Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (30 Min.)
    Mitte der 1950er Jahre ist der Höhepunkt der Steinkohlenförderung in Deutschland erreicht: Auf 148 Zechen arbeiten nur im Ruhrgebiet ca. 500.000 Bergleute. Seit dieser Zeit schrumpft der deutsche Steinkohlenbergbau. Warum ist das so? Mit eindrucksvollen Bildern zeigt der Film den Abbau unter Tage und den Weg der Kohle in den Tagebau – mit Bildern von damals (Archivmaterial) und heute. Mit der letzten Ausbildungsklasse junger Bergmänner und -frauen auf der Zeche Auguste Victoria in Marl wird deutlich, dass bald Schluss ist mit der Kohleförderung: Der Ausstieg aus der Kohle zum Ende des Jahres 2018 war eine politische Entscheidung. Sie beendet eine industrielle Epoche, die zum jetzigen Wohlstand Deutschlands beigetragen hat.
    Die Kohleindustrie ist Teil der Montanindustrie. Durch die dort ausgehandelte Montanmitbestimmung haben die Bergleute als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besondere Rechte, die gesetzlich geregelt sind. Sie kämpfen um den Erhalt der Zechen. Aufgrund dieser Proteste setzte man sich 1968 zusammen und gründete die Ruhrkohle AG, heute RAG. Sie hat nicht nur die Aufgabe, die Verminderung der Produktionsstandorte zu organisieren, sondern auch die Arbeit unter Tage und die Sicherheit der Bergleute zu optimieren, was im Laufe der Jahre auch gelungen ist. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.03.2018WDR
  • Folge 2 (30 Min.)
    In der zweiten Folge erzählt der Film von der Lebenskultur der Bergleute. Mit beindruckendem Archivmaterial wird deutlich, dass das Ruhrgebiet einst schwarz war, bedeckt mit Kohlenstaub. Die Menschen, die dort leben, kommen aus vielen Ländern, denn im Bergbau verdiente man gutes Geld und Arbeitskräfte wurden gebraucht. Man baute Siedlungen, die man Kolonien nannte. Der Zusammenhalt bei der Arbeit unter Tage setzte sich dort fort, man lebte zusammen und half sich gegenseitig. Dabei schaute man nicht auf die Nationalität der Kumpel. So fiel die Integration der Menschen anderer Kulturen leicht. Als 1997 die Politik die staatlichen Subventionen für die Kohle streichen wollte, kämpften die Bergleute um ihre Arbeitsplätze mit dem Ziel, den Ausstieg aus der Kohlenförderung sozialverträglich hinzubekommen.
    In zähen Verhandlungen über viele Jahre einigte man sich schließlich auf ein sozialverträgliches Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus im Jahr 2018. Das bedeutete, Zechenbetriebe zu schließen, Bergleute in den Vorruhestand zu schicken, Gebäude abzureißen, Flächen mit neuen Betrieben zu entwickeln, für das Management des Grubenwassers zu sorgen, um zu verhindern, dass das Ruhrgebiet absäuft. Als die Zeche Auguste Victoria mit einer großen Abschiedsfeier geschlossen wurde, solidarisierten sich 60.000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Stadion von Schalke 04 bei einem Bundesligaspiel mit den Bergleuten. Gemeinsam sangen sie mit dem Bergmannschor der RAG das Lied „Der Steiger kommt“. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.03.2018WDR

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