Folge 4

  • 4. Dänemarks Westküste

    Folge 4 (60 Min.)
    Die Lebensart der Dänen könnte man so beschreiben: „hyggelig“ und naturverbunden, in gemütlichen Häusern wohnen, vor denen der rot-weiße Nationalflagge Dannebrog flattert, stolz auf ihr Land und ihre Geschichte und mit allen per Du. Die Menschen sind geprägt vom Westmeer, wie sie die Nordsee nennen. Formt doch dieses raue Meer mit seinen Naturgewalten, Gezeiten, Stürmen und Fluten, seit Tausenden Jahren von Westen her ihre Heimat. Atemberaubende Landschaften, skurrile Geschichten und drollige Seehunde, bunte Inseltrachten und Essen aus dem Watt, blaues Licht und lebenslustige Menschen: Die Westküste des dänischen Königreichs mit einem kleinen Plattbodenschiff zu entdecken, ist ein faszinierendes Erlebnis.
    Im Süden Dänemarks schufen Nordsee und Stürme das Wattenmeer mit Prielen und Inseln fast nur aus Sand. Die alte Walfängerinsel Rømø rühmt sich mit dem breitesten Sandstrand Nordeuropas. Er ist so breit, dass man den „Spaziergang“ zum Wasser lieber mit dem Auto macht. Auch Fanø hat Strände ohne Ende. Berühmt aber ist diese Insel für ihre Traditionen, ihre Trachten und die Fannikerdage.
    Die werden gefeiert, seit die Insulaner Fanø 1741 vom dänischen König ersteigert hatten. Mandø ist die kleine Inselschwester, die einzige Gezeiteninsel und einst die einzige Hallig Dänemarks. Heute wird sie rundherum von einem Deich geschützt. Doch wenn man sie über einen Damm erreichen will, bekommt man zweimal am Tag nasse Füße. Mit einsetzender Ebbe geht es mit einem Nationalparkranger hinaus, dem „Motor“ des Wattenmeer-Lebens auf der Spur. Zurück geht es zum Festland: nach Ribe, der ältesten Stadt Dänemarks. Eher ein Städtchen, gemütlich mit krummem Fachwerkwerkhäusern, grobem Kopfsteinpflaster und dem altehrwürdigen Dom.
    Die ersten Wikinger wurden in Ribe bekehrt. Nördlich vom Wattenmeer liegt die Haff- und Buchtenküste mit flachen Küstenseen, malerischen Fjorden und Stränden. Ferienhäuser haben ihren Platz hier
    zwischen endlosen Dünen. In Hvide Sande baute man vor dem Ringkøbing Fjord eine Schleuse zum Meer. Eine Dünenwächterin müht sich hier, dem Landfraß der Nordsee Einhalt zu gebieten. Touristen bieten hingegen fleißig auf der großen Fischauktion oder suchen in typischen Vierkanthöfen nach Strandvogt-Legenden.
    Geologisch interessant und bei Paraglidern beliebt sind die steilen Kliffe am Leuchtturm Bovbjerg Fyr. Und traumhaft schön ist der Limfjord. Bei Thyborøn haben die Seenotretter ihre Hauptstation. Denn an der Küste nordwärts wüten Stürme und Brandung wie kaum anderswo. Unzählige Wracks allein in der Jammerbucht und auch ins Meer gestürzte Kirchen und Ferienhäuser beweisen das. Alte Bunker, vom Meer aus den Dünen gespült, erzählen in Hanstholm vom Atlantikwall, der gewaltigen deutschen Wehranlage aus dem Zweiten Weltkrieg.
    Die Wanderdüne Rubjerg Knude hat den Leuchtturm von Rubjerg einfach überrollt. Der Sand hat ihn zwar wieder freigegeben, dann aber drohte der Turm ins Meer zu stürzen. Für die Fischer von Thorup Strand ist das Leben nicht leicht. Mangels Häfen dort an der Küste, müssen sie ihre Kutter mit Bulldozern und Winden über den Sand ziehen. Vor allem nachts ein beeindruckender Vorgang. Und im Ozeanarium in Hirtshals kann man in das Fanggebiet der Fischer „eintauchen“: in die Unterwasserwelt der Nordsee. Hoch im Norden bei Skagen, wo die Nordsee auf die Ostsee trifft, wächst die nördlichste Landspitze Dänemarks, Grenen, jedes Jahr rund zehn Meter weiter ins Meer hinaus.
    Die eigenwillige Landschaft in „blauem Licht“ hat die berühmten „Skagenmaler“ angezogen. Einen von ihm ist es zu verdanken, dass in der Mittsommernacht überall entlang dieser Küste Dänen am lodernden Sankt-Hans-Feuer ihre „Hymne“ singen. 550 abwechslungsreiche Küstenkilometer sind die Heimat eines liebenswerten, weltoffenen Volkes, dessen Vorfahren große Seefahrer waren: die unerschrockenen Nordmänner. Das kleine Königreich Dänemark ist eben viel mehr als nur das „Land der Ferienhäuser“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.10.2020NDR

Cast & Crew

Sendetermine

Mi 21.12.2022
15:00–16:00
15:00–
Sa 31.10.2020
12:30–13:30
12:30–
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