Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1 (43 Min.)
    Bild: ARTE G.E.I.E. /​ MINEWORKS FILM GMBH 2019
    Berühmt wurden die Îles du Salut, die „Inseln des Heils“, vor der Küste von Französisch-Guayana durch den 1969 veröffentlichten Roman „Papillon“ von Henri Charrière, der die unmenschlichen Zustände in der berüchtigtsten Strafkolonie der Welt beschreibt. Nach Abschaffung der Sklaverei 1848 wurden die Sklaven durch Sträflinge ersetzt. In verschiedenen Lagern auf dem südamerikanischen Kontinent leisteten sie Zwangsarbeit. Die Inseln, nur 13 Kilometer vor der Küste gelegen, wurden zum Gefängnis im Gefängnis. Ab 1852 entstanden die Gebäude, die heute größtenteils vom Urwald überwuchert sind. Seit 1971 gehören die Inseln zum Weltraumbahnhof in Kourou. Seither werden die Gebäude nach und nach restauriert, um die Ruinen der Strafkolonie als Zeugnisse der Geschichte zu erhalten.
    Dazu gehören unter anderem die Stahlkonstruktionen des Gustave Eiffel, die auf der „Insel der Stille“ den Zellentrakt überdachten. Deren Restaurierung ist eine Gratwanderung, denn gleichzeitig sollen die einzigartigen Pflanzen erhalten werden, die die Ruinen überwuchern. Die Dokumentation erzählt in einzigartigen, fast 90 Jahre alten Archivaufnahmen, die Geschichte der Insel. Sie zeigt aber auch die vielfältige Natur und die Menschen, die sich für deren Erhaltung einsetzen. Außerdem wird verdeutlicht, welche Rolle die Inseln heute für die Weltraumforschung spielen. Denn die Aufnahmen vom Start der Ariane-Raketen hat jeder schon mal gesehen; gefilmt wurden sie auf den Îles du Salut. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.09.2019arteDeutsche Online-PremiereMo 16.09.2019arte.tv
  • Folge 2 (43 Min.)
    Bis vor 400 Jahren war die Insel Mauritius im Indischen Ozean ein unbewohntes Naturparadies. Dann wurde sie entdeckt und ausgebeutet. Der Urwald wurde gerodet, zahlreiche Tier- und Pflanzenarten verschwanden. Viele von ihnen existierten nur dort – wie der Dodo. Dem Vogel wurde zum Verhängnis, dass er nicht fliegen konnte und über keinerlei Fluchtinstinkte verfügte. So wurde er für die Menschen zur leichten Beute. Noch heute ist „dead as a Dodo“, tot wie ein Dodo, in England ein geflügeltes Wort für Hoffnungslosigkeit. Der Mauritiusfalke konnte im Gegensatz zum Dodo gerettet werden.
    In den 1970er Jahren existierten nur noch vier Exemplare. Dann starteten Naturschützer ein einzigartiges Aufzuchtprogramm und konnten ihre Zahl in kurzer Zeit verzehnfachen. Noch heute gilt der kleine Greifvogel als einer der seltensten Vögel der Welt. Ähnliches versucht man mit den Riesenschildkröten, die eigentlich von der Insel Aldabra stammen. Charles Darwin brachte sie nach Mauritius, um sie vor dem Aussterben zu bewahren. Dazu stellte man die Îles aux Aigrettes vor der Küste unter Naturschutz und schirmte sie ab.
    Die kleine Insel ist zur Arche Noah geworden, auf der zahlreiche seltene Tierarten geschützt leben können. Derzeit werden die Spuren der Geschichte restauriert, um die Erinnerung an die Vorfahren der Inselbewohner wachzuhalten. Auf Mauritius lässt sich eine Gesellschaft erleben, die sich vom Spielball der Kolonialmächte zur selbstständigen Nation entwickelte, und eine eigenständige Kultur, zu der auch der Séga gehört, die Musik der ehemaligen Sklaven, in der sich tiefe Trauer und pure Lebensfreude vereinen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.09.2019arteDeutsche Online-PremiereDi 17.09.2019arte.tv
  • Folge 3 (43 Min.)
    „Fare un giro a Pianosa“, einen Spaziergang auf Pianosa machen, war in Italien lange das geflügelte Wort für eine Haftstrafe. Die Mittelmeerinsel nahe Elba war Verbannungsort, landwirtschaftliche Strafkolonie und zuletzt ein Hochsicherheitsgefängnis. 1997 wurde Pianosa schließlich zum Herzstück des Nationalparks des Toskanischen Archipels. Das Gefängnis wurde zum Pilotprojekt, in dem die Sträflinge die einzigartige Natur schützen, die durch das Gefängnis vom Massentourismus verschont blieb. Gleichzeitig arbeiten sie als Helfer der archäologischen Grabungen, bei denen die Geschichte der Insel nach und nach ans Tageslicht gebracht wird. Die Dokumentation beschreibt die Natur auf Pianosa, erzählt die Geschichte der Insel und macht den Alltag der Häftlinge erlebbar, die dort eine einzigartige Chance bekommen: Statt in Zellen ihre Strafe im wahrsten Sinne des Wortes „abzusitzen“, leisten sie einen wichtigen Beitrag, eines der letzten Naturparadiese des Mittelmeeres zu erhalten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.09.2019arteDeutsche Online-PremiereMi 18.09.2019arte.tv
  • Folge 4 (43 Min.)
    Norfolk Island im Pazifik galt lange Zeit als das härteste Gefängnis im britischen Empire. Die winzige Insel wurde gleichzeitig mit dem etwa 2.000 Kilometer entfernten Australien zur Strafkolonie gemacht. Wer in Australien Schwierigkeiten machte, wurde nach Norfolk Island gebracht und dort in Ketten zur Zwangsarbeit verurteilt. Dieses unmenschliche Strafsystem existierte bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Insel von Queen Victoria den Nachkommen der Mannschaft der „Bounty“ geschenkt wurde. Sie verwandelten die Insel wieder in ein Naturparadies, erhielten aber die Spuren der grausamen Geschichte der Insel. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten leben ausschließlich auf Norfolk Island und nirgends sonst auf der Welt.
    Viele von ihnen waren in ihrem Bestand stark bedroht, bis sie durch die Arbeit der Insulaner gerettet werden konnten. Dazu gehören die einzigartigen Grünen Papageien, von denen es um die Jahrtausendwende nur noch eine Handvoll gab – und von denen heute wieder mehr als 400 leben, zwischen Farnen, die bis zu 20 Meter hoch werden können. Tragische Geschichten haben sich auf der Insel und vor ihren Küsten abgespielt. Dort lässt sich neben der faszinierenden Unterwasserwelt auch das berühmteste Schiffswrack der australischen Geschichte entdecken und erleben, wie noch heute die Fracht mit kleinen Holzbooten auf die Insel geliefert wird. Denn Norfolk hat viele Riffe, aber keinen Hafen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.09.2019arteDeutsche Online-PremiereDo 19.09.2019arte.tv
  • Folge 5 (43 Min.)
    Die Kapverden im Atlantischen Ozean vor der Küste Afrikas bestehen aus knapp 15 Inseln. Mehr als die Hälfte der über 400.000 Einwohner lebt auf der Hauptinsel Santiago, dem Geburtsort der kreolischen Kultur. Dort errichteten die Portugiesen Mitte des 15. Jahrhunderts ihre erste Siedlung – Cidade Velha. Die prosperierende Stadt bekam das Monopol im Sklavenhandel und wurde in der Folge zum Dreh- und Angelpunkt für den Handel mit Menschen zwischen der Alten und der Neuen Welt. Als „Zwischenlager“ diente Ribeira Grande, ein steiles Tal vor der Stadt.
    Verkauft wurde die menschliche Ware in der Kirche – einer der ältesten in Afrika. Das zweite Standbein der Kapverden wurde die Landwirtschaft. Schiffe zwischen Europa, Afrika und Amerika mussten versorgt und ausgerüstet werden. Auf den Feldern arbeitete eine Vielzahl von Sklaven. Die Insel wurde zur Keimzelle der kreolischen Kultur. Sie zeigt sich auf Santiago unter anderem im Batuco, der traditionellen Musik. Sie wird auf Stoffballen gespielt, da die portugiesischen Herren die afrikanischen Trommeln verboten hatten.
    Die einzigartige Lage der Insel zwischen Afrika und Amerika machte sie nicht nur für Kolonialmächte zum Trittbrett zwischen den Kontinenten. Auch viele wandernde Tierarten nutzen die Felsen im Meer als Rastplatz und Fixpunkt im Ozean. Dazu gehören Wale und Zugvögel, die früher gejagt wurden und heute streng geschützt werden. Die Dokumentation erzählt die tragische Vergangenheit der Inseln als Sklavenhochburg und Strafkolonie und zeigt ihre einzigartige Natur zwischen bis zu 2.800 Meter hohen Bergen und Traumstränden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 27.09.2019arteDeutsche Online-PremiereFr 20.09.2019arte.tv

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