10 Folgen, Folge 1–10

  • Folge 1
    Die vier Königinnen Bayerns waren nicht nur die Frauen an der Seite ihres Gemahls. Sie nahmen Einfluss auf die Familie und prägten die neue Heimat durch ihre Vorlieben und selbst auferlegten Pflichten. Im ersten Film wird Caroline von Baden, Gattin von König Max I. Joseph, porträtiert – die erste Protestantin auf dem Thron. Es war keine schlechte Partie für die zwanzigjährige Prinzessin Caroline von Baden und Hochberg, als sie 1797 Herzog Max Joseph von Pfalz-Zweibrücken heiratete, denn er wurde Anfang 1806 der erste König von Bayern, Max I. Joseph. Im Ehevertrag hatte Caroline sich ausbedungen, protestantisch bleiben zu können, auch wenn die gemeinsamen Kinder katholisch erzogen werden sollten.
    Zeitlebens blieb Caroline ihre Religion ein Herzensanliegen. So unterstützte sie die Neuansiedlung pfälzischer Protestanten auf dem Rosenheimer Moos. Der Ort wurde nach ihr Großkarolinenfeld genannt und bekam bereits 1804 ein Pfarrhaus. 1822 konnte der erste protestantische Kirchenbau in Altbayern errichtet werden. Als die im ganzen Königreich hochverehrte Königinwitwe 1841 starb, kam es während der Beisetzung zu einem Eklat, weil die den Sarg begleitenden protestantischen Geistlichen die als Begräbnisstätte vorgesehene Theatinerkirche nicht betreten durften. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.01.2006Bayerisches Fernsehen
  • Folge 2
    In diesem Film wird Therese von Sachsen-Hildburghausen, Gattin von König Ludwig I., porträtiert – die einfühlsame und beharrliche Beraterin ihres Mannes. „Man darf Geschichte auch korrigieren“, sagt Altabt Odilo Lechner. Er und Herzog Franz sorgten dafür, dass der protestantischen Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen späte Gerechtigkeit zuteil wurde. Denn erst anderthalb Jahrhunderte nach ihrem Tod 1854 wurde Königin Therese von Bayern, Gemahlin König Ludwigs I., an der Seite ihres Mannes in der Abtei von St.
    Bonifaz in München beigesetzt. Vorher war die überzeugte Protestantin aus kirchenrechtlichen Gründen ihres Glaubens wegen in der Gruft darunter bestattet. Der Autorin Anita Eichholz ist ein stimmungsvolles Porträt der Königin Therese von Bayern gelungen, sie spricht mit: Ursula Prinzessin von Bayern, Eugen Freiherr von Redwitz, Sebastian Freiherr von Rotenhan, Professor Reinhard Heydenreuter, Professor Hans Ottomeyer und Anita Hennrich und Alexander Wandinger vom Trachten-Informations-Zentrum Benediktbeuern. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 03.01.2006Bayerisches Fernsehen
  • Folge 3
    „Marie ist als Einzige von meinen Schwiegertöchtern eine Bayerin geworden“, sagte König Ludwig I., der so begeistert von ihr war, dass er sie kurz nach ihrer Eheschließung mit seinem Sohn Maximilian 1842 vom Hofmaler Joseph Stieler porträtieren ließ. Es war zwar eine arrangierte, aber dennoch glückliche Ehe, versichert Ursula Prinzessin von Bayern. Ihre Tragik war es, als preußische Prinzessin in Bayern zuerst bejubelt und dann diffamiert zu werden. Maries Biograf, der Historiker Johannes Timmermann, der ihre geheimen Tagebücher entdeckt hat, spricht hier erstmals über diese oft verkannte und tief religiöse Frau.
    Im eigens entworfenen Alpenkostüm erklimmt Marie mit Hofdame die Achsel, einen kleinen Vorberg in Tirol, wofür es zur Belohnung den 1844 gestifteten „Alpenrosenorden“ gibt. Wie sehr Marie an der Natur und der Landbevölkerung hing, zeigen Interviews mit Forstrevierleiter Karl Diepolder, Heimatforscher Magnus Peresson und Werner Beer. Dass Marie immer versucht hat, zwischen ihrem Sohn Ludwig II. und ihren preußischen Verwandten zu vermitteln, macht Joachim Graf von Luxburg deutlich. Seine Urgroßtante Caroline war Maries Hofdame. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.01.2006Bayerisches Fernsehen
  • Folge 4
    „Mein lieber guter Ludwig, ich glaube Ihnen noch zu wenig gesagt zu haben, wie innig ich Sie liebe.“ Voller Sehnsucht erwartet die 18-jährige Marie Therese von Habsburg-Este ihren Bräutigam, Prinz Ludwig von Bayern, den 22-jährigen ältesten Sohn des Prinzen Luitpold und Vetter des gleichaltrigen Königs Ludwig II. Eine echte Neigungsheirat. Der bayerische Prinz entstammt einer Nebenlinie und es besteht im Jahr 1867 wenig Aussicht, dass Ludwig einmal bayerischer König werden könnte. Die Liebe zu ihrem Gemahl, der später dann doch noch als König Ludwig III.
    den bayerischen Thron bestieg, sollte 55 Jahre dauern. Sie war ihm Rückhalt und gab ihm die Kraft, seine Pflichten in den schweren Zeiten des Ersten Weltkriegs zu tragen. Dreizehn Kindern schenkt die zierliche Marie Therese das Leben. Die naturverbundene Prinzessin teilt die Begeisterung ihres Mannes für die Landwirtschaft. Auf dem Mustergut Leutstetten im Würmtal führt sie Gäste gern selbst durch den Kuhstall und lässt es sich nicht nehmen, beim Melken mitzuhelfen.
    Ist Ludwig der „Millibauer“ in der Karikatur, so nennt sie der Volksmund liebevoll bald „Topfenreserl“. Sie ist passionierte Gärtnerin und auch als Zeichnerin nicht unbegabt und fertigt exakte Aquarelle aller möglichen Blumenarten an. Bei den zahlreichen Ausflügen mit den Kindern hat sie den Skizzenblock immer dabei. Mit dem beschaulichen Landleben ist es endgültig vorbei, als 1912 Prinz Ludwig seinem Vater, Prinzregent Luitpold, nachfolgt. Seit 48 Jahren hatte Bayern keine „Landesmutter“ mehr gehabt, denn König Ludwig II.
    war unverheiratet geblieben und Prinzregent Luitpold war bei Regierungsantritt bereits Witwer. Eindringlich, fast flehend warnte sie Ludwig davor, den Königstitel zu Lebzeiten des unheilbar geisteskranken Vetters König Otto anzunehmen. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges richtete sie, obwohl gesundheitlich angeschlagen, gemeinsam mit ihren Töchtern in den Nibelungensälen der Münchner Residenz eine Näh- und Verbandsstube ein, wo den ganzen Krieg hindurch Wäsche, Socken und Verbandszeug für die Soldaten an der Front gefertigt wurden.
    Als die Versorgungslage der Bevölkerung infolge des Krieges immer schlechter wird, versucht die Königin mit kostenlosen Milchlieferungen aus Leutstetten sowie der Einrichtung von Volksküchen die größte Not zu lindern. Vom Tode gezeichnet, verlässt die Königin am Abend des 7. November 1918 die Residenz. Nach abenteuerlicher Flucht landet das Königspaar schließlich auf Schloss Wildenwart im Chiemgau. Dort stirbt Marie Therese am Morgen des 3. Februar 1919. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.01.2006Bayerisches Fernsehen
  • Folge 5
    Am Neujahrstag des Jahres 1806 verkündete ein Reichsherold in den Straßen Münchens, dass Kurfürst Maximilian IV. Joseph den Titel König von Bayern angenommen habe. Er nannte sich von da an „König Maximilian I. Joseph“. Glockengeläute, Paraden und Illuminationen gaben dem Staatsakt ein feierliches Gepränge und den bayerischen Untertanen wurde bald klar, dass eine neue Ära der Geschichte begonnen hatte. Am 27. Mai 1756 in Mannheim geboren, lebte der Wittelsbacher Maximilian IV. Joseph aus der Linie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld in seiner Jugend ohne Hoffnung auf eine große politische Karriere in Straßburg, wo er im französischen Regiment d’Alsace diente.
    Nach dem Tod seines Bruders erlangte er die Herrschaft im Herzogtum Zweibrücken und die Anwartschaft auf das Erbe des kinderlosen Kurfürsten Carl Theodor von Bayern. Nach seiner Flucht vor den Franzosen saß er im Ansbacher Exil, wo ihm Maximilian Graf von Montgelas einen Entwurf für die künftige Gestaltung Bayern anfertigte. Nach dem Tod des ungeliebten Carl Theodor übernahm der Pfälzer 1799 die Regierung in Bayern mit Graf Montgelas als leitendem Minister. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.01.2006Bayerisches Fernsehen
  • Folge 6
    Ludwig I., der zweite König von Bayern, reiste viel, allein 30 Mal nach Italien. Die Anregungen, die er von diesen Aufenthalten mit nach Hause brachte, prägten Bayern: Die Walhalla bei Regenstauf zitiert den berühmten Poseidon-Tempel von Paestum, das Pompejanum in Aschaffenburg orientiert sich an einem vornehmen Haus der Antike, das 1828 im Schatten des Vesuv ausgegraben wurde, und die Münchner Ludwigstraße beschwört den Geist florentinischer Palazzi und römischer Piazze. Beseelt von der Überzeugung, Kunst und Geschichte erzögen die Menschen und bänden sie an die Monarchie, initiierte er eine ambitionierte Kunstpolitik, die München zu einem europäischen Zentrum der Musen und der Museen machte. Mit seinem volksbildenden Anspruch ist Ludwig I. allerdings gescheitert. 1848 wurde er zur Abdankung gezwungen. Er hat das heutige Bayern geprägt wie kaum ein anderer der sechs Monarchen, die das Land zwischen 1806 und 1918 regiert haben. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.01.2006Bayerisches Fernsehen
  • Folge 7
    Der schlanke, blasse Wittelsbacher, 1811 in München geboren, musste nach der Abdankung von König Ludwig I., im Revolutionsjahr 1848, die Nachfolge seines Vaters antreten. Mit schnellen politischen Entscheidungen tat er sich schwer; er musste die Macht mit seinen Ministern teilen, die zunehmend an politischer Bedeutung gewannen. Und doch bewirkte er einiges in seinen 16 Regierungsjahren. Er war der erste Monarch, der zu sozialen Fragen eine klare, engagierte Stellung bezog; er baute die Maximilianstraße und stiftete das Maximilianeum. Er förderte Tracht und Volksmusik und liebte das Landleben. 1864, mit nur 52 Jahren, starb er nach einer kurzen schweren Krankheit. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.01.2006Bayerisches Fernsehen
  • Folge 8
    Zu seinem Bekanntheitsgrad tragen vor allem die drei prächtigen Schlösser bei, die er mit großem finanziellen Aufwand errichten ließ, aber auch seine exzentrische Lebensweise und sein mysteriöser Tod. Er gilt als politisch desinteressierter „Märchenkönig“, der seine Amtsgeschäfte höchst ungenügend wahrgenommen habe und der als Herrscher ohnehin ungeeignet erschien. Tatsächlich jedoch war Ludwig II. ein politisch durchaus interessierter Monarch, der sein Amt ernst nahm und seine Regierungsgeschäfte sorgfältig erfüllte. Dabei mangelte es ihm aber an Durchsetzungskraft, und sein monarchisches Selbstverständnis, das nicht mehr in die Zeit passte, kollidierte mit der neuen politischen Realität und vor allem mit der Machtstellung seines Ministeriums.
    Das tragische und keineswegs „märchenhafte“ Leben Ludwigs II. ist also nicht in erster Linie Folge einer krankhaften geistigen Veranlagung, sondern vielmehr eine Konsequenz aus der Enttäuschung über politische Rückschläge, die der König schon früh einstecken musste. Die 22 Jahre seiner Regierung waren eine sehr bewegte Zeit: Die Niederlage von 1866 gegen Preußen, der deutsch-französische Krieg 1870/​71 und der Verlust der Souveränitätsrechte waren Ereignisse, die ihn schwer belasteten. Ludwig fühlte sich zum Schattenkönig degradiert. Tief enttäuscht zog er sich zurück und floh in eine Traumwelt. Sein politischer Sturz und sein rätselhafter Tod im Starnberger See machten ihn zum Mythos bis in unsere Tage. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.02.2006Bayerisches Fernsehen
  • Folge 9
    Kaum ein bayerischer Herrscher ist so in der Erinnerung geblieben wie Prinzregent Luitpold – und das, obwohl seine Beliebtheit zu Beginn seiner Regentschaft auf dem absoluten Tiefpunkt war. Teile der Bevölkerung machten ihn für den Tod König Ludwigs II. verantwortlich, der nach seiner Entmündigung unter mysteriösen Umständen im Starnberger See ums Leben gekommen war. Als Luitpold im Alter von 65 Jahren die Regentschaft übernimmt, erwartet niemand, dass er 26 Jahre lang an der Spitze Bayerns stehen wird. Nach ihm wird später sogar eine ganze Epoche benannt – die „Prinzregentenzeit“.
    Luitpold gelingt es, das mit dem tragischen Ende Ludwigs II. tief erschütterte Ansehen der Monarchie wiederherzustellen und selbst zum Mittelpunkt volkstümlicher Verehrung zu werden. Zeitlebens bleibt er, wie es offiziell heißt, des „Reiches Verweser“ – in Stellvertretung für den geisteskranken König Otto. Nicht als bayerischer König, sondern als Prinzregent avanciert Luitpold zum geliebten Landesvater. Zahlreiche Anekdoten über den volkstümlichen Herrscher sind überliefert, seien es die berühmten Regentenzigarren, seine Vorliebe für die Jagd oder sogar die nach ihm benannte „Prinzregententorte“.
    Postkarten und Sammelbilder verbreiten seine Volkstümlichkeit. Das junge Medium der Fotografie wird bewusst für ein positives Image der Monarchie genutzt. Die Regierungszeit Luitpolds steht für jene „gute alte Zeit“, in der die Welt noch in Ordnung schien. Vor dem Hintergrund der Katastrophe des Ersten Weltkrieges werden jene 26 friedlichen Jahre der „Prinzregentenzeit“ als die glücklichste Periode der neueren Geschichte Bayerns bezeichnet. Prinzregent Luitpold: der populäre, altväterliche und gänzlich unpolitische Regent. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.02.2006Bayerisches Fernsehen
  • Folge 10
    Als Ludwig 1912 seinem Vater, Prinzregent Luitpold, nachfolgte und den Eid auf die Verfassung ablegte, blieben ihm fast auf den Tag genau sechs Jahre Regierungszeit, bevor ihn die Revolution aus München vertrieb. War Ludwig III. der „Totengräber der Monarchie“? Die Frage ist schwer zu beantworten. Sicherlich schwächte es die Stellung der Monarchie, dass er sich noch zu Lebzeiten des unheilbar geisteskranken Königs Otto 1913 den Königstitel zulegte, und dass er loyal und viel zu lange gutgläubig die preußische Politik unterstützte. Entscheidend waren dann doch wohl die Kriegsmüdigkeit der bayerischen Bevölkerung und eine Situation, in der sich kein entschiedener Verteidiger der Monarchie mehr fand, und in der der revolutionäre Appell Eisners zum Sturz der Monarchie führte.
    Ein Passant warnt den König am Nachmittag des 7. November 1918, als er wie gewohnt im Englischen Garten spazieren geht: „Majestät, gengas hoam, sonst passiert eana wos!“ Am Ende steht allgemeine Rat- und Mutlosigkeit, die das Ende von 738 Jahren Wittelsbacher Herrschaft und 112 Jahren Königreich Bayern bedeuten. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.02.2006Bayerisches Fernsehen

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