Folge 22

  • Nacktheit, zwischen Scham und Selbstermächtigung

    Folge 22
    Nackt im Museum
    Mit dem Körper zu arbeiten hat in der Kunst eine lange Tradition. Valie Export, Marina Abramovic oder die Schweizer Performancekünstlerin Manon: Sie alle benutzen Nacktheit als Stilmittel, als Protestmittel oder als Mittel, um die Grenze zum Publikum zu durchbrechen. Auch heute ist Nacktheit in der Kunst allgegenwärtig. Die Choreografin Doris Uhlich treibt das mit ihrer Nacktperformance im Kunsthistorischen Museum Wien auf die Spitze. «Kulturplatz» durfte bei einer Probe in der von Georg Baselitz kuratierten Ausstellung «Nackte Meister» dabei sein.
    Von Adam und Eva bis heute – Kleiner Rückblick auf die Geschichte der Nacktheit
    Das Verhältnis der Menschen zum nackten Körper hat sich im Laufe der Geschichte oft verändert: von den antiken Schönheitsidealen über skandalöse Frauenknie bis hin zur Freikörperkultur und einem sexuell überladenen digitalen Zeitalter. Nacktsein polarisiert, provoziert und erregt – und das schon immer. Doch warum beschäftigt der nackte Körper so sehr? Nacktheit bedeutet eben auch Verletzlichkeit, Selbstermächtigung, Erotik, Wohlbefinden und Scham. Über die ambivalente Beziehung des Menschen im Laufe der Menschheitsgeschichte.
    «Oben ohne» für alle?
    Warum ist ein nackter Männeroberkörper in der Öffentlichkeit okay, entblösste Brüste insbesondere Brustwarzen aber
    nicht? Warum gilt eine weibliche Brust als sexuell? Eine Debatte, die die Gemüter gerade erhitzt: Vier Zürcher Gemeinderätinnen verlangen vom Stadtrat Auskunft zur Badeordnung in den städtischen Hallen- und Freibädern: Auch Frauen sollen künftig oben ohne schwimmen dürfen. «Freie Sicht auf die Brust» forderte die Kampagne «Free the Nipple». Prominente wie Miley Cyrus oder Rihanna empören sich gegen die Zensur und fordern in den sozialen Medien, mit nackten Brüsten, die Befreiung der Nippel. Doch die Posts werden umgehend gelöscht. Bis jetzt, denn ein Aufsichtsgremium der Facebook- und Instagram-Mutter Meta empfiehlt, die Regeln für Nippel-Posts neu zu überdenken. Ist «Oben ohne» ein Akt der Befreiung oder eine erneute Sexualisierung des weiblichen Körpers?
    Bereits vor 120 Jahren lag man in Zürich nackt in der Sonne
    Die «Stadtoase» in Zürich ist das älteste Sonnen- und Luftbad der Schweiz. Hier gaben sich Anhänger der Lebensreformbewegung schon damals dem «nackten» Luftbad hin. Heute ist die Anlage immer noch in regem Betrieb und wird vor allem von Saunabesuchern sehr geschätzt. Eva Wannenmacher spricht hier mit dem Historiker Andreas Fannin über die Lebensreformbewegung, seine Anhängerinnen und Anhänger und darüber, dass die einen diese Bewegung als avantgardistisch bezeichneten, aber auch viel reaktionäres, rückwärtsgewandtes dahinter steckte. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereMi 07.06.2023SRF 1
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 10.06.2023

Cast & Crew

Streaming & Mediatheken

Sendetermine

Mi 07.06.2023
22:25–22:55
22:25–

evtl. ältere Sendetermine sind noch nicht erfasst

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