Eine deutsche Partei

D 2022 (110 Min.)
  • Dokumentation
  • Politik
Aaron Kimmig (Mitglied der Jungen Alternative) am 13.08.21 bei einer Anti-Corona-Demonstration in Berlin. – Bild: rbb/​Spicefilm
Aaron Kimmig (Mitglied der Jungen Alternative) am 13.08.21 bei einer Anti-Corona-Demonstration in Berlin.

Ein Blick ins Innere der AfD, jenseits medialer Aufgeregtheit. Der Film führt in die Hinterzimmer einer umstrittenen und mit internen Konflikten ringenden Partei. Ein Gesamtbild entsteht, zusammengesetzt aus beobachteten Einzelszenen. Auch die internationale Vernetzung einer Rechten, die sich global neu formiert und Zulauf hat, wird gezeigt. Unaufhaltsam driftet das System AfD weiter nach rechts. Simon Brückners exklusiver Zugang zur AfD auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene ermöglicht Einblicke in die Hinterzimmer der Parteiorganisation.

Aus der reinen Beobachtung, ohne eine Kommentierung aus dem Off, entwirft der Dokumentarfilmer ein eindrückliches Gesamtbild. Im Stil des „Direct Cinema“ zeigt er, wie Prozesse in der Partei ablaufen, deren radikale Flügelkandidaten gegen vermeintlich Moderate kämpfen. Die internen Spannungen werden bis hin zum Parteinachwuchs sichtbar, der mit der bestehenden staatlichen Ordnung der Bundesrepublik bereits gebrochen zu haben scheint. Auch die internationale Vernetzung der Partei mit einer Rechten, die sich global neu formiert und an Zulauf gewinnt, wird sichtbar.

Das mit soziologischem Gespür angelegte filmische Mosaik konfrontiert die Zuschauer mit einer Parallelwelt, die für viele Parteigänger, die teilweise aus der Mitte der Gesellschaft kamen, längst Normalität geworden ist. Durch Grauzonen hindurch, manchmal bedrückend alltäglich oder banal, öffnen sich Abgründe des Extremismus, der Feindseligkeit und Verachtung gegenüber vermeintlich Fremden und Andersdenkenden. In seinem Streben nach einer analytisch-neutralen Herangehensweise beginnt der Dokumentarfilm dort, wo die tagesaktuelle Berichterstattung endet.

Ein Balanceakt im Spannungsfeld von Nähe und Distanz, der zum Weiterdenken und -streiten auffordert. „Eine deutsche Partei“ ist das unbequeme Dokument einer historischen Bestandsaufnahme, eine Reise zu Menschen an der Grenze der Demokratie. Der Film, dessen Recherchen 2017 begonnen haben, wurde zwischen 2019 und 2021 gedreht. Die Filmaufnahmen fanden offen und mit Zustimmung der beteiligten Personen und Gremien statt.

Die AfD hatte kein Mitspracherecht beim Schnitt des Films. „Eine deutsche Partei“ ist Simon Brückners dritter langer Dokumentarfilm nach „Aus dem Abseits“ und „Schöne blonde Augen“. Der Film wurde auf der Berlinale 2022 uraufgeführt. Eine Produktion von Spicefilm GmbH in Koproduktion mit ZDF/​3sat und Rundfunk Berlin-Brandenburg gefördert von der Beauftragten der der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Medienboard Berlin-Brandenburg und dem deutschen Filmförderfonds. (Text: WDR)

Deutsche TV-Premiere29.03.20233satDeutscher Kinostart16.06.2022

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Sendetermine

Mi 12.06.2024
23:00–00:50
23:00–
Mi 10.04.2024
21:46–23:37
21:46–
Mi 30.08.2023
22:30–00:20
22:30–
Mi 29.03.2023
20:15–22:06
20:15–

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