bisher 6 Folgen, Folge 1–6

  • Folge 1 (26 Min.)
    Unsere Arbeitswelt ändert sich radikal. Eine Studie des Weltwirtschaftsforums prognostiziert schon für 2025, dass mehr Aufgaben von Robotern und KI – künstlicher Intelligenz – als von Menschen erledigt werden. Millionen Jobs könnten wegfallen. Schon heute gibt es genügend Beispiele: Geldautomaten erledigen das, was früher ein Mensch am Schalter erledigte. Selbstfliegende Flugzeuge werden bereits getestet und Pflegeroboter, Backmaschinen und Kundenkassen sind im Alltag angekommen. Bei harter körperlicher Arbeit ist maschinelle Unterstützung sehr gewollt, besonders monotone oder ermüdende Tätigkeiten wird kaum jemand vermissen, zumal in Zeiten von Arbeitskräftemangel ohnehin Alternativen gesucht werden.
    Aber wie sieht es in anderen Bereichen aus: Kann in Zukunft ein KI-System Telefonseelsorge übernehmen? Oder bessere Diagnosen für seltene Krankheiten erstellen? Oder sind hier Menschen einfach unersetzbar? Wer will sich schon von einem Roboter die Haare schneiden lassen? Die Arbeitsmarktökonomin Melanie Arntz ist sich sicher, dass ihre Friseurin nie von einer Maschine ersetzt wird.
    Der Wirtschaftswissenschaftler Carl Benedikt Frey geht im Gegenteil davon aus, dass fast alle Berufe ersetzbar sind. Auch die Soziologin Melanie Saverimuthu und die Robotikerin Ulrike Thomas haben eigene Positionen. Die Welt wird immer komplexer, gleichzeitig eröffnen neue Entwicklungen ungeahnte Möglichkeiten. Chancen oder Risiken – was ist wahrscheinlicher? Killt die Automatisierung unsere Jobs? In dieser Frage ist sich die Wissenschaft nicht einig. Der Psychologe Dr. Bertolt Meyer fragt nach. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.08.2023arteDeutsche Online-PremiereMi 24.05.2023arte.tv
  • Folge 2 (26 Min.)
    Ein Eingriff in das Erbgut des Menschen galt lange als unmöglich. Doch in den letzten Jahren hat sich viel getan: Die Entschlüsselung der menschlichen DNA und die Erforschung der CRISPR/​Cas-Methode gelten als Meilensteine in der Wissenschaft. Plötzlich steht eine Methode zur Verfügung, um angeborene Krankheiten zu heilen und die genetischen Anlagen für zukünftige Leiden präventiv zu behandeln. Doch mit diesen Entdeckungen stellen sich auch viele neue Fragen nach der Anwendung. Die Besorgnis ist groß, dass die Möglichkeiten, die Gentechnik bietet, missbraucht werden.
    So könnte es in Zukunft möglich sein, bei künstlichen Schwangerschaften qualitativ hochwertige Eizellen auszuwählen – und minderwertige auszusortieren. Ist es wünschenswert, dass Eltern in das Erbgut ihrer Nachkommen eingreifen? Ist die Abtreibung eines Kindes, das höchstwahrscheinlich mit einer Behinderung zur Welt kommt, zulässig? Es stellen sich grundlegende Fragen – etwa die, wo die Grenze zwischen Gesundheit und Behinderung überhaupt verläuft und wer sie definiert.
    Der Psychologieprofessor Bertolt Meyer lernt einen jungen Patienten kennen, den eine neue Gentherapie wahrscheinlich vor dem Erblinden bewahren wird. Er trifft den Arzt und Forscher Selim Corbacioglu, der große Hoffnung auf die Gentherapie mittels CRISPR/​Cas9 setzt. Dennoch warnt auch er – noch nie sei es einfacher gewesen, das Genom eines Organismus zu manipulieren. Welche Eingriffe in Zukunft erlaubt sein sollten, bespricht Bertolt Meyer mit der Pränatalmedizinerin Maria Delius und der Vorsitzenden des Deutschen Ethikrates Alena Buyx. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.09.2023arteDeutsche Online-PremiereMi 24.05.2023arte.tv
  • Folge 3 (26 Min.)
    Soziale Medien wie Facebook, TikTok und Instagram bieten unterschiedlichste Unterhaltungsformate, Informationen und Meinungen an. Das reicht von lustigen Katzenvideos und neuen Kochrezepten bis hin zu Nachrichten und aktivistischen Aufrufen. Vor allem in Ländern mit eingeschränkter Pressefreiheit sind soziale Medien wichtige Plattformen. Kampagnen wie #metoo oder #blacklivesmatter erreichten Menschen weltweit. Wäre das Video des Polizisten, der auf George Floyds Nacken kniet, nicht durch die sozialen Netzwerke verbreitet worden, hätte die Welt sehr wahrscheinlich nicht in diesem Umfang von der Polizeibrutalität gegen People of Color in den USA erfahren.
    Auf der anderen Seite verbreiten soziale Medien Fake News und Hass. Dafür gibt es ausreichend Beispiele. Sind sie gefährlich für die Demokratie? Können Fake News und Verschwörungstheorien Regierungen untergraben, indem sie Informationen verzerren, falsche Darstellungen verbreiten und politische Manipulation begünstigen? Der Psychologe und Wissenschaftler Bertolt Meyer thematisiert die gegensätzlichen Positionen mit Forscherinnen und Forschern aus unterschiedlichen Disziplinen.
    Er erfährt in Berlin bei AlgorithmWatch, wie Algorithmen sozialer Medien Betrügern helfen, ihre Schadsoftware möglichst anfälligen Menschen anzudrehen; der Bestsellerautor Nir Eyal überrascht ihn mit seiner These, dass soziale Medien harmloser sind, als viele Journalisten glauben. Und mit der Kommunikationswissenschaftlerin Judith Möller trifft er auf eine Spezialistin für Filterblasen und politische Kommunikation im Netz. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.09.2023arteDeutsche Online-PremiereMi 24.05.2023arte.tv
  • Folge 4 (26 Min.)
    Gluten, Laktose, Fruktose: Immer mehr Leute haben Probleme mit traditioneller Ernährung oder vertragen sie schlecht. Doch verzichten müssen die vielen Betroffenen nicht mehr, denn die Supermärkte sind voll mit Ersatzprodukten. Linsennudeln, Tofuwürstchen oder Hafermilch – die Auswahl ist riesig. Was ist dran am Trendthema Nahrungsmittelunverträglichkeiten – alles bloß Hype und Mode? Nur ein dickes Geschäft oder stecken dahinter ernsthafte Erkrankungen? Diese Frage interessiert Psychologieprofessor Bertolt Meyer, obwohl er selbst keine Ernährungsprobleme hat.
    In Hamburg trifft er den Arzt Matthias Riedl, der den übermäßigen Konsum hochverarbeiteter Nahrungsmittel als problematisch ansieht. Der Soziologe Daniel Kofahl sieht in Verzicht und Ernährungsumstellung vor allem etwas Sinnstiftendes, das durch die Industrie geschickt mit neuen Produkten bedient und befördert wird. Die US-amerikanische Medizinerin Cathryn Nagler sieht die Ursache von Beschwerden eher im hohen Chemikaliengehalt der Nahrung als im Produkt selbst.
    Ein Schaden für die Darmflora, was nicht nur zu Verdauungsbeschwerden, sondern auch zu viel schwereren Erkrankungen wie Allergien, Diabetes und Fettleibigkeit führen kann. Sogenannte Intoleranztests aus dem Internet oder vom Heilpraktiker geben sehr detaillierte Ernährungsempfehlungen. Aber beruhen diese Tests auf wissenschaftlichen Standards? Eine solchen Test macht auch Bertolt Meyer – mit unerwarteten Ergebnissen. Die Ernährungswissenschaftlerin Christina Holzapfel ordnet die Tests und deren Resultate kritisch ein. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.07.2023arteDeutsche Online-PremiereMi 24.05.2023arte.tv
  • Folge 5 (26 Min.)
    Wasserstoff ist das Öl von morgen! Diese Meinung liegt gerade im Trend. Und der Trend scheint umgesetzt zu werden: Von null auf zehn Millionen Tonnen – so viel grünen Wasserstoff will die EU 2030 bereits herstellen, um Busse, LKWs, Schiffe und Flugzeuge klimaneutral zu betreiben. Zugleich testen immer mehr Städte, wie viel Wasserstoff sie dem Gasnetz beimischen können. Werden wir bald auch mit dieser Energie heizen und kochen können? Die Herstellung von Wasserstoff ist sehr energieaufwendig. Man kann nur dann von „grünem“ Wasserstoff sprechen, wenn die Energie zur Herstellung wirklich aus nachhaltigen Quellen kommt.
    Der Psychologe Bertolt Meyer fragt sich, ob Wasserstoff wirklich die Lösung der Energieprobleme ist. Bei seiner Suche nach Antworten trifft er auf komplexe Probleme und unterschiedliche Perspektiven und Positionen. Die Wuppertaler Stadtwerke betreiben schon heute 20 Busse mit Wasserstoff. Andreas Meyer erklärt, wie das funktioniert und warum es auch sinnvoll ist. Die Energieökonomin Claudia Kemfert zweifelt an der Massenherstellung der Energie, während Ingenieur Daniel Teichmann den Wasserstoffimport revolutionieren will, mit dem Ziel, in Kooperationen den Strom in anderen, sonnenreichen Ländern herzustellen.
    Doch auch zu dieser Idee gibt es eine Gegenmeinung: Der Autor und Aktivist Hamza Hamouchene kritisiert am Im- und Export des Wasserstoffs das Ignorieren gesellschaftspolitischer Probleme und sieht neokolonialistische Züge in der Lieferkette. Bertolt Meyer wirft einen Blick hinter das vermeintlich simple Bild vom „Öl von morgen“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.08.2023arteDeutsche Online-PremiereMi 24.05.2023arte.tv
  • Folge 6 (26 Min.)
    Die Ausbeutung von Menschen und Umwelt im globalen Süden und das Anheizen der Klimakrise durch überflüssigen Konsum werden heutzutage von vielen Konsumenten und Konsumentinnen abgelehnt. Der Markt für faire und umweltgerecht hergestellte Produkte wächst kontinuierlich. Der Umsatz mit fairen Waren hat sich in Deutschland in den letzten zehn Jahren verdreifacht, in Frankreich sogar verfünffacht. Aber um welche Produkte geht es dabei? Die Tafel Gourmetschokolade, bei der die Kakaobauern genug verdienen, um sich Krankenversicherung und Schulgeld für die Kinder leisten zu können, kostet schon mal 10 Euro. Allerdings ist die dann auch noch nach Bio-Standards erzeugt. Wer kann sich das leisten? Und andererseits: Was ist dann an der Schokolade aus dem Discounter, die grade mal 1,99 Euro kostet, noch fair trade? Claudia Brück von Fairtrade Deutschland, die Tropenforscherin Frauke Fischer und der Luxusschokoladenproduzent Arno Wielgoss haben hierzu sehr unterschiedliche Ansichten.
    Der Psychologe Bertolt Meyer lässt sich die Positionen erläutern und erkennt auf beiden Seiten gute Argumente. Nicht in Bangladesch, sondern mitten in Deutschland steht eine hochmoderne Öko-Jeans-Fabrik. Der Fabrikleiter Hans-Uwe Gansfort erklärt, warum das so fortschrittlich ist. Von der Greenpeace-Konsumexpertin Viola Wohlgemuth, erfährt Bertolt Meyer, ob wir unser Kaufverhalten ändern müssen oder ob es auch hier um Verzicht geht. Denn draufzahlen möchten oder können am Ende nur die wenigsten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.07.2023arteDeutsche Online-PremiereMi 24.05.2023arte.tv

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