6 Folgen, Folge 1–6

  • Folge 1 (60 Min.)
    „Die 50er Jahre waren die Besten in diesem Jahrhundert!“ da ist sich Rudi Sailer sicher. Auch Sepp Forcher sagt: „Ohne diese Erfahrung, wären wir nie das geworden, was wir jetzt sind.“ Das erste kriegsfreie Jahrzehnt, viele Trümmer sind beseitigt. Das gibt der Zukunft Konturen, befördert Perspektiven, Nachhaltigkeit und Hoffnungen. Österreich erfindet sich neu. Nie gehörte Klänge erobern Ende der 1950er Jahre die Alltagswirklichkeit der Kinder der Kriegsgeneration: der Rock’n’Roll ist der erste lautstarke Emanzipationsversuch der Nachkriegsgeneration vom Gleichschritt ihrer Väter. Ein neues Lebensgefühl beschwingt die Österreicher. „Die Fünfziger Jahre waren wirklich wunderbare Jahre“, schwärmt Waltraut Haas.
    Sie feiert als Schauspielerin Erfolge weit über die Grenzen Österreichs hinaus. Eine ganze Generation entdeckt die Annehmlichkeiten bescheidenen Wohlstands und spürt: Es geht aufwärts, es wird besser. Die Freiheit des Reisens, das Motorrad, der Motorroller und für immer mehr Menschen, das Auto, werden zum Symbol für individuelle Freiheit und Mobilität. Und die, die es sich leisten können, heben ab. „Das war damals die Sensation in Österreich, dass nach so langer Zeit überhaupt wieder ein Flugzeug mit österreichischem Kennzeichen in der Luft ist“, erinnert sich Maria Jakl. Die rot-weiß-rote Heckflosse der „Austrian Airlines“ wird zum emotional erlebten Symbol für Österreich in der Welt. Als wir frei wurden – Die 50er-Jahre. (Text: Servus TV)
    Original-TV-PremiereFr 19.03.2021ServusTV
  • Folge 2 (55 Min.)
    Moderner, frecher, koketter – die 1960er-Jahre. Österreich befindet sich in einem Prozess des Aufbruchs und des Aufschwungs. Der Wiederaufbau nach dem Krieg befeuert ein Wirtschaftswunder. Unsere Städte werden moderner. Unser Leben wird bunter. Wir haben uns an Freiheit und bescheidenen Wohlstand gewöhnt. Die Beatles aus Liverpool nehmen uns an der Hand. John F. Kennedy greift nach den Sternen. Martin Luther King hat einen Traum. Neil Armstrong macht einen kleinen Schritt auf den Mond, der Franz Viehböck, Österreichs einziger Kosmonaut, wahrhaftig fasziniert. Die Welt verändert sich. Wir sehen zu und staunen. In verrauchten Nacht-Cafes proben Maler, Dichter und eine neue Boheme so etwas wie den Widerstand gegen den eher spießigen Zeitgeist der frühen 60er-Jahre.
    Eine erste Abrechnung mit den Mitläufern der Nazi-Zeit beginnt und zeigt Bruchlinien der Gesellschaft auf. Teddy Podgorski erlebt die Geburt des „Herrn Karl“ im Cafe Gutruf. Wien will wieder Weltstadt werden. Schnell errichtete Neubauten sollen die Wohnungsnot lindern. Die Straße gehört dem Verkehr. Wir werden (Auto)-mobil. Viele Kinder kommen zur Welt, Baby-Boomer werden sie später genannt. Topsy Küppers und Erni Mangold blicken hinter die Kulissen eines blühenden Filmlebens und Sepp Forcher belebt als Hüttenwirt den Untersberg. Als wir mutig wurden – die 60er-Jahre. (Text: Servus TV)
    Original-TV-PremiereFr 26.03.2021ServusTV
  • Folge 3 (47 Min.)
    In den 1970er-Jahren beginnen die Menschen langsam ihre eigenen Träume zu verwirklichen: ein eigenes Haus, ein eigener Garten oder mit dem eigenen Auto schöne Orte erkunden. Häuslbauer und Heimwerker werden zum Wirtschaftsfaktor. Karl Heinz Essl gründet mit Baumaxx den ersten Baugroßmarkt. Auch der Fremdenverkehr nimmt den Schwung des Wohlstands mit, gewinnt zusehends an Bedeutung. Ganze Regionen blühen touristisch auf. An der Adria-Küste, aber auch an Österreichs Seen werden Wiesen und Ufer zu Camping-Plätzen. Bei den Nationalratswahlen 1971 erringt Bruno Kreisky erstmals eine absolute Mehrheit.
    In Deutschland, in Schweden, in Österreich beginnt ein sozialdemokratisches Jahrzehnt. Die künstlerische Avantgarde der 1968er-Generation kommt mit Zeitverzögerung nach Österreich. Sie definiert das Jahrzehnt. „In den 70er kam wieder besonders für uns Künstler ein großes Hochgefühl. Da war der erste Aufschwung in Österreich, der ganz große“, schwärmt Schauspiel-Ikone Erni Mangold. Auf den Hochschulen werden Autoritäten in Frage gestellt. Auf den Aufbruch folgt Ernüchterung. Österreichs erstes – und einziges Atomkraftwerk – wird fertiggestellt.
    Spät, aber laut formiert sich der Protest aus ganz unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen. Eine Generation von schnellen Männern aus Österreich dominiert die Formel 1: Jochen Rindt, Niki Lauda und Helmut Marko. Letztgenannter kann sich noch sehr genau an die Grundstimmung erinnern: „Atmosphärisch war die damalige Zeit schon ganz was anderes, viel freundschaftlicher, meistens hat es irgendwo eine Party gegeben. Man konnte leben, wie man wollte.“ Die 1970er-Jahre, die wunderbaren. Vieles schien so einfach. Vieles war erlaubt. Vieles weist schon in eine neue Zeit. (Text: Servus TV)
    Original-TV-PremiereFr 02.04.2021ServusTV
  • Folge 4 (47 Min.)
    Die 1980er Jahre haben es in sich – Vieles bewegt sich in und rund um Österreich. Manches davon soll noch Generationen später in ihrem Sein und Denken prägen. Im Sommer 1989 wird das Burgenland Schauplatz dramatischer Szenen: Tausende DDR- Bürger fliehen über Ungarn in den Westen. Drei Monate später fällt in Berlin die Mauer. Der Burgenländische Wirt Heinz Luisser erinnert sich: „Für mich war es ein wunderbares Jahr, weil ich zum einen noch unbekümmert war, weil es ein Erlebnis war, und weil es eine Veränderung dargestellt hat der Geschichte.“ 1986 kämpft sich Jörg Haider als FPÖ-Obmann ins politische Rampenlicht – ein Mann, der polarisiert wie kein anderer.
    Kurt Waldheim wird Bundespräsident und Österreich diskutiert über seine Vergangenheit in der Nazi-Zeit. Viktor Frankl hält 1988 eine viel beachtete Rede am Heldenplatz: „Ich kenne nur zwei Rassen: Die der Anständigen und die der Unanständigen.“ Skispringer Toni Innauer triumphiert bei Olympia 1980: „Die Goldmedaille, natürlich, herzlich willkommen und wunderbar.“ Köchin Lisl Wagner-Bacher wird als eine der ersten Österreicherinnen vom Gault Milleau ausgezeichnet: „Das war eine spannende Zeit und da haben wir auch viel gelernt in der Zeit.“ Die Österreicher beginnen, der Umwelt mehr Aufmerksamkeit zu schenken: Die Besetzung der Hainburg Au 1984 ist einer der Grundsteine der Gründung der „Grünen“.
    Beatrix Neundlinger, Sängerin der Polit-Band „Schmetterlinge“ erinnert sich an das Konzert in der Au. „In der Au haben wir auch gespielt. Es war eines der kältesten Konzerte, uns ist die Flöte an den Lippen angefroren gewesen.“ Die Österreicher sind voller Hoffnung. Wirtschaftliche Krisen sind bewältigbar. Neue Chancen bieten sich an, auch wenn erstmals wieder eine tiefe Spaltung der Gesellschaft spür- und sichtbar wird. (Text: Servus TV)
    Original-TV-PremiereFr 09.04.2021ServusTV
  • Folge 5 (47 Min.)
    Der österreichische Techniker Franz Viehböck startet als erster – und bis heute einziger – „Austronaut“ mit einer russischen Sojus-Rakete ins All. Er sieht eine Welt, die sich verändert hat. Wir träumen vom Frieden, werden jedoch Zeugen eines Krieges im zerfallenden Jugoslawien. Ein junges bosnisches Mädchen kommt mit ihrer Familie nach Wien. Alma Zadic erinnert sich an endlose Vielfalt von Schokoladen im Supermarkt und das Gefühl angenommen zu werden: „So schwierig auch die 90er-Jahre waren, waren das für mich dennoch wunderbare Jahre, weil ich für mich Kindheit entdeckt habe.“ Wir werden durch den EU-Beitritt ab 1995 Teil eines neuen Europas.
    Es gibt Ängste, aber schließlich erkennt eine große Mehrheit die Möglichkeiten, die sich eröffnen. Technologien beginnen unser Leben zu verändern, zu dominieren. Das Handy wird zum Allgemeingut. Es verändert die Art, wie wir kommunizieren. Im Gegenzug wird die Natur zum Sehnsuchtsort. Anfangs nur wenige, bald immer mehr entdecken die Qualität des Ursprünglichen. Wie „Archebauer“ Thomas Strubreiter, der auf seiner Alm aussterbende Tierrassen züchtet: „Je schneller alles wird, umso wichtiger, dass man irgendwo ein Platz hat, wo man sich daheim fühlt.“ Die Sowjetunion zerfällt, Karten werden neu gezeichnet.
    Eine Prinzessin stirbt, die Welt trauert um Lady Diana. Im Sommer 1999 verdeckt der Mond für zweieinhalb Minuten unsere Sonne. Marwan Saba erfindet eine der ersten Social-Media-Plattformen, Jahre bevor Facebook online geht. Und die Snowboarderin Claudia Riegler erfüllt sich einen Traum, nachdem sie Jahre zuvor aus den Kadern flog: „Irgendwann war dann der Punkt, wo ich gesagt habe, ich will mehr.“ Sie alle formen ein Jahrzehnt, in dem sich die Weltordnung für immer verändert hat – Unsere 90er. (Text: Servus TV)
    Original-TV-PremiereFr 16.04.2021ServusTV
  • Folge 6 (47 Min.)
    Das erste Jahrzehnt des Jahrtausends ist eingeläutet. Ein neuer Zeitabschnitt, der große Träume, Hoffnungen und eine Euphorie in den Menschen entfacht, die mit dem 11. September 2001 gleich einen ordentlichen Dämpfer erfährt. Tausende Menschen sterben bei dem Terroranschlag in New York. Die Welt steht unter Schock, es folgen Kriege und Tyrannenstürze. Die Fernsehjournalistin und jetzige Direktorin des Jüdischen Museums in Wien, Danielle Spera, erinnert sich: „9/​11 war tatsächlich dieses wichtigste und einschneidendste Ereignis. Es hat alles verändert und es ist nichts mehr, wie es vorher war.“ In Österreich polarisiert die Koalition zwischen Wolfgang Schüssel und Jörg Haiders FPÖ.
    Auch im Börserl tut sich was: Unser Schilling wird zum Euro. Ein Österreicher hat ihn gestaltet. Robert Kalina: „Ich war eher überrascht, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass ein Entwurf ohne Porträts überhaupt eine Chance hat.“ Eine Chance, die unsere Fußballprofis liegen lassen. Bei der EM in Wien erhoffen sich Millionen Fans ein Heimspiel und werden bitter enttäuscht. Olympiasiege im Skifahren entschädigen. Ein Grazer Jus-Student beginnt mit seinem Auftritt beim Grand Prix der Volksmusik eine erstaunliche Karriere, Andreas Gabalier: „Meine wunderbaren Jahre dauern jetzt schon 36 Jahre an.“ Die Welt wird smart und unsere Freundschaften sind digital.
    Klicks sind die neue Währung. Die Generation der Millennials will Spaß und hinterfragt den Sinn von Arbeit. Es ist ein gutes Jahrzehnt für den österreichischen Film. Christopher Waltz kommt in Hollywood an. Michael Haneke wird für einen Oscar nominiert. In Wien dreht Stefan Ruzowitzky „Die Fälscher“ und bekommt einen „Oscar“: „Es ist ein Bubentraum.“ Hoffnungen, Freuden, Erwartungen und eine Tragödie zu Beginn – Unsere 2000er. (Text: Servus TV)
    Original-TV-PremiereFr 23.04.2021ServusTV

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