Ausstrahlung zurückgezogen, Seite 1

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    Beginnend mit Carl Benz ist Deutschland mehr und mehr ein Land des Automobilbaus, des Autofahrens und der Autofahrer geworden. Mit dem aufkommenden Wirtschaftswunder explodiert nach dem Krieg das Interesse am individuellen Mobilsein geradezu, vor allem natürlich in Deutschlands Westen. Früh übt man sich hier im Bau von Seifenkistenboliden, gelangt über die elektrische Spielzeugrennbahn bald zu ersten Fahrtrainings im Go-Kart, bis man sich über das Durchlaufen der Fahrschule dem Traum vom Selberfahren immer mehr nähert. Und dann geht’s los, oft mit voller Pulle über die Piste. Bei entsprechend opulentem finanziellem Hinterland aber auch gern gemächlich im Oldtimer oder über Straße und Wasser schaukelnd mit dem Amphicar, hergestellt bei der Deutschen Waggon- und Maschinenfabrik in Berlin-Reinickendorf.
    Aber auch im Osten ist der volkseigene Automobilbau in Maßen nicht unerfolgreich. Trabant und Wartburg können in den frühen sechziger Jahren auf westlichen Automobilmessen gelegentlich durchaus reüssieren. In Brüssel steigen sogar drei erwachsene Menschen dem Trabbi aufs Dach, um die Haltbarkeit der Kunststoffkarosse auszutesten. Amüsantes aus einer Zeit, als Kraftstoffe noch relativ bedenkenlos verbrannt werden konnten. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 08.05., dann für den 22.05.2024
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    Die Grüne Woche in Berlin gibt es nun schon fast einhundert Jahre. Das jährliche landwirtschaftliche Spektakel in Berlin fiel selten aus, nur Maul und Klauenseuche, Weltkrieg und Corona konnten sie zuweilen stoppen. Anfangs als Leistungsschau deutschen bäuerlichen Schaffens und Strebens geplant, öffnete man sich nach dem Krieg behutsam auch Ausstellern aus dem westlichen Ausland. Da gibt es Käse aus der Schweiz und aus Holland, Wein und Austern aus Frankreich, Geflügel aus Dänemark oder JaffaOrangen und die noch fast unbekannten Avocados aus Israel. Den Vogel aber schossen 1965 die Amerikaner ab, die eigens den mehrfach preisgekrönten, äußerst wertvollen Zuchtbullen Charger einfliegen ließen.
    Während sich die Ostmedien an der Vergangenheit des ehemaligen Landwirtschaftsministers Lübke abarbeiteten, fluteten ihre Bürger zumindest bis 1961 die Schau und benahmen sich dabei in keinster Weise unterschiedlich zu ihren westlichen Brüdern und Schwestern, beim Kosten und Probieren lukullischer Attraktionen, beim Flanieren durch Blumen und Tierhalle oder beim Staunen über neueste spektakuläre Landtechnik. Grüne Woche eben in schwarz und in weiß. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 21.01.2024

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