2020, Folge 36–51

  • Folge 36
    Die Sprache ist die Waffe des Pazifisten und Max Uthoff weiß sie zu nutzen. Sein ironischer Blick auf scheinbar nüchterne Fakten entlarvt schonungslos den Zynismus unserer Gesellschaft. Politkabarett der Oberklasse, dessen Kraft sich oft gerade durch langsame, verzögerte Pointen nachhaltig entfaltet. Mit gebührendem Sarkasmus schaut er auf soziale Un-Verteilung, Lobbyismus, Rechte der Stärkeren und stärker werdende Rechte. Er appelliert an den sozialen Mensch in uns allen und lässt dann die „Moskauer Hunde“ von der Leine – in seinem neuen Programm, aus dem er beim 3satFestival aus der Festhalle Frankfurt präsentiert.
    In seinen Kabarettauftritten verkörpert Max Uthoff stets die Rolle des Juristen, der mit Fachwissen die Missstände unseres Systems offen darlegt. Teilweise zynisch, hochintelligent und poetisch macht er uns darauf aufmerksam, wie wenig richtig und wie viel in unserem Land falsch läuft. Politische Äußerungen und Entscheidungsprozesse werden genau unter die Lupe genommen, detailliert studiert – all dies gepaart mit dem typischen Sarkasmus des 52-Jährigen.
    Dabei ist Uthoffs Kabarett weder schnell noch laut – es zeugt von seiner präzisen Tiefe. Max Uthoff äußert seine solidarische Haltung nicht nur klar, er lebt sie auch konsequent vor. So können ihn sozial benachteiligte Zuschauer seiner Shows kontaktieren und bekommen Teile des Eintrittspreises zurückerstattet. Ein Jurastudium würde er mittlerweile nicht mehr antreten. Zu viel Aufwand für zu wenig Leidenschaft. Da sei Kabarett schon die bessere Wahl. Wir können froh darüber sein! (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.09.20203sat
  • Folge 37
    Er ist die Hoffnung unserer Zeit: Philipp Weber. Der Mensch rast in die Zukunft und ist restlos überfordert! Zeitmaschinen? Alkohol per Download? Roboter wie in Science-Fiction-Filmen? Manchmal möchte man der Menschheit zurufen: „Was macht ihr da eigentlich? Wo wollt ihr hin? Wo landen wir?“ Philipp Weber gibt beim 3satFestival 2020 Antworten und rüstet uns mit dem einzigen, was bei Überforderung noch hilft: geistreicher Humor. Was bringt uns die Digitalisierung wirklich? Verlernen wir jetzt das aufrechte Gehen dank dem ständigen „Aufs-Smartphone-Geschaue“? Können wir bald zum Mars fliegen? Sind wir noch Menschen oder bereits träumende Roboter? Wie viel Digitalisierung der Mensch verträgt, welche Paradoxen diese mit sich bringt und ob diese wirklich Freiheit schafft, verrät Philipp Weber in seinem neuen Programm „KI: Künstliche Idioten!“ Der Kabarettist führt auf eine Reise und bringt Licht in das Dunkel, indem er den Zuschauer furchtlos zum Lachen bringt.
    Der 45-jährige ist kreativ ohne Ende – in allen Bereichen des Lebens.
    Er studierte zeitweise Germanistik, Geschichte, Psychologie, Medizin, Pädagogik, Bioethik, examinierte sogar in Biologie und Chemie. Er kann also fast überall mitreden. Tut das auch. Und kann das auch. Mit einer Riesenschippe Witz. Raffiniert durchdacht, zielgerichtet pointiert, geistreich, allumfassend und vor allem eins: Sehr sehr lustig. Das ist Philipp Webers Kabarett. Ob er es schafft, unsere Überforderung zu lindern? Auf dem 3satFestival 2020 aus der Festhalle Frankfurt ist die Rettung in Sicht! (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.09.20203sat
  • Folge 38
    Für das 3satFestival 2020 aus der Festhalle Frankfurt hat Till Reiners exklusiv ein eigenes Programm zusammengestellt – mit einer klaren Botschaft: „real bleiben“. „real bleiben“ – das heißt für Till Reiners die Leistungsgesellschaft mit ihren Durchhalteparolen konfrontieren oder anders formuliert: „Ich möchte nicht auf deinem T-Shirt lesen, wie Du gerne wärst, sondern warum dein Kragen voller Makeup ist.“ Sinnsprüche wie „Carpe Diem“ oder „Lächle jeden Tag“ helfen auf tragisch, lustige Weise nur wenig über den Tag. Aber zum Glück nimmt Till Reiners seine Zuschauer in den Arm und bleibt dabei einfach der Junge von der Straße.
    Eine Straße in einer Villengegend zwar, aber er hat eine Klebe-Tatoo mit Totenkopf auf seiner Schulter. Frech! Till Reiners ist aus der aktuellen Kabarett- und Comedyszene nicht mehr wegzudenken. Er mischt gekonnt trockenen Humor mit erfrischendem Witz. Denn niemand kann so charmant böse Worte verpacken wie der 35-Jährige. Dabei ist die Bandbreite seiner Themen groß. Von kleinen Problemen bei Fernreisen, nervigen Sinnsprüchen und unbezahlten Stromrechnungen, bis hin zu den etwas größeren Themen wie Tod oder Demokratien und Pandemien. Niemals fehlt hierbei natürlich die für Reiners-typische selbstironische Arroganz.
    Eine Kombination, die zunächst paradox erscheinen mag, bis man Till Reiners gesehen hat. Till Reiners wurde 1985 in Duisburg geboren, wuchs in Geldern am Niederrhein auf und zog nach dem Abitur nach Trier, um Politikwissenschaften zu studieren. Während des Studiums entdeckte er den Poetry Slam, feierte hier schnell Erfolge und trat bald in weiten Teilen Deutschlands auf. Nach Abschluss des Studiums schrieb er sein erstes Kabarettprogramm, auch hier blieben die Erfolge nicht aus. Schnell fasste er Fuß in der Kleinkunstszene, gewann mehrere Preise, unter anderem den Deutschen Kabarettpreis (Förderpreis). (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.09.20203sat
  • Folge 39
    Es gibt viele Dinge, die süchtig machen. Sex, Drogen, Rock ‚n‘ Roll, die Liste ist lang. Doch neben diesen zwei Frauen werden alle bekannten Abhängigkeiten in den Schatten gestellt. Pianistin Ariane Müller und Sängerin Julia Gámez Martin: durchgeknallt, urkomisch und hochmusikalisch – Suchtfaktor garantiert. Voller Power, geistreich und witzig, präsentieren sie beim 3satFestival 2020 aus ihrem neuen Programm „Sexuelle Belustigung“. Eine Prise Durchgeknalltsein, eine Prise Feminismus, eine Prise Kartoffelsalat und eine große Dosis gute Laune = Suchtpotenzial.
    Die zwei Frauen machen klare Ansagen. So heißt es in ihrem Song #metoo: „Frauenverachter und Antisemiten, die sollte man alle verbieten.“ Ihr musikalischer Stil lässt sich in keine Schublade einordnen: Mal Jazz, mal Rock, mal eher Folk. Immer gleichbleibend: Kampfansagen. Zwischen einfachen Gesprächen über Sex, Männer und die Probleme einer Frau über 30, liegt geistreich verpackt der Kern: die Moral. Der Kampf für eine bessere Welt. Ein Programm, das auch mal unter die Gürtellinie geht. Texte mit Pointen auf dem Höhepunkt, bei denen sich der Zuschauer ertappt fühlt und trotzdem über sich selbst lachen muss.
    Die beiden lernten sich 2011 kennen. Seit 2013 sind sie zusammen als Suchtpotenzial auf den Kleinkunstbühnen und in den Fernsehstudios Deutschlands unterwegs. Mit ihrer spritzigen, verrückten Art feiern sie seitdem große Erfolge und eine stetig wachsende Fangemeinde. Warum? Sie sind ihrer Meinung nach „ … das beste weibliche, deutschsprachige Musik-Comedy-Duo mit Wurzeln in Ulm und Berlin – und auch das einzige.“ Kampfansagen bekommen wir auch dieses Jahr von ihnen aus der Festhalle Frankfurt zu hören – beim „3satFestival 2020“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.09.20203sat
  • Folge 40 (45 Min.)
    Urban Priol spricht Worte, die vor Gehässigkeit und Spott nur so triefen. Mit Schalk im Nacken, unglaublich gekonnt satirisch verpackt, präsentiert er diese dennoch voller Leichtigkeit. Alles ist im Fluss. Die Worte sprudeln nur so aus ihm heraus. Voller Lebensfreude steht er auf der Bühne und steckt das Publikum damit an. Ein dauerhaft lachendes Publikum? Garantiert! Ein mit dem Publikum lachender Urban Priol? 100-prozentig garantiert! Urban Priol ist ein alter Hase im Kabarett. Bereits seit 1982 steht er mit eigenen Programmen auf Bühnen und vor den Kameras, ist aus der Kabarettszene nicht mehr wegzudenken.
    Er startete mit eigenen Soloprogrammen, 2004 folgte seine erste eigene Fernsehsendung „Alles muss raus“. Von 2007 bis 2013 war er Moderator der Kabarettsendung „Neues aus der Anstalt“, zunächst zusammen mit Georg Schramm, später mit Frank Markus Barwasser. Neben diversen Gastauftritten präsentiert er jährlich in 3sat den satirischen Jahresrückblick „TILT“. Die Erfolge bleiben nicht aus: Seit 1986 wird Urban regelmäßig für sein Schaffen ausgezeichnet. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.09.20203sat
  • Folge 41
    Nichts ist so beständig wie der Wandel. Das hat nicht nur das Jahr 2020 eindrucksvoll bewiesen, davon erzählt und singt auch Bodo Wartke beim 3satFestival aus der Festhalle Frankfurt. Poetisch, politisch, persönlich, voller neuer Ideen auf bewährt hohem Niveau. Ein Programm, dessen Titel nicht besser passen könnte: Wandelmut. Bei Bodo Wartkes Musik bleibt kein Fuß still stehen. Seine Melodien schleichen sich ins Ohr und machen es sich gemütlich. Charmant und entspannt verbreitet der Chansonnier und virtuose Kabarettist eine Sogwirkung, die ihm so schnell keiner nachmacht. Doch nicht nur musikalisch, auch mit Worten wird Mann und Frau spielerisch um den Finger gewickelt.
    Poetisch bis politisch, klug und manchmal auch herrlich albern schafft er Bilder in den Köpfen, die lange nachwirken. Seit über zwei Jahrzehnten ist Bodo Wartke auf den Bühnen dieser Welt unterwegs und gehört längst zu den großen Stars des Musikkabaretts. Auf konstant hohem Niveau treiben ihn dabei vor allem drei Dinge an: die unerschöpfliche Neugier, der Mut zum Experiment und das Ausprobieren neuer Spielarten. Er war mit Big Band unterwegs und hat den Ödipus als Solo-Theater adaptiert, hat Antigone neues Leben eingehaucht, inszeniert und gespielt und längst einen eigenen Musikverlag gegründet.
    Wenn ein Programmtitel perfekt auf Bodo Wartke passen kann, dann ist es Wandelmut. Erst recht in einer Zeit, die alle Gewohnheiten infrage stellt und einer ganzen Gesellschaft Mut zum kreativen Neubeginn abverlangt. Bodo Wartke singt und erzählt von den unendlichen Möglichkeiten, die die Welt von heute bietet, von klugen und von falschen Entscheidungen, von der Liebe, von kleinen und großen Fehltritten. Musikalisch fein und vielseitig, tanzbar bis minimalistisch, mit doppeltem Boden, Herz und Ironie vertont er einmal mehr alles, was bewegt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.09.20203sat
  • Folge 42
    Im Feminismus liegt große humoristische Kraft, die Sarah Bosetti wie keine Zweite anzuzapfen vermag. Gleichzeitig findet sie ihn aber auch anstrengend, vor allem, weil er so notwendig ist. Deshalb leiht sie der Emanzipation ihre charmant ironische Stimme, und gerade populistischer Gegenwind ist für sie unerschöpfliche Inspiration. Sie verwandelt Hasskommentare in poetische Pusteblumen: kurz mal schön anzusehen, und dann verpuffen sie im Wind. Ihr intelligenter, entwaffnender Witz verwandelt jede Gehässigkeit in wunderschöne Sprachgemälde. Beim 3sat Festival aus der Festhalle Frankfurt präsentiert sie aus ihrem Programm „Ich hab nichts gegen Frauen, du Schlampe!“ Sarah Bosetti füllt viele Rollen aus: als Kabarettistin, Autorin und Moderatorin.
    Und gerade dadurch bekommt sie auch die Schattenseiten des Zeitgeistes hautnah zu spüren: Hasskommentare, Sexismus, Rassismus, all das macht sie auf der Bühne zu ihrem Thema. Sie spricht von den Idioten und Widerlingen unserer Zeit und wie man am besten mit ihnen umgeht. Wo Humor scheinbar fehl am Platze ist, schafft Sarah Bosetti ihre Satire gerade richtig zu platzieren. Gekonnt zeigt sie dem Zuschauer, wie man populistischen Bewegungen mit Ironie den Wind aus den Segeln nehmen kann.
    Die 36-Jährige spricht vielen Frauen aus der Seele und feiert zu Recht damit große Erfolge. So veröffentlichte sie bereits drei Bücher und arbeitet als Kolumnistin im Radio, wo sie mit viel klugem Witz und Verstand versucht, die Welt ein klein wenig zu verbessern. Ihre Ansprachen und Kritiken sind stets direkt gerichtet: An Verfasser von Hasskommentaren, an rassistische Politiker oder Feminismus-Gegner. Mit Ruhe, Höflichkeit und auf wortgewandter Weise stellt sie die Ewig-Dummgebliebenen bloß und zeigt mit sanfter Gewalt den verirrten Populisten-Seelen den richtigen Weg. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.09.20203sat
  • Folge 43
    Andreas Rebers kommt um zu helfen. Hilfe gegen alles, was unsere Gesellschaft vergiftet – Narzissten und Nazis, Vorurteile und Schuldgefühle, faule Ausreden und politische Korrektheit. Seine Pointen sind Provokation und zugleich Spiegel unserer eigenen Gemeinschaft. Diabolisch präsentiert er unbequeme Wahrheiten und quergedachte Weisheiten, und reißt damit auf urkomische Weise ganze Weltbilder auseinander. Andreas Rebers bringt die Dinge auf den Punkt. Man lacht über seine Erzählungen, Darbietungen und Anmerkungen und merkt dennoch: Der Mann spricht die Wahrheit.
    Die Gesellschaft, über die er spricht, über die wir lachen und die uns so absurd vorkommt, ist niemand Geringeres als wir selbst. Ob in seiner fiktiven Rolle als Reverend Rebers, private Erzählungen aus der Sicht eines Familienvaters oder direkte Kampfansagen als Revolutionär – seine Programme sind exakt durchdacht und wissen genau, worauf sie abzielen. So schafft er Bilder, die zum Brüllen komisch sind, und im zweiten Augenblick mit solch einer Wucht treffen, dass man selbst die Welt ändern möchte. Andreas Rebers schafft es, dass eine Gesellschaft sich selbst entlarvt.
    Ein großer Teil seines Lebens ist die Musik, die auch immer wieder in seinen Programmen zu finden ist. Rebers musiziert seit Schulzeiten, studierte Akkordeon an der Universität in Hannover und war von 1989 bis 1997 musikalischer Leiter des Schauspiels am Staatstheater Braunschweig. Seit 1994 tritt er mit Kabarettprogrammen auf, als Solo-Künstler und als Mitglied der Münchener Lach- und Schießgesellschaft. Beim 3satFestival aus der Festhalle Frankfurt präsentiert er 45 Minuten aus seinem Programm „Ich helfe gern“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.09.20203sat
  • Folge 44
    Rainald Grebe hat sich Inspiration aus der Vergangenheit geholt. Beim Blick ins Geschichtsbuch des legendären Lügenbarons stellt er fest: So viel hat sich seitdem gar nicht geändert. Und so singen und erzählen beide von Fake News, gefühlten Wahrheiten und fantasievollen Geschichten mit zeitloser Aktualität – beim 3satFestival 2020 aus der Festhalle Frankfurt. Rainald Grebe singt und schafft Geschichten. Hat man ein Lied von ihm zu Ende gehört, meint man, man habe ein ganzes Buch gelesen, ein Hörspiel gehört, sei selbst bei seinen ganzen Erlebnissen dabei gewesen. Mit seinen Liedtexten schafft er es, zehn Minuten Musik so voller Bilder und Leben zu füllen, dass sie sich anfühlen wie eine Reise, von der man voller neuer Erkenntnisse und ein wenig verändert wiederkehrt.
    Bei seinem neuen Solo-Programm „Das Münchhausenkonzert“ übernimmt er die Rolle des Reiseleiters durch die gesellschaftlichen Landschaften unserer Zeit. Hochmusikalisch und bis ins Detail durchdacht präsentiert der Liedermacher Wahrheiten. Die Wahrheit über das Zusammenleben, die Wahrheit über das Lügen und die Wahrheit über die Wahrheit. Als Alleinunterhalter versucht er monologisch die Welt zu erklären. Zumindest behauptet er das. Der Kabarettist schafft es, seine Zuschauer lauthals zum Lachen zu bringen und sie dennoch nachdenklich nach Hause gehen zu lassen. Mit einfachen Worten kratzt er an den Oberflächen gesellschaftlicher Problematiken und trifft sein Publikum dabei ganz tief. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.09.20203sat
  • Folge 45
    Komisch, kreativ und wortreich wie immer präsentiert Hennes Bender beim 3satFestival 2020 aus der Festhalle Frankfurt 30 Minuten aus seinem Programm „Ich hab nur zwei Hände!“ Eigentlich sollte uns die moderne Technik doch das Leben erleichtern. Tut sie aber nicht! Hennes Bender ist überfordert. Monatelang eingesperrt mit sprechenden Geräten und Staubsaugerroboter, stellt er fest: Es ist Zeit für Widerstand. Hennes Bender ist ein Freund der vielen Worte. Ein alter Hase in der Kabarettszene, aber kein bisschen langsamer. Fröhlich-quirlig redet er sich seit drei Jahrzehnten in Rage und feuert dabei Pointen in alle Richtungen.
    Wenn ihn überhaupt etwas überfordern kann, dann die moderne Technologie. Siri und Alexa, Staubsaugerroboter und soziale Medien sollten unser Leben doch vereinfachen! Tun sie aber nicht, stellt Hennes Bender fest. Nichts ist leichter als je zuvor. Wir versuchen Halt zu finden in einem Meer aus Optionen und Möglichkeiten und geraten ins Straucheln. Doch Hennes Bender zeigt auch: Widerstand ist nicht zwecklos. Und dafür braucht der Kabarettist nicht viel: nur sich, seine Liebe zur Sprache und ein Mikrofon.
    Hennes Bender wurde 1968 in Bochum geboren. Hier begann er bereits früh damit, Bühnenerfahrung zu sammeln: 1990 spielte er im Schauspielhaus Bochum den Hamlet. 1997 beendet er sein Studium der Filmwissenschaft und beginnt damit, die wahre Rolle seines Lebens zu finden: sich selbst, sein komisches Talent und die Fähigkeit, ganz allein ein Publikum abendfüllend vortrefflich zu unterhalten. Nicht nur auf der Bühne, auch im TV ist Hennes Bender seither regelmäßig zu sehen und aus der deutschen Comedyszene längst nicht mehr wegzudenken. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.09.20203sat
  • Folge 46
    Tahnee redet Klartext. Über Frauen und Männer, das Erwachsenwerden und die Grenzen des guten Geschmacks. Mitreißend, mühelos und immer in bester Absicht. In einer Welt zwischen seichtem Boulevard und ständig lauerndem Shitstorm kämpft sie heldenhaft für Humor und Menschlichkeit. So auch in diesem Jahr: beim 3satFestival aus der Festhalle Frankfurt. Tahnee ist eine Frau mit Superkräften. Sie kann Klartext reden, bis jedes Blatt vor ihrem Mund zerfetzt. Sie kann mit spielerischer Leichtigkeit in ungeheurem Tempo die Irrwege des menschlichen Miteinanders durchstreifen und dabei treffsichere Pointen abfeuern.
    Und sie schafft vor allem eins: Sie spricht den Menschen aus der Seele. Sie benennt Tabus, die uns alle etwas angehen. Auf ungeschützt ehrliche Art schafft sie Bilder und Situationen, die brüllend komisch und zugleich hintergründig und gefühlsecht sind. Sie lässt ihr Publikum wissen: Ich bin nicht allein. Die 28-Jährige ist ausgebildete Tänzerin. Dies zeigt sich auch auf der Bühne, wenn sie posende Influencerinnen oder die Moves neuer Sternchen am Rapper-Himmel treffsicher parodiert. Zurückhaltung: Fehlanzeige. Ihre verbalen Volltreffer leben vom Mut zu Risiko und Widersprüchen.
    Ungeniert spricht sie über ihre Erfahrungen als lesbisch liebende Frau, über Fashion Victims und Shitstorms, über Fremd- und Selbstliebe und Abende auf der Dorfkirmes. Seit 2016 steht die Frau mit den feuerroten Haaren mit ihren eigenen Programmen auf den Bühnen Deutschlands. Derzeit tourt sie mit ihrem zweiten Soloprogramm „Vulvarine“ durch die Lande – wenn ihr nicht gerade eine Pandemie den Strich durch die Rechnung macht. Ziel der Tour? Menschen zu den eigenen Heldinnen und Helden ihres Alltags machen. Ihnen Power mitgeben und vor allem eins: mit lautem Lachen die Welt retten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.09.20203sat
  • Folge 47
    Für alle die Weltschmerz haben, denen kleine Probleme große Sorgen bereiten, und die sich über diejenigen aufregen, denen große Probleme nur kleine Sorgen bereiten: Für sie sind Simon & Jan da. Simon & Jan kommen zum 3satFestival 2020 in die Festhalle Frankfurt, um dem Zuschauer ein wenig Last von den Schultern zu nehmen. Ihre Message und der Titel ihres aktuellen Programms: „Alles wird gut“. Bestes Musikkabarett in 3sat. Simon & Jan singen über Themen wie Versagensängste, Nationalsozialismus oder Klimapolitik. Ernste Themen.
    Hochmusikalisch, mit viel Wortwitz und Situationskomik lullen sie den Zuschauer ein und treffen mit ihren Worten genau da, wo es zählt. Noch nie zuvor verband sich allgemeiner Weltschmerz mit solch einer Leichtigkeit, die Mut macht und anspornt, Dinge zu ändern. Wichtig für die beiden Liedermacher: Sie schlagen keine explizit politische Richtung ein, sondern kritisieren immer die Gesellschaft im Ganzen. Von ihnen auch gerne betitelt als „Demokratischer Humor“. Ihre Auftritte leben von Minimalismus. Es gibt nur die zwei Musiker, ihre Gitarren und ihre Worte.
    Denn die sind groß genug, sie brauchen keinen Schnick-Schnack, keinen Lärm. Die beiden lernten sich bei ihrem Musikstudium in Oldenburg kennen. Schnell verband sie ihre Liebe zu akustischer Musik und ironischen Texten und der Grundstein für „Simon & Jan“ war gelegt. Seitdem veröffentlichen sie regelmäßig Alben und spielen in TV-Sendungen, sowie auf Kleinkunstbühnen. Beim diesjährigen 3satFestival aus der Festhalle Frankfurt präsentieren sie 30 Minuten aus ihrem neuen Programm „Alles wird gut“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.09.20203sat
  • Folge 48
    Schlagfertig, schonungslos, charmant und lustig: der „Godfather of German Stand-Up-Comedy“ zeigt in seinem Spezialprogramm einmal mehr, wie viel Komik auch in harten Zeiten steckt. Verrückte Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Und wenn es richtig ernst wird, braucht es ein komödiantisches Schwergewicht, um ein Land wieder zum Lachen zu bringen. Genau der richtige Zeitpunkt für Michael Mittermeier und sein Spezialprogramm vom Allerfeinsten. Urkomisch, klug und voll hintersinnigem Charme begeistert der bayerische Michl seit über 30 Jahren die Comedy- und Kabarettszene.
    Er verbindet moderne Stand-Up-Comedy mit klassischem Kabarett. Der 54-Jährige macht vor keinem Thema Halt, er schafft es verschiedenste Themenkomplexe auf lustigste Art zu verbinden und springt gekonnt von Pointe zu Pointe. Seinen Einfluss auf die deutschsprachige Bühnenunterhaltung kann man kaum hoch genug bewerten. Mit seinem Solodebüt „Zapped“ katapultiert sich der Amerikanist und Politologe 1996 direkt an die Spitze der Comedy-Szene, küsst ein ganzes Genre hierzulande erst richtig wach.
    Seitdem feiert er Erfolge ohne Ende, macht sich dabei immer für den Nachwuchs und die Kunstform stark und denkt nicht mal daran, sich auf dem Erreichten auszuruhen. Auch vor dem Ausland macht der „Godfather of German Comedy“ keinen Halt: 2004 zieht es ihn nach New York, er erspielt sich in lokalen Clubs eine ganz neue Anhängerschaft und sammelt wertvolle Erfahrungen, die er in neue Projekte steckt. Als erster deutscher Comedian tritt er beim legendären „Just for Laughs“-Festival in Kanada auf und mehrfach auch beim „Fringe Festival“ in Edinburgh, dem größten Kulturfestival der Welt.
    Er ist und bleibt so etwas wie der Rock’n’Roller seiner Zunft; spielt als Support-Act von U2 auf der Berliner Waldbühne, feiert mit den Guano Apes einen Top-10-Hit und findet immer wieder den Weg zur wohlgesetzten Pointe. Endlich kommt der Globetrotter der komischen Bühnenunterhaltung nun auch zum 3satFestival in die Festhalle Frankfurt. Seine Botschaft: Je schwieriger die Zeiten, desto wichtiger ist der Humor! (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.09.20203sat
  • Folge 49
    In „Make Science Great Again“ schildert Vince Ebert beim 3satFestival aus der Festhalle Frankfurt seine erstaunlichen Erfahrungen aus einem Jahr satirischer Wissenschaftsreise in die USA. Die USA – eine Nation, die als erste den Mond bereiste, in der aber 34 Prozent der Menschen bezweifeln, die Erde sei eine Kugel. Vince Ebert wollte wissen, was es auf sich hat mit dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und des begrenzten Verstandes. Die USA – die führende Wissenschaftsnation, in der 90 Prozent der Bevölkerung die Evolutionstheorie für Mumpitz halten.
    Ein Land, in dem Studenten glauben, Hitler sei eine Staubsaugermarke. In dem es Käse aus Sprühdosen gibt und in dem Menschen denken, die Ukraine liege in Portugal. Solch ein Land soll die führende Wissenschaftsnation dieser Welt sein? Vince Ebert reiste für ein Jahr nach New York. Zum einen, um dort als Kabarettist aufzutreten, zum anderen, um dieses polarisierende und teilweise irritierende Land zu verstehen. Also unterhielt er sich mit Harvard-Studenten, mit IT-Spezialisten im Silicon Valley und mit Wallstreet Bankern.
    Stets auf der Suche nach wissenschaftlichen Antworten. Gefunden hat er ein brandneues Programm, mit dem er nun zurück in Deutschland tourt. „Make Science Great Again“ thematisiert auf witzigste Weise kulturübergreifende Klischees, Irrationalitäten und natürlich – über allem stehenden – die von Vince Ebert hoch verehrten Naturwissenschaften. Ein Programm, das die Gesetze der Natur mit den Regeln des Humors verbindet. Mit großartigem Wortwitz und Komik bringt Vince Ebert Wissenschaftslaien gemeinsam mit ausgebildeten Kernphysikern zum Tränenlachen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.09.20203sat
  • Folge 50
    Milky Chance steht für Global Pop. Sie gehören zu den wenigen deutschen Bands, deren Musik auch im Ausland wahrgenommen, ja, gefeiert wird. Sie sind ein musikalisches Phänomen. Denn Philipp Dausch und Clemens Rehbein touren auf dem kompletten Erdball, spielen auf allen Kontinenten und werden überall begeistert empfangen – von Australien bis Alaska, von Tasmanien bis Coachella. Sie treten in US-Late-Night-Shows von Jimmy Kimmel, Jimmy Fallon oder Conan O’Brien auf, Hunderte Livekonzerte weltweit stehen zu Buche, genauso wie Gold- und Platin-Auszeichnungen in den unterschiedlichsten Ländern.
    Von hundert Millionen Klicks und Streams nicht zu reden. Philipp und Clemens begegneten sich noch zu Schulzeiten in der nordhessischen Provinz, in Kassel. Die Chemie stimmt. Aus der viralen Sensation der Anfangstage sind etablierte Künstler geworden, die als Musiker, Songwriter und auch als Menschen gereift sind. Milky Chance haben in den vergangenen Jahren versucht, ihren einzigartigen Global Pop weiter zu entwickeln und gleichzeitig ihrem Stil treu zu bleiben.
    Stilistisch starteten sie mit einem smoothen hochästhetischen Minimalismus, um sich dann zu einem bewusst breiten Panorama-Pop mit viel Platz für die Produktion zu bewegen. Heute haben sie das Kunststück fertiggebracht, die beiden Pole zu verbinden, und sind zu echten Songwritern herangereift. Verwendung findet alles, was Spaß macht: Offbeat, analoge Synthies, Hip-Hop, Sampling, da gibt es keine Grenzen. Die Melodien bleiben hängen, und die Gemütslage entspannt sich. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.10.20203sat
  • Folge 51
    Sie ist eine der erfolgreichsten und spannendsten Künstlerinnen, hat deutsche Popmusik mit ihrer einzigartigen Soul-Stimme veredelt und meldet sich jetzt mit neuer Musik zurück. Joy Denalane präsentiert ihr aktuelles Album „Let Yourself Be Loved“ beim 3satFestival. Sie feiert damit eine ganz besondere Premiere, denn zum ersten Mal veröffentlicht eine deutsche Künstlerin ein Album beim legendären Motown-Label. Denalane hat ein Soul-Statement aufgenommen. Ein musikalisches Meisterwerk, auf dem die Sängerin souverän alle Stränge ihres bisherigen Wirkens zusammenführt und so das nächste Kapitel einer außergewöhnlichen Künstlerin, Kämpferin und Geschichtenerzählerin aufschlägt.
    In ihrer beeindruckenden Karriere hat Joy Denalane es immer geschafft, das Publikum mit emotionalen, authentischen und lebensnahen Songs in ihren Bann zu ziehen. Das aktuelle Werk der gebürtigen Berlinerin ist zu gleichen Teilen Selbstbehauptung, Ahnenforschung und Hommage an die großen Klassiker des Genres. Motown steht seit den 50er-Jahren für Größen wie Marvin Gaye, Stevie Wonder und Michael Jackson und hat enormen Einfluss auf die Popkultur.
    Die Musik von Künstlerinnen wie Amy Winehouse, Adele oder Erykah Badu wäre ohne Motown undenkbar. Mit ihrem ersten Motown-Release tritt Joy Denalane nun auch formell in den Kreis der größten Soul-Sängerinnen aller Zeiten. „Ich wollte ein ganz klassisches Soul-Album machen“, sagt Joy Denalane. „Stilistisch wollte ich mich in der Phase von Ende der Sechzigerjahre bis ungefähr 1973 bewegen.“ Es gibt auf diesem Album dramatisch flirrende Arrangements, aber auch das Schwelgerische und die himmlischen Melodien, die man mit dieser Musik assoziiert.
    Dieser Sound war im Hause Denalane allgegenwärtig. Die junge Joy verbrachte unzählige Stunden vor den väterlichen Plattenregalen und kannte die meisten Werke, auf die sie sich jetzt bezieht, noch bevor sie lesen oder schreiben konnte. Die Soul-, Jazz- und Funk-Platten des Vaters haben sie als Person früh geprägt und die musikalische Richtung definiert, in die sie sich als Künstlerin bewegen würde. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.10.20203sat

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