Hüben & Drüben Die Tandemtour entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze

D 2019 (25 Min.)
  • Dokumentation
  • Gesellschaft
Elisa und Elias auf Tandemtour entlang der früheren Grenze – Bild: MDR/​414 Films/​Kristina Tschesch
Elisa und Elias auf Tandemtour entlang der früheren Grenze

Ist die Grenze noch spürbar oder sind die Menschen nach 30 Jahren zu einer Einheit zusammengewachsen? Die Frage stellen sich die beiden Reporter Elisa und Elias. Sie kommt aus dem Westen, er aus dem Osten. Beide sind 30 Jahre alt. Als sie geboren wurden, stand die Mauer nur noch wenige Monate. Gemeinsam starten Elisa und Elias als „Team Einheit“ eine Tandemtour entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze – Hüben und Drüben, also in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Dort suchen sie nach Antworten bei den Menschen, die sie auf der Straße treffen. Je jünger die Menschen sind, desto weniger spielt die ehemalige Grenze eine Rolle, denken die Reporter.

Aber nein: Sie treffen in Aulosen (Sachsen-Anhalt) und Gummern (Niedersachsen) zwei Jugendliche, die nach dem Mauerfall geboren wurden und bis heute Unterschiede zwischen Ost und West sehen: „Der Osten ist irgendwie immer noch grauer.“ Und: „Die Leute im Westen ziehen sich anders an.“ Woran liegt es, dass die Menschen auch noch 30 Jahre später Unterschiede spüren? Elisa und Elias machen sich im Landkreis Stendal auf die Suche nach Antworten. In Groß Garz treffen sie Birgit Wißwe mit ihrem fahrbaren Minilädchen, die ihnen erzählt, was die Menschen im Osten von damals vermissen.

Die Nachfrage nach Ostprodukten in ihrem fahrbaren Laden ist groß. „Die Leute waren es jahrelang gewohnt, das zu nehmen, was da war“, sagt eine ihrer Kunden. In Bömenzien treffen die Reporter einen Mann, dessen Familie zu DDR-Zeiten enteignet wurde. In seinem Haus, das er nach einem jahrelang andauernden Kampf wieder zurückbekommen hat, erzählt Helmuth Hörig seine bewegende Geschichte von Enteignung und Vertreibung. Auf der niedersächsischen Seite in Schöningen fahren die Reporter durch die Seitenstraßen und stellen fest: Überall leere Geschäfte.

Hat das mit der Wende zu tun? Elisa und Elias fragen Passanten und besuchen den Gastronom Frank Schulze, der seine Heimatstadt noch von früher kennt. Er erzählt ihnen, warum die Wende auch im Westen für Abwanderung und Leerstand gesorgt hat und wie er persönlich dagegen ankämpft. Die beiden merken auf ihrer Tour: Die Spätfolgen des Mauerfalls sind auch heute noch zu spüren. Doch wer konnte von der Wende profitieren? Weiter südlich, im Harz sucht das Tandem-Team nach Wende-Gewinnern. In Lüttgenrode (Sachsen-Anhalt) werden sie fündig.

Zwei Landwirte, die eine Ost-West-Firma gegründet haben, erzählen, warum es für sie Vorteile hatte, sich nach der Wende zusammenzutun. Auch in der Freizeit gibt es Ost-West-Gemeinschaften. In Abbenrode arbeitet die freiwillige Feuerwehr eng mit den Kameraden aus dem benachbarten niedersächsischen Ort Lochtum zusammen. Bei einem spektakulären Übungseinsatz demonstrieren sie ihre Verbindung mit einem kreuzenden Wasserstrahl. Bei diesem feucht fröhlichen Ereignis verraten sie aber auch, worin sie sich auch nach 30 Jahren nie einig werden konnten: beim Durstlöschen. (Text: MDR)

Deutsche TV-Premiere09.11.2019MDR

Sendetermine

Di 03.10.2023
11:30–11:55
11:30–
So 03.10.2021
16:35–17:00
16:35–
Mo 05.10.2020
05:45–06:10
05:45–
Sa 03.10.2020
09:05–09:30
09:05–
So 10.11.2019
02:00–02:25
02:00–
Sa 09.11.2019
16:00–16:25
16:00–

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