Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1
    Auf Madagaskar gibt es 80 Prozent sogenannter endemischer Tier- und Pflanzenarten – Arten, die ausschließlich hier heimisch sind – was die Insel zu einer Art Heiligtum für Wissenschaftler und naturbegeisterte Reisende macht. Einer von ihnen ist Christian Holl – Komponist und „Klangjäger“. Holl erkundet den ungeheuren „steinernen Wald“ des Naturreservats Tsingy de Bemaraha, der 1990 zum UNESCO-Naturerbe erklärt wurde. Diese Karstlandschaft mit ihren auffälligen, eng beieinander stehenden Sandsteinnadeln entstand vor 200 Millionen Jahren im Meer. Das einer gotischen Kathedrale ähnelnde Gebilde besteht aus Versteinerungen und Muschelresten, deren verborgene Klänge Holl wiedererwecken möchte.
    Die feinen Kalkplättchen werden sich unter den Hämmern des „Klangmeisters der Natur“ in ein regelrechtes Stein-Xylofon verwandeln. Aber Holl geht es bei seinen Klangexperimenten um mehr, und bevor er mit seiner musikalischen Arbeit beginnt, ist es ein weiter Weg. Auf diesem liegen viele Begegnungen und Abenteuer. In Madagaskar wird Holl bewusst, wie anfällig das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur ist, vor allem in einem von Armut geprägten Land. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.10.2009arte
  • Folge 2
    In der düsteren Geschichte der Sklaverei spielten die beiden Städte Ouidah in Benin und Salvador de Bahia in Brasilien eine traurige Rolle: Ouidah war einer der größten Sklavenexporthäfen auf dem afrikanischen Kontinent, und Salvador de Bahia war der erste Sklavenmarkt in der Neuen Welt. Als Gegenleistung für die Sklaven aus Ouidah, von denen man damals zynisch als „Ebenholz“ sprach, schickte Bahia Tabak und Rum an die afrikanischen Küsten. Für die Unglücklichen, die als lebende Ware transportiert und gehandelt wurden, bedeutete der Weg von Ouidah nach Bahia oft den Beginn einer endlosen Odyssee, wenn nicht sogar den Tod.
    Auf der langen Reise über das Wasser, im Bauch der Schiffe eingepfercht und jeder Identität beraubt, konnten die Männer und Frauen zumindest die Rhythmen und Riten ihres Heimatlandes mitnehmen. Christian Holl hat diese alten Klänge, die von der Beständigkeit in einer wechselvollen Geschichte zeugen, ausfindig gemacht und daraus eine Hymne zur Erinnerung an dieses tragisches Kapitel der Geschichte komponiert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.10.2009arte
  • Folge 3
    Im Himalayagebirge, mit seinen wolkenverhangenen Gipfeln und den tiefen Gletschern, entstanden zwei der größten Weltreligionen: Hinduismus und Buddhismus. In Nepal koexistieren sie, manchmal zum Verwechseln ähnlich, neben den noch lebendig gebliebenen Religionen der Bergbewohner aus uralter Zeit. Von Katmandu bis zu seinem Vorort Bodnath, durch das Sherpa-Tal bis zu den Gipfeln des Himalaya, ist Nepal ein von spirituellem Leben durchtränkter Ort der Begegnung. Hier vermitteln die Klänge den Göttern die Gebete der Menschen: die ursprünglichen Klänge ebenso wie die zu Mantras und Sakralmusik verarbeiteten. Dieser Spiritualität und diesen Klangwelten ist der Musiker und „Klangjäger“ Christian Holl im letzten Teil seines Reisetagebuchs auf der Spur. Am Ende reicht er am Fuße des Mount Everest eine selbstkomponierte musikalische Opfergabe dar. Eine originelle Art, dieses Land zu bereisen, in dem Sinn und „Sound“ eine Einheit bilden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.10.2009arte

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Jäger der Klänge online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…