Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1
    Deutsche TV-PremiereDi 09.01.2018ARD-alphaOriginal-TV-PremiereSa 11.11.2017ORF III
  • Folge 2
    Raub, Flucht, Heimkehr und die Restitution ihrer einstigen Besitztümer – davon handeln die Geschichten der Menschen, die durch den Raubzug der Nationalsozialisten alles verloren haben. Sie stehen im Mittelpunkt dieser Dokumentation von Kurt Mayer. Unter dem Terminus „Arisierung“ wurden ihnen Betriebe, Wirtschafts- oder Kunstgüter geraubt. Die verlorenen Jahre der Aufarbeitung sind längst noch nicht abgeschlossen. Anhand exemplarischer Beispiele und Zeitzeugen, moderiert von Danielle Spera, skizziert Autor und Regisseur Kurt Mayer Fallstudien des Massenraubs und seine Folgen.
    Es geht einerseits um die vielen „alltäglichen“ Arisierungen – so wurden neben 2.000 Gemeindewohnungen auch 20% aller in Wien gemeldeten Autos ihren Besitzern entzogen. Aber auch um Wirtschaftsbetriebe und Orte wie Heidenreichstein im Waldviertel. Hier hatte man von erfolgreichen jüdischen Textilunternehmen maßgeblich profitiert. Nach dem Anschluss wurden sämtliche Betriebe beschlagnahmt und heute erinnert nichts mehr an die ursprünglichen Eigentümer. Der Film verfolgt aber auch die absurden Verstrickungen der handelnden Personen in der Restitution „arisierter“ Betriebe und Vermögen nach dem Krieg.
    Ein herausragendes Beispiel dafür ist der Jurist Walther Kastner, der eine entscheidende Rolle in der Arisierung der Lenzinger Zellwolle- und Papierfabrik spielte. Zur Rechenschaft wurde er nie gezogen, alle Verfahren gegen ihn wurden eingestellt und er beendete seine Karriere als hochgeachteter Professor an der Universität Wien. 1946 beginnt der bis heute andauernde Prozess der Restitution mit ihren mannigfachen Formen der Verzögerung und Verweigerung.
    Er war eng verknüpft mit der Identitätsfindung der Zweiten Republik – zwischen Opfermythos und Täterrolle. Die entscheidende Wende erfolgt in den Waldheim-Jahren. Der Satz „Ich habe nur meine Pflicht getan“ wird zum Auslöser des Umdenkens. Eine hochkarätige Historikerkommission wird eingesetzt und 1995 übernimmt der Nationalfonds die schwierige Aufgabe der Restitution. Das vorläufig letzte Kapitel stellt der spektakuläre Fall der Rückforderung von Klimts „Goldener Adele“ durch die rechtmäßige Erbin Maria Altmann dar, der schließlich sogar verfilmt wurde. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.01.2018ARD-alphaOriginal-TV-PremiereSa 11.11.2017ORF III

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