Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Nach dem Mauerfall liegt der Osten am Boden: Die Städte sind kaputt, Wirtschaft und Industrie brechen in rasendem Tempo fast vollständig zusammen – der Osten sucht händeringend nach Machern mit Ideen und Kapital. In dieser Zeit wird eine Spezies geboren, die bis heute ein Spiegelbild der Deutschen Einheit ist: Die Ost-Investoren. Der mittellose Freiberufler Oliver Kreider landet zufällig im Osten, durch eine Autopanne, nicht ahnend, dass er hier zum Unternehmer und am Ende zum Millioneninvestor werden wird. Er hat das richtige Gespür für die Nischen und handelt mit allem, was im Osten Geld bringt: Autos, Altbauten und mit Plattenbauten.
    Rechtliche Unsicherheiten, unklare Eigentumsverhältnisse: Kreider weiß genau das zu nutzen. Heute ist er Multimillionär. „Der Staat hat sich neu gebildet und ich habe mich entwickelt – es war Entwicklungshilfe für beide.“ Karl Heinz Einhäuser soll eigentlich nur einen Treuhandbetrieb verwalten und verkaufen – aber keiner will die marode Nougat- und Marzipanfabrik Schmalkalden. Am Ende setzt Einhäuser alles auf eine Karte und rettet, gemeinsam mit seinem ostdeutschen Produktionsleiter, das traditionsreiche Werk.
    Bis heute haben die beiden über 40 Millionen Euro in ihre Firma VIBA investiert und vor kurzem sogar ein defizitäres Westunternehmen gekauft. Carl von Gablenz kommt erst spät in den Osten, Ende der 90er Jahre, als klar ist: Die neuen Länder brauchen visionäre Ideen, um brache Landstriche endlich zu beleben. Auf einem alten sowjetischen Militärflughafen investiert er über 300 Millionen Euro, eingezahlt von fast 70.000 Aktionären.
    Er will ein riesiges Transportluftschiff bauen. Am Ende bleibt nur eine gigantische Halle im Nirgendwo. Carl von Gablenz wird im Osten scheitern – an seinen eigenen Visionen, aber auch an der Politik, die sich in erfolgreichen Zeiten mit ihm schmückt, ihn dann aber fallenlässt. Immerhin: Seine Halle ist heute eine gewaltige Spaßbad-Attraktion im Osten. Die zweiteilige Dokumentation macht die enorme Spannweite deutlich, in der sich die Ost-Investoren bewegt haben, zwischen seriösem Interesse und Größenwahn, von Hochstapelei bis zu nachhaltigen Struktureffekten. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.01.2019MDR
  • Volkswagen ist einer der wenigen westdeutschen Konzerne, die ganz groß im Osten einsteigen – und das hat viel mit Carl Hahn zu tun. Hahn, in Chemnitz geboren, hat der Osten nie ganz losgelassen. 1989 macht er sich auf, um den Verlierern das Siegen beizubringen – und um den riesigen Markt, der sich plötzlich direkt vor der eigenen Haustür auftut, zu erobern. Kurt Krieger, ein Westberliner Möbelhändler, hat den Osten nicht im Blick. Erst fünf Monate nach dem Mauerfall macht er sich auf gen Ostdeutschland – und ist überwältigt von den Flächen und den Möglichkeiten, die ihm die neuen Länder bieten. Krieger nutzt sie und wird durch den Osten zu einem der größten Möbelhändler Deutschlands.
    Krieger baut zehn riesige Höffner-Möbelcenter und investiert in Hochregallager für mehr als eine Milliarde Euro. Reiner Pilz, ein erfolgreicher bayrischer Mittelständler, avanciert im Osten schnell zum Vorzeigeinvestor. Aber er erliegt einer Verführung. Er, der Mittelständler, wird Teil des medial gefeierten ersten gemeinsamen deutsch-deutschen Joint Venture. Genug Kapital hat er dafür eigentlich nicht – aber die Hoffnung, auf dem Ostmarkt viel Geld zu verdienen und das Versprechen von Banken und Politik, ihn in jedem Fall zu stützen. Immer tiefer gerät er in die Mühlen seines eigenen Joint Ventures – bis zum Fall. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.01.2019MDR

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