„Volles Haus!“: Sommerpause und Notfall-Rettungsplan für Sat.1-Nachmittagsflop

Besteht noch Hoffnung für die werktägliche Live-Show?

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 13.06.2023, 18:50 Uhr

Das „Volles Haus!“-Moderationsteam: Jasmin Wagner, Chris Wackert, Britt Hagedorn, Jochen Schropp und Madeleine Wehle – Bild: Sat.1/Willi Weber
Das „Volles Haus!“-Moderationsteam: Jasmin Wagner, Chris Wackert, Britt Hagedorn, Jochen Schropp und Madeleine Wehle

Die Luft für die strauchelnde Sat.1-Nachmittagsshow „Volles Haus!“ wird immer dünner. Noch will der Bällchensender an dem Format festhalten, doch in den nächsten Wochen wird es in einer Art Notfall-Rettungsplan überarbeitet. Erst vor rund einem Monat kürzte Sat.1 die Sendezeit der werktäglichen Live-Sendung von drei auf zwei Stunden – vorübergehend, wie man betonte. Am Abend vor der Programmpräsentation auf den Screenforce Days gibt der Sender nun bekannt, dass „Volles Haus!“ eine „kurze Sommerpause“ einlegen wird.

Vom 19. Juni an werden zwei Wochen lang keine Live-Ausgaben zu sehen sein, sondern vorproduzierte Ausgaben. Unter anderem wird es dann neue Folgen der Doku-Soap „Das Spardinner“ mit Koch Semi Hassine zu sehen geben. Auch die Dokuserie „Lebensretter im Einsatz“ wird fortgesetzt, während „Britt – Der Talk“ und „BUNTE – live“ eine Sommerpause einlegen. „Britt“ ist schon in der aktuellen Woche vorerst nicht mehr Teil von „Volles Haus!“. Darüber hinaus endet die Sendung am 22. und 28. Juni jeweils eine halbe Stunde früher, da Sat.1 an diesen Tagen die Deutschland-Spiele der U21-Europameisterschaft gegen Israel und England überträgt.

Die eigentliche Veränderung bei „Volles Haus!“ findet allerdings hinter den Kulissen statt, denn die bisherige Produktionsfirma Flat White Productions wird ab dem kommenden Monat nicht mehr verantwortlich zeichnen. Stattdessen übernimmt zum 3. Juli federführend Redseven Entertainment die Produktion, während sich Flat White Productions auf die Produktion neuer Factual-Entertainment-Formate für die Sendergruppe konzentrieren wird. Doku-Soaps und Reportagen, die innerhalb von „Volles Haus!“ gezeigt werden, sollen allerdings weiterhin von Flat White beigesteuert werden.

Mit „Volles Haus!“ wollte Sat.1 nicht weniger als eine „Programm-Revolution am Nachmittag“ starten, doch vielmehr hat sich die dreistündige Live-Show bislang als Totalausfall entpuppt, der den Tagesmarktanteil des Senders noch weiter in die Tiefe riss, als es schon zuvor der Fall war. Der nun eingetretene Aktionismus wirkt wie der letzte Rettungsversuch für ein hoffnungsloses Format, an dem einzig aus verletztem Stolz noch festgehalten wird.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Naja, erinnerr ihr noch an die Anfänge der Gerichts- und ScriptReality-Show? Die liefen Anfangs auch nicht besonders gut und wir wissen alle, was fürn ein Erfolg die Sender dann damit hatten...

    Nicht mein Fall, aber vielleicht wird die Geduld doch belohnt.
    • am

      wenn man sich mal überlegt, wie häufig schon so manche gute Serie aus dem Programm gekickt wurde, nur weil die Quoten "nicht zufriedenstellend" waren, aber an so einem Mist wird bis zum geht nicht mehr festgehalten. Einerseits kann ich es ja verstehen, weil sich dann nämlich die Veranwortlichen nach außen hin und sich selbst eingestehen müssen, daß sie offensichtlich nur noch in der Lage sind Schrott zu produzieren. Ein echtes Armutszeugnis.
      • (geb. 1984) am

        Ein Tagesaktzelle Servicemagazin wird vorab aufgezeichnet. Soweit ist es schon gekommen. WOW.
        • (geb. 1973) am

          Und wenn sie das Volle Haus voll und ganz Entsorgen und Herrn Rosemann gleich mit wäre es das beste was Sat.1 machen kann

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