Folge 537

  • Knietief im Dispo – geht die Mittelschicht pleite?“

    Folge 537
    Das Girokonto – hoffnungslos überzogen. Der Briefkasten – voll mit Mahnungen. Das Auto ist längst verkauft und das mühsam angeschaffte Reihenhaus kaum zu halten. Nach den jüngsten Zahlen sind über sechs Millionen Menschen in Deutschland zahlungsunfähig oder kräftig überschuldet – jeder elfte Erwachsene zählt dazu. Tendenz steigend. Natürlich sind Arbeitslosigkeit, Scheidung, Trennung und Krankheit die wichtigsten Gründe für diese Entwicklung. Aber immer wichtiger, sagen Fachleute, ist auch ein Mentalitätswandel: die Neigung, nicht erst zu sparen und dann zu kaufen, wie das früher üblich war, sondern alles gleich haben zu wollen und dann mit den Rückzahlungsraten nicht mehr nachzukommen.
    Scheinbar supergünstige Zahlungskonditionen verführen dazu. Aber das Problem liegt nicht nur bei den Einzelnen, die unvorhersehbar in widrige Umstände geraten oder sich von „Schnäppchen-Raten“ verführen lassen. Seit vielen Jahren steigen die Einkommen in Deutschland nur sehr moderat, die Ausgaben hingegen, die eine Familie kaum vermeiden kann, schießen in die Höhe: da sind die Strom- und Spritpreise, die Krankenversicherungsbeiträge, die von der Politik geforderte Eigenvorsorge für Krankheit und Alter, die Kita-Gebühren etc.etc.
    Die Folge: Die Mittelschicht, das vielgepriesene
    Rückgrat der Gesellschaft, gerät immer mehr unter Druck. In den letzten zehn Jahren, so hat der Bremer Soziologe Steffen Mau errechnet, ist sie um fünf Prozent geschrumpft, das sind rund vier Millionen Menschen. Und die sind überwiegend nach unten gerutscht, kaum nach oben.
    „Oben“, beklagt der Stern-Autor Walter Wüllenweber, lebt eine „Geld-Elite“ überwiegend von ihrem Kapital; „unten“ hat sich ein System etabliert von Menschen, die von den Sozialkassen am Leben gehalten werden oder diese Sozialmittel verteilen. Dazwischen die schwindende Mittelschicht, die hart arbeitet und sich trotzdem von dem Gedanken verabschieden muss, dass es wirklich aufwärts geht. Nur wenige trauen sich in die Öffentlichkeit, um dem Thema Insolvenz ein Gesicht zugeben.
    Anne Koark, die 2003 mit ihrem hochgelobten Startup-Unternehmen in die Insolvenz geriet, und Kai Boeddinghaus, selbständiger Unternehmer, berichten bei „maybrit Illner“ über ihren Weg in die Schuldenfalle – und wieder hinaus. Geht die Mittelschicht pleite? Wie groß ist die Abstiegsgefahr bei uns wirklich – und wie schwer der Weg zurück? Kümmert sich die Politik zu sehr um diejenigen, die schon ganz unten sind? Werden bei uns die Reichen verschont, die Armen gepämpert und die in der Mitte einfach vergessen? Darüber diskutiert Maybrit Illner mit ihren Gästen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.11.2012ZDF

Sendetermine

Fr 16.11.2012
16:30–17:35
16:30–
Fr 16.11.2012
03:00–04:00
03:00–
Do 15.11.2012
22:15–23:15
22:15–
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