Der Schauspieler, Radio- und Synchronsprecher Thomas Petruo ist im Alter von 61 Jahren in Berlin verstorben. Das gab seine Tochter Vanessa über seine Facebook-Seite bekannt. Demnach ist der Darsteller bereits am Freitag vor einer Woche verstorben. Zu den Synchronarbeiten von Petruo gehörten unter anderem die langjährige Rolle als Sheldon J. Plankton in „SpongeBob Schwammkopf“, dazu Filmsynchronisationen für Gary Oldman und Steve Buscemi.
Die Arbeit mit der Stimme wurde dem 1956 geborenen Thomas Petruo sozusagen in die Wiege gelegt: Sein Vater war ebenfalls Sprecher und Schauspieler, vor allem arbeitete er nach dem Zweiten Weltkrieg aber beim RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor) in West-Berlin. Thomas gab sein Talent seinerseits an seine Tochter Vanessa weiter, eines seiner drei Kinder: Die war in jüngeren Jahren ebenfalls als Schauspielerin und Synchronsprecherin unterwegs und wurde schließlich im Jahr 2000 im Rahmen der ersten „Popstars“-Staffel für die No Angels von RTL II gecastet. Seit 2010 hat sie sich aus der Entertainmentbranche zurückgezogen und verfolgt eine wissenschaftliche Karriere in der Psychologie. Daneben hatte Thomas Petruo noch eine weitere Tochter und einen Sohn.
Thomas Petruo hat nach eigenen Angaben mit 14 zum ersten Mal im Synchronstudio gestanden. So richtig ins Geschäft kam er nach seiner Schauspielausbildung 1974 – und zählte nach eigenen Angaben zu den meistbeschäftigten Synchronsprechern in Deutschland. Mehr als 1000 Rollen-Einträge in der Datenbank Deutsche Synchrondatei belegen, dass seine Aussage nicht hochgestapelt ist.
Häufig wurde der wandlungsfähige Sprecher bereits in der Frühzeit seines Schaffens für die Rollen des Fieslings gebucht. So kommt es, dass es für ihn wenige dauerhafte Stimmen mit Wiedererkennungswert gibt. Zu den wenigen Ausnahmen gehört der bereits erwähnte Sheldon J. Plankton, den er seit 1999 in weit über 100 Episoden sprach. Neben den Hollywood-Größen Oldmann und Buscemi gehören auch Samuel L. Jackson, Woody Harrelson und Javier Bardem zu den Stars, denen Petruo seine Stimme geliehen hat.
Seinen Vater Heinz Petruo vermisse ich noch viel mehr. Der arbeitete ja ebenfalls viel auf dem Gebiet der Synchronisation und hat z. B. Lee van Cleef, James Coburn und auch Darth Vater seine Stimme geliehen.
OStD Dr. Gottlieb Taft schrieb: ------------------------------------------------------- > Sehr schade! Sehr markante Stimme und irgendwie > sympathischer Typ. > > War er nicht auch hier in diesem Forum angemeldet > und hat über sein langes Martyrium berichtet?
Kid schrieb: "Weiß jemand, warum die Tochter erst eine Woche später von seinem Tod erfahren hat?"
Wenn ich seinen letzten eigenen Facebook-Eintrag richtig interpretiere, war er wohl sozial ziemlich isoliert. Aber seine Tochter wird gut daran tun, keine Details darüber in die Öffentlichkeit zu tragen.
Kid schrieb: ------------------------------------------------------- > > Weiß jemand, warum die Tochter erst eine Woche > später von seinem Tod erfahren hat?
Vielleicht hatte das Krankenhaus schlicht und einfach keine Informationen über Angehörige, dann kann es manchmal etwas dauern bis die informiert werden. Es kann ja nicht einfach irgendwer die Wohnung öffnen, das Handy ist in der Regel mit PIN, Muster gesperrt etc., da kann es viele Gründe geben.