Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (45 Min.)
    Der Rhein ist für unendlich viele Geschichten gut. Er verbindet und trennt, er gibt und nimmt. Der Loreleyfelsen im oberen Mittelrheintal, Ort von Mythen und Sagen – Bild: WDR/​ddp/​Juergen Feuerer
    Der Rhein ist für unendlich viele Geschichten gut. Er verbindet und trennt, er gibt und nimmt. Der Loreleyfelsen im oberen Mittelrheintal, Ort von Mythen und Sagen
    Der Rhein ist immer für Geschichten gut. Weil er verbindet und trennt, weil er gibt und nimmt. Ein Sehnsuchtsort, aber auch eine bedrohliche Gefahr. Diese Mischung ist es, die Geschichten nur so sprudeln lässt. Durch alle Zeiten. Legendär ist der Rheinkilometer 555 – tapfere Bootsführer sollen hier einst wegen des betörenden Gesangs einer blondgelockten Nixe ihr Leben verloren haben. Tatsächlich kam es an den Felsen der Rheinenge besonders oft zu Unfällen. Die Felsen sind heute gesprengt und die Musik auf dem Loreleyfelsen kommt inzwischen aus den Verstärkern von Hardrockbands.
    Einige Kilometer weiter erinnert der Drachenfels an die Siegfriedsage, deren Held im Siebengebirge einen Drachen besiegte. Vom Ungeheuer blieb immerhin der Name: Drachenfels. Als Mallorca noch nicht mal ein Geheimtipp war, machte man die Drachenfelsstraße schon zum Ballermann am Rhein. Am Fuße des berühmten Drachenfelsens, in Rhöndorf, „op de schäl sick“, wohnte einer der berühmtesten Männer Deutschlands. Er fuhr täglich Boot, prostete mit dem Winzer, hatte Riesenstress mit dem Bäcker und machte Bonn zur Bundeshauptstadt. Keine schlechte Bilanz für Konrad Adenauer.
    Am Rhein ist vieles im Fluss. Wo früher schmuddelige Hafengelände standen, präsentieren sich jetzt Luxuswohnviertel und Ausgehmeilen. Aber die Rheinlage hat auch ihre Tücken. Mehr als einmal ist die Kölner Altstadt von einem gewaltigen Hochwasser geflutet worden. Jedes Mal wurden die Mauern höher gebaut. Am Fluss leben heißt, mit dem Fluss zu leben. Die zweiteilige Dokumentation zeigt in beeindruckenden Aufnahmen das Leben an und mit dem Rhein. Und macht die filmische Reise zu einem Erlebnis voller Geschichten, deren Bilder man nicht vergisst. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 19.02.2021WDR
  • Folge 2 (45 Min.)
    Beleuchtete Skulptur Rheinorange vor Industriepanorama in Duisburg.
    Der Rhein ist für unendlich viele Geschichten gut. Er verbindet und trennt, er gibt und nimmt. Sehnsuchtsort, Ausflugsziel und manchmal auch eine bedrohliche Gefahr. Diese Mischung ist es, die Geschichten um den Strom nur so sprudeln lässt. Durch alle Zeiten. Der Rhein hat eine Länge von 1233 Kilometern. Er fließt durch sechs europäische Länder und ein Viertel davon durch Nordrhein-Westfalen und sein Umfeld. Der zweite Teil startet in Köln und erzählt, was die Rivalität zwischen Köln und Düsseldorf mit dem Rhein zu tun hat.
    Bei Rheinkilometer 744 zeigt sich wie sonst nirgendwo, dass das Leben am Rhein beidseitig zum Lifestyle geworden ist. In Düsseldorf wurden seit jeher die großen Geschäfte gemacht, sie gilt als Handelszentrum des Ruhrgebiets und Schreibtisch der Industrie. Daher mussten die Hafenanlagen immer weiter schicken Bürobauten weichen. Der Umbau zum durchgestylten Medienhafen ist längst ein architektonischer Wettlauf geworden, gegenüber befinden sich die die teuersten Wohnlagen der Stadt. Der Trend zum schönen Leben am Rhein hat nach Köln und Düsseldorf auch Duisburg aus der Schmuddelecke geholt.
    Nach wie vor liegt bei Rheinkilometer 780 der größte Binnenhafen Europas: 40 Kilometer Ufer, 22 Hafenbecken, 45.000 Arbeitsplätze. Aus dem historischen Innenhafen ist längst eine gehobene Gourmetmeile geworden. Umgeben von futuristischen Bürogebäuden. Dass die Stadt mit 650 Brücken davon mehr als Venedig hat, zeigt, wie sehr die Stadt immer noch mit dem Wasser lebt. Das Wasser fasziniert die Anrheiner und schafft eine ganz eigene Atmosphäre.
    Das gilt für Binnenschiffer wie für Hausbootbewohner oder Angler. Ob in Bonn, Köln, Düsseldorf oder Emmerich. Die Dokumentation verweilt aber nicht in den großen Städten, sie zieht weiter mit der Strömung. Beeindruckende Aufnahmen einer scheinbar unberührten Natur in den Naturschutzgebieten rund um die Bislicher Insel, bei Rheinkilometer 821, zeigen ein ganz anderes Gesicht des mächtigen Stroms. Luftaufnahmen malen die Gestalt des Rheins in seiner Größe und seinen Rundungen. Wurden die Tiere in den 60er und 70er Jahren durch die ungefilterten Industrieabwässer zu Opfern des Fortschritts, sorgen heute erfolgreiche Programme für ein Comeback von Lachs und Aal sowie zahlreichen Vogelarten an den Ufern des Flusses.
    Dass der Rhein im Lande inzwischen für Lebensqualität steht, zeigt die Dokumentation auch auf dem größten Campingplatz Deutschlands, der Gravinsel. Die Umwelt hat den Fluss verändert. Durch Abwässer und Klimawandel ist er wärmer geworden. Die Doku zeigt historische Bilder von Spaziergängern und Schlittschuhläufern auf dem 1962 letztmals zugefrorenen Rhein bei Emmerich, Rheinkilometer 851, vor knapp 60 Jahren.
    Es ist das Jahr, in dem genau dort der Grundstein für die längste Hängebrücke Deutschlands gelegt wurde: die Rheinbrücke Emmerich, auch die Golden Gate des Niederrheins genannt. Bei Rheinkilometer 860, endet die filmische Reise voller Mythen und Geschichten über den größten Fluss unseres Landes. Es ist die deutsch-niederländische Grenze und der Rhein – der in den Niederlanden Waal heißt – wird sich in der Nordsee dem Meer hingeben. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 26.02.2021WDR

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