Trucker am Limit

D 2022 (45 Min.)
  • Dokumentation
  • Gesellschaft
Edwin Atema, niederländischer Gewerkschafter. – Bild: Susanne Roser /​ BR /​ BR/​Susanne Roser
Edwin Atema, niederländischer Gewerkschafter.

Alois Mühlbauer kennt den Wahnsinn auf der Straße. Seit 28 Jahren ist verheiratet, aber vom Aufwachsen seines Sohnes hat er nicht viel mitbekommen. Von einer 38,5 Stunden-Woche kann er nur träumen. Er kommt im Schnitt auf 65 Stunden. Doch im Vergleich zu vielen Kollegen aus Osteuropa und aus den ärmeren Drittstaaten geht es ihm noch relativ gut. Denn diese werden regelmäßig um ihren Mindestlohn betrogen und sehen ihre Familien noch seltener. (Text: Phoenix)

„King oft the Road“? Das war einmal. Stau, Zeitdruck, keine Rastplätze – das ist die Realität auf der Autobahn. Kein Wunder, dass in ganz Europa Trucker fehlen. Die Arbeitsbedingungen für Lkw-Fahrer werden immer schwieriger, obwohl die EU versucht, mit Gesetzen gegenzusteuern. Doch es mangelt an Kontrollen. Der Wettbewerb um die billigste Fracht spitzt sich zu. Allein in Deutschland spricht man von 60.000 bis 80.000 Trucker, die fehlen. Nicht nur, dass viele in Rente gehen und immer weniger nachkommen. Der Beruf ist unattraktiv. Sehr lange Arbeitstage, oftmals Touren über Tage und Wochen, niedrige Bezahlung – und dann noch die fast aussichtslose Suche nach einem Parkplatz. Alois Mühlbauer kennt den Wahnsinn auf der Straße. Seit 28 Jahren ist verheiratet, aber vom Aufwachsen seines Sohnes hat er nicht viel mitbekommen. Von einer 38,5 Stunden-Woche kann er nur träumen. Er kommt im Schnitt auf 65 Stunden. Doch im Vergleich zu vielen Kollegen aus Osteuropa und aus den ärmeren Drittstaaten geht es ihm noch relativ gut. Denn diese werden regelmäßig um ihren Mindestlohn betrogen und sehen ihre Familien noch seltener. Die EU hat zwar seit August letzten Jahres ein Mobilitätspaket verabschiedet, mit dem sie für bessere Sozialstandards sorgen will. Doch zu groß ist der Druck der Speditionen, im Preiskampf um die billigsten Frachtkosten mitzuhalten. Und so gibt es genug schwarze Schafe. Das ärgert den belgischen Polizisten Raymond Lausberg schon lange. Er kann nicht bestätigen, dass sich die Situation der Fahrer verbessert habe. Im Gegenteil: Die Fahrer würden teils wie Arbeitssklaven gehalten. Diese Ansicht teilt der niederländische Gewerkschaftler Edwin Atema. Fast jedes Wochenende ist er auf Europas Rastplätzen unterwegs, um die Fahrer über ihre Rechte aufzuklären. Augenblicklich hilft er, eine Musterklage vorzubereiten gegen eine in Litauen ansässige Spedition. Doch ihm ist bewusst, eigentlich müsste man ganz woanders ansetzen: beim Kopf der Lieferketten, den Firmen, die den Transport der Güter in Auftrag geben. (Text: BR Fernsehen)

Deutsche TV-Premiere13.04.2022BR Fernsehen

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Mi 13.04.2022
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22:00–

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