Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • 45 Min.
    Was macht eine Grabung zu einer Supergrabung? Ist es die Größe, sind es die spektakulären Funde oder die außergewöhnlichen Methoden, mit denen Archäologen unsere Geschichte ausgraben? Meist ist es eine Kombination dieser Faktoren, die bei den Grabungen zusammenkommen. Insbesondere aber zeigen die Forscher um den Berliner Archäologen Prof. Matthias Wemhoff, dass Geschichte lebt: Denn jedes neue Detail kann unser Bild von der Vergangenheit verändern. Im ersten Teil der „Supergrabungen“ reist Prof. Wemhoff einmal quer durch Deutschland. Von einer Ausgrabung im mittelalterlichen Berlin geht es weit zurück zu den künstlerischen Anfängen des Menschen auf der Schwäbischen Alb.
    Von dort in den äußersten Norden zur untergegangenen Handelsmetropole Rungholt, einem Mythos der Archäologie. Im sächsischen Dippodiswalde finden sich jahrhundertealte Gänge in der Erde, in denen einst Silber geschürft wurde, und in der größten Stadtgrabung Deutschlands, in Lübeck, gibt es nicht nur Kinderspielzeug zu entdecken. Und dass man manchmal hoch hinaus muss, um den Dingen tief in der Erde auf die Spur zu kommen, steht bei der letzten Supergrabung des ersten Teils im Mittelpunkt.
    Quasi vor seiner Haustür des Neuen Museums in Berlin haben Kollegen von Professor Wemhoff einen jahrhundertelang vergessenen Schatz entdeckt: Bei Aushubarbeiten zu einer neuen U-Bahnstation im Herzen der Hauptstadt stießen die Bauarbeiter auf uralte Mauern. Gebaut vor mehr als 700 Jahren, handelt es sich dabei um die Grundfeste des ersten Berliner Rathauses. Damals mehr ein Ort zum Handeln als zum Regieren, finden sich dort heute Silbermünzen und Artefakte von früher, die den Archäologen wichtige Hinweise zu dem Leben im Spätmittelalter geben.
    Computeranimationen lassen mit Hilfe der Funde die Welt von damals wieder auferstehen. Die archäologische Entdeckungsreise zu den Supergrabungen Deutschlands führt an viele Orte, die voller Überraschungen stecken. Auf der Schwäbischen Alb ist man seit einiger Zeit einer Sensation auf der Spur: der Entstehung der modernen Kunst. Mit 40 000 Jahren sind die gefundenen Skulpturen aus Elfenbein älter als die berühmten Höhlenzeichnungen in Südfrankreich: Eine Frauenfigur mit übergroßen Brüsten, ein Mammut und ein Mischwesen aus Löwe und Mensch – was aber bedeuten diese Funde für unser Wissen über diese Zeit? Zusammen mit seinen Kollegen wagt der Berliner Archäologe eine Deutung.
    Im äußersten Norden begibt sich Prof. Wemhoff auf Spurensuche nach einem alten Mythos der deutschen Geschichte: Dem Aufstieg und Fall von Rungholt, der reichen Handelsstadt, die im 14. Jahrhundert Opfer einer Klimakatastrophe wurde. Ein Verhängnis, das sich auch aus den Funden dort herauslesen lässt. Im Osten Deutschlands, im sächsischen Dippoldiswalde, tat sich völlig unerwartet der Boden auf und brachte so eine Geschichte zum Vorschein, von der man hier nichts ahnte: Ein ganzes Labyrinth verschachtelter unterirdischer Gänge, auf denen vor mehr als 800 Jahren Menschen nach Silber gesucht haben.
    Unangetastet liegen selbst heute noch einige der damaligen Werkzeuge in 30 Metern Tiefe. In Lübeck führt der Archäologe durch die größte Stadtgrabung Deutschlands, bei der die wichtigsten Funde in stinkenden Kloaken gefunden werden: Das mittelalterliche Kinderspielzeug aus Holz zeigt Ritter in Kampfhaltung.
    Mit einem Helikopterflug die Ausgrabung zu „begehen“, ist auch für Prof. Wemhoff nicht gerade alltäglich. Doch nur so ist es ihm möglich, die längste Grabung der Welt zu besichtigen: Hunderte Kilometer lang orientiert sie sich in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen an der russisch-deutschen Gaspipeline, die hier verläuft. Doch bevor die Rohre verlegt werden, muss der Boden untersucht werden. Ein spektakulärer Fund ist bereits zu vermelden: 1,8 Kilogramm wiegt der Goldschatz aus der Bronzezeit, 117 Objekte aus reinem Gold. „Deutschlands Supergrabungen“ Teil zwei im Anschluss (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.05.2012ZDF
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    Was macht eine Grabung zu einer Supergrabung? Ist es die Größe, sind es die spektakulären Funde oder die außergewöhnlichen Methoden, mit denen Archäologen unsere Geschichte ausgraben? Meist ist es eine Kombination dieser Faktoren, die bei den Grabungen zusammenkommen. Insbesondere aber zeigen die Forscher um den Berliner Archäologen Prof. Matthias Wemhoff, dass Geschichte lebt: Denn jedes neue Detail kann unser Bild von der Vergangenheit verändern. An über 2000 Orten wird in Deutschland gebuddelt, vermessen und freigelegt. Gemessen an der Einwohnerzahl und der Fläche unseres Landes wird nirgendwo auf der Welt mehr gegraben als hier.
    Einer der federführenden Archäologen ist Prof. Matthias Wemhoff, der auch im zweiten Teil der „Supergrabungen“ wieder zu den archäologischen Hotspots reist. Dabei sollen die vielen kleinen Detailfunde nach und nach ein Gesamtbild des historischen Deutschland ergeben: angefangen in der Steinzeit bis zum Fall der Berliner Mauer. Am Anfang von Prof. Wemhoffs Zeitreise durch das archäologische Deutschland steht ein geheimnisvoller Fund aus der Keltenzeit: Ein über 2600 Jahre altes Kammergrab einer Keltenfürstin, das Grabräubern noch nicht zum Opfer gefallen war.
    Um eine Beschädigung des Grabes zu vermeiden, wurde es mit Beton und Stahl ummantelt und als kompakter 80-Tonnen-Block mit einem Spezialkran auf einen Schwerlaster verladen. In einem schwäbischen Speziallabor legten Experten in monatelanger Feinarbeit die wertvollen Grabbeigaben frei, darunter goldene Halsperlen, die die Wissenschaftler auf eine spannende Spur setzten, die sie zu den Etruskern, den Vorfahren der Römer, führten. Prof. Wemhoffs Reise in die Vergangenheit führt zurück bis in die Steinzeit.
    Am Bodensee mit seinen weltweit berühmten Resten von Pfahlbauten ist der Berliner Archäologe auf die Erkenntnisse seiner tauchenden Kollegen angewiesen. Sie suchen im See nach Überresten und hoffen, anhand der Jahresringe der verbauten Stämme, die Siedlungen zeitlich näher definieren zu können. Bis heute lässt sich nur sagen, dass für fast 5000 Jahre das Haus mit Seeblick schwer en vogue war. Am Bodensee stößt Prof. Wemhoff auf eine kleine Kuriosität: den Kaugummi der Steinzeit. Eine schwarze Masse aus Birkenpech linderte nicht nur Zahnschmerzen, sondern wurde nach Gebrauch zur Befestigung von Pfeilspitzen verwendet.
    „Das muss man sich mal vergegenwärtigen: Ein steinzeitlicher Jäger fährt in seinem Einbaum über den See, entdeckt ein Leck und stopft es mit seinem Kaugummi zu“, meint der Berliner Archäologe lächelnd. Auf Wemhoffs Zeitreise durch die verschiedenen historischen Epochen Deutschlands, die alle ihre Spuren in der Erde hinterlassen haben, entdeckt der Professor nicht nur Deutschlands einzige achteckige Burg, die als Protzprojekt in der Nähe der Stadt Warburg zwei eitle Raubritter berühmt machte, sondern erzählt auch von der abenteuerlichen Ausgrabung der heute weltberühmten Himmelsscheibe von Nebra.
    Eines der spannendsten Rätsel für Archäologen ist der Mord an einer Familie vor 4500 Jahren, deren Skelette dicht aneinandergedrängt in einem Grab in Eulau liegen – wie in einer letzten Umarmung. Wemhoff rekapituliert die Details des grausigen Fundes und erklärt, welche Schlüsse Archäologen aus den Artefakten ziehen können. Am Ende seiner Reise zu den Supergrabungen Deutschlands macht uns Prof. Wemhoff mit einer ganz neuen Technologie bekannt, die in den vergangenen Jahren maßgeblich zum Erfolg der Ausgräber beigetragen hat: die Luftbildarchäologie.
    Nicht nur entlang der alten Römergrenze mit dem Limes, der Deutschland auf einer Länge von 550 Kilometern durchzieht, konnte man mit der Technologie aus der Luft verborgene Teile des römischen Grenzwalls entdecken. Prof. Wemhoff weiß: „Deutschland ist noch voll von Dingen, die unter der Erde liegen. Jede noch so kleine Grabung schreibt jeden Tag eine neue Seite im Buch unserer gemeinsamen Geschichte. Das ist einfach fantastisch.“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.05.2012ZDF

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