WDR-Rundfunkrat will bessere Auslandsberichterstattung

Lob für ‚Weltspiegel‘

Mario Müller – 27.04.2008

Der Rundfunkrat des WDR hat auf einer aktuellen Sitzung kritisiert, dass es bei der Auslandsberichterstattung der ARD noch ein paar weiße Flecken auf der Landkarte gebe, die nicht ausreichend berücksichtigt würden. Es handele sich dabei jedoch nicht nur um exotische und entlegene Regionen, sondern auch um größere Länder westlicher Prägung. So wäre es wünschenswert, wenn z.B. häufiger über Kanada, Australien und Neuseeland berichtet würde.

Generell wünschen sich die Ratsmitglieder, dass vor allem über das Alltagsleben der normalen Bevölkerung berichtet werden solle. Man fordert einen Ausbau von Hintergrundreportagen und -berichten und lobt in diesem Zusammenhang die bisherige Arbeit des WDR-Magazins „Weltweit“.

Das Gremium fordert außerdem einen festen Korrespondentenplatz für Westafrika, da diese Region vor großen wirtschaftlichen und politischen Veränderungen stehe, sowie eine verbesserte Programmplanung, die aktuelle Themen und Ereignisse noch eleganter begleitet. Als Beispiel nannte man die Sondersendungen zu den US-amerikanischen Präsidentschafts-Vorwahlen sowie „Die lange Russlandnacht“ im WDR Fernsehen. Man regte des Weiteren an, beim Deutschen Fernsehpreis eine Kategorie „Beste Auslandsberichterstattung“ einzuführen.

Kritisiert wurde, dass hervorragende Auslandsreportagen oftmals erst sehr spät am Abend ausgestrahlt würden und somit nur einem kleinen Publikum zugänglich seien.

Grundsätzlich sei die ARD aber auf dem Gebiet der Auslandsberichterstattung sehr gut positioniert. Besonders der sonntägliche „Weltspiegel“ sei mit bis zu drei Millionen Zuschauern und einem Marktanteil um die zehn Prozent auch heute noch eine überaus erfolgreiche Institution. Das weltweite Korrespondentennetz ist einer der größten Vorteile und eine der wichtigsten Kompetenzen, die die ARD im Vergleich zu den privaten Sendern hat.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Der WDR möchte sich weiterhin vorbildlich zeigen und arbeitet an einer Verbesserung der Auslandsberichte. Sich davon von den Privaten abzusetzen, wird man tief in die Tasche greifen müssen. Also, müssen es die Gebührenzahler mal wieder ausbaden.

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