bisher 37 Folgen, Folge 1–19

  • Folge 1
    Hannelore Mühlenhaupt ist eine resolute Frau – mit bunter Brille, weißem Haar und wehendem Kleid steht sie in ihrem idyllischen Garten und empfängt die Sommergäste, die an den Wochenenden zu Ausstellungen, Lesungen oder Konzerten nach Bergsdorf bei Zehdenick kommen. Den Vierseithof hat sie nach der Wende zusammen mit ihrem Mann, dem Berliner Maler Kurt Mühlenhaupt, gekauft und über die Jahre zum Museum ausgebaut. Nach seinem Tod bewahrt Hannelore Mühlenhaupt in einem Teil des Hofes sein Atelier und seine Bilder, in denen er immer wieder auf humorvolle Weise das Berliner Milieu festhielt. In der großen Kulturscheune hat schon Janosch seine Zeichnungen ausgestellt oder der Berghain-Türsteher Sven Marquardt seine Fotografien.
    Ausstellungen, die Scharen von Berlinern und Brandenburgern nach Bergsdorf lockten. Und so wurde das kleine Örtchen im Landkreis Oberhavel zu einem lebendigen Treffpunkt für Besucher aus der Großstadt und die Dorfbewohner. Doch damit ist nun Schluss. Hannelore Mühlenhaupt hat den Hof verkauft – an einen chinesischen Mäzen. Mr. Chu will hier in Zukunft chinesischen Malern einen Deutschlandaufenthalt ermöglichen. Nun gehen Mails zwischen Peking und Bergsdorf hin und her. Die bürokratischen Hürden für solch ein deutsch-chinesisches Projekt sind hoch.
    Wie die neuen Nachbarn das Leben im Dorf verändern werden, weiß keiner so recht. Unterdessen packt Hannelore Mühlenhaupt Tag für Tag Kisten und siedelt mit ihrem Hab und Gut nach Berlin über. Hier will sie in Zukunft wieder leben und ein neues, kleines Kurt-Mühlenhaupt-Museum aufbauen. Die rbb Reportage begleitet Hannelore Mühlenhaupt bei diesem Projekt, das noch einmal ihr Leben verändert. Der Film stellt eine umtriebige Frau vor, die mit großer Leidenschaft einen Vierseithof in einem kleinen 500 Seelen-Dorf bei Zehdenick zu einem lebendigen Treffpunkt gemacht hat und dieses Lebenswerk nun hinter sich lässt, um mit 70 Jahren zu Neuem aufzubrechen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.06.2019rbb
  • Folge 2
    Ein Kunsterlebnis inmitten der Oderbruchnatur – das ist einmalig. „Theater am Rand“ nannten Schauspieler Thomas Rühmann und Akkordeonvirtuose Tobias Morgenstern vor zwanzig Jahren ihre kleine Bühne am östlichen Rande Brandenburgs. Damals ein winziges Zimmertheater im alten Fachwerkhaus, heute eine Rundbühne mit Blick weit hinein ins Oderbruch. Zum 20. Geburtstag erzählt der Film „Bühne frei fürs Oderbruch“, wie eine kleine Spielstätte im Dorf Zollbrücke eine ganze Region beleben und ein Zuhause für viele Menschen werden kann. Zum großen Geburtstagsfest kommen Nachbarn und „die Berliner“, Bekannte und Freunde wie Schauspielerin Ursula Karusseit. Eine Reportage voller Geschichten über ein einmaliges Theater und seine Macher, mit mitreißender Musik und guten Szenen – und mit Vogelstimmen und klaren Sternennächten. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.06.2019rbb
  • Folge 3
    Der Film zeigt den Alltag und die Traditionspflege im nördlichsten Bergbaugebiet Deutschlands. Seit Jahrhunderten wird in Rüdersdorf Kalkstein abgebaut. Aus ihm ist halb Berlin entstanden. Was die heutigen Kumpel in Rüdersdorf sprengen, abpumpen und zu Tage fördern, macht dieser Film hautnah erlebbar. Was die Traditionsvereine dort singen, zeigen und zelebrieren, fühlt sich ein bisschen wie Erzgebirge oder Ruhrpott an – ist aber eine echte brandenburgische Entdeckung. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.06.2019rbb
  • Folge 4
    Tugan Sokhiev dirigiert Prokofjew und Ravel in der Waldbühne. Die Berliner Philharmoniker haben für ihren Saisonabschluss den musikalischen Leiter des Moskauer Bolschoi-Theaters Tugan Sokhiev gewonnen. Er hat für das so beliebte und traditionsreiche Open Air Konzert in der Waldbühne, Prokofjews humorvolle Musik zur Filmsatire Leutnant Kijé gewählt. Zudem wird es mit Maurice Ravels Sheherazade Liedern orientalisch. Sie werden von der Mezzosopranistin Marianne Crebassa interpretiert. Auf dem Programm steht außerdem noch eine Liebesgeschichte, denn es wird Prokofjews Ballettmusik Romeo und Julia erklingen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.06.2019rbb
  • Folge 5
    Das kleine verträumte Kolonistendorf präsentiert im Juni an drei Wochenenden überall in den Gärten, Scheunen und Höfen die Werke verschiedener renommierter Künstler – ein Open-Air-Festival mit Musik und Kuchen. Initiiert hat das 2006 zum ersten Mal Ulrike Hogrebe, die selbst in Neuwerder lebt; eine Malerin und Keramikerin, die schon viele Stipendien und Preise bekommen hat. Mit dabei sind auch andere Künstler, die sich in diesem Jahr mit Fontane auseinandersetzen werden – etwa Ernst Baumeister, Klaus Hack, Heike Jeschonnek, Hans Scheib, Lothar Seruset, Reinhard Osiander, Susanne Ring und Pomona Zipser. Die Künstler gestalten ihre Werke für das Dorf, und die Einheimischen, die räumen vorher wochenlang auf. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.07.2019rbb
  • Folge 6
    Tanzende Menschenmassen auf der Wiese, schräge Kostüme zwischen bunten Lichtern, drei Tage Flucht vor dem Alltag – so kennt man eigentlich das junge Berliner Partyvolk. Beim Kunst- und Musikfestival „Inselleuchten“ in Marienwerder gibt es dieses Programm aber auch für die Generationen darüber. Vom 5. bis 7. Juli 2019 wird die kleine Insel an der Leesenbrücker Schleuse im Landkreis Barnim zum bereits 16. Mal in ein mit Kerzen und Illuminationen in Szene gesetztes Zauberland verwandelt, die Atmosphäre bewegt sich zwischen romantisch und hippieartig. Tausenden Besuchern werden kreative Gastronomie, Performance-Kunst, Bootsfahrten bei Kerzenschein und natürlich kraftvolle Bands verschiedenster Stile geboten.
    In diesem Jahr reicht das Programm von Electro-Swing über Klassik-Rock-Crossover („Mozart Heroes“) und einer Musical-Reminiszenz an Woodstock bis hin zur wohl prominentesten Band des diesjährigen Line-ups: Keimzeit. In 30 Minuten „Entdecke Brandenburg“ tauchen wir ein in die Welt des Festivals, auf das die ganze Region stolz ist und beleuchten die Hintergründe des inzwischen deutschlandweit bekannten Events. Neben Promis wie Regisseur und Musiker Andreas Dresen, der gemeinsam mit Schauspieler Alexander Scheer Lieder aus seinem preisgekrönten Film „Gundermann“ performt, begleiten wir Menschen, die hinter den Kulissen für die Inselromantik sorgen: Techniker, Gastronomen, Bootsführer und natürlich Zuschauer. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.07.2019rbb
  • Folge 7
    Die Sommerausgabe der rbbKultur-Klassik-Lounge präsentiert auch in diesem Jahr auf einer schwimmenden Bühne auf der Spree, bemerkenswerte Klassik-Künstler. Mit dabei sind die Flötistin Dorothea Oberlinger, der Cello Shootingstar Kian Soltani, der isländische Pianist Vikingur Ólafsson und die junge Saxophonistin Asya Fateyeva. Das Publikum ist auf der legendären Clubterrasse des Watergate an der Oberbaumbrücke dabei oder findet auf einem der zahlreichen Boote Platz, die sich zum Konzert um die schwimmende Bühne tummeln. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.08.2019rbb
  • Folge 8
    Ein Acker in Grünefeld im Havelland. Seit 20 Jahren findet hier eines der bekanntesten und ältesten Technofestivals Deutschlands statt: Die Nation of Gondwana. Jedes Jahr im Juli fallen 8.000 Technobegeisterte in das Dorf ein, um drei Tage zu feiern und zu tanzen. Und das Dorf Grünefeld feiert mit. Der Kirchenchor singt zur Eröffnung. Die Dorfbewohner grillen Würstchen und die Freiwillige Feuerwehr sorgt für die Sicherheit. Der Film begleitet Festivalmacher und Dorfbewohner in diesem Jahr. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.08.2019rbb
  • Folge 9
    Dieses Camp ist mehr als nur ein Spiel- und Spaßferienlager! Für die Kinder ist es ein Abenteuer, für die Betreuer ein Sehnsuchtsort: Das Ferienlager des Templiner Kunstvereins am Großen Warthesee im Naturpark Uckermärkische Seen. 50 Kinder zwischen 7 und 17 werden sich auf künstlerische Weise mit dem Thema Wasser auseinandersetzen. Ganz ohne Handy und Internet. Wollen die Kinder und Jugendlichen etwas erleben, müssen sie etwas dafür tun. Belohnt werden sie mit der Freude, etwas geschaffen zu haben: Selbstgerahmte Aquarelle auf selbstgeschöpftem Papier, vergängliche Landart-Installationen aus Naturmaterial an den amazonasartigen Fließen des Naturparks, Regentänze für Trockenzeiten oder auch selbstgezimmerte Flöße für die Wasserolympiade.
    Und sie lernen auf eine ganz und gar nicht-schulische Weise etwas über den Kreislauf des Wassers und über den unschätzbaren Wert dieser Ressource. Seit 28 Jahren gibt es dieses Camp. Wer dabei war, schwärmt von dessen nachhaltiger Wirkung. Alle 20 Betreuer, vorwiegend Studentinnen und Studenten, haben das Camp als Kinder erlebt und sind nahtlos von der Teilnehmer- in die Betreuerrolle gewachsen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.08.2019rbb
  • Folge 10
    Im Frühjahr 1989, kurz vor der Wende, gründete der damals 35-jährige Schauspieler Hans-Joachim Frank eine freie Truppe – das „theater 89“. Zwei Jahre zuvor hatte er sein Engagement am renommierten Berliner Ensemble gekündigt. Er wollte eine andere Art Theater machen. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen bezog er sein Quartier in der heutigen Torstraße und stellte ein Ensemble auf, das es inzwischen 30 Jahre gibt, das in ganz Deutschland unterwegs ist und viele Theaterpreise holte. Finanziert vom Berliner Senat und jetzt vom Kulturministerium in Brandenburg ist das „theater 89“ mit Gegenwartsstücken genauso wie mit Klassikern unterwegs und spielt dabei Volkstheater in seiner klügsten und unterhaltsamsten Art.
    Nach vielen Jahren in Berlin ließ sich die Truppe in Jüterbog nieder. Jetzt hat sie ihr Quartier in der Uckermark. Diesen Sommer ist das „theater 89“ wieder auf Tournee durch Brandenburg. Die Brandenburger „Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen“ lädt die Theatertruppe schon zum 8. Mal ein, ihre Stücke auf historischen Marktplätzen, vor Schlossruinen, Kirchen und Stadtmauern zu zeigen.
    Dieses Jahr wird „Die deutschen Kleinstädter“ von August von Kotzebue gegeben. 14 Aufführungen finden zwischen der Premiere am 28. Juni in Neuruppin und der Schlussvorstellung am 1. September in Jüterbog statt. rbbKultur begleitet in seiner Reportage „Unterwegs mit fahrendem Volk – das ‚theater 89‘ auf Sommertour“ die Theatertruppe von den Anfangsproben in Berlin, über das Herstellen der Kostüme und das Einpacken der Bühne in der Uckermark, über das Probencamp in Eberswalde bis zur Premiere in Neuruppin.
    Die Sendung ist mit den Leuten vom „theater89“ unterwegs, wenn sie von Ort zu Ort ziehen, nachmittags auf Marktplätzen ihr Theater aufbauen, abends spielen und nachts wieder einpacken und weiterfahren. Zu Wort kommen die Menschen in den Städten, in denen das Theater gastiert, Gäste, Bürgermeister und natürlich die Theaterleute. „Es ist eigentlich wie bei den Wandertheatern früher – nur dass wir nicht auf Planwagen mit Pferden unterwegs sind, sondern in Autos“, sagt Hans-Joachim Frank, Leiter und Regisseur des „theater 89“. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.08.2019rbb
  • Folge 11
    Die Berliner Philharmoniker eröffnen ihre Konzertsaison 2019/​2020 mit einem Konzert für jedermann. Am 24. August um 20:00 Uhr spielen die Berliner Philharmoniker unter der Leitung ihres neuen Chefdirigenten Kirill Petrenko vor dem Brandenburger Tor die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven. Präsentiert wird das Konzert vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), der das musikalische Großereignis live im rbb Fernsehen überträgt. Mit den Berliner Philharmonikern kommt ein hochkarätiges Solistenensemble auf die Bühne vor Berlins wichtigstem Wahrzeichen: Marlis Petersen (Sopran), Elisabeth Kulman (Mezzosopran), Benjamin Bruns (Tenor) und Kwangchul Youn (Bass) sowie der Rundfunkchor Berlin (Einstudierung Gijs Leenaars). Marlis Petersen gibt mit den Konzerten zur Saisoneröffnung gleichzeitig ihren Einstand als „Artist in Residence“ der Saison 2019/​2020. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.08.2019rbb
  • Folge 12
    Seit über einem Vierteljahrhundert gehört die festliche Operngala für die Deutsche AIDS-Stiftung in der Deutschen Oper Berlin zu den bedeutendsten Charity-Events in Deutschland. Die Mischung macht’s. Handverlesene Musik, herausragende Opernsänger und glänzende Gesellschaft ist die erprobte Rezeptur für diese Gala, die am 2. November 2019 in der Deutschen Oper Berlin aufgezeichnet wird. Sie findet zum 26. Mal statt und verspricht einen exquisiten und kurzweiligen Operngenuss. Die prominenten Gäste aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Medien zeigen dabei ihre Solidarität mit den Betroffenen. Alle Beteiligten musizieren ohne Gagen und stellen sich und ihre Kunst in den Dienst der Sache.
    Denn das zentrale Anliegen der Gala ist das Sammeln von Spendengeldern, um Menschen mit HIV und AIDS zu helfen. Die Deutsche AIDS-Stiftung ist die größte AIDS-Hilfsorganisation Deutschlands und unterstützt seit über 30 Jahren betroffene Menschen in Notlagen. Durch das musikalische Programm führt Sänger und Moderator Max Raabe: feinsinnig, eloquent und mit dem richtigen Gespür für das Unterhaltsame der großen Opernliteratur. Auf der Bühne werden neben dem Chor und dem Orchester der Deutschen Oper Berlin unter der Leitung von John Fiore unter anderem Emily D’Angelo, Stefano La Colla, Nino Machaidze, René Barbera, Kristina Mkhitaryan und Simone Kermes zu erleben sein. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereFr 29.11.2019rbb
  • Folge 13
    Gestern noch Hausmusik, jetzt die große Bühne! Mit dem rbbkultur Klassik Slam wird das erfolgreiche Konzertformat auch 2019 fortgesetzt! Laien-Ensembles in der Besetzung von Trio bis Nonett präsentieren sich gemeinsam dem Publikum im Neuköllner Heimathafen – Wettstreit inklusive! (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.12.2019rbb
  • Folge 14
    Ben Wagin ist ein Künstler, der keiner sein will, er war ein Galerist, der aufhörte, als es nur noch um Geld ging. Er ist ein Getriebener, den es immer weiter führt. Ein Mensch, der sich um die Welt Gedanken macht und in Berlin und anderswo geschätzt 50.000 Bäume gepflanzt hat. Als er sein Parlament der Bäume eröffnete, gab es noch keine „fridays for future“. Im Gegenteil – Ben Wagin wurde damals in den 80ern für seine Aktionen oft belächelt. 90 Jahre alt wird er in diesem Jahr – wir wollen an ihn erinnern. Wer ist Ben Wagin? Was treibt ihn an? Was macht ihn so besonders? Die Sendung begleitet Ben Wagin, der noch jede Woche in sein Atelier am Anhalter Bahnhof geht und sein Parlament der Bäume besucht, das er Anfang der 90er Jahre im Regierungsviertel besetzt hat und das seit 2017 unter Denkmalschutz steht.
    Stets geht es ihm darum, Denkanstöße zu geben, Kultur als etwas Lebendiges zu begreifen, Netzwerke zu bilden und zu mahnen: aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen. Es gibt außerdem eine Begegnung mit Menschen, die das Phänomen „Ben Wagin“ erklären, die er begeistert hat, mit seiner „Krausheit“, wie es seine Biografin Astrid Herbold ausdrückt. Ein Gespräch mit Wegbegleitern. Und es geht um die Fragen: Wie geht es weiter mit seinem Parlament der Bäume? Was wird aus seiner Kunst? Wie ist es mit seinem Nachlass? (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.06.2020rbb
  • Folge 15
    rbbKultur geht auch in diesem Sommer wieder in Brandenburg auf Entdeckungstour! Theater, Musik, Kunst – all das war in den Wochen des Lockdowns vor Publikum nicht möglich. Mit den ersten Lockerungen haben sich Filmemacherinnen und -macher des rbb auf den Weg gemacht zu Künstlerinnen, Künstlern und Kreativen, die sich mit viel Leidenschaft ihren Kulturprojekten zwischen Uckermark und Lausitz widmen. In diesem Jahr muss unter besonderen Bedingungen geprobt, kuratiert und organisiert werden. Großveranstaltungen, Vernissagen und Aufführungen wurden verschoben oder finden in kleinerem Rahmen statt. Mit viel Engagement und Enthusiasmus ist dennoch vieles entstanden.
    Eine Sommerreise in sechs Reportagen übers Land in Brandenburg. Zwei Ausstellungen wollte die Burg Beeskow im Frühjahr zeigen. Die erste sollte von den älteren Teilnehmern – alle über 60 – gestaltet und im März eröffnet werden, die zweite dann im Juni von den jüngeren. Das gemeinsame Motto „Alle in die Kunst“, niemand sollte den Ausstellungsmachern reinreden dürfen. Als das Experiment Anfang Februar mit lebhaften Diskussionen während eines Wochenend-Workshops gestartet ist, dachte noch niemand daran, dass ein Virus das gesamte Projekt ausbremsen würde. „Leben in einem Land, das es nicht mehr gibt“ heißt nun die erste Ausstellung, die andere „Durch unsere Augen“.
    Der Film zeigt den Weg zu beiden. Da entpuppt sich Wolfgang Hain, der Werneuchener Elektromeister im Ruhestand als exzellenter Kunstkenner. Die Glasrestauratorin Christel Weingart, die von Ostfriesland nach Fürstenwalde kam, ist fasziniert von der Rolle der Frau in der DDR. Sie sucht nicht nur ein Bild aus, das von Bärbel Bohley gemalt worden ist, sie bringt auch alle mit einer eigenen Geschichte dazu zum Staunen. Die Frankfurter Geschichtsstudentin Saskia Heller hat ihren Fokus auf DDR-Kunst im öffentlichen Raum gelegt und überrascht mit interessanten Erkenntnissen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.07.2020rbb
  • Folge 16
    Umgeben von Feldern und Wäldern des Oberhavellandes liegt das barocke Schloss Schwante – nur 25 km nordwestlich von Berlin und doch in einer anderen Welt. In den vergangenen Jahrhunderten war das Anwesen Gutshaus und Familiensitz, zu DDR-Zeiten diente es als Kindergarten, Krankenhaus, Arztpraxis, Poststelle, Gemeindeküche, Kino, Schule, Sitz des Bürgermeisters und der LPG. Heute lebt hier wieder eine Familie mit vier Kindern, Hunden und Großeltern. Loretta Würtenberger und ihr Mann Daniel Tümpel kauften das Schloss im vergangenen Jahr. Ihre eigene Leidenschaft für die Kunst wollen sie in Zukunft mit Besuchern teilen und das Gut an den Wochenenden öffnen, um hier Kunst, Natur und regionale Küche genießen zu können.
    Herzstück ist der zehn Hektar große Skulpturenpark, in dem 25 Skulpturen namhafter Künstler zu sehen sein werden, wie Hans Arp, Richard Serra oder Carsten Nicolai. Noch wird an allen Ecken gewerkelt und geplant – denn wie fast überall in den vergangenen Wochen – stand durch die Corona-Krise auch hier die Arbeit still. Jetzt müssen die Skulpturen aufgebaut werden, der Hofladen soll mit regionalen Produkten, hausgemachten Marmeladen und Säften bestückt werden und auch im Restaurant im Backsteinhaus gibt es noch alle Hände voll zu tun. Ob die Politik und die Infektionszahlen mitspielen ? Der Film begleitet die neuen Schlossbesitzer in ihrem Alltag bis hin zur langersehnten Eröffnung in ungewöhnlichen Zeiten. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.07.2020rbb
  • Folge 17
    Kino inmitten einer mittelalterlichen Burgruine. Oder unter Kastanienbäumen neben der Dorfkirche. Freiluftkino in wechselnden Dörfern der Uckermark – das ist die Idee des Mobilen Kinos. Immer im Gepäck – eine aufblasbare Kinoleinwand. Die Reportage begleitet die Macherinnen und Macher des Mobilen Kinos auf ihrer Tour und stellt verschiedene Dörfer vor, begleitet die Bewohner, die sich mit viel Leidenschaft dafür engagieren, dass der Filmabend zum Erlebnis wird. Kino als ein ganz besonderes Angebot, das den Zusammenhalt einer ganzen Region fördert. In diesem Jahr stellt die Corona-Pandemie alle Beteiligten vor besondere Herausforderungen – auch das zeigt die Reportage. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.07.2020rbb
  • Folge 18
    Das kleine Dorf Kleßen im Havelland bekommt ein neues Ausflugsmuseum. Gut 350 Bücher aus drei Jahrhunderten Kinderbuchgeschichte sind dort zu entdecken – das älteste aus dem 18. Jahrhundert, Klassiker wie Peterchens Mondfahrt und Fibeln, aber auch Kinderschätze aus der ost- und westdeutschen Nachkriegszeit. Ein Spielzeugmuseum in der alten Dorfschule gibt es schon, beide sind Einrichtungen von Schloss Kleßen. Schlossherr Hans-Jürgen Thiedig ist leidenschaftlicher Sammler. Hier hat er mit seiner Frau Sabine einen ganz besonderen Ort geschaffen. Dazu gehören neben den Museen das barocke Gutshaus, ein englischer und ein märkischer Gutsgarten, Ferienwohnungen, Café und gelebte Gastfreundschaft.
    Die komplette Kinderbuchsammlung von Hans-Jürgen Thiedig umfasst gut eintausend Bände. Mit Birgit Jochens konnte er eine engagierte Kuratorin für sein Museumsprojekt gewinnen. Die langjährige Leiterin des Berlin-Charlottenburger Heimatmuseums hat sich über Monate durch die Kinderschätze von früher gelesen. Das neue Museum soll einladen, auf eine literarische Zeitreise zu gehen. Denn, welche Abenteuer in den Büchern erlebt und vor allem vermittelt werden, erzählt auch viel von politischem Zeitgeist und davon, welchen Stellenwert Kinder in der Gesellschaft jeweils hatten.
    Für die erste Sonderausstellung „Wie im Bilderbuch?“ im Rahmen des Themenjahres „Krieg und Frieden“ von Kulturland Brandenburg 2020 suchte Birgit Jochens Zeitzeugen aus dem Havelland. Deren Erzählungen zeigen auf, wie sich die Geschichten aus den Kinderbüchern in der Realität der Nachkriegsjahre widerspiegeln. Die Reportage begleitet Kuratorin Jochens und die Thiedigs durch die turbulenten Vorbereitungswochen für das neue Museum im Havelland bis zur Eröffnung. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.07.2020rbb
  • Folge 19
    Fährt man durch das 200-Seelendorf Netzeband in der Prignitz, fällt einem außer der recht hübsch restaurierten klassizistischen Dorfkirche eigentlich wenig ins Auge. Doch genau diese wird jeden Sommer Teil der Naturkulisse eines spektakulären Theaterprojekts. Seit 1996 strömen jährlich mehrere Tausend Zuschauer zu den 20 bis 30 Aufführungen, in diesem Jahr ist das leider nicht möglich, im Juni und Juli darf die Gruppe aus Infektionsschutzgründen nicht vor Publikum auftreten. Trotzdem inszeniert Regisseur Herbert Olschok mit seinem Ensemble aus angereisten Profidarstellern und Laienschauspielern aus der Region die Tragödie „Bluthochzeit“ des spanischen Autors Federico García Lorca.
    Diese Premiere darf am 1. August unter besonderen Auflagen stattfinden. Vorteil: Die Schauspieler tragen ohnehin Masken. Denn das ist das Besondere am Theatersommer Netzeband – um besser mit Laiendarstellern arbeiten zu können und den Stücken in der sehr weitläufigen Naturkulisse trotzdem Kraft zu verleihen, werden die Texte im Voraus von professionellen Sprechern eingesprochen und während der Aufführung über Lautsprecher abgespielt. Die Bühnenschauspieler und Tänzer agieren dazu mit überhöhter Gestik und mittels großer Masken, die das Ensemble eigenhändig hergestellt hat. Der renommierte Theaterregisseur Olschok versucht sich in diesem Sommer zum ersten Mal an der Form des Synchrontheaters und das gleich unter besonderen Bedingungen.
    Die 17-jährige Antonia Lange aus dem Nachbardorf opfert ihre Schulferien für die Theaterproben und darf zum ersten Mal eine Hauptrolle spielen. Hans Machowiak ist neben seiner Rolle als Sprecher und Schauspieler auch für die Audiotechnik und die gute Laune im Team verantwortlich. Vom Einsprechen der Texte im Wohnzimmer einer Berliner Hinterhofwohnung über die Herstellung der handgenähten Masken und Kostüme bis hin zu den improvisierten Bühnenarbeiten des ortsansässigen Tischlers wird deutlich, wie viel Herzblut in diesem Kulturprojekt steckt. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.08.2020rbb

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