Cedomir Ilic

Die Handlung dieser jugoslawischen Fernsehserie spielt um die Jahrhundertwende zur Zeit der Herrschaft König Alexander Obrenovics von Serbien. Der junge Cedomir Ilic, Sohn eines verarmten Stadtschreibers, verläßt nach einem Erbschaftsstreit das Elternhaus, um auf eigene Faust in Belgrad zu studieren. Voller Optimismus und Begeisterung für neue fortschrittliche Ideen findet er bald Freunde an der Universität. Aber ebenso bald muß er sich entscheiden zwischen seinen Ideen, die einen beharrlichen und geduldigen Kampf fordern, und einer Karriere, die ihm ein sorgloses Leben garantiert. Dabei muß Cedomir viele Stationen bitterer Erkenntnisse durchlaufen.
Diese Fernsehserie ist eine Adaption des Romans von Milutin Uskokovic, der in der Rangliste der fortschrittlichen bürgerlichen Literatur Serbiens um die Jahrhundertwende an vorderer Stelle steht. Im jahre 1900 verkündet König Alexander die Absicht, sich mit einer Frau aus den bürgerlichen Kreisen zu vermählen. Die Nachricht trifft seine Minitser wie ein Schlag. Die Staatsinteressen stehen plötzich auf dem Spiel, weil die Machtposition der alleinherrschenden Aristokratie ins Wanken geraten. Von einer Bürgerlichen als Königin erwartet das Volk eine neue Verfassung mit demokratischen Rechten, erwartet es Reformen und die soziale Verbesserung seines Lebens. Dies ist der politische Hintergrund, vor dem die Geschichte des jungen Mannes Cedomir Illic erzählt wird. (Text: FF Dabei 21/1973)

Der ehemalige Minister Matovic gehörte zu den liberalen Kreisen der Regierung. Für seine Ansichten hat er sich ein leben lang, wenn auch mit unterschiedlichen Erfolg, eingestzt. Eine Gefängnishaft war die letztes goße Niederlage, die nunmehr unter den neuen politischen Verhältnissen Serbeins ein Ende zu haben scheint. Cedomir Ilic erlebt im hause der Matovics die ganze Misere mit. Wäre er ehrlich sich , müßte er zugeben, daß das Leben dieser Menschen ihn nicht unbeieinflußt läßt. Und was wird mit Bela? (Text: FF Dabei 22/1973)

Minister Matovic zählt wieder etwas in der Gesellschaft. Und auf Cedomir, als Lehrer im Hause des Ministers, könnte der Glanz vielleicht ein wenig abfärben. Ob Cedomir mit derartigen Gedanken spielt? Was mag in ihm vorgehen, als er sich mit Bela, der Tochter des Ministers, in einem Fiaker in aller Öffentlichkeit präsemtiert? Ist eine solche Spazierfahrt wirklich so harmlos, wie Cedomir sie verstanden wissen will? Das Mädchen Visnja ist da ganz anderer Meinung. Sie liebt Cedomir noch immer, und deshalb wird sie nicht aufhören, ihm die Wahrheit zu sagen. (Text: FF Dabei 23/1973)

Für Cedomir Ilic waren die vergangenen Monate verlockend. Im Hause des Ministers Matovic lebte es sich bequemer als in einer armseligen Studentenbude. Einen Kampf um politische Ideale zu führern – wäre Cedomir dazuder richtige Mann gewesen? Er konnte Visnja mitreisen, sie begeistern. Konnnte er aber auch ihre Liebe retten? Das Netz zieht sich zusammen. Für Cedomir gibt es kaum einen Ausweg. (Text: FF Dabei 24/1973)

Auch nach dem Tod des Schwiegervaters gibt Cedomir trotz heftigen Protestes Belas den Plan nicht auf, seine Studien in Paris zu beenden. Zum ertsen Mal lehnt er sich auf, erkennt er, daß es für ihn nur diesen Ausweg gibt, will er noch als Mensch vor sich selbst bestehen. Und er begreift plötzlich sein verpfuschtes Leben. Ob er noch einmal von vorn beginnen kann? Vielleicht mit Visnjo? (Text: FF Dabei 25/1973)