Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (45 Min.)
    Die zweiteilige Dokumentation zeigt seltene Farbaufnahmen aus Berlin und Brandenburg während der Zeit des Nationalsozialismus. Gedreht nicht von professionellen Wochenschaukameramännern, sondern von Hobbyfilmern jenseits der offiziellen NS-Propaganda. Private Bilder vom Alltag in Berlin und Brandenburg während der NS-Zeit, aufschlussreich und beklemmend. – Osterspaziergang, Blick in Richtung Westen vom Reiherberg in Golm. – Bild: rbb/​Agentur Karl Höffkes
    Die zweiteilige Dokumentation zeigt seltene Farbaufnahmen aus Berlin und Brandenburg während der Zeit des Nationalsozialismus. Gedreht nicht von professionellen Wochenschaukameramännern, sondern von Hobbyfilmern jenseits der offiziellen NS-Propaganda. Private Bilder vom Alltag in Berlin und Brandenburg während der NS-Zeit, aufschlussreich und beklemmend. – Osterspaziergang, Blick in Richtung Westen vom Reiherberg in Golm.
    Die Hobbyfilmer besuchten den Berliner Zoo und durchstreiften das Havelland, sie filmten im legendären „Wintergarten“-Varieté und zur Kirchweihe in der Prignitz. Sie hielten die ersten Schwimmversuche der Tochter im städtischen Flussbad in Perleberg fest und hatten die Kamera bei der Hochzeitsreise im Paddelboot auf der Oder dabei. Doch bei aller Privatheit: die Politik ist allgegenwärtig in den Aufnahmen der Amateurfilmer: Beiläufig blitzt das NSDAP-Parteiabzeichen am Revers, auf jedem öffentlichen Gebäude, an jedem Ausflugsdampfer auf Havel oder Spree weht die Hakenkreuzfahne – und an beinahe jedem Wochenende gibt es irgendwo einen Nazi-Aufmarsch mit Marschmusik und Militärparade.
    Der erste Teil der Dokumentation von Jan Lorenzen „Berlin Brandenburg unterm Hakenkreuz“ erzählt die Jahre von 1933 bis zum Kriegsbeginn 1939. Er erzählt von einem Land, das glaubte, glücklich zu sein, von Menschen, die sich ihrer Nähe zum NS-Regime noch nicht schämten, von Familien, die Ausflüge machten und Feste feierten und von einer nahenden Katastrophe nichts zu ahnen scheinen – und das, obwohl der Nationalsozialismus in fast allen Aufnahmen präsent ist und auch der Krieg sich in vielen Bildern ankündigt: In den paramilitärischen Spielen der HJ und der Pimpfe, in den Übungen, um die Zivilbevölkerung im Umgang mit Brandbomben zu schulen, oder in Volksfesten, wie dem 800-Stadtjubiläum von Perleberg, das unweigerlich in einer militärischen Parade endet. Bei aller scheinbaren Leichtigkeit entsteht das bedrückende Bild einer Gesellschaft auf dem Weg in einen Krieg, der alles verändern wird, durchdrungen vom Geist des Nationalsozialismus. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.11.2019rbb
  • Folge 2 (45 Min.)
    Die zweiteilige Dokumentation zeigt seltene Farbaufnahmen aus Berlin und Brandenburg während der Zeit des Nationalsozialismus. Gedreht nicht von professionellen Wochenschaukameramännern, sondern von Hobbyfilmern jenseits der offiziellen NS-Propaganda. Private Bilder vom Alltag in Berlin und Brandenburg während der NS-Zeit, aufschlussreich und beklemmend. – Foto: Kriegszerstörte Nikolaikirche Potsdam, 1945.
    Die zweiteilige Dokumentation zeigt seltene Farbaufnahmen aus Berlin und Brandenburg während der Zeit des Nationalsozialismus. Gedreht nicht von professionellen „Wochenschau“-Kameramännern, sondern von Hobbyfilmern jenseits der offiziellen NS-Propaganda. Private Bilder vom Alltag in Berlin und Brandenburg während der NS-Zeit, aufschlussreich und beklemmend. Die Hobbyfilmer besuchten den Berliner Zoo und durchstreiften das Havelland, sie filmten im legendären „Wintergarten“-Varieté und zur Kirchweihe in der Prignitz.
    Sie hielten die ersten Schwimmversuche der Tochter im städtischen Flussbad in Perleberg fest und hatten die Kamera bei der Hochzeitsreise im Paddelboot auf der Oder dabei. Doch bei aller Privatheit: die Politik ist allgegenwärtig in den Aufnahmen der Amateurfilmer: Beiläufig blitzt das NSDAP-Parteiabzeichen am Revers, auf jedem öffentlichen Gebäude, an jedem Ausflugsdampfer auf Havel oder Spree weht die Hakenkreuzfahne – und an beinahe jedem Wochenende gibt es irgendwo einen Nazi-Aufmarsch mit Marschmusik und Militärparade.
    Der zweite Teil der Dokumentation „Berlin Brandenburg unterm Hakenkreuz „ von Jan Lorenzen erzählt vom Alltag in Berlin und Brandenburg, der zwischen 1939 und 1945 immer mehr zum Kriegsalltag wurde. Bilder voller Gegensätze: Während Leutnant Edgar Forsberg aus Berlin-Halensee seine Kamera mit an die Front nimmt und im polnischen Besatzungsgebiet beobachtet, wie die jüdische Bevölkerung drangsaliert und deportiert wird, choreografiert Hanns Burscher aus Berlin-Schöneberg seine Familie für eine slapstickartige Weihnachtsinszenierung.
    Während im Brandenburgischen die ersten Zwangsarbeiter aus Frankreich bei der Ernte helfen, werden in Berlin die Luftschutzübungen intensiviert. Während in Stalingrad die 6.Armee unter General Paulus ihrem Untergang entgegensieht, inszeniert der Kameramann Bruno Mondi auf dem Potsdamer Studiogelände eine Schneeballschlacht mit ein paar Freunden – wohl ein Farbfilmtest für den nächsten NS-Durchhaltefilm, bei dem er wieder hinter der Kamera stehen wird. Das Grauen, dass Berlin und Brandenburg während des Krieges erreicht, zeigen die privaten Filmaufnahmen nicht.
    Bombenangriffe und deren Folgen zu dokumentieren, ist strengstens verboten und kann als Wehrkraftzersetzung oder Spionage mit dem Tode bestraft werden. Ab 1943 wird es für die Amateurfilmer zudem fast unmöglich, an Farbfilmrollen zu kommen. Die letzten bekannten Aufnahmen entstehen im März oder April 1945 an der Oder bei Hohenwutzen, kurz vor dem Angriff der Roten Armee, der den Untergang des Nationalsozialismus besiegeln wird. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.11.2019rbb

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