6 Folgen, Folge 1–2

  • Folge 1 (45 Min.)
    Vierzehnheiligen in Franken – seit knapp 600 Jahren pilgern Gläubige auf den sogenannten heiligen Berg im Obermaintal. Die Dokumentation aus der sechsteiligen Klosterreihe „Mauern der Freiheit“ erzählt von den Menschen, die vor und hinter den Kulissen diesen Wallfahrtsort am Leben erhalten – und mit Leben erfüllen. Seit 1839 betreuen Franziskanermönche die Pilgernden, ein kleiner Konvent von zurzeit sieben Männern. Pater Maximilian ist seit 2021 der Leiter des Klosters. Er gibt interessante Einblicke in die Geschichte von Vierzehnheiligen – und in seine Motivation, Mönch zu werden.
    Er ist lange hin- und hergerissen, ob nicht auch Familie etwas für ihn sein könnte, doch schließlich entscheidet er sich, bei den Franziskanern einzutreten. Franz von Assisi beschäftigt ihn schon als Jugendlichen. Vor allem dessen Demut, Bescheidenheit und Einsatz für Menschen am Rande der Gesellschaft faszinieren den jungen Mann. Etwa eine halbe Million Menschen kommen jährlich zur mächtigen Basilika Vierzehnheiligen, die mit ihrem kunstvollen Gnadenaltar ein prächtiges Beispiel des bayerischen Rokoko darstellt. Bis zu 180 Wallfahrergruppen wollen jedes Jahr empfangen und seelsorgerlich betreut werden – die Frage, wie dies trotz fehlenden Nachwuchses auch in Zukunft gelingen kann, ist für Pater Maximilian immer präsent.
    Denn Vierzehnheiligen ist ein Wallfahrtsort im Wandel. Die Frage nach der Zukunft treibt auch Sr. Regina Pröls um. Das Mutterhaus der St. Franziskusschwestern, dem sie als Kongregationsleiterin vorsteht, liegt unweit des Franziskanerkonvents und der Basilika. Insgesamt kümmert sich Sr. Regina um 126 Schwestern weltweit, denn der Orden hat Dependancen in weiteren deutschen Städten sowie in Peru und Indien.
    Die St. Franziskusschwestern arbeiten in sozialen und karitativen Einrichtungen. Die meisten kehren ins Mutterhaus zurück, wenn sie aus dem aktiven Berufsleben ausscheiden. Was bedeutet eine Verkleinerung für den Konvent? Wie lässt sich die Gemeinschaft in die Zukunft führen? Und weshalb ist Sr. Regina optimistisch, dass dies gelingen kann? Der Film porträtiert außerdem weitere Menschen, ohne die schon heute der Wallfahrtsbetrieb nicht aufrechterhalten werden könnte: Der Organist und Regionalkantor Georg Hagel öffnet die Türen ins Innere der neu gestalteten Orgel der Basilika.
    Daniel Reitz erläutert, was er als Kirchenschweizer für Aufgaben hat – ein Beruf, den es nur noch in ganz wenigen deutschen Kirchen überhaupt gibt. Und mit Pater Werner kann eine Fahrzeugsegnung am Tag des heiligen Christophorus miterlebt werden. Trotz aller Ungewissheit, die die Zukunft bringen mag, versuchen die Ordensmänner und -frauen jeden Tag, ihren Glauben nicht nur in der Stille zu leben, sondern aktiv für andere Menschen da zu sein – und damit den Anspruch, Franziskus nachzufolgen, in die Gegenwart zu bringen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.10.2023BR FernsehenDeutsche Online-PremiereFr 06.10.2023ARD Mediathek
  • Folge 2 (45 Min.)
    Regisseur Johannes Rosenstein porträtiert in der Koproduktion von ORF und BR drei Klosterfrauen, deren Biografien unterschiedlicher kaum sein könnten. Äbtissin Veronika Kronlachner schwankt lange zwischen ihrem Wunsch, eine Familie zu gründen und einem Leben im Kloster. Sie stammt aus einer Großfamilie, musste früh Verantwortung übernehmen und Geld verdienen. Schließlich siegt der Ruf, den sie verspürt. Sie tritt mit Anfang 20 ins Stift Nonnberg ein. Mittlerweile steht sie der Klostergemeinschaft vor und ist auf gewisse Weise auch Mutter einer Großfamilie geworden: nämlich das Oberhaupt des Konvents.
    Sie repräsentiert die Gemeinschaft nach außen und hält sie im Inneren zusammen. Wie dies gelingt und welche Herausforderungen darin bestehen,15 ganz unterschiedliche Charaktere immer wieder zusammenzubringen und in einem guten Miteinander zusammenzuhalten – das ist eine der Geschichten, die der Film erzählt. Sr. Maria Gratia wiederum bereitet sich auf die Ewige Profess vor: Sie wird sich also in einem besonderen Ritus auf Dauer an die Gemeinschaft binden.
    Die gebürtige Südtirolerin arbeitete als Köchin in einem Altersheim und hätte sich auch gut vorstellen können, mit Geld, Auto und Freiheit auch ohne Anbindung ans Kloster zu beten. Doch ihre Sehnsucht nach einem erfüllten Leben ließ sie mit Anfang 40 dann doch den Schritt wagen, es mit klösterlichem Leben zu versuchen. Bei den Vorbereitungen und der Professfeier durfte das Drehteam dabei sein. Das letzte Mal, dass eine Frau ins Kloster Nonnberg eintrat, ist immerhin 17 Jahre her.
    Mittlerweile gibt es etwas mehr Nachwuchs: Sr. Maria Gratia ist eine von drei Nonnberger Frauen, die sich in den vergangenen Jahren dazu entschieden haben, ins Kloster zu gehen. Der Film zeigt am Beispiel von Sr. Maria Gratia, wie ein Klostereintritt genau aussieht und dass Klostermauern auch Freiheit bedeuten können. Was die Besonderheit des Nonnberger Stifts ist, erläutert die Priorin, Sr. Eva-Maria Saurugg. Sie führt u. a. durch die Geschichte des Klosters und erzählt von der Bedeutung der Gründerin, der Heiligen Erentrudis, die heute auch als Landespatronin von Salzburg verehrt wird.
    Ein Angelpunkt der benediktinischen Lebensweise sind die fixen Gebetszeiten, zu denen die Frauen siebenmal am Tag zusammenkommen, um vor allem Psalmen zu singen. Die Schwestern haben eigens eine Kirchenmusikerin angestellt, bei der sie Stunden in Einzelstimmbildung nehmen: Barbara Schmelz pendelt regelmäßig von Bayern nach Salzburg und gehört fast schon zur Gemeinschaft – auch wenn sie von außen kommt. Sie achtet besonders darauf, dass für den Gesang nicht nur die Stimme, sondern auch Geist und Körper fit gehalten werden.
    Was fasziniert Menschen am Kloster? Welche Erwartungen, Hoffnungen und Sehnsüchte bringen sie dazu, sich auf ein Leben in Stille, ein Leben auf der Suche nach Gott, ein Leben abgewandt von der Welt „da draußen“ zu entscheiden? Trotz einer strengen Klausur spielt die Außenwelt auch innerhalb der Klostermauern eine Rolle. Und es wird deutlich, dass man hinter Klostermauern auch frei sein kann: im Gebet, beim Backen – und sogar beim Joggen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.10.2023BR FernsehenDeutsche Online-PremiereFr 06.10.2023ARD MediathekOriginal-TV-PremiereDi 19.09.2023ORF 2

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