C’est la vie – So sind wir, so ist das Leben
- F 2008 (Le premier jour du reste de ta vie, 114 Min.)
- Drama
Robert ist Taxifahrer, seine Frau Marie-Jeanne Hausfrau, gemeinsam haben sie drei Kinder grossgezogen. Mit 20 Jahren, man schreibt das Jahr 1988, beschliesst der älteste Sohn Albert, aus der Enge des elterlichen Heims auszubrechen. Für die Mutter ist das, als ob sie ihn für immer verlöre. Albert, der Chirurg werden will, zieht in ein kleines Dachzimmer im Haus seines Grossvaters – und lernt prompt die Liebe seines Lebens kennen. Die beiden anderen Kinder, Raphaël (Marc-André Grondin) und Fleur (Déborah François), wissen, dass nach Alberts Auszug die Familie niemals wieder so sein wird wie zuvor. Während aber Raphael eher ziel- und antriebslos in den Alltag hineinlebt und die Vorzüge des Elternhauses zu schätzen weiss, ist und bleibt seine Schwester das schwarze Schaf der Familie. Sie rebelliert, seit sie 16 geworden ist.
Als schliesslich alle ihre Schäfchen mehr oder weniger ihren Weg ins Erwachsensein gefunden haben, beschliesst Marie-Jeanne 1998, jenes Kunststudium zu beginnen, dass sie für ihr Mutterglück vor langer Zeit aufgegeben hatte. Robert, der zeitlebens um die Anerkennung seines streitbaren Vaters buhlen muss, sieht sich zwei Jahre später mit der grössten Herausforderung seines Lebens konfrontiert.
«C’est la vie – So sind wir, so ist das Leben» ist ein rundum geglücktes Familiendrama mit viel Herz. Der Film wurde mehrfach preisgekrönt, die Kritiker waren sich in ihrem Lob einig, so auch der «Film-Dienst»: «Der Nachwuchsregisseur Rémi Bezançon schafft mit seinem zweiten Spielfilm ein kleines Meisterwerk, das für neun Césars nominiert war und drei Auszeichnungen gewann. Der Film ist von einer umwerfenden Natürlichkeit, wenn es darum geht, für die hochfliegenden Hoffnungen und die traurigen Realitäten stimmige Bilder zu finden. Bezançon hat seine Geschichten weder ernst noch traurig, sondern mit viel sanftem Humor, Einfühlungsvermögen und grosser Liebe für seine Figuren geschrieben und inszeniert.»
Es geht um Eltern-Kind-Beziehungen, innerfamiliäre Loyalitäten, Vertrautheiten, Abnabelungen, Höhen und Tiefen des Zusammenlebens. Über einen Zeitraum von zwölf Jahren werden fünf Tage – in fünf Kapiteln des Films – gezeigt, und an jedem dieser Tage steht ein anderes Familienmitglied im Zentrum. Durch subtile Unterschiede in der Kamera- und Lichttechnik erhält jedes der Kapitel eine eigene Note. (Text: SRF)
Der zweite Spielfilm von Nachwuchsregisseur Rémi Bezançon war mit über einer Million Zuschauern in Frankreich ein Publikumserfolg und wurde mit neun César-Nominierungen bedacht. Hauptdarstellerin Déborah François gewann mit ihrer Rolle 2008 zum dritten Mal (nach 2005 und 2006) den César als vielversprechendste Schauspielhoffnung und im gleichen Jahr auch den Romy-Schneider-Preis – die bedeutendste Auszeichnung für junge Schauspielerinnen in der französischen Filmindustrie. (Text: arte)
Originalsprache: Französisch
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