Folge 6

  • 6. Von der Ems zum Ijsselmeer

    Folge 6 (90 Min.)
    Gäbe es keine Dünen, Deiche, Dämme und Sperrwerke würden die Niederlande im Wasser verschwinden. Es ist ein Land, das zu großen Teilen unterhalb des Meeresspiegels liegt. Das Wasser ist allgegenwärtig. Es bedeutet größte Gefahr, ist aber auch der größte Schatz des Landes: Hunderte Kilometer Küste und Strände, boomende Wirtschaftshäfen, Flüsse, Kanäle, unzählige Binnenseen und die Nordsee – eine einzigartige Landschaft. Dieser Film ist der Landschaft und ihren Menschen, Geschichten und Traditionen auf der Spur. Unter Segel geht es an Bord eines traditionellen Plattbodenschiffes von der Ems über Kanäle und Seen quer durch die Provinzen Groningen und Friesland ins Wattenmeer zu den westfriesischen Inseln und über das Ijsselmeer ins Polderland.
    Wo sonst kann man im Schlick nach versunkenen Inseln suchen oder wilde Orchideen bestaunen? Ameland: Zehn kraftstrotzende Pferde im Gespann ziehen mit donnerndem Hufschlag das Rettungsboot wie zu alten Zeiten über den Strand ins Meer. Auf Terschelling „schießen“ Vogelkundler mit Kanonennetzen auf Gänse. Und junge Frauen eifern hier dem großen Seefahrer und Entdecker Willem Barents nach.
    Auf den friesischen Binnenmeeren wetteifern raue Kerle bei der Skutsje-Regatta, dem alljährlichen Rennen der Frachtsegler. In den Niederlanden scheinen ohnehin Schiffe Vorfahrt zu haben: vor den hochgezogenen Brücken stauen sich Autos, Fahrräder und Fußgänger. Wer es sich leisten kann, zieht aufs Wasser, in ein selbst entworfenes, schwimmendes Haus oder auf einen alten Lastkahn. Das hat auch ein Kunstmaler in Leeuwarden getan mit Wohnung und Atelier für sich und Gästezimmern für
    Touristen.
    In IJlst wässert der Sägemüller noch heute sein Holz im Fluss. Die dicken Baumstämme werden nur durch Windkraft gesägt. Und wenn der Wind nicht weht, schaut er beim Fierljeppen zu, dem Nationalsport in Friesland: Stabweitsprung über das Wasser. Allerdings muss man dabei auch noch gut klettern können. Eine skurrile Sportart wie das „Kuhkuscheln“ oder auch das Kaatsen, eines der ältesten überlieferten Ballspiele überhaupt. Vor 100 Jahren noch eine riesige Nordseebucht, ist die Zuiderzee heute vom Meer abgetrennt zu einem Süßwassersee geworden, dem Ijsselmeer.
    Große Teile sind Polderland, bis zu fünf Meter unter dem Meeresspiegel. Weit im Binnenland liegen die alten Fischerinseln Urk und Schokland. Bewohnt sind sie von Menschen, die noch immer ihr abgeschiedenes Inselleben führen. Sie bewirtschaften den früheren Meeresboden um sich herum und stoßen beim Graben gelegentlich auf gestrandete Schiffe ihrer Vorfahren. Zu der Zeit, als die Gezeiten noch weit ins Binnenland hinein griffen, wuchsen Orte wie Giethoorn aus der Moorlandschaft heraus, auch „holländisches Venedig“ genannt.
    Im Nationalpark De Weerribben wird einer der seltensten Schmetterlinge Europas von der Kamera aufgenommen. Im ehemaligen Nordseehafen Kampen dreht ein Zigarrenmacher, der früher seinen Tabak aus dem Seehandel bezog, noch immer Zigarren mit der Hand. Einmal im Jahr treffen sich die alten Frachtsegler zum Klipperrace, der größten Regatta auf dem Ijsselmeer. Auf der Huisman-Werft in Vollenhove geht es nobel zu. Dort werden „royale“ Jachten baut, Superschiffe aus teuersten Materialien für Superreiche. Tradition und Moderne ergänzen sich in diesem Land im Gezeitenstrom. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.08.2014NDR

Cast & Crew

Sendetermine

Do 01.04.2021
02:46–04:15
02:46–
Mi 31.03.2021
14:03–15:32
14:03–
So 03.08.2014
20:15–21:45
20:15–
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