Delphingeschichten

Schon immer waren Delphine Glücksbringer und Hoffnungsträger für den Menschen. Sie tauchen auf als Aushilfsfischer, Lotsen und in der Antike sogar als Taxifahrer: Ein kleiner Junge wurde jeden Morgen von einem Delphin zur Schule gebracht. Ob Mythos, Märchen oder Gerücht: Bernd Würsig, deutsch-amerikanischer Meeresbiologe an der Texas A&M University, erzählt Delphingeschichten, die es schon seit Jahrtausenden überall auf der Welt gibt. So haben antike Griechen, neuzeitliche Touristen, brasilianische und italienische Fischer und die Eingeborenen Australiens eines gemeinsam: ihren Freund, den Delphin. (Text: KI.KA)

Delphine schnellen aus dem Wasser, springen durch Reifen und bitten ihren Trainer um Fisch. Von Duisburg bis Florida sind solche Kunststücke von dressierten Delphinen zu bewundern. Doch für die Hauptdarsteller in den Delphinarien bedeutet diese Arbeit massiven Stress. Wo Delphinen kein angemessener Lebensraum geboten wird, werden sie aggressiv, krank oder sterben sogar. (Text: KI.KA)

Delphine gelten als überlegene, intelligente und lehrsame Wesen. Dass sie außergewöhnlich sind, beweist ihr sechster Sinn, das Sonar. Damit können Delphine durch einen Menschen glatt hindurchgucken und im Kopf ein Ultraschallbild von ihm erstellen. Denn Delphine verständigen sich in Frequenzbereichen, die der Mensch teilweise gar nicht mehr wahrnehmen kann. Verschiedene Forscher haben versucht, der Intelligenz der Delphine auf die Spur zu kommen. So ließ John Lilly seinen Bungalow umbauen, damit er dort mit Delphinen schwimmen und sie beobachten kann. (Text: KI.KA)

Ein Delphin-Baby ist wie ein Menschenkind: Es trinkt an der Brust der Mutter. Wie andere Säugetiere auf dem Land leben, so verhalten sich die Delphine im Wasser: Sie zeugen, gebären, erziehen dort ihren Nachwuchs und leben in Gruppen zusammen. Und das gilt für über 30 Delphinarten auf der ganzen Welt: zum beispiel die weithin bekannten Tümmler, die neugierigen Fleckendelphine, die rosafarbenen Botos, die eleganten Spinnerdelphine, die seltenen Schweinswale, die verspielten Dusky Delphine, die vom Aussterben bedrohten Belugas und die Orcas, die Riesen unter den Delphinen: Sie werden bis zu 13 Meter lang. (Text: KI.KA)

Die Begeisterung für Delphine kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass den Tieren viel Leid widerfährt. Sie werden gejagt, gefangen und getötet. Das passiert im fernen Japan genauso wie bei uns in Europa. Manchmal werden Delphine als Nahrungskonkurrenten ausgeschaltet. Anderswo beruft man sich auf Jagdtraditionen, um sie abzuschlachten. Den Thunfischjägern dienen sie als unfreiwillige Lotsen, die den Standort der Beute anzeigen. Doch abgesehen von den unterschiedlichen Motiven ist der Ausgang für die Delphine jedesmal derselbe: tödlich. (Text: KI.KA)

Ein toter Delphin wird in Amerika an der Küste geborgen. Obwohl er genau untersucht wird, kann niemand mit Sicherheit sagen, warum er gestorben ist. Fest steht, dass er in der Nähe von Galveston in Texas gelebt hat. Dort, wo der größte petrochemische Industriekomplex der Welt steht und wo die Wasserverschmutzung Algen besonders gedeihen läßt. Sie sind eine gute Nahrungsgrundlage von Fischen, die ihrerseits Delphine anlocken. Dass sie, am Ende der Nahrungskette, vergiftet werden, merken die Delphine nicht. Im Hafen von Galveston reiten sie munter auf der Bugwelle von riesigen Tankern. (Text: KI.KA)

Delphine helfen Menschen: Einigen bringen sie unvergeßliche Erlebnisse beim gemeinsamen Schwimmen. Sie therapieren behinderte Kinder in Florida, und in Irland erzählt eine blinde Frau von dem Ausflug mit dem Delphin „Fungi“. Und Menschen helfen Delphinen: das Stranding Network in Neusseland rettet Wale und Delphine, die orientierungslos gestrandet sind und nun zum Meer zurückgebracht werden. (Text: KI.KA)