Folge 67

  • 67. Rote Fahnen, grüner Rasen – Arbeitersiedlungen in Mannheim

    Folge 67
    Gibt es die klassischen Arbeiter noch? Das typische Proletarierleben vergangener Tage ist sicher Nostalgie. Den bewussten Gemeinschaftsgedanken aber gibt es noch heute. In den Arbeitersiedlungen in Mannheim ist er erstaunlich lebendig. Geografin Christina West von der Universität Mannheim weiß, dass Arbeiterbewegung und Arbeitersiedlungen zusammengehören. Manches in den Mannheimer Arbeitersiedlungen erinnert noch an die Arbeiterbewegung: viel Grün, Gärten und kein weiter Weg zur Arbeit. Michael Fellhauer, Betriebsrat bei Benz in Mannheim, wohnt mit seiner Familie in der Genossenschaft Gartenstadt.
    Er ist zufrieden, hier würde er nie wegziehen, denn die Arbeiterhäuschen mit Garten haben ihren Reiz und sind dank der Genossenschaft finanzierbar. In der Genossenschaft zu wohnen, das hat auch mit dem politischen Selbstverständnis zu tun. Die Nachbarn sind fast alle in der Gewerkschaft und SPD-nah, die Arbeiterbewegung macht Teil ihrer persönlichen Geschichte und Heimat aus. Walter Spagerer ist ein Arbeiterführer des alten Schlags. Mit seiner Frau Karla wohnt er im „Roten Norden“ Mannheims, der sich mit Straßennamen wie „Zäher Wille“, „Frohe Arbeit“ und „Freie Luft“ schmückt.
    150-jähriges Jubiläum feiert die politische Arbeiterbewegung inzwischen, die Spagerers waren fast ein Jahrhundert dabei. Sie wissen
    noch, wie die Arbeiterhäuser vor den Toren der Fabrik entstanden und erlebten die großen Pleiten der 1980er mit dem Niedergang der städtischen Industrie. Ob Erfolg oder Fehlschlag, eine Schicksalsgemeinschaft zu sein, bildete in den Arbeitersiedlungen schon immer den Kitt für ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl.
    Kurztext: Die klassischen Arbeiter – gibt es die noch? Das typische Proletarierleben ist sicher Nostalgie. Aber der bewusste Gemeinschaftsgedanke, der hat sich bis heute gehalten und ist in Arbeitersiedlungen in Mannheim erstaunlich lebendig. Die Geographin an der Universität Mannheim, Christina West, weiß: Arbeiterbewegung und Arbeitersiedlungen gehören zusammen. Diese Siedlungen mit den Häuschen erinnern teilweise noch an die Arbeiterbewegung: viel Grün, Gärten und nicht weit zur Arbeit – wer hier wohnt, ist zufrieden.
    Walter Spagerer ist so ein Arbeiterführer alten Schlags. Mit seiner Frau Karla wohnt er im „Roten Norden“ Mannheims mit Straßennamen wie „Zäher Wille“, „Frohe Arbeit“, „Freie Luft“. Spagerers wissen noch, wie die Arbeiterhäuser vor den Toren der Fabrik entstanden sind und erlebten die großen Pleiten der 1980er mit dem Niedergang der Industrie in der Stadt. Doch in den Arbeitersiedlungen bildete der Gedanke einer Schicksalsgemeinschaft schon immer den Kitt für ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.04.2016SWR Fernsehen

Sendetermine

So 24.04.2016
20:15–21:00
20:15–
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