bisher 2 Folgen, Folge 1–2

  • Folge 1
    „Beim Nächsten muss ich mehr dafür verlangen. Das hab ich jetzt gemerkt. Tja, das muss ich noch üben“, sagt Natalia Andreewna und blickt auf ihr neuestes Werk. Zusammen mit einem Kunden hat sie ein Kleidungsstück entworfen, das aussieht wie eine Mischung aus Trainingsjacke und Hemd. „Ich bin Schneiderin, ich komme aus dem Handwerk. Mir geht es um meine Kunden.“ Das ist der Satz, der Natalia wohl am besten beschreibt. Vor wenigen Wochen hat sie den Schritt gewagt und ihr eigenes Modeatelier in Leipzig eröffnet. Seitdem muss sie gleichzeitig Kunden werben, das Atelier einrichten, Kleider, Hemden und Mäntel nähen und nicht zuletzt die Buchhaltung machen.
    Überstunden sind an der Tagesordnung. Aber einen „nine-to-five-Job“ wollte Natalia sowieso nie. Ihr ganzer Stolz ist ein Opernballkleid, an dem noch die letzten Nadelstiche gemacht werden müssen. Bis zu 100 Stunden arbeitet Natalia an so einem Kleid. „Wenn es dann endlich fertig ist, dann ist es für die Kundin und für mich jedes Mal wie eine kleine Party“, strahlt sie über das ganze Gesicht. Stolz fotografiert sie das Schmuckstück, an dem sich Paillette an Paillette reiht: Eine Webseite ist schon in Planung. Die Reportage begleitet Natalia Andreewna beim Aufbau ihrer Existenz als Maßschneiderin. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.01.2018MDR
  • Folge 2
    „Und wir haben einen Einsatz.“ Ohne auch nur am ersten Kaffee morgens zu schnuppern, muss sich Christopher Neidhardt ins Auto schwingen. Der 33-Jährige ist enthusiastischer Rettungssanitäter. Neidhardt lenkt den Einsatzwagen durch die Sächsische Schweiz, neben ihm der Notarzt. Als junger Mann aus seiner Heimatstadt Dresden und der geliebten Natur nach Hamburg weggegangen, kam Neidhardt vor sieben Jahren wieder in seine Heimat zurück, weil er hier in Pirna Menschen helfen wollte. Christopher Neidhardt sitzt erst seit zwei Jahren wieder auf dem Notarztwagen. Vorher, im Sommer 2015 leitete er ein Flüchtlingsheim in Heidenau.
    Provisorisch richtete das Deutsche Rote Kreuz in einem leeren Baumarkt eine Erstaufnahmeeinrichtung ein. Personal war rar. Rettungsassistent Neidhardt wurde von heute auf morgen zum Leiter des Flüchtlingsheims gemacht. Seit der Nacht, in der Rechte den Baumarkt mit Steinen angriffen, fragt sich Neidhardt: Kann er wirklich noch allen Menschen, auch denen, die ihn angreifen, helfen – so wie es sein Job vorsieht? Für den gebürtigen Dresdner ist es eine Frage, die ihn lange umgetrieben und für die er nun eine Antwort gefunden hat. Eine Antwort, die ihn in seinem Job noch ein Stück leidenschaftlicher gemacht hat. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.02.2018MDR
    Ein Film von Florian Farken

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