bisher 48 Folgen, Folge 25–48

  • Folge 25 (90 Min.)
    Die Thüringer Humoristin wurde mit dem sogenannten Kindermund eine Berühmtheit. Entscheidend dabei war, dass sie den Kindern auch noch kleine Frechheiten in den Mund legte, denn wer kann schon einem Dreikäsehoch böse sein. Die legendäre Leni Statz konnte gerade ihren 90. Geburtstag feiern und stand über 60 Jahre auf den Bühnen und vor den Kameras unseres Landes. Grund genug, ihre lustigsten Kindermundwitze und beliebtesten Sketche erneut aufzuführen. An ihrer Seite u.a. Wolfgang Roeder, mit dem sie perfekte Rollenspiele aufführte, als Garderobenfrau, Taxifahrerin oder Rotkreuzschwester.
    Mit blutjungen 18 Jahren stand Leni Statz das erste Mal auf der Bühne vom Meininger Hof in ihrer Heimatstadt Saalfeld. Bereits damals imitierte sie Kinderstimmen mit verschiedenen Dialekten – die junge Thüringerin kam beim Publikum gut an, wurde vom Fernsehen entdeckt und stieg in den folgenden Jahren zur beliebtesten Humoristin im Osten auf. Man kennt sie unter anderem aus „Ein Kessel Buntes“ oder „Da lacht der Bär“. Ihre letzten großen Fernseherfolge feierte sie bei „Musik für Sie“ im MDR, wo sie als Dauergast liebevoll und pointiert auf kleine Schwächen der jeweiligen Gastgeberstadt aufmerksam machte.
    Das Publikum schätzt ihren liebenswürdigen Witz und den fließenden Wechsel von einem Dialekt zum anderen. Außerdem sehen Sie einige nahezu unbekannte Auftritte, Perlen für alle Leni-Fans. Auch Privates kommt zur Sprache, Episoden aus einem erfüllten Bühnenleben – manches, was man ihr vielleicht gar nicht zugetraut hätte. Und prominente Künstlerkollegen erinnern sich an gemeinsame Auftritte mit Leni Statz. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.05.2019MDR
  • Folge 26 (90 Min.)
    Wer ist dieser Mann, der in Prag als Rock’n’Roller bekannt und in Deutschland als Schlagerstar gefeiert wird, der 1968 den Prager Frühling erlebt und in Las Vegas auf der Bühne steht, dem die Frauen seit Jahrzehnten zu Füßen liegen und der selbst erst spät die große Liebe findet. Im Juli wird Karel Gott 80 Jahre alt und er hat viel zu erzählen. Der MDR nimmt das Jubiläum zum Anlass, dem Künstler einen Portraitfilm zu widmen. Der Autorin Heike Sittner ist es gelungen, den Star für ein ausführliches Interview zu gewinnen und Karel Gott überrascht mit sehr privaten, nachdenklichen und emotionalen Antworten.
    In der 90-minütigen Dokumentation wird daher nicht nur der Sänger und Musiker beleuchtet, sondern vor allem der Mensch Karel Gott. Der Sänger spricht über seine nicht einfache Kindheit, seine Auseinandersetzung mit dem Vater, die Zweifel an seiner beruflichen Ausbildung, die Liebe zu seiner Heimat und wie sein Leben als Sänger, der zwischen den Welten pendelte, aussah. Der Portraitfilm gewährt einen ganz privaten Blick auf die beispiellose Weltkarriere eines Stars und die ungewöhnliche Biographie eines Grenzgängers.
    Er zeigt die Brüche und Umbrüche im Privaten genauso wie die wichtigsten Stationen in seiner musikalischen Karriere. Allein in Deutschland hat Karel Gott 900 Lieder veröffentlicht. Seine Plattenverkäufe weltweit werden auf 100 bis 125 Millionen geschätzt. 1963 erscheint seine erste Single und im gleichen Jahr gewinnt das junge Talent das erste Mal den Publikumspreis „Goldene Nachtigall“, den er in seiner Heimat bis heute insgesamt 42mal verliehen bekommen hat.
    Vier Jahre feiert er in Las Vegas als Exot aus dem Osten große Erfolge. 1968 gelingt ihm schließlich der Durchbruch in West-Deutschland. Doch nicht nur der Künstler selbst kommt in der Dokumentation zu Wort, sondern auch Freunde, Weggefährten und prominente Kollegen sprechen über den Mensch und Künstler Karel Gott. So erzählen beispielsweise Dagmar Frederic, Helena Vondrackova, Frank Schöbel, Ralph Siegel und sogar Rapper Bushido über die goldene Stimme aus Prag. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.07.2019MDR
  • Folge 27 (90 Min.)
    Wenn jemand im gesetzten Alter einen (halb-)runden Geburtstag feiert, wird die Frage nach dem passenden Geschenk zum Denksport. Der Jubilar hat meistens schon alles gekauft und gesehen, pflegt abgesehen von Tomatenzucht auf dem Balkon keine Hobbys und lässt sich durch nichts und niemanden mehr vom Hocker hauen. Bei Bernd-Lutz Lange ist das anders. Sein abenteuerliches Leben, die zahlreichen Freunde und Weggefährten bieten eine perfekte Grundlage für 90 unterhaltsame Sendeminuten – ein MDR-Geschenk der besonderen Art zu seinem 75. Geburtstag! Der Lange-Bernd erblickt am 15. Juli 1944 in Ebersbach das Licht der Welt, wächst in Zwickau auf und entwickelt in der elterlichen Heimat Wurzeln, die so stark sind, dass es ihn immer wieder in die viertgrößte sächsische Stadt zurückzieht.
    Hier erlebt er Einschulung und Konfirmation, Gärtnerlehre und LPG-Erfahrungen, die erste Liebe und den letzten Atemzug des Vaters. Dass er in der Hölderlin-/​Ecke Leipziger Straße wohnt, wird zum persönlichen Wegweiser. 1965 zieht Lange in die Messestadt und wird zum Wahlleipziger. Nach der Leidenschaft für Bücher und Musik kommt eine neue hinzu: Das Kabarett. Der Dialektpfleger und Lene Voigt-Fan ist Gründungsmitglied der „academixer“, entdeckt seine Liebe für Kaffeehauskultur und das Interesse an jüdischer Geschichte.
    In den Wendezeiten bleibt der Parteilose seinen humanistischen Idealen treu und verhilft als einer der „Sechs von Leipzig“ der friedlichen Revolution entscheidend zum Erfolg. Heute ist der Ehemann, Vater und zweifache Opa vor allem als Buchautor erfolgreich und freut sich, wenn er beim Spaziergang an der Pleiße auf seine Leser trifft. 90 Minuten lang begleitet der MDR-Zuschauer den Protagonisten durch sein Leben – eine Zeit-Reise im besten Wortsinn, bei der Zwickau eine zentrale Rolle spielt.
    Bernd-Lutz Lange zeigt Katrin Weber wichtige Stationen seiner Kindheit und Jugend, verblüfft sie mit seinem illustren Freundeskreis – und wird an vielen Stellen selbst überrascht. Familienmitglieder treten aus dem Hintergrund, Prominente ehren ihren Freund mit persönlichen Blickwinkeln und viele wichtige Stationen des Vollblut-Sachsen werden transparent. Kabarett-Kollegen wie Gunter Böhnke, Katrin Hart, Gerhard Polt, Uwe Steimle und Wolfgang Stumph stehen ebenso im Mittelpunkt wie Sohn Sascha, der gemeinsam mit seinem Vater ein Buch über den Leipziger Herbst 1989 geschrieben hat. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.07.2019MDR
  • Folge 28 (90 Min.)
    Moderator Gunther Emmerlich
    Am 18. September 2019 feiert Gunther Emmerlich seinen 75. Geburtstag. Seit beinahe 60 Jahren steht Gunther Emmerlich auf der Bühne. Er ist Sänger, Moderator, Buchautor und ein Entertainer, der durch seine Vielseitigkeit überzeugt. Selbst als Sänger passt er in keine Schublade. Die klassische Arie ist genauso sein Metier, wie Musical und Chanson. Für Gunther Emmerlich existieren keine Schranken zwischen klassischer- und Unterhaltungsmusik. Und deshalb rockt, swingt und jazzt der Opernsänger, wann immer es ihm beliebt, über die Bühne. Kein Wunder, dass er zu den bekanntesten Künstlern Deutschlands gehört.
    Seine Stimme ist fest und markant. Mit seinem unverwechselbaren Bass begeistert er auch international und schafft es bis in die weltberühmte Carnegie Hall. In einem Porträt zeichnet die Autorin Susanne Köpcke die Karriere des Wahldresdners nach. Geboren und aufgewachsen ist er in Eisenberg. Die Nachkriegszeit prägt auch seine Kindheit. Der Vater kehrt von der Front nicht zurück und die Mutter stirbt früh. Da ist Gunther gerade mal 12 und die Kindheit vorbei. Seine acht Jahre ältere Schwester sorgt für ihn und fördert seine musikalische Begabung.
    Doch zunächst bleibt die Musik ein Hobby. Er studiert Bauwesen in Erfurt und singt dann doch in Weimar an der Musikhochschule vor. Der junge Gunther Emmerlich überzeugt und studiert Operngesang. Gleich sein erstes Engagement führt ihn 1972 an die Sächsische Staatsoper nach Dresden. Diese Stadt wird seine zweite Heimat. Hier beginnt nicht nur seine berufliche Karriere. In Dresden gründet der Opernsänger seine Familie, steht zur Eröffnung der Semperoper auf der Bühne, engagiert sich für den Wiederaufbau der Frauenkirche und erlebt den Herbst 89. Noch heute ist die Wendezeit für ihn so präsent, als wäre es gestern gewesen.
    Damals ist Gunther Emmerlich schon ein gefeierter Moderator in der DDR. Die Unterhaltungssendung „Showkolade“ wird sein Ticket für eine gesamtdeutsche Karriere. Seine Kinder, Freunde und Weggefährten geben Einblicke in sein Künstlerleben. An welche Momente mit dem Vater erinnern sich Sohn und Tochter? Warum war sein Freund Wolfgang Stumph nicht von Anfang an bei der „Showkolade“ dabei.
    Wie gut beherrscht er Skat? Was verbindet Stanislaw Tillich mit Gunther Emmerlich und wie erholt sich der vielbeschäftigte Entertainer im Urlaub? Zum ersten Mal spricht sein unehelicher Sohn, Sven Hoep im Fernsehen über seinen Vater. Lange Zeit war Gunther Emmerlich für ihn nur „der Mann aus dem Fernsehen“. Warum haben sich Vater und Sohn erst spät gefunden und wie ist ihr Verhältnis heute? Auf den ersten Blick scheint sein Leben einer Bilderbuchkarriere zu gleichen. Tatsächlich hat auch ihn das Schicksal nie verschont. Begegnet ist er ihm mit viel Humor und Klugheit. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.09.2019MDR
  • Folge 29
    Jens Weißflog ist die zentrale Figur dieser unterhaltsamen Flugreise durch deutsch-deutsche Skisprunggeschichte. Denn „Der Floh vom Fichtelberg“ ist ohne Zweifel als Sportlegende unerreicht. Er revolutionierte das Skispringen in Ost und West, gewann in zwei verschiedenen Stilen jeweils olympisches Gold Als Jens Weißflog 1996 seine aktive sportliche Karriere an den Nagel hängt, kann er neben drei olympischen Goldmedaillen 33 Weltcuperfolge verzeichnen, auf zwei Weltmeistertitel zurückblicken, geht als erster viermaliger Gesamtsieger der Vierschanzentournee in die Geschichte ein – und bleibt doch immer bodenständig.
    Das aufgeweckte und humorvolle Leichtgewicht Jens Weißflog wächst im sächsischen Pöhla auf, hat Ballettambitionen und einen Putzfimmel und will zunächst Tierarzt werden. Doch dann baut der Knirps im Vorschulalter seine erste Schanze und spielt Tournee – der kleine Beginn einer großen Karriere. Schon mit 14 feiert das ehrgeizige Temperamentsbündel aus dem Erzgebirge mehr Siege als Niederlagen und sieht seinen ersten Olympiasieg 1984 selbstbewusst voraus. Zehn Jahre später gelingt ihm unter gesamtdeutscher Flagge dieses Kunststück erneut – diesmal nicht im Parallel-, sondern im V-Stil.
    Abgehoben ist der Überflieger nie, was seine Fans bis heute besonders an ihm schätzen. Nach wie vor ist der Vater von vier Kindern aus drei Beziehungen als Hotelier und CDU-Stadtrat in Oberwiesenthal eine Ikone zum Anfassen und für jeden Spaß zu haben. Für den MDR kehrt Jens Weißflog in seinem Jubiläumsjahr noch einmal an besondere Orte seiner einzigartigen Karriere zurück. 35 Jahre nach seinem ersten und 25 Jahre nach dem zweiten Olympiasieg werden Oberwiesenthal und Klingenthal, Bischofshofen und Lillehammer zu Projektionsflächen ganz besonderer Erinnerungen. Sie bieten überraschende Begegnungen mit Freunden und Rivalen von einst.
    Im Zusammenspiel von Personen und Anekdoten erfährt der Zuschauer z.B., mit welcher Torte Jens’ Ex-Ehefrau Nicola Weißflog bei Kurt Biedenkopf punkten konnte und weshalb Jens Weißflog für Sven Hannawald und heutige Springergenerationen – angeführt von Richard Freitag – ein Vorbild ist. Zeitzeugen wie Gerd Siegmund, Henry Glaß und André Kiesewetter sowie die norwegischen Skifluglegenden Lasse Ottesen und Espen Bredesen erklären das „Phänomen Jens Weißflog“, das für die Eltern, Bruder Andreas sowie Ehefrau Doreen Weißflog vor allem in der Bodenständigkeit ihres prominenten Familienmitglieds liegt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.12.2019MDR
  • Folge 30
    35 Jahre lang moderierte Margot Ebert an der Seite von Heinz Quermann die Sendung „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“. Eine Familienshow mit Musik, Ballett, Sketchen und kollektivem Aufruf zum Kartoffelaufsetzen, um die Zeit bis zum Festtagsbraten zu überbrücken. Das Moderatorenpaar Ebert und Quermann sind im Laufe der Jahre Kult und zu einer Schicksalsgemeinschaft geworden, manch einer dachte sogar sie seien ein Paar. Doch was passierte hinter den Kulissen? Warum fehlte Margot Ebert in einer Sendung? Und warum wollte sie nach dem Ende der Sendung 1991 nicht mehr darüber sprechen? War diese Rolle Fluch oder Segen? Margot Ebert ist viel mehr als die Moderatorin von „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“.
    Geboren wird sie 1926 in Magdeburg , wächst in einer großbürgerlichen Familie auf, nimmt schon als dreijährige Ballettunterricht. Die Familie muss aufgrund der Weltwirtschaftskrise einen Neuanfang in Hamburg machen. Dort beginnt Margot Ebert 1939 eine Ausbildung zur Tänzerin. Doch sie landet am Kriegsende wieder in Magdeburg. Tanzt und singt an den Städtischen Bühnen.
    Am Theater Erfurt lässt sie sich noch in Schauspiel und Gesang ausbilden und folgt 1952 ihrem Ehemann, dem Schauspieler Wilfried Ortmann nach Berlin. Margot Ebert hat kein Engagement und bewirbt sich beim damals neuem Medium Fernsehen als Ansagerin. Innerhalb weniger Jahre arbeitet sie sich zu einer der erfolgreichsten und bekanntesten Fernseh-Gesichter der jungen DDR hoch, wird zweimal zum Fernsehliebling gekürt. Bei der DEFA wird sie meist im komödiantischem Fach engagiert wie in den Serien „Maxe Baumann“ an der Seite von Gerd E. Schäfer oder in „Tierparkgeschichten“.
    Mitte der 1960er, als ihre Tätigkeit als Fernsehansagerin endet, brilliert sie wenig später als Eliza Doolittle im Musical „My fair Lady“ auf der Bühne der Musikalischen Komödie in Leipzig. Die ganz großen Rollen bleiben ihr jedoch versagt. Mit dem gesellschaftlichen Umbruch 1989 , Margot Ebert ist 63 Jahre alt, wird sie wie viele ihre Kollegen beim Fernsehen der DDR entlassen. Als ihr Ehemann Wilfried Ortmann 1994, mit 69 Jahren an einer schweren Krankheit stirbt, fällt Margot Ebert in ein tiefes Loch.
    Trotz zahlreicher Angebote zieht sich Margot Ebert aus der Öffentlichkeit zurück. Vor 10 Jahren, 2009 verabschiedet sie sich mit 83 Jahren mit einem Freitod von der Bühne des Lebens. Freunde, Weggefährten und Kollegen wie Margitta Lüder-Preil, Uta Schorn, Herbert Köfer, Dagmar Frederic, Monika Hauff, Petra Quermann , Beppo Küster, Heinz Behrens, Peter Wieland und Frank Schäfer sowie Margot Eberts Neffe Dieter Schmidt-Ebert geben persönliche Einblicke in das Leben des beliebten Multitalents . (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.12.2019MDR
  • Folge 31
    Glatzeder gibt sich in der 90-Minuten-Dokumentation wie er ist: Provokant, witzig, empfindsam. So und doch ganz anders beschreiben ihn auch Angelica Domröse, die für „Winne“ anlässlich seines 75. Geburtstages zum ersten Mal seit Jahren ein Fernsehinterview gibt, die Schauspielkolleginnen und -kollegen Brigitte Grothum, Gabriele Gysi, Deborah Kaufmann, Herbert Köfer und Achim Wolff, Entdeckerin und Drehbuchautorin Regine Kühn, sowie Sohn Robert Glatzeder, der insbesondere Winfrieds Vaterqualitäten kritisch betrachtet. Der Protagonist selbst lotet mit seinen Statements und Aktionen permanent Grenzen aus, will verstören und doch Verständnis wecken für Tabu-Themen wie Krankheit, Tod und Sterbekultur.
    Die MDR-Kamera begleitet ihn z.B. bei einer Sargprobe, bei der Suche nach einer Grabstätte und in anderen, nicht alltäglichen Lebenssituationen. Kaleidoskopartig gelingt so die Betrachtung einer vielschichtigen Persönlichkeit, die niemals langweilen will. Glatzeder wird häufig als „der Belmondo des Ostens“ bezeichnet, doch anders als das französische Original Jean-Paul setzt Winfried gleich mit seiner ersten Filmrolle in „Zeit der Störche“ ein Achtungszeichen.
    Auch der zweite DEFA-Einsatz in „Der Mann, der nach der Oma kam“ wird mit 2,7 Mio. Kinobesuchern im Premierenjahr ein Erfolg. Und spätestens seit dem Kultfilm „Die Legende von Paul und Paula“ muss Glatzeder sein schauspielerisches Können nicht mehr beweisen. Nach weiteren Höhepunkten an der Berliner Volksbühne und vor der Kamera – zum Beispiel im Film „Till Eulenspiegel“ – verändert sich Ende der 70er Jahre die Theater- und Filmlandschaft der DDR drastisch. Glatzeder beschließt, mit seiner Familie in den Westen zu gehen. Hier ist nicht alles Gold, was glänzt, doch Winfrieds Qualitäten setzen sich durch – acht Jahre lang an der Düsseldorfer Theaterbühne und punktuell im Film und Fernsehen.
    Und auch wenn der rastlose Künstler heute nicht mehr ununterbrochen beruflich im Einsatz ist, sorgt sein Auftauchen doch immer wieder für Schlagzeilen – zum Beispiel im Privatfernseh-Dschungel, im Kinoerfolg „Kundschafter des Friedens“ oder in Katrin Webers MDR-Late Night. Hier und in vielen anderen Szenen entdeckt der Zuschauer Klischees und Vorurteile, Vergnügliches und Nachdenkliches, selbstbewusste, aber auch überraschend sensible Seiten des Charakterschauspielers Winfried Glatzeder. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.04.2020MDR
  • Folge 32
    Vor 25 Jahren, am 2.Mai 1995, ist sie still aus dieser Welt gegangen, doch bis heute ist Agnes Kraus als Volksschauspielerin unvergessen. Ob als Schwester Agnes, als Zimmervermieterin Klucke in „Florentiner 73“ oder als schrullige Tierarztwitwe Alma – immer hat sich Agnes Kraus mit Berliner Schnauze in die Herzen der Zuschauer gespielt. Sie war die Mutter der Nation und wurde mit ihren komischen Rollen unzählige Male zum Fernsehliebling der DDR. Dabei wollte sie doch „gern mal ’ne richtig böse Mörderin spielen“. Geklappt hat das nie.
    Geboren 1911 in Berlin-Friedenau war Agnes Kraus eine „Spätzünderin“, die erst mit über 60 Jahren in zahlreichen heiteren Fernsehrollen berühmt wurde. Was viele nicht wissen, Mitte der 1950er Jahre hatte Bertold Brecht sie an das Berliner Ensemble geholt. Hier stand sie zwanzig Jahre lang mit Angelica Domröse, Annekathrin Bürger, Hilmar Thate, Gisela May und Barbara Dittus auf der legendären Theaterbühne, feierte Erfolge in Paris und London. Schauspielerin wollte Agnes Kraus werden, weil sie „im richtigen Leben schwer klar kam“, wie sie Heinz-Florian Oertel in einem ihrer wenigen Interviews verriet.
    Nur ihre traurigen Augen erzählten von den Abstürzen und großen Enttäuschungen ihres Lebens. Grenzenlos war ihre Liebe zu den Tieren. Noch Jahre später erinnern sich Kollegen, dass sie gerne Möwen fütterte und darüber fast eine Theaterpremiere vergaß. Als Agnes Kraus 1995 stirbt, vermachte sie dem nahe gelegenen Tierpark Berlin eine halbe Million Mark. Der Film „Legenden – Ein Abend für Agnes Kraus“ ist nicht nur das Porträt einer unglaublich erfolgreichen Volksschauspielerin, sondern auch eine Reise in die Zeit.
    Eine Reise zu Orten, die wichtig waren im Leben von Agnes Kraus, in guten, wie in schlechten Tagen. In Kleinmachnow treffen wir Nachbarn, die sich an die Schauspielerin ohne Starallüren erinnern. Hier hat sie lange im Haus der Eltern gewohnt und hier wollte sie auch ihre letzte Ruhe finden. Mit ihren persönlichen Geschichten und Anekdoten denken an diesem Abend Gojko Mitić, Herbert Köfer, Marijam Agischewa, Gunter Sonneson, Heidi Weigelt, Heinz Florian Oertel und viele andere an die bis heute unvergessene Agnes Kraus. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.05.2020MDRDeutsche Online-PremiereSo 26.04.2020ARD Mediathek
  • Folge 33
    Ein Abend für Dagmar Frederic reicht eigentlich nicht aus, um das pralle Leben des einstigen DDR- Stars und Fernsehlieblings zu erzählen. Denn wenn die Welt eine Bühne wäre, würde Dagmar Frederic auf einer Showtreppe wohnen. Seit 60 Jahren ist sie im Showgeschäft; singt, tanzt, moderiert und schauspielert sich durch das Leben. Sie ist eine der letzten großen Entertainerinnen Deutschlands. Was bei ihr so leicht aussieht, hat sie sich hart erarbeitet. Mit Disziplin und unendlicher Energie. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.05.2020MDR
  • Folge 34
    Waldemar Cierpinski feierte 1976 in Montreal und 1980 in Moskau seine größten sportlichen Erfolge: Olympia-Gold im Marathon! Der Marathonlauf ist eine der mystischen Leichtathletikdisziplinen, die ihren Ursprung in der Antike hat und immer zum Programm der modernen Olympischen Spiele gehörte. Cierpinski ist der einzige deutsche Marathon-Olympiasieger und neben dem Äthiopier Abebe Bikila der einzige, der das legendäre Rennen zweimal gewinnen konnte. Das macht Cierpinski zum erfolgreichsten deutschen Leichtathleten aller Zeiten. Geboren wurde Waldemar Cierpinski in Neugattersleben (Sachsen-Anhalt) als Sohn eines Landwirts.
    Beim SC Chemie Halle wurde er zum Weltstar geformt. Heute führt er im Zentrum Halles das größte Sportgeschäft der Stadt. Der 90-minütige Film ergründet den sportlichen Erfolg, den Menschen Cierpinski und seine gesellschaftliche Bedeutung für Ostdeutschland. Dafür begleitet das Reporter-Team Waldemar Cierpinski auf einer Reise zu Weggefährten seiner Zeit. Cierpinski besucht Sport-Legenden wie den Bob-Olympiasieger Meinhard Nehmer auf der Insel Rügen, den Hochsprung-Olympiasieger Gerd Wessig in Schwerin, die Sprint-Olympiasiegerin Marlies Göhr in Jena, den Hürden-Olympiasieger Thomas Munkelt in Kitzscher, den Handball-Olympiasieger Ingolf Wiegert in Magdeburg und den Olympiasieger über 400m-Hürden Volker Beck in Erfurt.
    Aber auch Menschen aus seinem privaten Umfeld – wie seine Geschwister Roswita in Bad Schlema oder Bruder Roland in Jesar – werden vorgestellt. Im Film wird es immer wieder Rückblicke auf die Läufe von Montreal und Moskau geben, die beide von Heinz-Florian Oertel kommentiert wurden. Dabei entstand der legendäre Satz Oertels: „Werdende Väter! Haben Sie Mut, nennen Sie Ihre Neuankömmlinge ruhig Waldemar!“ Oertel und Cierpinski verbindet eine langjährige Freundschaft – und natürlich wird Cierpinski den ehemaligen Sport-Reporter mit dem Film-Team besuchen.
    Der Film greift auch andere olympische Leistungen von Cierpinskis Mannschaftskameraden auf: wie den Sensations-Auftaktsieg des Schützen Uwe Potteck in Montreal, das Überraschungs-Gold des Kugelstoßers Udo Beyer, das Gold der DDR-Fußballnationalmannschaft, an das Hans-Jürgen Dörner erinnert. Oder den Olympiasieg von Lutz Heßlich im Sprint von Moskau. Waldemar Cierpinski wird mit ihnen die gemeinsame Zeit im Leistungssport wieder aufleben lassen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.08.2020MDR
  • Folge 35
    Er ist Schauspieler, Entertainer, Komödiant und Geschichtenerzähler. Egal, in welche Rolle Walter Plathe schlüpft – immer beweist er seine Vielseitigkeit und Präsenz. Er verleiht seinen Figuren Tiefe und Menschlichkeit. Das gelingt nur, weil er sich mit ihnen identifiziert. Vor der Kamera genauso, wie auf der Theaterbühne. Walter Plathe ist ein Berliner Original. Ein Volksschauspieler mit Herz und Schnauze. Schon in der DDR gehört er zur ersten Schauspieler-Garde. Nach der Wende kann er an seine Erfolge anknüpfen und wird als „Der Landarzt“ zum Publikumsliebling in ganz Deutschland. Am 5. November feiert Walter Plathe seinen 70. Geburtstag.
    Aus diesem Anlass widmet der MDR dem Entertainer ein 90-Minuten-Porträt in der „Legenden“-Reihe. Freunde und Weggefährten erinnern sich an die Zusammenarbeit mit dem Künstler, an Begegnungen und Erlebnisse. Gerhard Olschewski trifft den langjährigen ZDF-Landarzt in seiner ehemaligen Praxis, in Kappeln an der Schlei. Die Schauspielerin Petra Kelling weiß noch genau, wie der junge Walter Plathe Mitte der 70iger Jahre am Berliner „Theater der Freundschaft“ ankam. Renate Geißler erzählt, wie sie mit Walter Plathe die Szenen für den erfolgreichen Fernsehroman „Märkische Chronik“ erarbeitet hat und Marijam Agischewa lüftet das eine oder andere Geheimnis um die Kult-Serie „Treffpunkt Flughafen“.
    Auch als Entertainer tanzt, singt und spielt sich Walter Plathe Mitte der 80er-Jahre in die Herzen seines Publikums. Der Kellner-Sketch mit Helga Hahnemann ist ein Klassiker. Die Schlusspointe setzt damals Walter Plathe. Ein Gag, der seinerzeit sogar die „Henne“ verblüfft. Diese und viele andere Anekdoten gibt Walter Plathe selbst zum Besten. Er verrät auch, wie die Couplets von Otto Reutter zu seinem Markenzeichen wurden. Vergnüglich, launig, witzig – der Schauspieler ist immer im Dienst.
    Sohn Janek weiß, wie viel die Bühne seinem Vater bedeutet, wie sehr er sein Publikum liebt. Er sucht nach Rollen, die zu ihm passen, in die er mit den Jahren hineingewachsen ist. Die Zuschauer feiern ihn als Gerichtsdiener „Frosch“ oder „Götz von Berlichingen“. Als Komödiant oder tragischen Held. Immer verschenkt sich Walter Plathe ganz. Auch als er den Heinrich Zille spielt. Fast könnte man meinen, er ist „Zille“. Zumindest kennt er das Milieu, welches der „Pinselheinrich“ einst gezeichnet hat. Denn genau da ist Walter Plathe aufgewachsen. Im Berliner Kiez rund um die Ackerstraße. Verleugnet hat er diese Wurzeln nie. Sie tragen ihn bis heute. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.11.2020MDR
  • Folge 36 (90 Min.)
    Sportreporter Heinz Florian Oertel
    Der Sportreporter, Moderator und Schauspieler Heinz-Florian Oertel war die bekannteste Stimme des DDR-Fernsehens. Millionen Deutsche erinnern sich an seine Sportreportagen. Unvergessen ist Oertels Berichterstattung über den zweiten Marathon-Olympiasieg von Waldemar Cierpinski 1980 in Moskau. Damals schwärmte Oertel: „Liebe junge Väter, haben Sie Mut, nennen Sie Ihre Söhne Waldemar.“ (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.12.2020MDR
    Deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 17.01.2021 angekündigt
  • Folge 37
    Am 17. Mai 1955 gewann Gustav Adolf Schur, genannt Täve, als erster deutscher Radrennfahrer die Internationale Friedensfahrt. Schur wurde zum Idol einer ganze Generation, sein Name zum Synonym für Erfolg und Geradlinigkeit. Wer ist dieser Mann, der zwei Friedensfahrtsiege und zwei Weltmeistertitel gewonnen hat? Der Film blickt auf seinen Triumph sowie seine Rolle als Sportheld in der DDR zurück. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.01.2021MDRDeutsche Online-PremiereMo 28.12.2020ARD Mediathek
  • Folge 38
    Mit rund 120 Film- und Fernsehrollen zählt der Berliner Jaecki Schwarz zu den erfolgreichsten und bekanntesten Schauspielern in DEFA-Produktionen und im Fernsehen der DDR. Rund 17 Jahre lang war er Hauptkommissar Schmücke bei „Polizeiruf 110“. Die Porträtreihe zeigt das Leben des Schauspielers. Prominente Freunde, langjährige Kollegen und weitere Angehörige kommen ebenfalls zu Wort. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.02.2021MDR
  • Folge 39 (90 Min.)
    Verbrechen und Kriminalität im real existierenden Sozialismus – das war eigentlich undenkbar! Doch vor fünfzig Jahren flimmerte zum ersten Mal eine Krimi-Reihe in die Wohnzimmer der DDR, die längst zu einer Legende im deutschen Fernsehen geworden ist. 1971 geht der „Polizeiruf 110“ auf Sendung, weil Staatschef Erich Honecker „unterhaltsamere und spannendere Programmangebote“ fordert. Ein Jahr nach dem „Tatort“ wird eine Krimiserie geboren, die anders aber nicht weniger erfolgreich war und ist. Der „Polizeiruf 110“ hatte nicht nur die erste Ermittlerin im deutschen Fernsehen, er wollte auch realistischer sein, näher an der Arbeit der Kriminalisten, weniger reißerisch.
    Die Krimi-Reihe aus dem Osten wurde vielleicht auch deshalb schnell zum Straßenfeger und nach der Wende zur gesamtdeutschen Krimi-Alternative. Selbstverständlich war das nicht! Nach der Wende musste sich der „Polizeiruf 110“ behaupten und seinen Platz im gesamtdeutschen Fernseh-Krimi finden. Die DDR ist längst Geschichte, aber ihre legendäre Krimireihe gibt es immer noch! Sonntags, 20:15 Uhr, wird das Böse gejagt und die Welt wieder ein bisschen besser! Wer „Polizeiruf 110“ wählt bekommt ausgeschlafene Kommissare und spannende Fälle.
    Inzwischen gibt es fast 400 Folgen, ermittelten 50 Kommissarinnen und Kommissare. Einige sind inzwischen selbst Legenden. Und so gibt es zum 50. Jubiläum des „Polizeiruf 110“ nicht nur ein Wiedersehen mit den Kommissaren Fuchs und Beck, mit Oberleutnant Thomas Grawe, dem „Schimanski des Ostens“ und mit Polizeihauptmeister Horst Krause. Wir schauen auch hinter die Kulissen des neuen „Polizeiruf 110“ aus Halle und treffen mit Charly Hübner, Anneke Kim Sarnau, Claudia Michelsen, Maria Simon, Edgar Selge, Michaela May, Jaecki Schwarz, Ben Becker und Andreas Schmidt-Schaller viele bekannte Polizeiruf-Gesichter. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.05.2021MDR
  • Folge 40
    82% der Deutschen kennen „Die Prinzen“. Ein Spitzenwert. Eine Bekanntheit, die nur wenige Bands je erreicht haben und je erreichen werden. Und es gibt sie immer noch, die Prinzen! Sie feiern in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bandjubiläum. In den vergangenen 30 Jahren haben sich viele Bands aufgelöst, aber die Prinzen sind immer noch zusammen. Waren immer zusammen, mal mehr und mal weniger! Es gab Höhenflüge und Krisen. Am Anfang waren sie fünf, dann sieben. Ein Schicksalsschlag im nahen Umfeld mitten in einer Hochphase der Bandkarriere war eine echte Treueprobe.
    Wie haben sie es geschafft, trotz aller Stürme 30 Jahre zusammenzubleiben? Was ist ihr Geheimnis? Und warum ist ihre Musik 30 Jahre lang in unserem Gedächtnis geblieben, was haben ihre Texte in unserem gesamtdeutschen Herzen bewegt? Eine Band, die im Osten entstand und in Gesamtdeutschland zu den ganz Großen im Musikgeschäft geworden ist. Der Film „Dürfen darf man alles“ von Autor Jens Strohschnieder kommt der Band so nahe, wie selten zuvor und versucht diese Fragen zu beantworten. Er begleitet die Prinzen in Hamburg bei ihren Proben für ein Studiokonzert.
    Mehr geht nicht in Zeiten von Corona. Er zeigt ihr Hauptquartier in Leipzig und zeigt unveröffentlichte Einblicke aus 30 Jahren Bandgeschichte. Ja, es ist bekannt, die Mehrheit der Prinzen waren Thomaner oder sangen zumindest im Chor, teilten Schlafsaal und Waschraum miteinander und bereisten die weite Welt zwischen Hongkong und New York . Hat also diese Sozialisation im Internat auch etwas damit zu tun, dass sie immer noch zusammen sind? War es Zufall, dass der Song „Ich wär so gerne Millionär“ genau dann Erfolg hatte, als 16 Millionen Menschen aus der DDR sich nach Jahren des Mangels endlich einfach etwas mehr wünschten? Erzählt das Lied „Du musst ein Schwein sein in dieser Welt“ nicht auch von der kapitalistischen Ellenbogengesellschaft? Die Prinzen haben immer pointiert ihre und unsere Zeit kommentiert, sie haben provoziert und polarisiert.
    Die Stimmen aus dem Osten waren schräg, begeisternd und zugleich unangenehm aber auch ganz nah am Menschen. Die Prinzen schafften es, GuteLaune-Musik mit kritischen Texten zu verbinden in einer Zeit in der die Neue Deutsche Welle vorbei war und englischsprachige Songs die Charts eroberten.
    Eine Band in einer Zeit voller Widersprüche in der sich die Chorsänger in verschiedenen Punk- und Popbands ausprobierten, selbstgenähte Jacken und schräge Frisuren trugen und dabei Johann Sebastian Bach hörten. Und während dieser Film eine deutsch-deutsche Musikgeschichte erzählt, erlebt der Zuschauer noch einmal seine eigene Geschichte, zwischen Ost und West, zwischen Jugend und Erwachsensein, zwischen Aufbruch und Zerfall und zwischen Grenzenlosigkeit und Realität. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 28.05.2021MDR
  • Folge 41
    Die Sängerin Tamara Danz war ein lebender Widerspruch. Weich und hart, bissig und sensibel, unnahbar und leidenschaftlich. Sie war die wilde Rock-Diva mit schrillen Outfits, politische Aktivistin in der DDR und Quoten-Ossi nach der Wende. Tamara Danz war die ostdeutsche Antwort auf Janis Joplin, Tina Turner oder Madonna. Ein Star – eigenwillig, aufsässig und intelligent. Sieben Mal wurde Tamara und ihre Band „Silly“ in der DDR „Rocksängerin des Jahres“ und drei Mal war eine „Silly“-Platte „LP des Jahres“.
    Am 22. Juli 1996, vor 25 Jahren starb Tamara Danz mit nur 43 Jahren an Brustkrebs. Nur ein Jahr nach der Diag- nose. Ein Schock für die Fans und vor allem für ihre Band. Ein Mythos ist entstanden, um die frühverstorbene Sängerin aus Thüringen. Es gibt heute ein Musical über sie, zwei Straßen wurden nach ihr benannt und es gibt vor allem ihre Lieder, die bis heute nachhallen. Tamaras Band „Silly“ trägt dieses musikalische Erbe weiter. Tamara Danz, 1952 in Breitenbrunn, Thüringen geboren, verbringt als Diplomatentochter große Teile ihrer Kindheit im Ausland, in Bulgarien und Rumänien.
    Aus Liebe zu den Eltern beginnt sie zunächst ein Sprach- studium, bricht es aber ab, um sich der geliebten Musik zuzuwenden. Sie beginnt als Sängerin beim DDR staats- nahen Singeklub „Oktoberclub“, tingelt dann mit der bekannten Horst Krüger Band durch die Lande und kommt 1978 mit 28 Jahren zur „Familie Silly“. Tamara Danz ist am Anfang ihrer Karriere eher schüchtern, keine Rampen- sau und voller Zweifel.
    1981 lernt sie den Keyboarder und Komponisten Rüdiger „Ritchie“ Barton kennen und lieben, wenig später wird auch er Bandmitglied. 1983 beginnt der kometenhafte Aufstieg von Tamara Danz mit der Amiga-LP „Mont Klamott“: eine musikalische Revolution in der DDR Rockszene. Sound und Texte sind ungewöhnlich und einzigartig für die Zeit. Tamara Danz ist die unbestrittene Königin unter den ostdeutschen Rocksängerinnen. Es ist nicht nur ihre Stim- me, es ist ihre Ausstrahlung – dieser Eigenwille und diese Distanziertheit, hinter der die Fans ihre Kraft und Ver- letzlichkeit spüren.
    Wie viele DDR Bürger ist Tamara Danz zerrissen zwischen ihrer Liebe zur Heimat und der Unzufriedenheit über das reale Leben im Sozialismus. Aber auch privat ist sie zerrissen, muss sich zwischen zwei Männern entscheiden, die beide in ihrer Band spielen. Irgendwie funktioniert dieses Liebesdreieck und die beiden Männer, Uwe Hassbecker und Ritchie Barton bleiben an ihrer Seite als Partner, Freunde und Band.
    Der Film ist nicht nur ein Porträt der Sängerin oder der Band, er liefert auch eine deutsch-deutsche Musik- geschichte und einen Blick auf die einzigartige ostdeutsche Rockmusik, und er erzählt fast schon privat und intim von einer bedeutenden Sängerin und der Lücke, die sie durch ihren frühen Tod hinterlassen hat. Es geht um eine ostdeutsche Ikone, um Distanz und Nähe zu einem politischen System, um Popkultur, um die Annäherungen zwischen Deutschland Ost und Deutschland West, um den Niedergang eines Staates, einen Neubeginn nach der Wende und natürlich um viel Musik. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.08.2021MDR
  • Folge 42
    Roland Kaiser
    Roland Kaiser ist einer der erfolgreichsten Schlagersänger in Deutschland, eine Ikone der Unterhaltungsmusik. Er hat bis heute über 90 Millionen Platten verkauft, viele erreichten Gold- und Platinstatus. Vor allem aber begeistert er bis heute als Live-Sänger sein Publikum. Seine am Dresdner Elbufer stattfindende „Kaisermania“ zieht Schlagerfans aller Generationen aus ganz Deutschland an und ist längst ein Riesen-Event geworden. Damit ist er wirklich „der Kaiser“ seines Genres. Und einer, der den Osten eroberte, als die Mauer noch stand.
    Es ist der 21. Dezember 1973, als Roland Kaiser das erste Mal in seinem Leben in einem Tonstudio ein Lied einsingt: „In the Ghetto“ von Elvis Presley. Mit einer unverwechselbaren Baritonstimme und eigener Interpretation. Thomas Meisel, Chef der Hansa Studios, ist sofort klar: Das ist die absolute Schlagerstimme! Was folgt, ist ein Vertrag bei Hansa und der kometenhafte Aufstieg eines jungen Mannes aus einfachen Verhältnissen. Als Ronald Keiler im Berliner Arbeiterbezirk Wedding am 10. Mai 1952 geboren, gibt ihn seine leibliche Mutter nach der Geburt ab.
    Er wächst liebevoll und in fehlendem Wohlstand bei einer Pflegemutter auf, erlebt den Mauerbau, die geteilte Stadt, wird erst Autoverkäufer und dann Superstar. Aus Ronald Keiler wird Roland Kaiser, der mit Liedern wie „Dich zu lieben“, „Manchmal möchte ich schon mit Dir“ und „Ich glaub es geht schon wieder los“ die Herzen der Fans im Sturm erobert. Allein sein erster großer Hit „Santa Maria“ verkauft sich 1,2 Millionen Mal. Unverkennbar seine eindeutig zweideutigen Texte.
    In ihnen sucht der Schlager den Schulterschluss mit strotzender Sinnlichkeit. Bei den Konzerten heute tanzen und singen junge Menschen, die noch gar nicht geboren waren, als die seine ersten Lieder auf den Markt kamen. Die „Kaisermania“, vor allem an den Elbwiesen in Dresden, ist von einem Event zu einem Phänomen geworden. Aber nicht nur Höhen erlebt der Sänger, auch Tiefen. 2010 wird dem an COPD erkrankten Sänger eine Spenderlunge transplantiert. Acht Monate später steht Roland Kaiser wieder auf der Bühne.
    Wer ist dieser Mann, der niemals aufgibt? Der 90-minütige Film „Die Roland Kaiser Story“ blickt hinter die Fassade des Ausnahmekünstlers und dokumentiert eine sehr wechselvolle und mitunter dramatische Lebensgeschichte. Sehr offen spricht der Sänger über seine Kindheit, seinen Aufstieg zum Schlagerstar, über seine Krankheit, seine Gefühle, über die guten und schlechten Zeiten in seinem Leben, über Verantwortung, Hochmut und Demut. Gleichzeitig ist der Film aber auch ein geschichtliches Zeitdokument, in welchem die Zuschauer und Zuschauerinnen mit Roland Kaiser den Mauerbau, das Leben in einer geteilten Stadt, den Mauerfall, die 70er, 80er und 90er Jahre hautnah miterleben – bis heute in die Gegenwart.
    Bisher unveröffentlichte Fotos aus dem privaten Fundus von Roland Kaiser werden gezeigt, Weggefährten kommen zu Wort und erzählen, wie sie ihre Zeit mit dem Künstler erlebt haben. Ob Ireen Sheer, Maite Kelly oder der erste Musikmanager von Kaiser, Gerhard Kämpfe,- sie alle plaudern aus dem Nähkästchen – mit einem sehr persönlichen Blick auf den Künstler.
    Sogar Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erzählt über seine freundschaftliche Verbindung zu Roland Kaiser, die weit mehr als das gemeinsame Thema Organspende beinhaltet. Denn Roland Kaiser ist nicht nur Träger des Bundesverdienstkreuzes, er bezieht auch 2015 auf der Anti-Pegida-Demo in seiner Lieblingsstadt Dresden politisch Stellung. Ein Mann der Unterhaltung mit Haltung. Aber vor allem geht es in dem Film um viel Musik, um die unzähligen Hits, die Kaiser-Lieder, die jeder mitsingen kann und die alle Zeiten überdauern. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.12.2021MDR
  • Folge 43 (90 Min.)
    Rosenstolz waren eine der erfolgreichsten deutschen Popbands der letzten 30 Jahre. Ein Junge aus Goslar und ein Mädchen aus Ost-Berlin: Anna R. und Peter Plate, er schwul, sie hetera (?) – ein Duo der Gegensätze, das zum Symbol eines neuen, vereinten Deutschlands wurde. Die Dokumentation „Legenden – Rosenstolz“ beleuchtet Aufstieg und Fall einer Band, die sich aus der Subkultur des Nach-Wende-Berlins bis an die Spitze der Hitparaden spielte. Knapp zehn Jahre nach ihrer Trennung treten Anna R. und Peter Plate erstmals gemeinsam vor die Kamera und erzählen entwaffnend offen von ihrem mühsamen Weg nach oben – und dem Ringen mit den eigenen Dämonen.
    Mitte der 2000er Jahre füllen Rosenstolz die größten Arenen des Landes, sind Deutschlands erfolgreichste Band. Rosenstolz sangen so offen über sich, ihre Zweifel und Sehnsüchte, dass Millionen Menschen sich darin wiedererkannten. Hella von Sinnen, langjährige Freundin der Band, findet für Rosenstolz die Formel „Beatles meet Edith Piaf“: „Wenn Anna singt, geht es unter die Haut, sie kann ihren eigenen Schmerz transportieren wie kaum eine andere deutsche Sängerin.“ Schwäche zu zeigen, war die größte Stärke von Rosenstolz, meint Sarah Connor, die mit Peter Plate und Co-Songschreiber Ulf Leo Sommer später ihre Hits „Wie schön du bist“ und „Vincent“ schrieb: „Man muss sich verschwenden, wenn man Menschen mitreißen will.
    Die halbe Kraft reicht nicht. Du musst ein Stück deiner Seele geben.“ Bei Rosenstolz waren die Kräfte am Ende erschöpft: Nach Peter Plates Burnout und einem Tour-Abbruch trennen sie sich 2012 schließlich „auf unbestimmte Zeit“ – ein schmerzhafter Abschied, so Plate: „Ich glaube, etwas, das man so sehr liebt, wie Rosenstolz, kann nicht ohne Tränen auseinandergehen.“ „Liebe ist alles“, Liebe bringt Glück, aber auch Schmerz: In der Dokumentation erzählen Anna R. und Peter Plate, Freunde, Weggefährten und Kollegen von einem Leben zwischen Erfolgs-Rausch und Absturz-Ängsten.
    Ein intimer Blick auf eine einzigartige Pop-Karriere. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.12.2021MDR
  • Folge 44 (90 Min.)
    City
    Nach 50 Jahren Rock’n’Roll wird die Kultband aus dem Osten nächstes Jahr mit einem fulminanten Finale auf Abschiedstournee gehen. Dann wird Gitarrist Fritz Puppel ein letztes Mal die zwei berühmten Akkorde g-Moll und F-Dur anspielen, wird Georgi Gogows Geige erklingen und Frontmann und Sänger Toni Krahl die ersten Zeilen „Einmal wissen dies bleibt für immer“ anstimmen: „Am Fenster“. Dieses Lied ist ihr größter Hit und sorgt bis heute bei ihren Livekonzerten für Gänsehautmomente, gilt einigen sogar als eine Art Nationalhymne der Ostdeutschen.
    Doch wie kam eine Hardrockband eigentlich zu diesem poetischen Lied? Diese und viele andere Fragen beantwortet die 90- minütige Musikdokumentation „Legenden – CITY – Die letzte Runde“. Emil Bogdanow, Sänger von CITY im Entstehungsjahr des Klassikers 1974, brachte damals einen Gedichtband von Hildegard Maria Rauchfuß mit zur Probe, darin sein Lieblingsgedicht: „Am Fenster“. Schlagzeuger Klaus Selmke brachte eine wertvolle Geige seines Onkels mit und Bassist Georgi „Joro“ Gogow gestand den Kollegen, dass er eigentlich klassische Geige studiert hat.
    Ein äußerst spannendes Zusammenspiel von Zufällen, Schicksalsbegegnungen und früheren Begabungen, aus denen das Lied „Am Fenster“ entstand. Der zunächst von der DDR-Plattenfirma AMIGA abgelehnte Song war bei den Konzerten von Anfang an ein Erfolg. Ein Promoter aus dem Westen hörte ihn später mit dem neuen Sänger Toni Krahl im Radio und überzeugte AMIGA mit Devisen, ein Album von CITY aufzunehmen.
    Was folgte, war ein Erfolgstsunami. Als eine der ersten DDR-Bands eroberte CITY Ende der 1970er Jahre auch den Westen, tritt als erste DDR-Band im berühmten Rockpalast auf und bekam 1981 sogar eine Goldene Schallplatte in Griechenland. Doch Erfolg ist auch ein bitteres Gift. Ende 1981 kommt es zur Trennung. Georgi „Joro“ Gogow gründet eine eigene Band, NO55. CITY machen einen Neuanfang in neuer Besetzung mit dem Keyboarder Manfred Hennig. „Ohne Bass und ohne Haare mit CITY durch die 80er Jahre“ – so das Motto.
    Mit dem Konzeptalbum „Casablanca“, das nicht nur das Album des Jahres 1987 wird, sondern in seinen äußerst treffgenauen Texten die damalige bleierne Zeit in der DDR reflektiert, liefern sie den Soundtrack zur bevorstehenden Wende. CITY- allen voran Sänger Toni Krahl – beziehen politisch Stellung, gehören zu den wichtigsten Identifikationsfiguren für die sich abzeichnenden Veränderungen im Land und gehören neben Pankow und Silly zu den wichtigsten und erfolgreichsten Bands der DDR.
    Der Mauerfall trifft sie, wie fast alle Ostdeutschen, überraschend. Manfred Hennig und Klaus Selmke verlassen die Band. Toni Krahl und Fritz Puppel machen weiter, gründen eine Plattenfirma und einen Verlag und nehmen ein neues Album auf. Und: Sie schaffen es, als Band wieder zusammenzufinden. Nach zehn Jahren Funkstille kommen Geiger und Bassist Georgi Gogow, Klaus Selmke und Manfred Hennig wieder dazu. CITY ist zurück. Das vorwiegend ostdeutsche Publikum feiert ihre Band, es entstehen neue Lieder, neue Alben, die Band tourt und ist kommerziell erfolgreich wie nie zuvor.
    Bis heute. Im Mai 2020 trifft die Band ein harter Verlust. Ihr Schlagzeuger und Gründungsmitglied Klaus Selmke stirbt nach langer schwerer Krankheit. Wie haben die vier unverwechselbaren Persönlichkeiten es geschafft, diesen langen, teilweise holprigen und schmerzhaften, aber dennoch erfolgreichen Weg gemeinsam zu gehen? Was entfacht immer wieder neu ihre Kreativität? Und was bedeutet es, 50 Jahre lang ein Rocker zu sein? „Also für mich bedeutet CITY so etwas Ähnliches wie Heimat.
    Es ist tatsächlich so, ich bin jetzt in der dritten Ehe. Also das alles hat nicht so lange gehalten wie eben meine Ehe mit CITY. Ich finde das eigentlich fast ein soziologisches Wunder. Also, dass sind Männer die seit 50 Jahren mal mit Unterbrechungen, aber letztendlich doch immer wieder zusammenhängen, zusammenarbeiten, sich auch streiten, sich vertragen und Dinge ausfechten. Ja, das ist für mich ein kleines Wunder.
    Und ich bin wirklich glücklich, Teil von CITY zu sein.“ – so konstatiert Toni Krahl. Die Autorin Heike Sittner zeichnet in der Musikdokumentation mit historischen Archivausschnitten die wichtigsten Stationen der Band nach. Neben den CITYMusikern, kommen ehemalige Bandmitglieder wie der heutige Silly-Keyboarder Rüdiger „Ritchie“ Barton, Sänger Emil Bogdanow, der damalige Westpromoter Peter Schimmelpfennig , Musikproduzent Thomas Stein, Radiojournalist Wolfgang Martin, Sänger Dirk Zöllner, Dieter „Maschine“ Birr und Schauspieler Henry Hübchen zu Wort. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.12.2021MDR
  • Folge 45
    Singen, nur singen! Mireille Mathieu, in ihrem Heimatland Frankreich teilweise kritisch beäugt, hingegen in Deutschland, Russland und China ungebrochen verehrt. Die Sängerin polarisiert die Meinungen und Geschmäcker. Zu Beginn ihrer Karriere in Frankreich als würdige Nachfolgerin von Edith Piaf gefeiert, wird ihr Erscheinungsbild in der Presse manches mal als Traditionalismus abgehandelt. Und das trotz des nach wie vor unglaublichen, internationalen Erfolges der Sängerin aus Avignon: Duette mit namhaften Kollegen, allen voran Charles Aznavour, Placido Domingo, Peter Alexander und Patrick Duffy, mehr als 185 Millionen verkaufte Schallplatten, 1.200 aufgenommene Titel in 11 Sprachen.
    Welcher Künstler kann so etwas vorweisen? Die Dokumentation zeigt das Spannungsfeld zwischen der Gefeierten und gleichzeitig Gebannten, der Botschafterin Frankreichs in der Welt, die in der eigenen Heimat nur noch wenig auftritt. Der Film hinterfragt, warum Mireille Mathieu derart spaltet, aber auch woher sie kommt, welche Menschen sie auf ihrem Lebensweg begleiten haben. Zwischen Bewunderung und Anerkennung eines künstlerischen Lebenswerkes und kritischen, teilweise mokanten Bewertung einer Künstlerin nähert sich diese Dokumentation einer ungewöhnlichen Frau. Es äußern sich deutsche wie französische Kenner der Musikszene, sowie Freunde und Kollegen/​innen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.10.2022MDRDeutsche Online-PremiereSo 23.10.2022ARD Mediathek
  • Folge 46
    Im einzigen Fußball-Länderspiel zwischen der BRD und der DDR bei der WM 1974 schießt sich Jürgen Sparwasser mit seinem Siegtor in die deutschen Sport-Geschichtsbücher. Noch heute ist das Tor und der „Klassenkampf“ auf dem grünen Rasen unvergessen. Die Doku „Unsere Mannschaft 74“ und eine fünfteilige Mediathek-Serie beschreiben aber nicht nur das legendäre Tor, sondern gibt einzigartige Einblicke in das Leben der Ost-Fußballer während der WM in der damaligen BRD. Das Autorenduo Carola Ulrich und Uwe Karte zeigt darüber hinaus, wie sich der Fußball nach diesem bedeutsamen Spiel in der DDR gewandelt hat und dass es dabei nicht nur Gewinner gab.
    Sie sprechen auch mit Zeitzeugen über dieses außergewöhnliche Sportereignis im In- und Ausland und über eine goldene Ära im ostdeutschen Fußball. Durch diese spannende Fußball-Zeitreise führt die Sportjournalistin Stephanie Müller-Spirra. Sie trifft neben Jürgen Sparwasser auch die WM-Helden Jürgen Croy, Peter Ducke, Hans-Jürgen Kreische und Erich Hamann sowie Matze Knop, Marcel Reif, Gregor Gysi und viele mehr. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.11.2022MDR
  • Folge 47
    „DAY-OH“. Diesen Ruf kennt die ganze Welt. Harry Belafonte hat damit Musikgeschichte geschrieben. Wer ist der Mann hinter diesem Lied? Und wie ist es dem Jungen aus Harlem gelungen, einer der größten Künstler des 20. Jahrhunderts zu werden? Das Filmporträt „Legenden – Harry Belafonte“ erzählt die Geschichte des berühmten Sängers und Aktivisten. Belafonte ist Schauspieler, Sänger, Entertainer – doch seine Berufung fand er im Aktivismus. Inzwischen ist er 95 Jahre alt und hat sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Diese Filmdokumentation porträtiert Belafontes wichtigsten Stationen, lässt seine Familie, Freunde und Kollegen zu Wort kommen und zeigt die schönsten Momente seines langjährigen Bühnenlebens. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.11.2022MDR
  • Folge 48 (90 Min.)
    Katharina Thalbach und Marie Noёlle Sehr
    Katharina Thalbach darf ihn als eine der wenigen deutschen Künstlerinnen und Künstler tragen: den „Ordre des Arts et des Lettres“, die höchste Auszeichnung des französischen Kulturministeriums. Bei Katharina Thalbach denkt man zuerst an Ost-Berlin. Doch die internationalen Einflüsse ihrer Patchworkfamilie, ihr Arbeiten mit französischen Theaterstücken haben das künstlerische Leben von Katharina Thalbach stark geprägt. Ihr bewegtes Leben zwischen den Grenzen, das sich Hinwegsetzen über traditionelle Konventionen, das macht diese Künstlerin einzigartig. Für sie ist Familie alles und sie ist groß: Tochter Anna, die Halbbrüder Pierre Besson, Sohn aus Benno Bessons dritter Ehe und Philippe, Sohn aus seiner zweiten Ehe.
    Dazu kommen die französische Regisseurin Coline Serreau. Eine deutsch-französische Künstlerfamilie. Der Thalbach-Besson Clan trifft sich häufig im Restaurant „Diener Tattersall“ in Berlin-Charlottenburg. Hier kocht Katharinas Ehemann und hier wird über das Leben philosophiert. Die Dokumentation zeigt ihr bewegtes Leben und Schaffen zwischen den Grenzen und stellt eine Künstlerin vor, die sich über Konventionen hinwegsetzt und die auch ein faszinierender Mensch ist. Der Film begleitet Katharina auch in ihre Traumstadt Paris. Zwischen Berliner Hackepeter und französischem Rotwein zeichnet der Film das pure Leben und die Träume einer Künstlerin zwischen Berlin und Paris und entwickelt ein sehr familiäres und inniges Bild einer starken Frau. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.06.2023MDRDeutsche Online-PremiereDi 13.06.2023ARD Mediathek

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