2004, Folge 3–6

  • Folge 3
    Paul Bergner kontrolliert nochmals seine Ausrüstung, Halogenlampe, „Lebensretter“, den Grubenhelm und die Ersatzbatterien. Dann geht es in die Tiefe, im Blaumann, einer warmen Weste und Gummistiefeln. Es wird kalt und feucht. Paul Bergner ist kein Höhlenforscher, aber die Unterwelt bewegt ihn doch. Er ist Experte für eine ganz besondere Hinterlassenschaft des Kalten Krieges, für verlassene Bunker. Deswegen heißt er in Fachkreisen auch „Bunkerpapst“. Seit Jahren geht Paul Bergner den Spuren dieser einst streng geheimen DDR-Schattenreiche nach. Gedacht waren sie für den Ernstfall, den Krieg, schlimmstenfalls den atomaren. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.05.2004MDR
  • Folge 4
    Ein paar Kilometer von Halberstadt. Die grobe Betonstraße, tief in den Fels gehauen und von Tarnnetzen überdacht, endet vor einer überdimensionalen Tresortür. Es ist der Eingang zu einem gewaltigen Bunkerlabyrinth. In sechseinhalb Kilometern Gewölbe lagerte die NVA 110.000 Tonnen Munition und rund zweihundert Menschen lebten sowie arbeiteten unter strengster Geheimhaltung. Was geschah hier unten und was sollte mit diesem hochbrisanten Lagergut geschehen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.05.2004MDR
  • Folge 5
    Als ‚die Augen der Luftverteidigung‘ wurden sie in der Propaganda der DDR glorifiziert – die Funkmeßstationen der NVA. 15.000 Soldaten und Offiziere versahen seit Gründung der DDR ihren Dienst an diesen Geräten. Was die Funkorter in den Radaranlagen nicht wußten: Während des gesamten Dienstes waren sie einer enorm hohen Strahlung ausgesetzt. Ein Zustand permanenten Röntgens. Viele von ihnen bezahlten dafür einen hohen Preis. Sie starben an Leukämie, Hodenkrebs und anderen Tumorerkrankungen. Auch Ullrich Schmidt und Michael Kontek waren einst stolz, die psychischen und physischen Belastungen des Funkortens bravourös gemeistert zu haben – und beide teilen heute ein Schicksal: Sie leiden an Krebs. An Leukämie der Eine, an Hodenkrebs der Andere. Zum Zeitpunkt der Erkrankung allerdings waren sie noch ahnungslos über die möglichen Ursachen. Erst Recherchen und Medienberichte brachten sie auf die Spur. Was sie während ihres Armeedienstes für unvorstellbar hielten, verdichtet sich (Text: einsfestival)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.10.2004MDR
  • Folge 6
    4.000 Kilometer von zu Hause entfernt treffen sich drei Männer in Barda, einst entscheidender Punkt des Trassenbaus und Mittelpunkt ihres Lebens. Joachim Reinsch, der Chef, Ullrich Barth, der Hauptingenieur, und der Fotograf Lutz Wabnitz. Der hatte Anfang der 80er Jahre vom Zentralrat der FDJ den Auftrag, die „Helden der Trasse“ mit einem aufwendigen Bildband zu würdigen. Mehr als zehntausend Fotos schoss er damals – 1986. Am Abschnitt Barda sollte sich das Schicksal der gesamten Trasse entscheiden. Wabnitz war monatelang im Lager, er erlebte die „Schlacht von Barda“ hautnah.
    Die DDR-Trassenbauer konnten die vorgeschriebenen Planziele nicht halten, die Russen aber wollten nicht mit sich reden lassen. Der mächtige Bruder drohte: Wenn ihr den Plan nicht schafft, beenden wir die Zusammenarbeit und bieten den Franzosen oder Kanadiern dieses Projekt an. Die DDR in der Klemme: Ohne das russische Gas waren die großen Chemiestandorte Buna und Leuna ernsthaft gefährdet. Ein gewaltiger Kraftakt begann, Menschen und Material aus allen Standorten wurden nach Barda geschafft.
    In dem für 500 Arbeiter konzipierten Speisesaal tranken und speisten zeitweilig bis zu 3.000 „Schippenstiele“. Die Betten im Lager waren wie auf einem U-Boot doppelt belegt – einer raus aus dem Bett, einer rein. Gearbeitet wurde rund um die Uhr. Die Atmosphäre im Lager drohte täglich zu kippen. Einige drehten durch, bekamen den „Lagerkoller“. Endlich, im Dezember 1986, fiel den Genossen in Berlin ein Stein vom Herzen – der Plan im Abschnitt Barda wurde erfüllt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.10.2004MDR

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