ARD: Teil-Vereinheitlichung der Polit-Magazine?

Seit etlichen Jahren herrscht in den oberen Etagen der ARD eine gewisse Unzufriedenheit mit der Situation rund um die hauseigenen sechs Politmagazine. Gekürzte Sendezeiten und unattraktivere Programmplätze waren die Folge. Zuletzt stellte der neue ARD-Programmdirektor Volker Herres die politische Informationspflicht in einen Zusammenhang mit marktstrategischen Überlegungen: „Der Zuschauer muss auch die Politmagazine stärker als eine Marke wahrnehmen“, verkündete Herres und regte eine Zusammenlegung der Magazine an: „Ich habe Zweifel, ob man auf Dauer in der digitalen Welt mit sechs Marken gut beraten ist“ (fernsehserien.de berichtete).

Eine Antwort auf die Frage, wie man beispielsweise die in ihren gesellschaftspolitischen Auffassungen völlig konträren Redaktionen von „Monitor“ und BR–„Report“ an einen Tisch bringen will ohne dass eine Verwässerung der Magazininhalte die Folge wäre, blieb Herres schuldig.

Nach einem Bericht des „Spiegels“ will der neue ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust auf der nächsten Intendantensitzung einen Kompromiss vorschlagen: Es sollen zumindest die drei Montagsmagazine („Fakt“ und die „Report“-Ausgaben aus München und Mainz) unter einer gemeinsamen „Marke“ zusammengefügt werden, wenn auch mit unterschiedlichen Moderatoren. Der ursprüngliche Herres-Plan einer kompletten Vereinheitlichung aller Magazine sei dagegen in Intendantenkreisen vor allem wegen der traditionsreichen Polit-Sendungen „Monitor“ und „Panorama“ auf Widerstand gestoßen.