Universum History Folge 359: Verfolgte Liebe – Die Männer mit dem Rosa Winkel
Folge 359
Verfolgte Liebe – Die Männer mit dem Rosa Winkel
Folge 359
Hannes Sulzenbacher ist der Co-Leiter QWIEN, dem Zentrum für queere Geschichte in Wien. Er erforscht die Schicksale Homosexueller in der NS-Zeit. Sulzenbacher weist darauf hin, dass die Verfolgungen nach Kriegsende bald wieder aufgenommen wurden.
Bild: ORF/V-set/Paya/Vucsina
In den 1920 erlebt die Lesben- und Schwulenszene in Berlin eine erste Blüte. Es gibt Travestieshows, Hosen- und Tuntenbälle, offen schwul-lesbische Clubs und Cafés. Doch mit der Machtübernahme der Nazis ist alles vorüber. Ab 1933 verfolgen die Nazis vor allem schwule Männer (aber auch Frauen), stecken sie ins Konzentrationslager, sterilisieren oder ermorden sie. Es ist das Ende jeder fortschrittlichen Entwicklung. Der Österreicher Josef Kohut war als
Verurteilter Homosexueller fünf Jahre lang in den KZs Sachsenhausen und Flossenbürg interniert. Dort muss Kohout den berüchtigten Rosa Winkel tragen. Sein Buch „Die Männer unterm Rosa Winkel“ wird zur Initialzündung der zweiten Schwulenbewegung. Kohuts Abzeichen ist bis heute erhalten – und bildet die Brücke in eine Gegenwart, in der etwa Russland, Polen und Ungarn die Rechte queerer Personen wieder massiv einschränken. (Text: ORF)