Liebes Kind

In einem abgedichteten Keller-Appartement spielt eine verhärmte Frau mit einem Mädchen und einem Jungen. Der Spaß ist bald vorbei, denn die zwölfjährige Hannah kündigt hohen Besuch an: „Papa!“. Langsam ist zu erkennen, dass der Kerl eine Kleinfamilie nach seinen Wünschen zusammengeführt und gefangen hat. Allerdings scheint Mama die Qualen zu beenden. Jedenfalls läuft sie im Nachthemd durch den dunklen Wald. Auf der Straße erwischt ein Auto die bisherige Insassin des isolierten Hauses.
Begleiterin Hannah irritiert die Besatzung vom Rettungswagen und später andere Leute im Krankenhaus. Polizistin Aida Kurt und Gerd Brühling vom Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen versuchen, aus den spärlichen Aussagen des Mädchens schlau zu werden. Sie erkennen noch nicht, dass drei Bewohner einer unbekannten Unterkunft nach Stundenplan und nach Regeln gelebt haben. Der Wächter hat etwa Essen, Toilettengänge und Schlafenszeiten festgelegt. Vorerst versorgt Schwester Ruth das Kind. Das Unfallopfer wird operiert und in ein Krankenzimmer verlegt.
Gerd kämpft mit Depressionen, weil er einen alten Fall nicht vergessen kann. Vor 13 Jahren verschwand Lena, die Tochter seiner Nachbarn Karin und Matthias Beck. (Text: SGE)

Die verletzte Person im Krankenhaus kann unmöglich Lena sein! Das meint jedenfalls Matthias Beck. Eine zufällige Begegnung mit Hannah schockiert Lenas Eltern.
Üble Erinnerungen plagen das Unfallopfer im Dämmerschlaf. Hannah überbringt der Patientin eine verstörende Botschaft. Schwester Ruth knüpft einen Draht zum Mädchen. Die erfahrene und einfühlsame Pflegekraft befürchtet, dass Jonathan in seinem Versteck verdurstet. Die Polizei sucht mit Hunden nach dem Haus der seltsamen Kleinfamilie.
Matthias Beck kann seine Wut auf die Welt nur schwierig kontrollieren. Seine Tochter Lena ließ sich nicht vorschreiben, wie sie leben sollte. Als sie vor 13 Jahren verschwand, versandeten die Ermittlungen. (Text: SGE)

Die verletzte Frau liefert Gerd Brühling vom LKA widersprüchliche Informationen. In ihrem Geiste macht der Täter Vorwürfe, dass sein Opfer überhaupt etwas sagt. Auf dem Militärgelände drängt Polizistin Aida Kurt auf eine Entscheidung, die Jonathan retten soll. Ihre Handlungen führen zu bitteren Konsequenzen. Die Ermittler rätseln über einen Leichenfund und Laborergebnisse.
Die düstere Wahrheit hinter Lena Becks Verschwinden ist kaum zu erkennen. Vor einiger Zeit predigte der Entführer über Sicherheit und erteilte strenge Vorschriften: „Du hast jetzt niemanden mehr – nur noch uns“. Die isolierte Kleinfamilie feierte sogar Weihnachten. Bei der bizarren Bescherung erhielt Jonathan ein Geschenk, das später alles veränderte. (Text: SGE)

Die Stimme im Kopf gibt keine Ruhe. Doch die befreite Frau spricht mit niemandem über den Einfluss ihres Entführers. Sie folgt sogar seinen Befehlen, aber kämpft um ihre Unabhängigkeit.
Ein menschlicher Schädel verwirrt die Polizei und das LKA. Nach einer Befragung von Hannah ist zu vermuten, dass zwei Männer den Haupttäter unterstützt haben. Doch wer zieht jetzt die Fäden? Aida Kurt und Gerd Brühling erweitern die Ermittlungen.
Medienberichte erschüttern Lenas Eltern. Matthias Beck überdeckt seine Verzweiflung, indem er an Hannah klebt. Seine Ehegattin denkt anders über die beiden Enkelkinder. Die fremdartige Situation überfordert Jonathan. Trotzdem bedrängt Hannah ihren kleinen Bruder. Insgeheim glaubt sie, alles richtig zu machen: „Ich bin ein großes Mädchen“. (Text: SGE)

Die Suchtrupps entdecken weitere menschliche Überreste. Polizistin Aida Kurt glaubt inzwischen, dass ein Netzwerk hinter den Verbrechen steckt. Die Ermittler überprüfen Lenas Ex-Freunde und nehmen DNA-Proben. Dabei erlebt Hotelbetreiber Florian Sutthoff eine unangenehme Überraschung. Aida verfolgt eine andere Spur. Ein Besuch im Krankenhaus lässt sie verzweifeln.
Matthias Beck feilt weiter an seinem Plan, Hannah aufzunehmen. Nach Meinung des Mädchens soll Großvater jedoch helfen, dass bald „alles so wie früher wird“. Jonathan begreift, was nach einer Geburt in seinem Zuhause geschah. Seine Mama merkt in der neuen Wohnung, dass sie beobachtet wird. Innerlich protestiert sie gegen einen Bedeutungsverlust. Sie scheint die Uhr zurückdrehen zu wollen. (Text: SGE)

Karin Beck verlässt Matthias zumindest für die nächste Zeit. Sie besucht Jonathan in der psychiatrischen Kinderklinik. Derweil hofft Hannah, dass die frühere Kleinfamilie wachsen wird. An wen denkt sie dabei? Mama geht jedenfalls ihren Weg.
Aida Kurt und Gerd Brühling fügen weitere Teile des Puzzles zusammen. Eine Beobachtung führt den LKA-Mitarbeiter auf die Autobahn in Richtung der niederländischen Küste. Matthias Beck erinnert sich an einen Leuchtturm in dieser Gegend. Niemand rechnet mit den weiteren Ereignissen. (Text: SGE)