Fernsehfilm in 2 Teilen, Folge 1–2

  • 90 Min.
    Hamburg 1935. Der neunjährige Hans-Jürgen Massaquoi ist das einzige dunkelhäutige Schulkind im Arbeiterbezirk Barmbek. Seine frühe Kindheit verbrachte er in der Villa seines Großvaters Momolu Massaquoi, eines liberianischen Konsuls (Jonathan Kinsler), der in seine Heimat zurückkehren musste. Seinen Vater hat Hans-Jürgen nie gesehen. Nach dem Umzug in die Stückenstraße bringt seine Mutter Bertha (Veronica Ferres), eine „weiße“ deutsche Krankenschwester, ihren Jungen mit Mühe alleine durch.
    Die Einwohner von Barmbek begegnen dem Exoten mit einer Mischung aus Neugier, Sympathie und versteckter oder offener Diskriminierung. Auf der Straße wird er verspottet: „Neger, Neger, Schornsteinfeger“. Der Kleine begreift seine Situation bei einem Zoobesuch, bei dem er auf einen nachgebauten Kral trifft – samt „echten Buschnegern“, die ihn freudig aus der Besuchermenge herausrufen. Bertha hat erst verarbeiten müssen, dass sich Hans-Jürgens Vater nie mehr hat blicken lassen. Bei ihrer Arbeit im Krankenhaus lernt sie den Personalchef Franz Wahl (Götz Schubert) kennen, zu dem sie langsam Vertrauen aufbaut und der ihr neuer Freund wird.
    Franz mag ihren Jungen sehr, und der fühlt sich von ihm wie von einem Vater angenommen. Bertha ist glücklich und wie ein Backfisch verliebt. Doch Franz bekennt sich auch immer stärker zu den Nazis, erst aus Karrieregründen, dann aus Überzeugung. Während er in einen inneren Konflikt gerät, gibt es für Bertha nie einen Zweifel, zu wem sie gehört. Sie ist zu jedem Opfer bereit, um ihren Jungen zu schützen und ihm ein halbwegs sicheres Leben zu bieten.
    Im Weltbild der Nazis ist Hans-Jürgen (Luka Kumi, Steve-Marvin Dwumah, Thando Walbaum) ein „minderwertiger“ Mensch. Aber er erfährt immer wieder menschlichen Anstand. Frau Möller (Petra Kelling) kümmert sich liebevoll um ihren „Schokoladenkeks“ und verteidigt ihn vor den neugierigen Nachbarinnen. Eisern zu Hans-Jürgen halten seine zwei Freunde Klaus (Benjamin Meyer, Tim Troeger, Max Felder) und Fiete (Theodor Hemprich, Kevin Köppe, Frederick Lau).
    Klaus ist ein Draufgänger, der Sportreporter werden will. Des sensiblen Fietes Traum sind Traumfrauen und der Job des Hoteldirektors. Die drei Jungen führen bei allen Einschränkungen ein abenteuerliches und entdeckungsfreudiges Leben. Immer öfter muss Hans-Jürgen jedoch die Erfahrung machen, dass er nicht dazugehören darf. 1936, mit zehn Jahren, ist er alt genug, um der Hitlerjugend beizutreten. Aber als Nicht-Arier wird ihm der Beitritt verwehrt. Hans-Jürgens Enttäuschung ist grenzenlos. (Text: zdf neo)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.10.2006ZDF
  • 90 Min.
    Hamburg 1936. Hans-Jürgen ist ein sehr guter Schüler. Doch wird er von Schulrektor Wriede (Helmut Zhuber), einem überzeugten Nazi, schikaniert und sowohl vom Sportunterricht als auch aus der Schultheatertruppe ausgeschlossen. Bertha Baetz setzt sich stets mit Löwenmut für ihren Sohn ein, rettet ihn zum Beispiel aus einer Meute betrunkener SA-Männer. Aber auch sie kann nichts ausrichten, als ihrem Sohn der Zugang zum Gymnasium verwehrt wird. Hans-Jürgen zieht sich zunächst zurück, behält jedoch sein Selbstvertrauen und lernt, sich mit Hilfe seiner Mutter und seiner Freunde in einem zunehmend rassistischer werdenden Umfeld mit List und Mut zu behaupten.
    Die Liebesbeziehung zwischen Hans-Jürgens Mutter Bertha und Franz Wahl wird zunehmend belastet, weil Franz, mittlerweile lupenreiner Nazi-Mitläufer, sich zu dem farbigen Kind nicht öffentlich bekennen will. Bertha ist bereit, ihre Liebe zu opfern, und trennt sich unter Schmerzen. Aus gekränkter Eitelkeit sorgt Franz für ihre Entlassung aus dem Krankenhaus. Anfang der 40er Jahre, inzwischen hat der Krieg begonnen, ist Bertha wieder arbeitslos. Sie verrichtet nun kleinere Arbeiten zu Hause und putzt bei einem jüdischen Arzt, um überhaupt etwas zu essen zu haben.
    Bertha versucht, Hans-Jürgen ein positives Selbstbild zu erhalten, der ihr jedoch vorwirft, ihm immer wieder falsche Hoffnungen gemacht zu haben. Längst hat Hans-Jürgen, der zu einem jungen Mann heranwächst, begonnen, die Nazis zu verabscheuen. Er muss die Drohungen ernst nehmen, dass man „sich mit ihm befassen werde, wenn man mit den Juden fertig“ sei. Doch will er sich das Recht auf Freude im Leben nicht nehmen lassen. Auf der Suche nach Vorbildern stößt er auf den schwarzen Boxer Joe Louis.
    Im Boxen findet Hans-Jürgen Zuflucht und Bestätigung. Ein Traum wird wahr, als der erste Meisterschaftskampf bevor steht. Aber auch im Boxsport muss der Heranwachsende die Ungerechtigkeiten des Nazi-Regimes erfahren, denn der Sieg hängt nicht von den sportlichen Leistungen, sondern allein von der Hautfarbe ab. Der Luftkrieg hat Hamburg erreicht, und die lebensgefährlichen Stunden im Bombenkeller gehören für Hans-Jürgen und seine Mutter zum Alltag. Hier küsst er auch zum ersten Mal seine erste große Liebe, das bildhübsche blonde Evchen (Lea Faßbender), mit der er sich aber öffentlich nur sehen lassen kann, wenn ein Freund dabei ist.
    Seine Mutter warnt ihn vor der Gefahr, als „Rassenschänder“ entdeckt zu werden. Schließlich zerbricht die Liebe unter dem Druck des Nazi-Regimes. Je länger die Naziherrschaft dauert, desto bedrohlicher wird die Situation für Hans-Jürgen. Wegen seiner Hautfarbe gerät er ins Visier der Gestapo und wird verhaftet. Nur mit Hilfe des zufällig anwesenden Polizisten Reesen (Charly Hübner), der Hans-Jürgen lange kennt und mag, kann er knapp dem Tod entrinnen. Doch der Krieg und damit die tödliche Bedrohung für Hans-Jürgen sind noch längst nicht vorbei. (Text: zdf neo)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.10.2006ZDF

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