Folge 2

  • Naturgewalt Wetter

    Folge 2
    Hurricanes – Die Jahrhundertstürme: Sie haben verschiedene Namen: Man nennt sie Taifun, Hurrikan oder Zyklon. Aber eines haben alle Wirbelstürme dieser Welt gemeinsam: Sie sind eine tödliche Naturgewalt. Ein Wirbel aus rotierender Luft mit Windgeschwindigkeiten bis zu 350 Stundenkilometern. Ihre ständigen Begleiter sind Regenstürme und heftige Gewitter, und sie verwüsten ganze Landstriche. „Hurricanes – Die Jahrundertstürme“ eröffnet die vierstündige Dokumentation „Naturgewalt Wetter“. Anhand von nie gezeigten Archivaufnahmen und aufwendigen 3-D-Animationen werden die katastrophalsten Stürme der letzten hundert Jahre rekonstruiert und analysiert – und es wird nach Wegen gesucht, wie man sich in Zukunft vielleicht besser davor schützen kann.
    Im August 2005 verwüstete Hurricane „Katrina“ die südlichen Bundesstaaten der USA. Rund 1.800 Menschen kamen ums Leben, der Sachschaden betrug über 80 Milliarden Dollar – und der Wirbelsturm wurde zu einem Synonym der Zerstörungsgewalt. Er gilt als eine der verheerendsten Naturkatastrophen der USA.
    Doch „Katrina“ ist nur der bislang letzte, bei weitem aber nicht der schlimmste tropische Wirbelsturm der vergangenen Jahre. Im August 1992 raste Hurricane „Andrew“ mit unglaublicher Gewalt über die Bahamas, Florida und den Golf von Mexiko hinweg. Der erst harmlos erscheinende Sturm wird in der fünfstufigen Saffir-Simpson-Hurricane-Skala als F4-F5-Wirbelsturm klassifiziert. In Florida machte er 250.000 Menschen obdachlos und zerstörte 200 Ölplattformen im Golf von Mexiko.
    Tropische Wirbelstürme im Gebiet des Indischen Ozeans bezeichnet man als Zyklone. 2008 wütete der Zyklon „Nargis“ über Myanmar, dem früheren Burma. Das Land wird von einer Militärjunta regiert und ließ Hilfskräfte erst nach langem Zögern ins Land. „Nargis“ zerstörte Häuser, Strom- und Wasserleitungen und machte Straßen unpassierbar. Er gilt als einer der schlimmsten Stürme in der Geschichte der Wetteraufzeichnung. Die Zahl der Opfer wird mit mindestens 84.500 angegeben, in anderen Quellen spricht man von 100.000 Todesopfern.
    Auch Tornados zählen zu den Wirbelstürmen. Die kleinräumigen Luftwirbel erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 500 Stundenkilometern und reißen alles mit sich, was sich in ihrem Weg befindet. Autos, Bäume, sogar Häuser werden durch die Luft gewirbelt. Die höchste je registrierte Windgeschwindigkeit innerhalb eines Tornados wurde im Jahr 1999 im US-Bundesstaat Oklahoma gemessen: 511 Stundenkilometer. In den USA gibt es bereits Adrenalin-Junkies, die Tornados beobachten und versuchen, möglichst nah an sie heranzukommen.
    Die so genannten Storm Chaser machen die aufsehenerregendsten Aufnahmen von Tornados, die man in den USA auch Twister nennt. Letztlich sind sowohl Hurricanes, Tornados, sowie auch andere verheerende Wetterkatastrophen ein Indiz für das Fortschreiten des Klimawandels, mit dessen Folgen sich die anschließende BBC-Dokumentation „Zeitbombe Klima – Wie retten wir die Erde?“ befasst. Zeitbombe Klima – Wie retten wir die Erde?: Die Meldungen sind alarmierend: Der weltweite Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid ist auch im Jahr 2008 weiter angestiegen.
    Damit hat sich der CO2-Ausstoß seit dem Jahr 2000 bereits viermal schneller erhöht als im vorausgegangenen Jahrzehnt. Mittelmeerfische wandern gen Nordsee, und Nordseefische suchen neue Lebensräume in kälteren Gewässern. In der kanadischen Provinz British Columbia hat der Befall durch Borkenkäfer eine Waldfläche so groß wie Griechenland vernichtet. An der Küste gelegene Städte wie
    Rostock, Hamburg und Kiel werden nach Ansicht von Klimaexperten auf lange Sicht unbewohnbar.
    Grund: das Abschmelzen der Polkappen. Die Folgen der Erderwärmung verändern unseren Planeten für immer. Aber gibt es auch Wege, die Auswirkungen zu stoppen? Können Erneuerbare Energien oder Geo-Engineering uns dabei helfen? Die Erwärmung der Erde hat zwei gegensätzliche klimatische Veränderungen zur Folge. Auf der Nordhalbkugel war das Jahr 2007 das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1850. Die weltweite Erwärmung zeigt Folgen: Im Sommer schmolz die Eisfläche rund um den Nordpol auf rund 4,83 Millionen Quadratkilometer.
    Das ist weniger als die Hälfte der noch vor zehn Jahren erreichten Sommerwerte. Erstmals in der Geschichte war die legendäre Nordwestpassage vor der Küste Kanadas eisfrei. Doch der daraus resultierende Anstieg der Meeresspiegel betrifft die Ozeane nicht weltweit gleichermaßen. Im Nordosten der USA wird ein größerer und schnellerer Anstieg prognostiziert.
    Boston gilt dabei als besonders betroffene Stadt. Einige Inselgruppen müssen sogar um ihre Existenz fürchten. Wie etwa das zwischen Australien und Haiwaii gelegene Tuvalu. Die Inselgruppe im Pazifischen Ozean droht innerhalb eines Zeitraums von 25 Jahren gänzlich im Meer zu versinken. Afrika hingegen wird von einer verheerenden Wasserknappheit bedroht. Dort werden bis zum Jahr 2020 voraussichtliche 75 bis 250 Millionen Menschen unter mangelnder Wasserversorgung leiden. In einigen Ländern Afrikas erwartet man eine Beeinträchtigung der landwirtschaftlichen Produktion, bei der die Erträge bis zum Jahr 2020 um bis zu 50 Prozent zurückgehen.
    Gebiete wie Australien, Kalifornien oder Teile Südeuropas sehen sich mit einer zunehmenden Anzahl von Waldbränden oder Buschfeuern konfrontiert. Doch es gibt auch eine Gegenbewegung in Form diverser Projekte, deren Ziel es ist, sparsamer mit Rohstoffen umzugehen. Island etwa gewinnt bereits 99 Prozent seiner Energie aus regenerativen Quellen. Wasserkraft und Erdwärme versorgen schon jetzt alle isländischen Haushalte.
    Außerdem soll Wasserstoff Benzin als Treibstoff schrittweise ersetzen. Im Jahr 2050 will die Insel im Nordatlantik jedenfalls ohne fossile Brennstoffe auskommen. In der spanischen Provinz Granada arbeitet man mit Sonnenenergie. Dort entsteht ein Komplex aus drei solarthermischen Kraftwerken – Andasol 1–3, deren Höchstleistung zusammen etwa 150 Megawatt betragen wird. Allein das erste der Kraftwerke, Andasol 1, versorgt 200.000 Menschen mit umweltfreundlichem Strom.
    Im Rahmen des Geo-Engineering denkt etwa John Holdren, wissenschaftlicher Berater von Barack Obama, bereits darüber nach, Sonnenlicht zurück in den Weltraum zu reflektieren, bevor es absorbiert werden kann. Hierzu gibt es die Idee, reflektierende Objekte im Weltraum zu platzieren oder große Teile der Erdoberfläche heller zu machen. Was dunkel ist (z.B.: Bäume) würde durch helle Bepflanzung (Gräser) ersetzt und damit die Reflektion des Sonnenlichts erhöht. Auch die Idee künstlicher Bäume, die Kohlendioxid binden, wird im Rahmen des Geo-Engineering erforscht.
    „Naturgewalt Wetter“ gibt einen Überblick über die schwerwiegenden Folgen der Erderwärmung sowie weitere klimatische Auswirkungen, mit denen wir in Zukunft zu rechnen haben. Aber sie stellt auch Projekte vor, die sich mit einer Reduktion des Treibhauseffekts beschäftigen und nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgen-Forschung nennt die meisten Ideen zwar „exotisch“. „Doch wir befinden uns in einer verzweifelten Situation, deshalb sollten wir auch unkonventionelle Gedanken verfolgen.“ (Text: VOX)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.10.2009VOX

Sendetermine

Sa 10.10.2009
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