„Afghanisches Tagebuch“: ARD startet Multimedia-Projekt

Alltagsgeschichten laufen in den „Tagesthemen“

Jens Dehn – 04.01.2014, 14:26 Uhr

"Afghanisches Tagebuch": ARD startet Multimedia-Projekt – Alltagsgeschichten laufen in den "Tagesthemen" – Bild: NDR

Bis Ende 2014 werden die internationalen Truppen aus Afghanistan abziehen. Mit dem Rückzug der Bundeswehr könnte es hierzulande auch bezüglich der medialen Berichterstattung aus dem Gebiet ruhiger werden. Die ARD steuert dem im neuen Jahr jedoch mit einem Multimedia-Projekt entgegen, das regelmäßig über die Entwicklungen und Veränderungen in dem Land informiert.

Unter dem Titel „Afghanisches Tagebuch“ will der Sender der Frage nachgehen, wie der Rückzug der internationalen Kampftruppen aus Afghanistan das Land verändert. Dabei werden Afghaninnen und Afghanen in ihrem Alltag begleitet, deren Ängste und Hoffnungen für die Zukunft eng mit dem Einsatz der ISAF verbunden waren und sind. „2014 wird für Afghanistan ein entscheidendes Jahr. Wohin entwickelt sich das Land – in Richtung einer stabilen Demokratie oder fällt es zurück in einen Bürgerkrieg?“, so Claudia Spiewak, Chefredakteurin NDR-Hörfunk und Vorsitzende der Chefredakteurskonferenz ARD-Hörfunk.

Als eine der Protagonisten konnte Sima Samar, akut gefährdete Politikerin und Trägerin des alternativen Nobelpreises, gewonnen werden. Auch zwei ehemalige Dolmetscher der Bundeswehr in Kundus sind dabei, die jetzt die Rache der Taliban fürchten. Weiterhin stehen unter anderen im Fokus: ein junger Schriftsteller aus Kabul, dessen Vater und Großvater Mullahs sind und die kein Verständnis für seine Arbeit haben; eine Unternehmerin, die eine Bowling-Bahn in Kabul betreibt sowie ein Straßenjunge, der davon träumt, Pilot zu werden.

Die Geschichten dieser Menschen sendet Das Erste in den „Tagesthemen“, zudem werden sie in den Hörfunkprogrammen der ARD präsentiert. Internetuser können sich auf tagesschau.de/​afghanistan informieren, wo ein ausführliches Multimedia-Dossier zu dem Projekt entsteht. „Das Spannende ist, dass niemand weiß, in welche Richtung sich das Angebot entwickeln wird“, so Kai Gniffke, Erster Chefredakteur von ARD aktuell. „Alles ist offen, die Wahl der Stilmittel, und die Geschichten aus dem afghanischen Alltag sowieso.“

Kommentare zu dieser Newsmeldung

    weitere Meldungen