Folge 6

  • 6. Rio de Janeiro – Stadt mit Aussicht

    Folge 6 (30 Min.)
    Der Zuckerhut und die 38 Meter hohe Christusfigur sind die Wahrzeichen der Stadt und prägen das Bild von Brasilien in der Welt. Dabei ist Rio de Janeiro nur die zweitgrößte Stadt Brasiliens. Mehr als 6.3 Millionen Menschen leben in der City und gut 12 Millionen in der Metropolenregion.
    Die Copacabana, einer der berühmtesten Strände der Welt, zieht Touristen und teure Bauprojekte an. In unmittelbarer Nachbarschaft dazu wachsen die Favelas in die Berge. Wohl kein anderes Elendsviertel der Welt hat eine derart atemberaubende Aussicht. Die Kontraste der Stadt sind extrem und sie verschärfen sich mit den Neubauten für die Fußball-WM 2014 und Olympia 2016. Die Welt wolle Rio nur für die schönen Bilder, als Marketing für den Sport und nicht um der Menschen willen, so denken viele. Und die gewaltsame Befriedung von Favelas durch den massenhaften Einsatz von Militär und Polizei hat zwei Seiten. Wo der Drogenhandel weicht, kommen die Grundstücksspekulanten und der Herrschaft der Gangs folgt die der Polizei. Wo da der Platz für die einfachen Menschen ist, findet sich erst langsam.
    Ein Viertel der Einwohner lebt in Favelas. Im Norden der Stadt liegt der Complexo da Maré, eine Ansammlung mehrerer Favelas, in einige davon traut sich seit Jahren kein Polizist mehr hinein. Hier haben die Straßen keine Namen und die Post wird nicht zugestellt. Drogen und
    Waffen gehören zum Straßenbild. Eine kleine Initiative von Anwohnern will dieses Viertel lebenswerter machen, den Straßen Namen und den Menschen Adressen geben. Eine Kartierung und Volkszählung, angestoßen durch private Initiative, die einen einmaligen Blick in die soziologische Struktur der Favela gibt.
    Ein paar Straßen weiter: Die jahrelang vermüllten Flächen unter der Hochstraße haben junge Erwachsene zum Spielplatz verwandelt und spielen, basteln, toben und musizieren jeden Tag genau da mit Kindern der Nachbarschaft, wo sich zuvor rivalisierende Drogengangs Auseinandersetzungen und Schießereien geliefert haben.
    Am anderen Ende der Stadt, dort wo Investoren gut gesicherte moderne Wohnhochhäuser bauen und das neue Olympiagelände wächst, müssen Favelas weichen. 220 Familien wollen das nicht hinnehmen. Sie wehren sich mit Protest und mit eigenen Plänen. Sie haben die Universität zu ihrem Verbündeten gemacht und kontern die Baupläne der Stadt mit eigenen Plänen, die auf das Nebeneinader der unterschiedlichen Gesichter und Funktionen der Stadt setzen.
    Überall in Rio de Janeiro gibt es Projekte, bei denen die Einwohner selbst öffentlichem Raum für sich und ihre Interessen erobern und gestalten, abseits von Olympia und Fußball-WM. Die Stadt steckt mitten im vielleicht größten Veränderungsprozess ihrer Geschichte. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.01.2014Phoenix

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11:30–12:00
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