2020, Folge 135–146

Folge 1-62 als "Abenteuer Forschung", konkrete Infos nicht bekannt
  • Folge 135 (30 Min.)
    Mitten in den Weiten der arktischen Tundra klafft ein Krater. Ein Loch mit fast senkrechten Wänden, 60 Meter tief. Ein Meteoriteneinschlag? – Bild: ZDF und Ruply TV./​Ruply TV
    Mitten in den Weiten der arktischen Tundra klafft ein Krater. Ein Loch mit fast senkrechten Wänden, 60 Meter tief. Ein Meteoriteneinschlag?
    Während der Mensch noch debattiert, ist die Natur schon mittendrin: im Wandel durch den Klimawandel. Und die Folgen sieht man nicht nur in der Arktis, sondern auch direkt vor der Haustür. Der Faktor Klima ist entscheidend im Spiel des Lebens. Ändert er sich, werden die Karten neu gemischt. Doch wer verliert, wer gewinnt – und wo steht der Mensch? Harald Lesch geht dieser Frage nach und zeigt, warum keiner für sich allein stirbt. Ganz deutlich zeigt sich der Einfluss des Klimawandels bei den Zugvögeln. Sie verabschieden sich im Herbst später und kehren im Frühjahr eher zurück.
    Die Winter werden immer kürzer, sodass Vögel im Vergleich zu früher bereits schon Tage und Wochen eher einen reich gedeckten Tisch vorfinden. Manche Zugvögel fliegen inzwischen sogar gar nicht mehr gen Süden, sondern bleiben das ganze Jahr über in Deutschland. Doch es gibt nicht nur Gewinner: Die Brutkästen des Trauerschnäppers beispielsweise bleiben immer häufiger leer. Denn er kommt zu spät, obwohl er – nach dem früher geltenden Jahreszeitplan – pünktlich kommt. Warum passt er sich nicht den neuen Bedingungen an? Auch der Kuckuck gerät in Bedrängnis: Wenn er aus Afrika zurückkehrt, sind einige seiner Wirtsvögel schon längst da.
    Das bringt ihn aus dem Rhythmus – und in Bedrängnis. Ist bald schon sein „kuckuck“ nicht mehr zu hören? Narwale fühlen sich in der Arktis besonders wohl. Sie sind bestens an das Leben in der Kälte angepasst. Doch jetzt zieht sich das Eis immer weiter zurück, sodass ihre Feinde, die immer Abstand zum Meereis halten, in ihren Lebensraum vordringen können. Ein Drama für die Narwale. Die Klimaveränderungen beeinflussen das Wetter: Hitzeperioden oder Dauerregen im Sommer, Schneechaos und extreme Kälte im Winter.
    Experten prognostizieren, dass globale Wetterphänomene für vermehrte Extremereignisse auch in Deutschland sorgen werden. Hitzerekorde wurden inzwischen auch in Sibirien erreicht. Was dort geschieht, betrifft auch uns. Das Auftauen des Permafrostbodens könnte die globalen Veränderungen stark beschleunigen und die globale Erwärmung unwiderruflich befeuern. Harald Lesch verfolgt die schon erkennbaren Spuren der Klimaveränderung und zeigt die Auswirkungen auf das komplexe Netzwerk der Natur. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.01.2020ZDF
  • Folge 136 (30 Min.)
    Der Traum ewiger Jugend ist steinalt: Ob Blut oder andere Essenzen, nichts bleibt unversucht, das Altern zu stoppen. Tatsächlich gibt es jetzt Mittel, die die Lebensuhr verlangsamen. Gene bestimmen Alterungsprozesse zu einem Drittel. Den Rest hat jeder selbst in der Hand. Aber sind Hyaluronsäure, junges Blut oder spezielle Wirkstoffe echte Jugendelixiere? Wie lässt sich das Altern manipulieren? Harald Lesch entlarvt, was Fakt oder Fake ist. Wissenschaftler sind den Mechanismen des Alterns weltweit auf der Spur. Ins Visier nehmen sie ein Tier, das zwar keinen Schönheitspreis gewinnt, dafür aber im Vergleich uralt wird: der Nacktmull. Das Nagetier lebt bis zu 30 Jahre.
    Ein Methusalem-Alter für so ein kleines Lebewesen, ähnlich große Nager werden nur ein paar Jahre alt. Doch was hat der Nacktmull, was andere nicht haben? Forscher sind überzeugt, dass ein Stoff für die Langlebigkeit der Tiere sorgt: Hyaluron. Ein Wirkstoff, der in Anti-Aging-Cremes und Beauty-Salons für die Haut zum Einsatz kommt. Nacktmulle haben besonders viel Hyaluron im Körper. Das sorgt dafür, dass ihre Haut immer geschmeidig bleibt. Und es sorgt offenbar auch dafür, dass die Tiere nicht krank werden. Ein echter Wunderstoff. Doch auch für den Menschen? Auf der Osterinsel wurde 1972 Rapamycin entdeckt, ein Wirkstoff, der dort längst gang und gäbe in der Medizin ist.
    Inzwischen wird das Medikament auch in Deutschland eingesetzt, zum Beispiel bei Organtransplantationen, um das Abwehrsystem so zu manipulieren, dass ein neues Organ nicht abgestoßen wird. Forscher am Max-Planck-Institut in Köln haben diese Eigenschaft in Zusammenhang mit der Zellalterung untersucht und sind der Überzeugung, dass Rapamycin nicht nur das Immunsystem unterdrücken kann, sondern auch das Altern. Doch auch ohne spezielle Mittel kann jeder dem Alter ein Schnippchen schlagen: Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle. Schokolade zählte bisher nie dazu. Jetzt schon! Harald Lesch auf den Spuren des Geheimnisses Hundertjähriger. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.02.2020ZDF
  • Folge 137 (30 Min.)
    Das neue Coronavirus SARS-CoV-2 versetzt unsere Welt in einen Ausnahmezustand. Was macht dieses Virus im Vergleich zu den jährlichen Grippeviren so speziell? Was erwartet uns in Zukunft? Täglich erreichen uns neue Nachrichten über die Corona-Pandemie: weitere Risikogebiete und Schutzmaßnahmen, die Suche nach Medikamenten sowie einem Impfstoff. Doch viele Fragen zum Risiko bleiben offen. Harald Lesch zeigt, was Forscher aktuell zu COVID-19 wissen. Abgesagte Veranstaltungen, geschlossene Universitäten, Schulen und Kitas, Fußballspiele ohne Zuschauer, leere Regale im Supermarkt – nichts ist so, wie es vor nur wenigen Wochen noch war.
    Über allem steht die Angst, wie man dem Virus begegnen soll. Denn das Coronavirus SARS-CoV-2 ist anders als bekannte Viren. Und das macht es unberechenbar. Weltweit suchen Wissenschaftler nach den besonderen Eigenschaften des neuartigen Feindes. Langsam fügt sich Puzzleteil an Puzzleteil. Was unterscheidet SARS-CoV-2 beispielsweise von den bisher bekannten Grippeviren? Was von anderen Coronaviren? Um dem Virus adäquat begegnen zu können, müssen Forscher den Weg des Erregers im menschlichen Körper kennen. Und wie es die Zellen angreift. Die Hoffnung ist, mit dieser Kenntnis ein spezifisch wirksames Medikament zu finden.
    Auch an der Entwicklung eines Impfstoffs sitzen Wissenschaftler weltweit. Die Prognosen, wann man mit einem zuverlässigen Impfstoff rechnen kann, reichen von Ende dieses bis zum Ende des kommenden Jahres. Wie lange eine Impfung dann Schutz bietet, ist noch nicht ganz klar. Wo steht die Wissenschaft? Mit den drastischen Maßnahmen wie Schließungen der Universitäten, Schulen und Kitas, versucht man, Zeit zu gewinnen. Ziel ist, die Zahl an Neuerkrankungen nicht auf einmal in die Höhe schießen zu lassen, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten und zum Schutz von Menschen, für die eine Infektion mit dem Coronavirus ein großes Risiko darstellt.
    Doch wer zählt zur Risikogruppe und warum? Wie vermuten Wissenschaftler, wird die Infektionswelle weitergehen? Für Experten ist klar: Sars-CoV-2 hat seinen Ursprung in Wildtieren. Und sie wissen: Ein neues Virus kann jederzeit wieder von Tieren wie zum Beispiel Fledermäusen den Weg in den menschlichen Organismus finden. Harald Lesch geht der Frage nach, welche Entwicklungen das neue Coronavirus noch nehmen wird, was wir daraus für künftige neu entstehende Erreger lernen können – und inwieweit wir für die Zukunft gerüstet sind. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.03.2020ZDF
  • Folge 138 (30 Min.)
    Die Corona-Krise hat unser Leben grundlegend verändert. Wissenschaftler auf der ganzen Welt forschen an Methoden, mit denen sich die Pandemie eindämmen lässt. Welcher Weg führt aus der Krise? Entscheidend ist der Sieg über das Virus. Waren Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen und „social distancing“ effektiv? Welche Relevanz haben die neuen Antikörpertests? Noch gibt es mehr Fragen als Antworten. Große Hoffnung setzt man auf die Anwendung der neuen Antikörpertests. Der Test weist nicht das Virus selbst nach, sondern die Antikörper, die unser Immunsystem als Waffe gegen das Virus entwickelt hat.
    In Deutschland laufen dazu jetzt erste Studien. Erstmals würden sie so Einblick geben, wie viele Menschen schon immun sind und die Krankheit nicht mehr weiter übertragen können. Ein wichtiger Meilenstein, um die Entwicklung der Pandemie einschätzen und weiter eindämmen zu können. Doch wie verlässlich sind diese Tests tatsächlich? Ein zentrales Problem ist die Unsicherheit der Datenlage. Das beginnt schon bei der Bestimmung der Anzahl der Infizierten, da nur Menschen getestet werden, die auch Symptome haben.
    Harald Lesch geht der Frage nach, wie es angesichts dieser Situation überhaupt möglich ist, geeignete Strategien zu entwickeln. Es gilt sowohl nach vorne als auch zurück zu schauen. Mit dem Blick auf die vergangenen Wochen sollen die Erfolge der bisherigen Maßnahmen bewertet werden. Gleichzeitig will man aus dem internationalen Vergleich lernen. Selbst in der europäischen Union gibt es unterschiedliche Strategien. Welche waren am erfolgreichsten, und welche sind für die kommenden Monate am besten geeignet? An breiter Front wird an einem Heilmittel geforscht.
    Aber ein Virus ist nicht leicht zu besiegen. Das lehrt die Geschichte. Gegen die wenigsten Viren gibt es effektive Medikamente. Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel sondern nutzen unsere Zellen als Wirte und programmieren sie für ihre Vermehrung um. Das macht den Einsatz von gezielt wirkenden Medikamenten so schwierig. Aber die Geschichte lehrt auch, dass es Wege gibt, Viren Herr zu werden. Eine Impfung wäre der Königsweg. Doch hier sind sich die Experten in ihrer Einschätzung weitestgehend einig: Einen Impfstoff wird es frühestens in einem Jahr geben.
    Deshalb konzentrieren sich einige auf eine Methode, die schon vor 125 Jahren entwickelt wurde. Die Idee: Im Blut der Menschen, die die Krankheit schon überstanden haben, existieren Antikörper, die das Virus im Körper zerstört haben. Wenn es gelänge, diese Antikörper in kranke Patienten zu übertragen, würde das viele Menschen vielleicht jetzt schon schützen können. Kein Thema sorgt zur Zeit für so viele Nachrichten wie die Corona-Krise. Doch welche Meldungen sind wichtig und welche sind vertrauenswürdig? Immer noch geistern dubiose Verschwörungstheorien durch Nachrichten und das Internet.
    So etwa die These, dass das Virus gar nicht auf natürliche Weise entstanden sei. Manche vermuten, dass das Virus in einem chinesischen Forschungslabor von Menschen erschaffen wurde. Was ist dran an solchen Theorien? Und was kann aus ihnen für den Kampf gegen SARS-CoV-2 dennoch gelernt werden? Harald Lesch zeigt die neuesten Entwicklungen und diskutiert mit renommierten Experten, welche Wege aus der Krise und welche in eine Sackgasse führen könnten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.05.2020ZDF
  • Folge 139 (30 Min.)
    Juckreiz, Atemnot bis hin zum lebensbedrohlichen Schock: Allergien sind auf dem Vormarsch. Forscher decken immer neue erstaunliche Zusammenhänge auf. Ist der Allergiecode jetzt geknackt? Bei einer Allergie spielt das körpereigene Immunsystem verrückt – eine fatale Fehlsteuerung. Die Hoffnung: Könnten schon bald der „Kuhstall zum Schlucken“ oder eine Impfung helfen? Harald Lesch zeigt, wie man Allergien in Zukunft stoppen will. Wissenschaftler sind sich einig: Die Umwelt spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Allergien.
    Und genau hier gehen Forscher auch auf Spurensuche nach Wirkstoffen, die uns davor schützen sollen. Es ist bekannt, dass Kinder, die auf einem Bauernhof leben, sehr viel seltener Allergien bekommen als Stadtkinder. Doch wie bringt man einen Kuhstall in die Stadt? Am Messerli Forschungsinstitut in Wien erproben Forscher jetzt, wie sich der Schutz des Kuhstalls in eine Pille pressen lässt. Eine schwere Allergie gegen Erdnüsse ist für Betroffene ein wahres Martyrium: Spuren von Erdnüssen können in Nahrungsmitteln enthalten sein, ohne Kennzeichnung auf der Verpackung.
    An gespültem Besteck können noch immer Erdnussreste kleben, und selbst durch die Luft fliegende kleinste Erdnuss-Partikel reichen manchmal, um eine schwere allergische Reaktion – bis zum lebensbedrohlichen Schock – auszulösen. Die Gefahr, die überall lauern könnte, führt Erdnuss-Allergiker oft auch an ihre psychischen Grenzen. Die Lösung wäre ein Impfstoff, der die allergische Reaktion für immer unterbindet. Eine mysteriöse Allergie gegen rotes Fleisch stellt Wissenschaftler vor neue Rätsel: Wie aus dem Nichts bekommen Menschen plötzlich beim Verzehr eines Steaks Atemnot bis hin zur Ohnmacht.
    Selbst Gummibärchen können dann zu einer allergischen Reaktion führen. Erst vor Kurzem entschlüsselten Forscher die Mechanismen hinter dieser plötzlich auftretenden Fleisch-Allergie: Auslöser des Übels sind Zecken, die auch in heimischen Wäldern und Gärten warten. Harald Lesch erkundet die Ursachen verbreiteter Allergien und geht der Frage nach, welche Therapien wirklich Erfolg versprechend sind. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.05.2020ZDF
  • Folge 140 (30 Min.)
    Kein Wald wächst schneller und in keinem anderen wird mehr CO2 gebunden, als im tropischen Amazonas-Regenwald. Forscher warnen, dass er durch die globale Erwärmung kurz vor dem totalen Kollaps stehen könnte.
    Da sind wir auf dem Holzweg: Weltweit Bäume pflanzen, und schon ist das Klima gerettet. Eine schöne Vision, doch so einfach ist es leider nicht. Forscher gewinnen neue Erkenntnisse über den „Klimaretter“ Wald: So kann manch gut gemeinte Baumpflanz-Aktion sich am Ende als Nullnummer und sogar kontraproduktiv erweisen. Harald Lesch zeigt, wo welches Grün dem Blauen Planeten tatsächlich hilft. Man hat dem Kohlendioxid in der Atmosphäre den Kampf angesagt: Hunderte Millionen von Setzlingen sollen die Lösung sein. Selbst US-Präsident Donald Trump hat sich der Baumpflanz-Bewegung angeschlossen, um so das Kohlendioxid-Problem quasi auf dem schnellen, natürlichen Weg in den Griff zu bekommen.
    Sogar mit Drohnen werden Baumsamen in der Landschaft verteilt. Doch inzwischen hegen Wissenschaftler erhebliche Zweifel und halten einige der Maßnahmen sogar für kontraproduktiv. Wie kann das sein? Und wie groß ist das Potenzial der Bäume wirklich? Besonders im Blick der Forscher: der Amazonas-Regenwald – die „Klimaanlage“ der ganzen Welt. Auch hier sind die Auswirkungen der Klimaerwärmung bereits messbar: Im Durchschnitt dauert die Trockenzeit länger.
    Das begünstigt Waldbrände – und die Ausbreitung von Feuern, die teilweise gezielt von Menschen gelegt werden. Immer mehr Fläche des Regenwaldes gehen verloren. Wissenschaftler warnen jetzt, dass der Tipping Point bald erreicht ist, der Punkt, an dem das gesamte System zusammenbrechen könnte. Wie weit sind wir vom Kollaps entfernt? Nun rächt sich auch, dass der Fokus beim Wald in Deutschland lange nur auf dem Holzertrag lag. Schnell wachsende Baumarten wurden in Monokulturen gepflanzt.
    Vor allem solche Arten, die in unseren gemäßigten Zonen eigentlich nur bedingt wachsen würden. Ihnen macht der Klimawandel besonders zu schaffen. Mit welchen Maßnahmen ist unser Wald noch zu retten? Und wie lassen sich Klimafunktion und wirtschaftliche Nutzung des Waldes in Zukunft miteinander kombinieren? Harald Lesch geht den Fragen nach und zeigt aktuelle Forschungen, die unsere Landschaften verändern könnten, sowie überraschende Möglichkeiten, Kohlendioxid dauerhaft aus der Atmosphäre zu entfernen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.06.2020ZDF
  • Folge 141 (30 Min.)
    Niedrigpegel in Stauseen, versiegende Grundwasserspeicher, verdorrte Ernten. Die Jahre 2018 und 2019 waren bei uns viel zu trocken. Ein drittes Dürrejahr in Folge hätte dramatische Folgen. Teile Deutschlands werden bereits jetzt als akut gefährdet eingestuft. Das Ringen um die Ressource Wasser hat vielerorts schon begonnen. Harald Lesch zeigt, wie es um unser Wasser steht, und wie sich der Kampf ums „Blaue Gold“ vielleicht doch noch gewinnen lässt. Experten sind sich sicher, dass wir auch in Zukunft mit Dürrezeiten in Deutschland rechnen müssen.
    Eine entscheidende Rolle spielt der Klimawandel: Es wird wärmer und trockener. Allerdings sind noch viele weitere Faktoren maßgebend dafür, dass das Wasser bei uns langsam knapp wird. Ein massives Problem für unsere Wälder und die Landwirtschaft. Forscher aus Leipzig haben jetzt einen „Dürremonitor“ entwickelt. Mit dessen Hilfe wird jedes Gebiet Deutschlands gecheckt, die Feuchte des Bodens errechnet, und eine Vorhersage für die Feuchteentwicklung der kommenden Tage – wie in einer Art Wetterbericht – getroffen. Messdaten zeigen, dass besonders die Mitte Deutschlands von Dürre bedroht ist.
    Nun diskutieren Experten, wie man dem entgegentreten soll. Die nächstliegende Möglichkeit ist die künstliche Bewässerung der Felder. Bereits heute versuchen Landwirte so, ihre Ernte zu retten, doch das schafft neue Probleme. Bei anhaltender Trockenheit könnte schon bald auch unser Trinkwasser knapp werden: Flüsse führen nur noch wenig Wasser, Talsperren und Seen haben historisch niedrige Pegel. Und das Problem verschärft sich noch, denn durch das Niedrigwasser sinkt gleichzeitig die Wasserqualität.
    Wie lässt sich unser Trinkwasser auch noch in Zukunft sichern? Im Süden Europas droht die Verwüstung ganzer Landstriche. Besonders Teile Spaniens sind gefährdet, obwohl sie bis vor kurzem noch als landwirtschaftliche Erfolgsmodelle galten. Es droht die Gefahr, dass sich Probleme mit der Wasserversorgung derart beschleunigen, dass Wissenschaftler warnen: Der Prozess ist kaum mehr unumkehrbar. Harald Lesch begibt sich auf die Spuren des Wassers und erkundet, ob auch in Deutschland schon bald spanische Verhältnisse herrschen könnten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.07.2020ZDF
  • Folge 142 (30 Min.)
    Moderator Harald Lesch.
    Europa soll 2050 klimaneutral sein: Was heißt das, und wie lässt sich dieses Ziel erreichen? Klimagase aus der Atmosphäre filtern, CO2 im Boden vergraben: Was können neue Techniken leisten? Harald Lesch sucht nach Strategien, das Ziel in 30 Jahren zu erreichen. Nur den Ausstoß von Treibhausgasen zu minimieren, wird nicht ausreichen. Laut Weltklimarat ist ohne die aktive Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre die Klimakatastrophe nicht mehr abzuwenden. Wie viel Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid kann die Atmosphäre noch verkraften, bevor die Entwicklung nicht mehr aufzuhalten ist? Die Ergebnisse aus Berechnungen und Prognosen sind alarmierend: Wenn wir in den kommenden zehn Jahren so viel CO2 und andere Treibhausgase in die Atmosphäre emittieren wie bisher, könnte das Klima bald verrücktspielen.
    Die dann ansteigenden Durchschnittstemperaturen würden die Vorgänge in der Atmosphäre unberechenbar und die Folgen vielleicht unabwendbar machen. Dann drohten vermehrt Dürren und Überschwemmungen. Forscherteams suchen nach Methoden, das CO2 vor dem Einbringen in die Atmosphäre abzufangen oder es aus der Atmosphäre zu entnehmen.
    Ist etwa Aufforstung im großen Stil die Rettung für unser Klima? In aktuellen Forschungsprojekten versucht man, das Potenzial von Aufforstungen zu berechnen: Wie könnten sich neue Wälder auf die Klimabilanz Europas auswirken? Klar ist schon jetzt: Das wird nicht ausreichen, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Technische Lösungen, sogenannte Geoengineering-Maßnahmen, rücken immer stärker in den Fokus der Forschenden.
    CO2 lässt sich bei der Verbrennung von Kohle oder der Herstellung von Stahl in den Abgasen abfangen. In den Boden gepresst, soll das Treibhausgas schließlich unschädlich gemacht werden. Für die Gegner von Kohlekraft nur ein „Feigenblatt“ für das Festhalten an klimaschädlichen Produktionsprozessen. Welchen Beitrag können solche Verfahren tatsächlich leisten, um das europäische Klimaziel zu erreichen? Die in Deutschland entwickelte Technik wird inzwischen in anderen Ländern weiter erprobt.
    Dort will man sich schon jetzt für den Zukunftsmarkt des Geoengineering positionieren. Manche Städte in Europa haben sich noch ehrgeizigere Ziele gesetzt als die Europäische Union: Beispiel Kopenhagen. Bereits bis 2025 will die dänische Hauptstadt CO2-neutral sein. Mit einer Vielzahl innovativer Ideen gilt die Großstadt als Vorreiter in Europa. Ein Vorbild – oder nur ein Sonderfall? Der beste Klimaschutz besteht in Maßnahmen, die Treibhausgase gar nicht erst entstehen lassen.
    Die Bedeutung von Mooren wurde lange Zeit unterschätzt. Mehr als 90 Prozent der ursprünglichen Moorlandschaften in Deutschland wurden trockengelegt. Die dabei frei gewordenen Treibhausgase tragen erheblich zu klimarelevanten Emissionen bei. Welches Potenzial steckt in der Renaturierung, der erneuten Vernässung der Moore? Professor Harald Lesch stellt die unterschiedlichsten Ansätze für ein klimaneutrales Europa auf den Prüfstand und zeigt, vor welchen Herausforderungen wir stehen. Ist ein klimaneutrales Europa bis 2050 realisierbar? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.08.2020ZDF
  • Folge 143 (30 Min.)
    Erosion, Trockenheit, Nährstoffmangel: Die Fruchtbarkeit von Deutschlands Böden schwindet. Gleichzeitig wird dem Acker immer mehr abverlangt. Wie lässt sich der Teufelskreis durchbrechen? Fernab in der Antarktis wachsen Pflanzen in Containern – ohne Erde. Ein Konzept für die Zukunft? Harald Lesch fragt: Brauchen wir unseren natürlichen Boden wirklich, um Landwirtschaft zu betreiben? Dabei stößt er auf einen wahren Schatz unter unseren Füßen. Deutschlands Böden leiden unter der intensiven Nutzung. Um die Ernten zu sichern, helfen die Landwirte mit Dünger nach.
    Nur so bekommen die Pflanzen noch, was sie zum Wachstum brauchen. Zu den wichtigsten Nährstoffen gehört Phosphor. Doch diese wichtige Ressource wird knapp. Welche Alternative gibt es für die Landwirtschaft? Da sind innovative Ideen gefragt, wie die eines Start-ups aus Eberswalde: Hier will man den wertvollen Rohstoff aus unseren Toiletteninhalten gewinnen. Denn menschlicher Urin enthält viel Phosphor. Lässt sich der wichtige Stoff aus unseren „Hinterlassenschaften“ tatsächlich zu einem neuen Superdünger verarbeiten? Auch die Folgen des Klimawandels bedrohen die Fruchtbarkeit unserer Böden – beispielsweise durch immer häufigere Sandstürme.
    Sie entstehen in diesem Fall allerdings nicht in der Sahara, sondern auf unseren Feldern. Wertvolles Bodenmaterial wird dabei ab- und davongetragen. Zum Leidwesen der Bodenqualität – und letztendlich auch der Autofahrer. Massenkarambolagen sind die Folge. Doch wie lässt sich die Erosion des Bodens verhindern? Zudem bringt der Klimawandel die Abläufe im Inneren des Bodens durcheinander. Auf dem Spiel steht ein Gleichgewicht, das seit Jahrmillionen das Leben auf unserem Planeten möglich macht.
    Dieses Innenleben der Böden – bestehend aus Klein- und Kleinstlebewesen wie Würmern, Pilzen und Bakterien – könnte auch eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die zunehmende Trockenheit der Felder einnehmen. Forscher sind dem geheimen Leben im Boden auf der Spur. In den Niederlanden versuchen Wissenschaftler hingegen, sich vom Boden zu lösen: Sie wollen Lebensmittel ganz ohne erzeugen. Ihr Ziel ist es, damit eines Tages die Weltbevölkerung zu ernähren. Kann das gelingen? Harald Lesch verfolgt die neuen Wege der Landwirtschaft und fragt, welche Rolle das Multitalent Boden dabei noch spielt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.09.2020ZDF
  • Folge 144 (30 Min.)
    In der Corona-Krise schrillt die Alarmglocke: Schulen sind nicht zeitgemäß! Die Diskussion um die Digitalisierung bekommt neue Brisanz. Liegt hier der Schlüssel für die Schule der Zukunft? Unterrichtsformen und Ausstattung der Schulen werden kritisiert. Sind Lehrkräfte auf neue Herausforderungen vorbereitet? Wie wichtig sind sie für den Lernerfolg? Ist digitaler Unterricht die Zukunft? Harald Lesch zum Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse. Die Corona-Pandemie zwingt Schulen weltweit in den digitalen Härtetest. Mit der Wiedereröffnung kommt alles auf den Prüfstand: Was ist wirklich wichtig für den Lernerfolg? Macht die beste digitale Ausstattung den Unterschied? Eine breit angelegte weltweite Studie kommt zu einem Ergebnis, das zum Umdenken in der Ausgestaltung der Lehre führen könnte.
    Bildungs-Spitzenreiter Finnland zeigt, worauf es ankommt. Das legendäre Boat Race, der Ruderwettkampf zwischen den britischen Eliteuniversitäten Oxford und Cambridge, musste 2020 aufgrund von COVID-19 zunächst abgesagt werden, erstmals in der 175-jährigen Tradition. Schließlich fand es doch noch statt: allerdings nur virtuell. Allgemein legen Eliteuniversitäten großen Wert auf Fächer wie Sport und Kunst.
    Die sogenannten weichen Fächer fallen allerdings als Erstes einem Lockdown zum Opfer. Doch sie sind für den Lernerfolg nicht unwichtig. Welche Bedeutung sie konkret haben und wie sich das nachweisen lässt, haben Forscher in England untersucht. Die Ergebnisse zeigen, welchen Herausforderungen sich Schulen unter Corona-Bedingungen heute stellen müssen. Eine Untersuchung an Studierenden belegt, dass sich das Lernen mit klassischen Methoden im Vergleich zu digitalen nachweislich unterscheidet. An Universitäten tippen immer mehr Studierende Vorlesungen auf ihren Laptops oder Tablets mit.
    Andere schreiben den Lehrstoff noch immer handschriftlich auf. Tests zwischen den beiden Gruppen zeigen, wie man letztlich effektiver lernt. Gleichzeitig versuchen Kognitionsforscher und Neurophysiologen zu entschlüsseln, was bei der jeweiligen Methode im Gehirn passiert. Für Schule und Unterricht lässt sich durch die Corona-Pandemie manche Lehre ziehen. Harald Lesch begibt sich auf die Suche nach den wissenschaftlichen Grundlagen des Lernens und wie die Schule der Zukunft aussehen muss, damit Schüler erfolgreich sind – und mit Spaß lernen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.10.2020ZDF
  • Folge 145 (30 Min.)
    Sie ist da, die Afrikanische Schweinepest in Deutschland. Auch andere von Tieren übertragene Viren sind auf dem Vormarsch. Wie gefährlich sind sie für Wildtiere, Haustiere und den Menschen? Afrikanische Schweinepest, Bornavirus, West-Nil-Virus: Neben SARS-CoV-2 bedrohen eine Reihe weiterer Krankheitserreger Mitteleuropa. Harald Lesch begibt sich auf die Spuren der neuen Tier-Viren und fragt, wann und warum einige die Tier-Mensch-Grenze überspringen. Die Afrikanische Schweinepest hat im September 2020 Deutschland erreicht: Der erste Fall – ein infiziertes Wildschein – wurde in Brandenburg gemeldet. Wie lässt sich die Ausbreitung der Tierseuche stoppen? Und wie lassen sich Wild- und Hausschweine vor dem Virus schützen? Dazu gibt es unterschiedliche Strategien wie die radikale Dezimierung durch Jagd oder Schutz vor weiterer Ausbreitung der Infektionen durch Impfung.
    Doch noch gibt es dabei erhebliche Schwierigkeiten. Im Falle der Afrikanischen Schweinepest stellt sich aktuell die Frage: Kann das Virus auch auf den Menschen übertragen werden? Forschende gehen davon aus, dass das noch nicht der Fall ist. Doch schon bei anderen Viren war man zunächst sicher, dass sie für Menschen ungefährlich sind. Wie beispielsweise bei dem Bornavirus, das vor allem Schafe und Pferde infiziert.
    Eine fatale Fehleinschätzung. Auch das neue Coronavirus ist – nach allem, was man weiß – von einem Tier auf den Menschen übergesprungen. Aber können sich auch Nutztiere wie Schweine oder Rinder mit SARS-CoV-2 infizieren? Und wenn ja, bilden diese dann wiederum ein Ansteckungsrisiko für den Menschen? Forscher am Friedrich-Löffler-Institut auf der Seucheninsel Riems gehen dieser Frage nach. Harald Lesch verfolgt die Wege der neuen Viren, wie sie sich ausbreiten, wie gefährlich sie sind, und mit welchen Methoden man versucht, den neuen Viren Herr zu werden. Denn eines ist sicher: Wir müssen mit den Viren der Welt leben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.11.2020ZDF
  • Folge 146 (30 Min.)
    Verschwörungsgläubige finden überall Muster – auch dort, wo es keine Zusammenhänge gibt.
    Verschwörungsmythen über das Coronavirus, Chemtrails oder den Klimawandel haben Hochkonjunktur. Woher kommen sie, warum glauben Menschen daran – und wem nutzen diese Verschwörungstheorien? Die Erde ist eine Kugel, Menschen waren auf dem Mond, und Chemtrails sind simple Kondensstreifen: Für Verschwörungstheoretiker sind das Lügen, die von einer geheimen Elite verbreitet werden, um dunkle Machenschaften zu vertuschen und die Bevölkerung zu kontrollieren. Während die Welt eine der größten Krisen des neuen Jahrtausends erlebt, sind Verschwörungsideologien auf dem Vormarsch.
    Manche halten Corona für eine Biowaffe, für eine gigantische Lüge der Regierungen oder für ein Instrument der Pharmaindustrie. Im Zuge der sogenannten Gesundheitsdemos demonstrieren sogenannte Querdenker, Reichsbürger und Impfgegner Seite an Seite. Harald Lesch ergründet, warum es offenbar so leicht ist, an eine Verschwörungstheorie zu glauben – und was es so schwer macht, mit faktischen Argumenten dagegen zu halten. Unsere Überzeugungen sind Teil unserer Identität – und die Psyche hat einige ausgefeilte Tricks, um diese Identität zu schützen.
    Es sind psychologische Mechanismen, die nur ein Ziel haben: unsere Überzeugungen zu festigen – auch wenn es sich dabei um den größten Unsinn handelt. Das Weltbild von Verschwörungstheoretikern wird bestimmt von Misstrauen – und es beruht auf Angst. Eine leichte Beute für diejenigen, die aus der Angst der Menschen Profit schlagen wollen. Sie verkaufen Harzsäulen gegen Chemtrails, Bergkristalle zur Luftreinigung – und Bleichmittel gegen Krebs oder COVID-19. Ein perfides Geschäftsmodell, das Gewinne in Millionenhöhe garantiert – und Menschenleben kostet.
    Und sie sind nicht die Einzigen, die aus Desinformation Profit schlagen: Die Öl-Lobby hat bereits vor Jahrzehnten aus dem Klimawandel ein Schauermärchen gemacht – und damit dem Planeten nachhaltig geschadet. Harald Lesch knöpft sich in dieser Folge von „Leschs Kosmos“ Klimaleugner, Chemtrailer und Corona-Skeptiker vor, er erforscht, was die Pest mit Verschwörungsglauben zu tun hat, und er bricht eine Lanze für die Institution, die sich dem Erforschen der Wirklichkeit verschrieben hat: die Wissenschaft. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.12.2020ZDF

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