Fernsehfilm in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Dänemark zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Die großen Ideale der liberal-revolutionären Phase zerbröckeln, eine Zeit der Restauration bricht an, Pessimismus macht sich breit, jene Stimmung vom „Untergang des Abendlandes“ ist überall zu spüren.
    Der Besitzer des Gutes Favsingholm, Torben Dihmer, einst die Hoffnung fortschrittlicher Kreise, hat sich resigniert in die Krankheit geflüchtet. Zwei seiner ehemaligen Studienfreunde bedrängen ihn und wollen ihm helfen. Der eine, Pastor Mads Vestrup, baut dabei auf einen unerschütterlichen Gottesglauben, der andere, Medizinprofessor Asmus Hagen, setzt auf ein neues Heilverfahren. Um Dihmers Lebenswillen zu stärken, überredet er ihn zu einer Reise nach Italien, genau dorthin, wo sich Hagens Schwester Berta Abildgaard mit ihrer Tochter Jytte aufhält. Für den Professor wären Torben und Jytte ein ideales Paar.Sein Plan scheint zunächst aufzugehen, die Begegnung der beiden verläuft voller Harmonie und Zuneigung, man spricht schon von einer gemeinsamen Zukunft. Aber da zieht sich Jytte plötzlich zurück, befallen von der alten Furcht, dem Leben und damit auch einer Ehe nicht gewachsen zu sein. Zutiefst betroffen und gekränkt wendet sich Dihmer ab und tritt eine Weltreise an.
    Inzwischen spitzen sich die politischen Intrigen in Dänemark zu. Konservative Gruppen, allen voran die Kirche, versuchen, den ehemaligen Ministerpräsidenten Tyge Enslev aus der Politik auszubooten. Zwar genießt dieser Mann noch eine große Popularität im Volk, aber immer mehr Verbündete kehren ihm den Rücken. Es bleibt ihm John Hagen, ein ihm ergebener Mann, wenn auch ein ziemlicher Wirrkopf. Ihn kürt er zu seinem Kandidaten für die anstehenden Wahlen, will er als Liberaler doch verhindern, dass mit dem sich ebenfalls bewerbenden Pastor Johannes Gaardbo die Macht der Kirche gestärkt und das Land in mittelalterliche Zeiten zurückgeworfen wird.
    Jytte, die den Sommer mit ihrer Mutter auf Storeholt, dem Familienbesitz der Hagens, verbringt, gerät dort in eines der Zentren politischer und privater Ränkespiele. Sie hält sich raus. Schroff weist sie Pastor Gaardbo zurück, der versucht, ihre Sympathien zu gewinnen, und auch Karsten From, ein Maler aus Kopenhagen, bleibt in seinen Bemühungen um Jytte zunächst erfolglos. Aber dieser From verfügt über eine größere Ausdauer und Beharrlichkeit als all die Männer, die bisher um sie geworben haben. (Text: Einsfestival)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.03.1986Das Erste
  • John Hagen ist mittlerweile gewählt worden und siedelt als Abgeordneter nach Kopenhagen über. Das Gut Storeholt wird von einem Kaffeegroßhändler gekauft, die Aristokratie weicht den Neureichen. Pastor Gaardbo hat zwar die Wahl verloren, aber unbeirrbar in seinem Glauben an die Unfehlbarkeit der Kirche, führt er einen um so fanatischeren Kampf gegen alle Gottlosigkeit. Eines seiner Opfer wird Pastor Vestrup.
    Der große alte Liberale Tyge Enslev wird aus seiner Partei gedrängt. Obgleich von einer schweren Krankheit gezeichnet, will er nicht aufgeben. Aber seine Kräfte sind verbraucht, er stirbt.
    Karsten Froms beharrliches Werben um Jytte scheint nicht erfolglos. Allen Warnungen der Mutter zum Trotz, die in From den egoistischen Emporkömmling erkennt, wendet sich ihm Jytte zu. Mit der überraschenden Rückkehr Torben Dihmers wird diese Beziehung noch einmal in Frage gestellt. Torben möchte sich mit Jytte aussöhnen, dabei kommen sie sich erneut näher. Beide beschließen, zusammen noch einmal neu anzufangen. Aber diesmal ist es Torben, der sich schweigend zurückzieht, er vermag nicht mehr daran zu glauben, dass dieser Verbindung das Glück beschieden sein könnte, das sich beide erhoffen.
    So kommt es letztlich doch zu einer Hochzeit Jyttes mit From, nur allmählich erkennt sie die Berechtigung der Warnungen ihrer Mutter. Die Ehe wird nicht glücklich, Jytte stirbt bei der Geburt ihres Kindes.
    Torben ist auf sein Gut zurückgekehrt. Zusammen mit dem Arzt Dr. Gaardbo, einem Bruder des Pfarrers, aber im Gegensatz zu diesem ein Freidenker, entwirft er den Plan, auf Gut Favsingholm eine Heimstätte für all jene zu errichten, die sich – wie der alte Enslev – Gedanken über eine neue und bessere Zukunft Dänemarks machen. Kurz vor Fertigstellung wird diese Stätte in Brand gesetzt, mit ihr gehen die Hoffnungen Torben Dihmers unter. Zurück bleibt ein Mann, der in eine tödliche Resignation verfällt. (Text: Einsfestival)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.03.1986Das Erste

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