Dokumentarspiel in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (90 Min.)
    Schon zwei Tage bevor am 9. November 1918 in Berlin die Revolution die Hohenzollernmonarchie beseitigt und die Republik ausgerufen wird, setzt in München eine revolutionäre Entwicklung ein.
    Nach einer „Friedensdemonstration“ der Münchner Volksmassen auf der Theresienwiese am 7. November, an die sich die Besetzung der Kasernen und die Öffnung der Gefängnisse anschließt, ernennt sich Kurt Eisner, Schriftsteller und Führer der bayerischen Unabhängigen Sozialdemokraten, zum Ministerpräsidenten; er proklamiert das Ende der Wittelsbacher Dynastie und die Gründung des „Freistaates Bayern“. Die Flucht des Königs und die Untätigkeit seiner Regierung bewirken, dass der Umsturz ohne Blutvergießen vor sich geht.
    Der neuen, aus USPD- und SPD-Ministern zusammengesetzten Koalitionsregierung, steht eine aus der Revolution politische Institution gegenüber, die sich eine völlige Umgestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse zum Ziel gesetzt hat – der Arbeiter-Bauern- und Soldatenrat.
    Als er am 21. Februar 1919 gegen 10 Uhr zu Fuß zur Eröffnung des neuen Landtages geht, befindet sich in seiner Aktentasche die vorbereitete Rücktrittserklärung. „Ein Toter auf Urlaub“ sagte Eisner von sich selbst, als die Mordhetze der rechtsradikalen Presse gegen ihn in den vorausgegangenen Wochen immer unverhüllter wurde.
    An diesem Tage erfüllt sich das Schicksal dieses merkwürdigen Mannes, den sozialpolitisches Wunschdenken und unrealistische Einschätzung der Macht- und Interessenverhältnisse von Anfang an zum Außenseiter stempelten, als er unter den Kugeln eines fanatisierten jungen Offiziers stirbt.
    Diese Gewalttat, verübt an einem Mann, dem es gelungen war, eine Revolution ohne Blutvergießen zu bewerkstelligen, sollte erst das blutige Kapitel der „Münchner Räterepublik“ einleiten. (Text: ZDF Theaterkanal)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.03.1971ZDF
  • Folge 2
    Der Mord an Kurt Eisner, dem zum Rücktritt bereiten USPD-Ministerpräsidenten des „Freistaates Bayern“, gibt das Signal zu der nun einsetzenden gewalttätigen Phase der bayerischen Revolution.
    Im März 1919 beordert die KP-Zentrale in Berlin den erprobten Agitator Dr. Eugen Leviné an die revolutionäre Front in der bayerischen Hauptstadt, der zu einer Zentralfigur der Linken Münchens wird. Seine Vertrauensleute verstärken den agitatorischen Einfluss der KPD auf die Räte.
    Die Regierung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Hoffmann flüchtet am nächsten Tag überstürzt nach Bamberg und setzt Freikorpsverbände gegen München in Marsch. Dort ist währenddessen unter dem Einfluss Levinés am 13. April 1919 eine bolschewistische Räterepublik ausgerufen worden.
    Die nun folgenden Auseinandersetzungen um die politische Herrschaft in München erhalten durch den Geiselmord an zehn prominenten Münchner Bürgern durch Angehörige der „Roten Armee“ einen tragischen Akzent. Als Anfang Mai 1919 die Freikorpstruppen zur Eroberung Münchens antreten, geht die Räterepublik in einem Taumel von Terror und Gegenterror, der Hunderte von Menschenleben fordert, unter. (Text: ZDF Theaterkanal)
    Deutsche TV-PremiereFr 12.03.1971ZDF

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