bisher 4 Folgen, Folge 1–4

  • Folge 1 (30 Min.)
    Künstliche Intelligenz soll unser Leben einfacher machen, Effizienz und Neutralität gewährleisten. Aber was, wenn verborgene Codes die Welt noch unfairer machen?
    Ob wir eine Wohnung suchen oder einen Job, wenn wir auf den sozialen Plattformen unterwegs sind: Immer spielt KI eine wichtige Rolle. Doch Algorithmen von Menschen programmiert, spiegeln auch deren Vorurteile wider und sind deshalb oft diskriminierend.
    „Sehr oft wird Technik entwickelt, die dann diejenigen, die ohnehin schon sozial schwach sind, noch stärker belastet“, erklärt Sandra Wachter, die sich an der Universität Oxford mit den rechtlichen und ethischen Folgen der künstlichen Intelligenz auseinandersetzt. Die Betroffenen wissen jedoch häufig nicht, dass sie Opfer von Diskriminierung werden und können sich daher nicht zur Wehr setzen. Frauen bemerken zum Beispiel nicht, dass sie bei der Kreditvergabe benachteiligt werden, dass sogenannte Symptom-Checker-Apps ihre Krankheitssymptome falsch deuten und deshalb im Ernstfall lebensgefährdend sein können. Schwarze Menschen werden von Gesichtserkennungssoftware schlechter wahrgenommen, übergewichtige Frauen wundern sich, dass ihr Content auf sozialen Plattformen weniger ausgespielt oder sogar gesperrt wird.
    „ZDFzoom“ spricht in der ersten Folge von „Digital Empire“ mit Experten und Betroffenen über das Thema „Diskriminierung durch künstliche Intelligenz“. Es geht dabei nicht nur um Verzerrungen in Datensätzen, unethische Technik und fehlende Diversität in der IT-Branche. Es geht auch um die Verantwortung von Wirtschaft und Politik, für Fairness und Gerechtigkeit in der digitalen Welt zu sorgen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.06.2022ZDFDeutsche Online-PremiereSo 29.05.2022ZDFmediathek
  • Folge 2
    Es beginnt mit einer revolutionären Idee. Die Idee wird zum viralen Phänomen. Doch dann wird der Code gehackt und es kommt zum Millionen-Dollar-Raub. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
    Im Jahr 2016 schreibt der Blockchain-Entwickler Christoph Jentzsch den Code für die DAO: die „Dezentrale Autonome Organisation“. Eine Organisation, in der Menschen ohne strikte Strukturen zusammenarbeiten, regiert nur von Computercodes.
    Die zweite Dokumentation der „Digital Empire“-Reihe erzählt eine Cybercrime-Story, die das Internet vielleicht für immer verändert hat. Zeitzeugen und Experten erzählen die Geschichte der Ethereum-Blockchain, welche die DAO möglich gemacht hat. Sie erzählen von einem Hack, bei dem 150 Millionen Dollar auf dem Spiel standen und davon, wie eine weltweit verteilte Community es schaffte, den Hacker aufzuhalten. Und: Von den Nachwirkungen, die heute relevanter sind als je zuvor.
    Denn Milliardengewinne im Krypto-Geschäft und die technischen Versprechen der Blockchain haben die Idee der DAO zu einem neuen Trend-Thema gemacht. Dezentrale Organisationen wie die DAO sollen Unternehmens- und Vereinsstrukturen für immer verändern, so heißt es. Aber können DAOs es wirklich schaffen, Chefs durch Codes zu ersetzen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.06.2022ZDFDeutsche Online-PremiereSo 05.06.2022ZDFmediathek
  • Folge 3
    Liebe, Profit, Sex und Macht – das ist die Welt der Dating-Apps. Auch das Liebesleben wird immer digitaler und verändert unsere Gesellschaft.
    Die Anbieter wollen vor allem Geld verdienen. Und das gelingt, weil sie mit ihrem Design und ständig neuen Features Nutzer an sich binden. Expertinnen schätzen, dass in Deutschland die Umsätze diverser Plattformen bis 2024 auf 235 Millionen Euro steigen werden.
    „Für mich sind die Apps nur ein Weg, um jemand kennenzulernen und dann offline richtig kennenzulernen. Es ist eine Eintrittskarte, aber nicht die ganze Show“, erklärt Anna Robberts, die in Paris nach der großen Liebe sucht. Sie ist schon lange auf Dating-Apps unterwegs, und wie für viele andere gehört das digitale Kennenlernen zu ihrem Alltag dazu. Aber was macht Onlinedating mit uns als Gesellschaft? Jeder Dritte in Deutschland ist auf Datingplattformen unterwegs. Viele suchen feste Beziehungen, manche schnellen Sex, andere Freundschaften, und für Menschen der LGBTQ-Community bieten Datingplattformen die Möglichkeit, sich in einem geschützten Raum kennenzulernen.
    Aber wollen Tinder und Co. wirklich, dass wir uns verlieben? Oder manipulieren uns Apps nur zum „Endlos-Swipen“? Fakt ist: Die Anbieter verdienen mit der Suche nach Liebe richtig viel Geld. Ihre Vision: Bald soll auch im digitalen Metaverse gedatet werden. Doch Experten wie Zukunftsforscher Tristan Horx warnen: „Noch kann das kein Ersatz für die Realität sein. Das große Problem, wir sind ja ein bisschen mehr als nur unser auditiver Sinn und unser visueller Sinn.“
    „ZDFzoom“ spricht in der Folge von „Digital Empire“ mit jungen Frauen und Männern, die Dating-Apps ganz unterschiedlich nutzen und über ihre Erfahrungen berichten. Experten erklären, wie das System funktioniert und welche Machtstrukturen dahinterstecken. Es geht um Algorithmen und Geld auf der einen Seite – und den Wunsch nach der richtigen Partnerin, dem richtigen Partner auf der anderen Seite. Aber auch um die große Frage, welche Auswirkungen die Geldmaschine Onlinedating auf die Gesellschaft und das soziale Miteinander hat. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.06.2022ZDFDeutsche Online-PremiereSo 12.06.2022ZDFmediathek
  • Folge 4
    Staatliche Überwachung und Zensur: Das Internet ist zum Kampfplatz um die Wahrheit geworden. Mutig lehnen sich digitale Rebellen auf gegen die Mächtigen in autokratischen Staaten.
    Im digitalen Zeitalter gehören Zensur von kritischen Webseiten, Propaganda staatlicher Medien und gezielte Desinformation zum Alltag in Ländern wie Russland oder China. Kritiker werden verfolgt.
    Vereinzelt geht auch der eigentlich liberale, demokratische Westen hart gegen Regierungskritiker vor – wie Julian Assange. Der Journalist und Publizist sitzt seit drei Jahren im Hochsicherheitsgefängnis in London. Ohne Urteil. Jetzt soll er an die USA ausgeliefert werden. Dort drohen ihm 175 Jahre Haft. Mit seiner Frau und Anwältin Stella Assange hat „ZDFzoom: Digital Empire“ für die Dokumentation „Digitale Rebellen: Kampf gegen die Mächtigen“ ein exklusives Interview geführt. Stella Assange ist überzeugt: „Eine Gesellschaft, die es duldet, dass Kritiker, Journalisten, inhaftiert werden, weil sie ihre Arbeit machen, da gibt es keinen Unterschied zwischen dem Vereinigten Königreich oder Russland oder China.“ Gegen die Auslieferung ihres Mannes in die USA will Stella Assange Berufung einlegen – und dabei alle juristischen Möglichkeiten ausschöpfen.
    Auch Maryam Al-Khawaja, eine Menschenrechtsaktivistin aus Bahrain, hat die Härte des Regimes erfahren. Ihr Vater sitzt seit vielen Jahren dort im Gefängnis, wurde gefoltert. Sie selbst wurde bei einem Verhör schwer misshandelt. Die gesundheitlichen und psychischen Folgen zeichnen sie bis heute. Sie sagt: „Das schlimmste Gefühl auf der Welt ist die Hilflosigkeit. Wenn man weiß, dass etwas Schlimmes passiert. Wenn man weiß, dass jemandem, den man liebt, Schaden zugefügt wird und man nichts dagegen tun kann.“
    Denis Shedov ist ein Aktivist von OVD-Info, einem unabhängigen russischen Bürgerrechtsportal. Ihm und seinen Mitstreitern ist es zu verdanken, dass im Westen bekannt wird, wie viele Menschen bei Anti-Kreml-Protesten verhaftet werden. Sein Engagement für die Menschenrechte macht Denis Shedov in seinem Heimatland jedoch zum Staatsfeind.
    Als solcher wird Wang Jixian regelmäßig bedroht – er bekommt Hassnachrichten und Anrufe, Tag und Nacht. Der 38-jährige Programmierer und Hobby-Vlogger lebt in Odessa und bekommt den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hautnah mit. Als er sich öffentlich gegen die pro-russische Parteilinie der chinesischen Regierung äußert, wird sein Account auf der chinesischen Messenger-Plattform WeChat geblockt.
    Nach China zurückkehren kann er wohl nie wieder. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass er dort verhaftet wird. Trotzdem will er nicht aufhören, die Wahrheit zu verbreiten. „Menschen, die nie frische Luft atmen, sind Gehirnwäsche gewöhnt. Aber wenn Menschen einmal wach sind, wird es fast unmöglich sein, sie wieder einzuschläfern“, sagt Wang Jixian.
    Wie leben diese „digitalen Rebellen“, woran glauben sie, mit welchen „Waffen“ kämpfen sie ihren ungleichen Kampf gegen die staatliche Übermacht?
    „ZDFzoom: Digital Empires“ hat sie gefragt. Was globale Repression und Überwachung für unsere Gesellschaften, unsere Freiheiten bedeuten, ordnen außerdem zwei renommierte Experten ein: Filip Noubel, Managing Director des weltweiten Blogger-Netzwerks „Global Voices“ und Andy Müller-Maguhn, Vorstand der Wau-Holland-Stiftung. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.06.2022ZDF

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