Einzeldokumentation, Seite 1

  • 90 Min.
    Türkisfarbenes Wasser, weiße Strände, hohe Klippen, und das im hohen Norden. Vor der Nordspitze Norwegens, weit jenseits des Polarkreises, liegen die Lofoten. Die rund 80 Inseln sind eingebettet ins Europäische Nordmeer, einem Randmeer des Arktischen Ozeans. Die wichtigsten Inseln sind über Brücken und Tunnel verbunden, andere erreicht man nur per Boot. Das Leben der Menschen hier wird bestimmt vom Wetter und von den Jahreszeiten. Ein Filmteam begleitet sie über ein Jahr. Seit weit über 1000 Jahren sind die Lofoten eine Hochburg der Kabeljau-Fischerei.
    Von Januar bis April ziehen riesige Schwärme aus der Barentssee in diese Gewässer und locken Fischer aus dem ganzen Land auf die Lofoten. Einer der jüngsten von ihnen ist Jonas. Er ist erst 20, als er zusammen mit seinem Bruder Elias einen kleinen Kutter gekauft hat. Die beiden hoffen natürlich auf den ganz großen Fang. Rund ein Viertel des Fischfangs landet zum Trocknen auf Leinen. Nur wenn das Wetter im Frühling gut ist und der Fisch richtig durchtrocknet, ist es ein gutes Jahr für Unternehmer wie Harald.
    Er ist in vierter Generation dabei und will das Geschäft einmal weitergeben an seine Tochter Sara. Mit ihren zehn Jahren verdient sie sich schon etwas dazu: mit dem Herausschneiden der Fischzungen. Die sind hier eine echte Delikatesse und werden von den Einheimischen gerne verspeist. Rund 5000 Euro Taschengeld verdiene sie so im Jahr, erzählt Sara nicht ohne Stolz. Neben dem Fisch ist der Tourismus die zweitwichtigste Einnahmequelle. Auch Ragna und seine Frau kümmern sich um Gäste aus aller Welt. Die beiden betreiben ein kleines Hotel mit Café im Zentrum von Henningsvej.
    Ragna ist im Ort bekannt wie ein bunter Hund. Das liegt nicht nur an seinen Stadtführungen und Bootsausflügen, sondern vor allem an seiner Lieblingsrolle, in die er an Weihnachten schlüpft: den Santa Claus von Henningsvej. „Es ist einfach wahnsinnig schön, hier zu Hause zu sein. Das vergisst man manchmal. Aber das Interessante ist, dass einem die Gäste wieder klarmachen, wo wir eigentlich leben.“ Kari ist mehrfache Weltmeisterin im Kitesurfen und Zugezogene.
    Sie hat ihr komfortables Leben in Südnorwegen aufgegeben und ist in ein Wohnmobil auf die Lofoten gezogen. Zusammen mit Hund Truls. „Ich habe mich für ein sehr einfaches Leben entschieden. Mir genügt der Camper, eine Hütte oder ein Zelt. Ich will keinen Nine-to-five-Job. Für mich ist Freiheit wichtiger als ein großes Haus.“ Um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, hat sie ein Wassersportzentrum eröffnet. Aber wenn mal keiner da ist, weil es regnet, dann schnappt sich Kari ihr SUP-Board und geht selbst raus in die Natur.
    Truls darf natürlich mit. Die Lofoten sind dünn besiedelt. Nur 24.000 Menschen leben hier. Unstad ist mit 15 Einwohnerinnen und Einwohnern einer der kleinsten Orte, aber auch eine echte Berühmtheit. Hier befindet sich das nördlichste Surfcenter der Welt. Jedes Jahr bereitet die Truppe um Kristoffer das Lofoten Surf Festival vor. Dazu reisen Surferinnen und Surfer aus ganz Norwegen an. Eigentlich geht es aber nicht um Höchstleistungen, sondern mehr um Performance der anderen Art. Es gewinnt, wer beim Surfen im Bären- oder Weihnachtsmannkostüm den größten Spaß hat. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.12.2020NDR

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