – auch in der Schweiz, wo sie früher ebenfalls heimisch waren.
    Eine Kulturgeschichte der Wildtiere in der Schweiz
    Der Mensch und die Wildtiere – Beziehungsstatus: seit je her kompliziert. Einerseits ist der Mensch fasziniert von ihrer Unzähmbarkeit, ihrer wilden Art. Andererseits hat er genau aus dem Grund Angst vor ihnen. Das ambivalente Verhältnis zum Wildtier findet seit Jahrhunderten Ausdruck in Liedern, Filmen, Kunst und sogar in der Religion. Das konnte aber nicht verhindern, dass zahlreiche Wildtiere auch in der Schweiz bis vor einigen Jahrzehnten beinahe ausgerottet waren. Doch seit einiger Zeit entsteht ein neues Bewusstsein für den Wert von Wildtieren für Mensch und Umwelt. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.04.20233satOriginal-TV-PremiereMi 19.04.2023SRF 1
  • Folge 16
    Die Lovestory: Das bündnerische Klosters und König Charles
    Charles musste schon viel einstecken: Verspottet als ewiger Sohn der Queen, öffentlich gescholten als Ehebrecher und diskreditiert vom eigenen Sohn, per Enthüllungsbuch. Von den Schlagzeilen erholt sich Charles am liebsten im Kanton Graubünden. Seit vielen Jahrzehnten organisiert Clair Southwell die Ferien von Charles in Klosters GR. Sie sagt: «Charles liebt das Bündner Bergdorf und Klosters liebt ihn zurück.» «Kulturplatz» über die beständigste Liebesgeschichte im Leben des britischen Monarchen.
    Die Kritik: Die Monarchie muss abgeschafft werden
    Die britische Schriftstellerin A. L. Kennedy gehört zu den prominentesten und pointiertesten Kritikerinnen der Royals. Sie stellt fest, dass sich viele Menschen in Grossbritannien immer weniger leisten können und gleichzeitig werden Millionen an Steuergeldern für das komfortable Leben der königlichen Familie ausgegeben. A. L. Kennedy ortet Unrecht im Staate und kämpft schreibend dagegen an.
    Das Gedanken-Experiment: Warum zum Herrschen auch Dienen gehört
    «Den König spielen die anderen», heisst es unter Theaterleuten. Denn eine Monarchin, einen Monarchen auf der Bühne glaubhaft zu verkörpern, ohne dass die Mitspieler dieser Person huldigen, sie ehren oder fürchten, ist kaum möglich. Was bedeutet diese Erkenntnis für das reale Leben, für die Gesellschaft? «Kulturplatz» fragt Theater-Studierende in Zürich und trifft Luana Maiullari, Head of Butler des renommierten Hotels The Dolder Grand, die weiss, was es heisst, erlauchten Gästen jeden Wunsch zu erfüllen.
    Die andere Annäherung: Kaiserin im Kino
    Die Regisseurin Frauke Finsterwalder zeigt Sissi, wie sie noch nie zu sehen war: nicht lieblich und Romy-Schneider-mässig, sondern crazy und cool. «Sisi & ich» ist Teil der Sissi-Mania. Zahlreiche Bücher und Serien beschäftigten sich mit dem Leben der österreichisch-ungarischen Kaiserin. «Kulturplatz» zeigt auf, warum Sissi bis heute die Kinosäle füllt und die Bestseller-Listen stürmt. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereMi 26.04.2023SRF 1
  • Folge 17
    Der Komiker Patrick Karpiczenko nutzt Künstliche Intelligenz schon länger für seine Arbeit und zum Witze schreiben. In „Kulturplatz“ erklärt er Verheißungen und Tücken von maschinellem Lernen. Als Satiriker interessiert ihn vor allem, wie man Maschinen Humor beibringen kann. Für „Kulturplatz“ hat er eine Sendung konzipiert, in der er als Moderator aufzeigen will, was alles mit Künstlicher Intelligenz möglich ist, und wo Gefahren bestehen. Patrick „Karpi“ Karpiczenko arbeitet schon lang im Spannungsfeld zwischen Unterhaltung und Technologie. Seit Kindstagen programmiert er und setzt Künstliche Intelligenz und Machine Learning bereits in all seiner Arbeit ein. In der Sendung trifft Karpi den Musiker Jojo Mayer, der KI für seine Musikproduktion nutzt und dafür plädiert, den herkömmlichen Kunstbegriff zu überdenken.
    Es würde zukünftig keine DJs oder Filmmusiker mehr brauchen, sagt er. Außerdem trifft Karpi die Autorin Simone Meier. Er hat die KI so programmiert, dass Simone Meier nun mit ihrer Protagonistin Gerda aus dem Bestseller-Roman „Kuss“ sprechen kann – eine angsteinflößende Versuchsanordnung. Und Karpi beleuchtet gemeinsam mit dem Parteipräsidenten der Grünen, Balthasar Glättli, die Gefahren und Risiken von der Nutzung von KI für die Wahlen im Herbst. Nicht zuletzt muss auch „Kulturplatz“-Moderatorin Nina Mavis Brunner zuschauen, wie sie mithilfe von KI obsolet gemacht werden könnte. Karpi generiert Bild und Ton von ihr. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.05.20233satOriginal-TV-PremiereMi 03.05.2023SRF 1
  • Folge 18
    Was sind gute Freunde? Und gemeint sind nicht die auf Facebook, Instagram & Co.
    Und würde man sich selbst gerne als gute Freundin oder guten Freund haben wollen? „Kulturplatz“ über Freundschaften und wie sie nach der Pandemie und mit den sozialen Medien neu definiert werden. Die Pandemie war ein Härtetest für Freundschaften, entweder brachen sie auseinander wegen unterschiedlen Auffassungen oder man war sich so nah, dass man sich schon auf die Nerven ging. Und auch die sozialen Medien definieren Freundschaften neu. Wann ist jemand ein Follower, wann ein „Best Friend Forever“ und wann „stumm“ geschaltet? Dass Freundschaften einen Nutzen generieren, ist allen klar, doch wie sie festigen, erhalten und überhaupt finden, das hat sich in den letzten Jahren verändert.
    Langjährige Freundschaften sind gesundheitsfördernd, sagt die Forschung, doch was, wenn sie in die Brüche gehen? Wie das nicht passiert, darüber reden prominente Freundespaare. So sind Paola Felix und Michael von der Heide seit Jahrzehnten befreundet und auch die beiden ehemaligen „Tatort“-Kommissare Andrea Zogg und Stefan Gubser kennen sich schon seit der Schulzeit.
    Wieso es klappt und wann die Fetzen fliegen, erfahren die Zuschauerinnen und Zuschauer im „Kulturplatz“. Das Migros Museum in Zürich nennt ihre neueste Sammlungsausstellung einen „Akt der Freundschaft“. Dabei geht es weniger darum, was die Kunstwerke über Freundschaften aussagen, als darum, wer sie ausgesucht hat. Denn vom Techniker bis zur Direktorin durften alle mitbestimmen, was ausgestellt wird. Eine Ausstellung über Zusammenarbeit, Freundschaften und ein Museum im Wandel. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.05.20233satOriginal-TV-PremiereMi 10.05.2023SRF 1
  • Folge 19
    Lukas Bärfuss lebt heute ohne Geldsorgen. Viele Kulturschaffende müssen täglich jeden Franken zwei Mal umdrehen. Rund 60 Prozent der Kulturschaffenden in der Schweiz verdienen pro Jahr 40’000 Franken oder weniger. «Kulturplatz» spricht über das Tabu Armut in der reichen Schweiz und zeigt Wege auf, wie die Situation von Betroffenen konkret verbessert werden kann.
    Warum Menschen in der Schweiz arm sind
    Die Faktoren, die in der Schweiz zu Armut führen, sind vielfältig und dennoch zeichnen sich Tendenzen ab: Scheidung, Kinder, die es zu betreuen gilt, Job-Verlust und ein unregelmässiges Einkommen erhöhen das Armutsrisiko. «Kulturplatz» trifft zwei Frauen, die an der Armutsgrenze leben und spricht mit dem Autor Bruno Fuchs. In seinem neuen Buch porträtiert er elf armutsbetroffene Menschen.
    «Die Krume Brot» von Lukas Bärfuss – Eine Geschichte der Armut
    Der Büchner-Preisträger erzählt in seinem neuen Roman von Adelina. Als Tochter einer italienischen Einwanderer-Familie kämpft sie jeden Tag ums finanzielle Überleben. Die Schulden des Vaters oder eine hohe Zahnarztrechnung werden für sie zu unüberwindbaren Hürden. Das fehlende Geld treibt sie in die Arme des Falschen und drängt sie immer näher an die Ränder der Gesellschaft.
    Wie Wissenschaft und Politik das Armutsproblem lösen wollen
    Drei Jahre lang haben Menschen mit Armutserfahrung gemeinsam mit Wissenschaftlern und Expertinnen im Rahmen eines Forschungsprojektes der Bewegung «ATD Vierte Welt» Grundlagen geschaffen, wie Armut in der Schweiz erfolgreich überwunden werden kann. Das gab es in der Schweiz noch nie. Jetzt wurden die Erkenntnisse in Anwesenheit von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider vorgestellt. «Kulturplatz» spricht mit ihr und trifft den ATD-Aktivisten Markus Christen, der im Heim aufwuchs und selbst mit sehr wenig Geld auskommen muss.
    Die Gassen-Tierärztin von Zürich
    Wer arm ist, hat häufig das Gefühl, dass die Gesellschaft an einem vorbei lebt. Oft ist ein Tier der einzige Partner für armutsbetroffene oder obdachlose Menschen. Die Tierarzt-Kosten übersteigen oftmals die finanziellen Möglichkeiten der Halterinnen und Halter. Darum gibt es die Gassen-Tierärztin vom Sozialwerk Pfarrer Sieber. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.05.20233satOriginal-TV-PremiereMi 17.05.2023SRF 1
  • Folge 20
    Am Wochenende fand zum 13. Mal das Europäische Jugendchorfestival in Basel statt. Ein Grossevent mit Zehntausenden Gäste und Kinder- und Jugendchören aus ganz Europa, die eingeladen werden, ihr Können in und um Basel zu präsentieren. Auch der Luzerner Bubenchor Boys Choir Lucerne wurde dieses Jahr eingeladen. «Kulturplatz» begleitet den Chor bei den Vorbereitungen auf das Festival. Die Nervosität ist gross, Auftrittschoreografien und Töne müssen perfekt sitzen. Ein Einblick in den 18-köpfigen Bubenchor – zwischen Stimmbruch und durchs Singen gestärktem Selbstvertrauen. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereMi 24.05.2023SRF 1
  • Folge 21
    Täuschen kann im Alltag harmlos sein, aber auch weitreichende Konsequenzen haben. Hochstapler und Betrügerinnen machen es im grossen Stil. Und gerade in Zeiten von Künstlicher Intelligenz wird es immer schwieriger, wahr von falsch, echt von manipuliert, getrickst und gefakt zu unterscheiden. Was steckt hinter Täuschen und sich täuschen lassen?
    Man kann auch etwas vortäuschen, um an die Wahrheit heranzukommen. Das hat die sogenannte «Ibiza Affäre» gezeigt. Mit einfachen Mitteln wurde da ein korruptes politisches System entlarvt. Österreichs Rechtspopulist:innen kamen 2019 durch ein Video abrupt zu Fall. Der Urheber des Videos Julian Hessenthaler – bis vor kurzem noch in Haft – erzählt nun erstmals wie er die perfekte Falle inszenierte.
    Der Markt für antike Kunstwerke ist hart umkämpft. Wertvoll Artefakte, die tausende von Jahren alt sind, dürfen kaum mehr ihr Ursprungsland verlassen. Wer einen ägyptischen Sarkophag verkaufen will, muss bescheinigen, legal in dessen Besitz gekommen zu sein. Dass diese Herkunft in grossem Stil gefälscht wird, zeigt der Fall eines Genfer Kunsthändlers. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.06.20233satOriginal-TV-PremiereMi 31.05.2023SRF 1

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