Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (90 Min.)
    Schreiben, lesen, rechnen, ein Haus bauen, einen Acker pflügen, Theater spielen, malen: Was braucht ein Mensch fürs Leben? Erster Teil einer Langzeit-Dokumentation über eine Waldorfklasse. Frau Umbach begrüßt jedes Kind an der Tür zum Klassenzimmer. Acht Jahre verbringen die Kinder mit ihrer Klassenlehrerin und legen einen Entwicklungsweg zurück, bei dem sie vieles lernen und erfahren. Eine weitere enge Beziehung tritt neben die zu den Eltern. Helena und Jonathan sind morgens gerne früh da. Der Unterricht beginnt mit Zungenbrechern und Fingerspielen.
    Im Formenzeichnen wird erste Tuchfühlung aufgenommen: Paul und Juliana mit der Lehrerin, Julian mit seiner Banknachbarin Alva. Die Kinder in der ersten Klasse leben noch ganz in einer Welt aus Bildern und Geschichten, so werden ihnen auch die Buchstaben in Erzählungen und Bildern nahe gebracht. Rufus und Leonie staunen. René und Samira gehen rückwärts und klatschen die Dreier-Reihe. Sie lernen schreiben, rechnen, stricken, turnen, Französisch, Englisch, Musik und Eurythmie. Aus nächster Nähe erlebt der Zuschauer mit, wie die Klasse jeden Morgen wissbegierig und voller Tatendrang ans Werk geht.
    Neue Herausforderungen sind dabei willkommen. In der zweiten Klasse ist der Umgang miteinander und auch mit der Klassenlehrerin schon vertrauter geworden. Es gibt Regeln, die eingehalten werden müssen, sonst steht man in einer Gewitterwolke an der Tafel und kassiert eine Extraarbeit. Die Ziele sind hoch gesteckt, jeder ist aufgerufen, immer sein Bestes zu geben. Im Übergang zur dritten Klasse erleben viele der Kinder eine tiefe Verunsicherung: Hatten sie bislang ein Gefühl für sich, entwickeln sie jetzt ein Bewusstsein für die Gemeinschaft.
    Frau Umbach hat eine Antwort: eine Klassenfahrt in die Berge. Abends sitzen alle zusammen am Lagerfeuer. Zurück in der Schule pflügt die Klasse ihr Feld und sät Weizen aus. Beim Besuch in der Schmiede-Werkstatt hat Cornel viele Fragen, Laurin und Anatol sind geschickt im Formenzeichnen, Sofia erzählt die alttestamentarische Schöpfungsgeschichte nach, Fabian und Valentina malen Adam mit Aquarellfarben, Leonie und Emma üben die schriftliche Multiplikation.
    Schließlich baut die Klasse auf dem Schulhof eine lange Steinmauer und singt „Möge die Mauer für alle, die drauf sitzen, stets ein Platz der guten Freundschaft sein. Und bis wir sie fertig haben, arbeiten wir fleißig Hand in Hand.“ Die Waldorfpädagogik ist Thema in der aktuellen Bildungsdebatte. Aber wer hat die Waldorfschule selbst erlebt? „Guten Morgen, liebe Kinder“ ist der erste Teil einer dreiteiligen Langzeitdokumentation über eine Waldorfklasse, die zeigt, wie das Leben in einer Schulklasse aussehen kann.
    Filmemacherin Maria Knilli gelang es, Eltern, Schüler und Lehrer an der Waldorfschule im bayerischen Landsberg am Lech davon zu überzeugen, dass sie acht Jahre lang die Entwicklung einer Schulklasse mit der Kamera begleiten durfte. Acht Jahre waren die Mädchen und Jungs mit ihrer Klassenlehrerin beisammen, acht Jahre war Maria Knilli mit dabei. Die Filmemacherin Maria Knilli interessierte dabei vor allem die Frage: Wie „blühen“ Kinder auf, wie gibt man ihnen den richtigen Raum zum Wachsen? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.09.2010Bayerisches Fernsehen
  • Folge 2 (90 Min.)
    Der zweite Teil der Langzeitdokumentation über eine Waldorfschulklasse im bayerischen Landsberg am Lech begleitet die Schülerinnen und Schüler von der vierten bis zur sechsten Klasse. Es ist ein Zeitraum, in dem das Klassenzimmer eine sich stets wandelnde Lernwerkstatt ist und die Kinder Schritt für Schritt das selbstständige Arbeiten üben. Aus hingebungsvollen Viertklässlern werden nachdenkliche und kritische Sechstklässler. Zu sehen ist, wie die Zehnjährigen in der vierten Klasse im Galopp ihre Heimatstadt erkunden. Sie teilen Äpfel, um sich das Bruchrechnen anzueignen. Sie studieren für ihre Eltern ein Singspiel in Dirndl und Lederhosen ein – samt Klassenorchester und Gesangseinlagen auf der großen Bühne der Schule.
    Die Klasse stemmt ein anspruchsvolles Projekt: Zu Fuß geht sie – verteilt über den Zeitraum von acht Jahren – in Etappen von Landsberg nach Venedig. In der fünften Klasse steht eine entscheidende Wegstrecke an, wenn die ganze Klasse zusammen mit der Lehrerin und einigen Eltern zu Fuß den Alpen-Hauptkamm mit 3019 Höhenmetern überwindet – eine eindringliche Erfahrung für die Klassengemeinschaft, die zeigt, dass „Starke“ plötzlich schwach und „Schwache“ stark sein können. In der sechsten Klasse recherchieren die mittlerweile Zwölfjährigen selbstständig in Gruppen Informationen über die unterschiedlichen Länder Europas und referieren vor der Klasse.
    Und jeder Schüler schreibt einen frei erfundenen Text für ein Hörbuch. Das Klassenzimmer wird schließlich sogar zum Tonstudio, wenn eine der Geschichten von allen gemeinsam vertont wird. Im Gegensatz zu „Guten Morgen, liebe Kinder“ kommen in „Eine Brücke in die Welt“, dem zweiten Teil der Langzeitdokumentation, erstmals auch die Eltern zu Wort, die mit ihrer Entscheidung für eine Waldorfschule bewusst eine Alternative zur herkömmlichen Schulpädagogik gewählt haben. Die Klassenlehrerin bringt es auf den Punkt: „Wir beide, Elternhaus und Schule, bilden eine Brücke, über die das Kind in die Welt hinausgeht.“ (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 17.09.2013Bayerisches Fernsehen
  • Folge 3 (110 Min.)
    Der dritte Teil der Langzeitdokumentation über eine Waldorfschulklasse im bayerischen Landsberg am Lech begleitet die Schülerinnen und Schüler in der siebten und achten Klasse. Inzwischen sind alle mitten in der Pubertät. Sie gehen auf Distanz zur vertrauten Klassenlehrerin, suchen die Begegnung auf Augenhöhe. Mit beeindruckender Klarheit reflektieren die Jugendlichen vor der Kamera, was sie zum Lernen brauchen. Tragende Beziehungen, echtes Interesse, persönliche Freiheit, ausreichend Zeit. In berührenden Rückblenden macht Maria Knilli sichtbar, wie sich die Fähigkeiten der Schüler über acht Jahre entfaltet haben.
    Im Unterricht wird der Übergang in die Oberstufe vorbereitet. Jeder gestaltet eigenverantwortlich eine handwerkliche, künstlerische oder soziale Projektarbeit: welche Vielfalt! Jeder arbeitet eine Woche in der Schulküche mit. Das bringt Lebenspraxis. Auf der großen Schulbühne wird ein Shakespeare-Stück einstudiert. Jeder spielt eine Rolle. Und gemeinsam mit ihrer Lehrerin kommt die Klasse endlich am Ziel ihres in der ersten Klasse begonnenen Fußweges über die Alpen an – in Venedig. „Auf meinem Weg“ ist der letzte Teil der dreiteiligen Langzeitdokumentation über eine Waldorfklasse. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.05.2017BR Fernsehen

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