Die Schweizer Bankenbranche schlittert von Krise zu Krise. Allen voran die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse. Archegos und Greensil – scheinen wohlklingende Namen, hinter denen sich die jüngsten Milliardenverluste der Credit Suisse verbergen. 1,6 Milliarden Franken Verlust vor Steuer weist die Grossbank allein im letzten Quartal 2021 aus, ein schmerzvolles Resultat. Die als Sanierer angetretenen Tidjane Thiam und António Horta-Osório verliessen ihre Posten nach kurzen Intermezzi. Horta-Osório verstiess 2021 mehrfach gegen Quarantäne-Regeln. Tidjane Thiam stolperte über die Überwachungsaffäre gegen interne Konkurrenten. Zum gegenwärtigen Imageproblem der Branche trägt auch der aufsehenerregende Prozess gegen den ehemaligen Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz bei. Das Unverständnis in der
Bevölkerung gegenüber der Finanzindustrie wächst. Einen beispiellosen Werdegang von über 50 Jahren in den Diensten von Banken hat Oswald Grübel hinter sich. Der heute 78-Jährige ist gelernter Bankkaufmann und gehört zu den erfolgreichsten Deutschen Bankern seiner Generation. Als bislang einziger Manager leitete Grübel sowohl die Credit Suisse wie auch die UBS erfolgreich in stürmischen Zeiten. 2011 gab er sein UBS-Amt ab, nachdem ein betrügerischer Händler aufgeflogen war und dem Konzern einen Abschreiber von 2 Milliarden beschert hatte. Was läuft schief in der Finanzbranche? Warum kehrt bei den «Grossen an der Bahnhofstrasse» keine Ruhe ein? Und wie entwickelt sich die Wirtschaft nach zwei Jahren Pandemie? Bei «Gredig direkt» beurteilt Ausnahmebanker Grübel die Situation. (Text: SRF)