Folge 3

  • 3. Indien: Die kleinen Knechte

    Folge 3
    Der heute 13-jährige Bindu war vor vier Jahren von seinem Vater als Arbeitssklave an einen Teppichknüpfer „verkauft“ worden. Den Vater hatten seine Schulden dazu getrieben – ein in Indien häufiges Schicksal der armen Landbevölkerung. Vor kurzem fand Bindus Karriere als Teppichknüpfer ein jähes Ende. Aktivisten einer privaten Organisation, die gegen Kinderarbeit kämpft, „befreiten“ Bindu und brachten ihn in ein Rehabilitationszentrum. Seit zwei Jahrzehnten kämpft Swami Agnievesh gegen die moderne Sklaverei und besonders gegen die Kinderarbeit. Er fordert das fundamentale Recht eines jeden Kindes unter 14 Jahren auf schulische Ausbildung.
    Swami Agnievesh macht eine erschreckende Rechnung auf: 135 Millionen Kinder im Grundschulalter gibt es in Indien, doch weniger als die Hälfte besucht tatsächlich eine Schule. Rund 65 Millionen Kinder arbeiten, um zum Fami-lieneinkommen beizutragen. In den frühen 90er Jahren wurde ruchbar, dass die prächtigen Teppiche aus indischer Produktion in Wahrheit von Hunderttausenden von Kinderhänden geknüpft wurden. Die fernen Verbraucher in Europa reagierten mit Entsetzen, der Absatz kam ins Stocken. Rugmark Foundation heißt die Nicht-Regierungs-Organi-sation, die
    daraufhin im Schulterschluss mit überwiegend deutschen Entwicklungshilfeorganisationen und indischen Herstellern gegründet wurde, um das Vertrauen der Verbraucher durch ein Ethik-Siegel zurückzugewinnen, das Teppiche als „ohne Kinderarbeit geknüpft“ ausweist.
    Inzwischen haben sich zehn Prozent der indischen Exporteure um die Rugmark-Lizenz bemüht und verbürgen sich im Gegenzug, dass an keinem der 25.000 Knüpfstühle, auf denen sie ihre Teppiche herstellen lassen, Kinder arbeiten. Doch die 15 Inspektoren der Rugmark können nur bedingt die 25.000 Knüpfstühle kontrollieren.
    Doch immerhin über 1.000 Kinder hat Rugmark inzwischen „befreit“, und ihnen damit die Chance gegeben, aus dem Teufelskreis von Armut und Unwissenheit auszubrechen. Der einzige Ausweg aus der Misere sind eben Alphabet und Einmaleins. Denn Unwissenheit, Armut und Familienplanungsdefizite erweisen sich weiterhin als die Hauptgründe für die Seuche Kinderarbeit in Indien. Kinderarbeit in Indien ist eine düstere Welt aus Sklaverei, Ausbeutung, Hoffnungslosigkeit, in der die jungen Opfer ihre Identität verlieren, ihre Selbstachtung, Unbeschwertheit, Freiheit, kurz: ihre Kindheit. Kinderarbeit ist Sklaverei für Leib und Seele. (Text: 3sat)

Sendetermine

Fr 15.05.2009
04:25–05:10
04:25–
Sa 18.04.2009
03:10–03:55
03:10–
Fr 27.03.2009
05:00–05:45
05:00–
Do 18.12.2008
05:15–06:00
05:15–
Mo 17.11.2008
05:45–06:30
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Do 30.10.2008
04:30–05:15
04:30–
Mi 27.08.2008
05:20–06:05
05:20–
Di 29.07.2008
02:15–03:00
02:15–
Fr 04.07.2008
02:15–03:00
02:15–

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